Seelenteilung...

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Der Morgen graute und ich musste wohl sehr tief, nach unserer Nutellaschlacht eingeschlafen sein. Mein Blick glitt zu Haven rüber. Er schlief und sah wirklich verlockend aus, wie er mit zerzausten Haaren, auf meinem Kopfkissen lag. Es erinnerte mich, an einen kleinen Jungen, der viel Spaß gehabt hatte, denn überall, war Nutella in seinem Gesicht verteilt. Ich blickte mich um und stellte fest, dass nicht nur er voller Schokoladencreme war, sondern das gesamte Bett. Na, dass war ja eine schöne Sauerei die wir angerichtet hatten. Und nur, weil ich meinen verdammten Mut und Starrsinn, nicht im Zaun halten konnte. Wäre ich nicht auf diese dumme Idee gekommen, die Verführerin zu spielen, um ihn zu provozieren, hätte er mich, niemals so eiskalt erwischt. Es war mir schon unangenehm, ihm kleinlaut, im Bett zu gestehen, dass ich eigentlich, nicht so war. Aber in diesen Schlamassel, hatte ich mich selbst reingebracht. Gott sei dank, hatte er es in meinen Gefühlen gespürt. Diese Gabe war zwar nicht gerade angenehm, aber in dem Moment, ein Seegen. Ich musste ihm nicht erklären, dass ich trotz meines Alters, noch unerfahren war, was die zwischenmenschlichen Dinge betraf. Ich war halt, noch recht unsicher, was aber nicht an mir lag, sondern an meiner ersten Beziehung. Mit Paul, war eben alles ein wenig anders gewesen, nicht so intensiv und so nah. Vor allem, hatte er mich immer in dem Glauben gelassen, dass ich nichts besonderes sei und schrecklich unerfahren wäre. Als ein ungeschicktes Sexdummchen, abgetan zu werden, tat mir heute noch sehr weh. Traurig über all dies und meine nicht all zu guten Erfahrungen, die ich in dieser Hinsicht gemacht hatte, strich ich Haven mir,über seine Wange. Er war so anders und so liebevoll! Langsam öffnete er, seine Augen und war wach." Guten Morgen Ms. Ripley, ich hoffe, ich sehe nur halb so lecker-schokoladig aus, wie sie!", er stemmte sich hoch und gab mir einen langen Kuss. Es fühlte sich gut an, nach diesen dummen Gedanken, die noch in meinem Hinterkopf waren. "Wer ist Paul?!", die Worte aus seinem Mund, kamen wie aus einer Pistole geschossen und ich zuckte zusammen. Es war komisch, diesen Namen aus seinem Mund zu hören, aber mir wurde bewusst, dass er diese starke Gefühlsebene, von mir empfangen hatte. Etwas unwohl, bei dem Gedanken, das er womöglich, mehr als das Gefühl gespürt hatte, sagte ich "Mein Ex! Aber das ist schon lange her!" " Wieso hat er dann die Tage noch bei dir übernachtet?", er sah mich an. In seinem Blick war weder Zorn noch Eifersucht. Unsicher fragte ich ihn. ," Woher weißt du das?" Er tippte sich an die Schläfe. Ich verstand und erklärte ihm den damaligen Umstand so gut es möglich war. Es war fürchterlich für mich und es fühlte sich an, als ob ich ihn betrogen hätte. Mir war ganz unwohl und flau! Sein Blick senkte sich." Ist schon gut Honey...er ist ein Arsch...deine Gefühle sagen mir mehr über ihn, als du mit Worte erklären kannst!", verständnisvoll küsste er meine Stirn und stieg aus dem Bett. Verdammt daran musste ich mich noch gewöhnen, er war wirklich zu perfekt." Bin ich nicht! Schau mal hier...!", er zeigte mir eine lange Narbe, genau an seinem besten Stück. Ich machte grosse Augen, aber nicht wegen der Narbe. ".....da bin ich abgerutscht beim rasieren, mir hatte, damals jemand eingeredet, das behaarte Männer unerotisch seien und da bin ich auf die grandiose Idee gekommen, mich einfach mal komplett zu rasieren... !", er zeigte von seinem Unterleib, bis über seinen gesamten Oberkörper. Zwangsläufig bei dem Gedanken an einen so unbehaarten Mann, musste ich gleich wieder an Clair' denken und fand es eine Schande, dass er sich das angetan hatte. Haven lachte. "Bea, meine Adoptivmutter, hat vielleicht einen Aufstand gemacht. Sie wollte den Krankenwagen holen, aber das war für mich keine Option. Also fuhren wir mit Sam ins Krankenhaus. Es war schrecklich, ich saß blutend wie ein Schwein, auf dem Rücksitz und er machte einen dummen Witz über Eunuchen nach dem Anderen. Das Schlimmste aber war, das mein Vater, der wie du weißt Chirurg ist, mich untenrum mich verarzten musste, weil ich mich so genierte, das ich keinem Arzt mein Missgeschick zeigen wollte. Das alles war mir so peinlich! ....siehst du...Honey.... ich hab auch meine Macken und bin weniger perfekt, als du dir einredest!", lässig zuckte er mit seinen Schultern. Na ja vielleicht hatte er recht was das nicht so perfekte anging, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass ich mich in meinem Körper nicht wohl fühlte.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt