"Sind wir da?", vorsichtig öffnete ich erst ein Lied, dann das Zweite. "Ja, du hast es unbeschadet überstanden!", Haven löste sich von mir und ich sah, dass wir mitten in einem Wohnzimmer, mit offener Küche und Esszimmer standen. Der Raum war riesig und supermodern eingerichtet. Wahrscheinlich größer als, meine Wohnung und das gesamte Cottage meiner Mama. Ich ließ fassungslos, meinen Blick schweifen und mir viel auf, dass alles in diesen Raum, auf Braun- und Beigen töne abgestimmt war. Haven hatte wohl eine Vorliebe für diese Farben. Eine gewaltige Glasfront umgab, den ganzen Raum. Wir befanden uns anscheinend, in einem der obersten Stockwerke, denn von hier oben, konnte man ganz London und Umland überblicken. Ich stand fasziniert und etwas verloren da, bis Haven mich darum bat, mich hin zu setzen. Vorsichtig nahm ich auf dem hellen Ecksofa patz. Es stand mitten im Raum und vor einem großen mokka-braunen Schrank, mit Einbau Flat Screen. Verdammt, hier musste ein sehr guter Innenarchitekt am Werk gewesen sein, viel auf, denn alle Möbel hier drinnen, waren exklusive Einzelstücke. Sogar im integrierten Esszimmer. Dort standen dunkelgrüne Designersessel und ein klobiger dunkelbrauner Holztisch, aus massiver Eiche. Es war bestimmt alles sündhaft teuer gewesen! Ich fühlte mich etwas unbehaglich, da ich mit solch teuren Sachen nicht aufwarten konnte. Als Haven, den Raum verließ, lies ich nochmals meinen Blick schweifen. Alles hier drinnen war unglaublich perfekt und ziemlich ordentlich, ganz anders als bei mir zu Hause. Dort herrschte immer, ein kleines, aber kreatives Chaos. Ich verdrehte meine Augen. Wir passten ja hervorragend zusammen, der penible und gut strukturierte Engländer und die chaotisch und zweifelnde Deutsche! Ob das gut gehen würde? Ich stellte mir vor, wie er fluchend die Wohnung putzte und ich genervt meinen Senf dazu gab. Es war ein fürchterlicher Gedanke, den ich sofort bei Seite schob und mich lieber der Glasfront widmete.
„Eine atemberaubenden Aussicht! Schön oder?", riss mich Haven aus meinen Gedanken. Er stand mit zwei Tassen in der Hand, neben dem Sofa. Als er sich zu mir setzte, bemerkte ich, dass mein Rock mir ungewollt, etwas zu hochgerutscht war und meine Bluse weiter offen stand als ich wollte. Oh, verflixt! Was sollte er nur jetzt von mir denken??? Was sollte ich jetzt nur machen? Mit einem ungelenken Zupfen, versuchte ich dieses widerspenstige Stück Rockstoff, ein Stückchen tiefer zu ziehen und meine Blusenknöpfe zu schließen. Es funktionierte nicht. Mist, jetzt war mein Einfallsreichtum gefragt, bevor er auch nur auf die Idee kam ich hätte dies in der Absicht getan, ihn verführen zu wollen. Nein, so war ich ganz bestimmt nicht! Ich musste ihn dringend länger von mir ablenken. "Was ist das, für ein großes Gebäude dort hinten?", ich unternahm einen verzweifelten Versuch. "Ich weiß nicht welches du meinst?", er drehte sich um und suchte interessiert die Umgebung ab. Super, es funktionierte besser wie ich dachte. " Ähh..., na das da", wahllos ich zeigte auf eines der hohen Häuser. Er drehte sich von mir weg und sah genauer hin. Mir war völlig egal, was das dort für ein Gebäude stand, ich wollte nur unbemerkt meine verdammten Knöpfe zu machen und diesen Rock in seine ursprüngliche Länge ziehen! "Hmm... ich weiß nicht, vielleicht die Universität oder so, aber warum interessiert dich das....", Haven drehte sich um und hielt inne. Er sah mich argwöhnisch an. Hatte er mich erwischt, wie ich ungelenk an dem Stoff zog und an mein Knöpfen Fummelte? Das war ja peinlich! Jetzt würde er erst recht denken, dass ich etwas in der Art vorhatte! Mit roten Wangen, und einem pochendem Puls, tat ich so, als ob ich nichts bemerkt hätte. Ich blickte ihn seitlich an, nahm gehemmt meine Tasse und trank. " Oh