Mit schwarzem Rock und einer transparenten Bluse, die ich besser nicht angezogen hätte, stand ich unbeholfen neben Haven an einem riesigen Esstisch. Er sah wie immer sehr gut aus. Gegelte Haare, ein am Kragen geöffnetes weißes Hemd und eine dunkel blaue Stoffhose. Auch Claire' hatte sich schick gemacht. Sie sah ihn ihrem schwarz weißem Etuikleid, so richtig britisch gediegen aus im Gegensatz zu ihrem Mann. Der schoss den Vogel ab. Dunkles T-Shirt, auf dem Free Licks stand und blauer verwaschener Jeans mit feuerroten Sneakers. „ Du weißt das Bea gleich wieder einen Anfall bekommen wird oder?" Haven sah ihn grinsend an. Sam zuckte gleichgültig mit den Schultern. „ Sie hat nur gesagt wir sollen uns umziehen, von Abendkleid und Smoking war nicht die Rede!" Er küsste Claire' die Hand und setzte sich neben sie an den gigantischen Tisch. Haven zog mir den Stuhl zurück damit ich mich setzten konnte. Claire' beugte sich zu Sam. „ Wieso machst du so was nicht?" Sie zwinkerte mir zu. Kritisch sah er sie an. „ Ich wusste gar nicht, dass du auch auf so einen Kasperkram stehst...aber bitte, wenn die Dame so möchte, dann werde ich mich in Zukunft auch zum Anstandsaffen machen!" Claire' verdrehte die Augen, atmete tief ein und sah mich hilfesuchend an. Ich griente. Haven der seinen Spruch mitbekommen hatte konnte nicht anders. „ Erstens mein Bester, ist dies kein Kasperkram, sondern gehört einfach für um guten Benehmen bei Tisch dazu. Zweitens macht sich keiner zum Affen, nur weil er der Frau, die er liebt, etwas Aufmerksamkeit zukommen lässt und drittens....." Sam lachte. „ ....und drittens nimm mal deinen Stock aus deinem verstaubten Hintern!" Sams Eltern betraten den Raum und Haven, der Sam einen strengen Blick zugeworfen hatte, stand auf. Sam verdrehte die Augen. Wie angewurzelt saß ich auf dem Stuhl, als ich Lord Huntington sah. Er war erstaunlich gutaussehend und schritt mit einer erhabenen Haltung durch den Raum, dass alles um ihn herum nebensächlich erschien. Seine Größe und die Anmut wie er sich bewegte wirkten auf mich enorm und ich musste mich meiner Gedanken beherrschen. Schnell