lecker, was ist das für ein Tee? Er ist gut!", fragte ich ihn, nachdem ich probiert hatte. Was für eine bescheuerte Ausflucht! "..Marokkanische Minze.....Ja, der Tee ist sehr gut...!", antwortete er geistesgegenwärtig „...aber die Aussicht von vorhin, war um einiges besser!" und sah auf meine Bluse. Mir wurde heiß, er hatte mich tatsächlich erwischt. Misstrauisch beäugte er mich, „Ms. Ripley, war das eben etwa ein missglückter Versuch mich von ihrem Vorhaben abzulenken, mich jungen Mann zu verführen?". Ich saß kerzengerade da. Was? Oh, nein, jetzt dachte er wirklich, dass ich ihn verführen wollte. Mist! Verdammt! Peinlich! "Nein überhaupt nicht!", entfuhr es mir etwas lauter als gewollt. "Ach nein?", er unterdrückte ein Lachen und sah mich mit heroischem Blick an, „Dann war der Einblick, auf ihre Beine, das Höschen und in ihren Snoopy-BH vorhin, also Pure Absicht, mich heiß zu machen?!". Ich schaute verlegen zu Boden. Natürlich hatte ich vorhin, diese dumme Absicht im Büro gehabt, aber nur, weil er mich dazu getrieben hatte! Hier war es jetzt etwas ganz anderes!? Wir waren bei ihm zu Hause und da versteckte sich meine Stärke und verließ mich der Mut. Ich fühlte mich unter seinem dummen Gegrinse und Andeutungen irgendwie enttarnt! Was hatte ich mir auch heute Morgen dabei gedacht, erst meine klein Mädchen Unterwäsche an zu ziehen und dann mich selbstsicherer zu geben, als ich in Wirklichkeit war! Ich war selbst schuld an dieser Misere, vor allem, weil ich gewusst hatte, dass ich den Tag, mit so einem Bild von einem Mann verbringen würde!? Blöder Snoopy! Haven lehnte sich zurück. "Ich bin also ein Bild von Mann, sehr interessant!" Ruckartig blickte ich ihn an, hatte ich das eben laut gesagt? Nein, oder doch?! Er rutschte näher zu mir und mir wurde immer unbehaglicher. „ Welche Unterwäsche hätten Sie, denn sonst bevorzugt?", fragte Haven mit amüsierten Unterton. Ich starrte ihn an und quiekte, " Bitteeeee???????".Woher wusste er das auf einmal? Automatisch sprang ich auf. Hatte ich das eben auch noch laut gesagt? Ich schlug mir die Hand vor meinen Mund und glaubte langsam verrückt zu werden. Verwirrt wie immer, in seiner Nähe, starrte ich ihn weiter an. Haven stöhnte auf." Abbie, beruhige dich bitte wieder. Ich werde es dir erklären, versprochen, und nein, du bist weder verrückt, noch hast du laut geredet.......Ich habe es auch so verstanden!", gab er kleinlaut zu und schaute unsicher. Das konnte nicht sein, wie konnte das passieren, dass jemand unausgesprochene Worte hören bzw. lesen konnte? Ich überlegte fieberhaft und mir viel nur ein wirklich plausibler Gedanke ein. Scheiße! Das konnte nicht sein, war diese Fiktion wirklich wahr? Kaum einen klaren Gedanken fassend, fragte ich ihn. " Bist du etwa ein Vampir und kannst Gedanken lesen?" Ich wich erschrocken." Waassss? Nein..., "erschrocken schüttelte den Kopf. „...so etwas gibt es nicht! Wie kommst du denn darauf!" Ich wurde rot. „Naja es hätte ja sein können, in Büchern und im Filmen laufen die meisten Erklärungen auf so etwas Unnatürliches heraus!" Haven machte große Augen. „Du schaust eindeutig zu viel Fernsehen und liest absurden Firlefanz!" Ich wurde noch röter und war total durcheinander. Was sollte ich denn auch denken was er mit seinen seltsamen Andeutungen meinte! Genau wie vorhin verdrehte er nochmals seine Augen. „Ok, ich versuch es dir so gut zu erläutern, aber du musst mir eines versprechen......wenn du es nicht verstehst, oder nicht mitkommst, das du mich sofort unterbricht Ok?!" „ Okay!" ich sah auf hin runter, nickte unsicher und bekam Angst. Was würden da nur für Neuigkeiten auf mich zukommen?"
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parallel Lost&Found! Band1
RomanceAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...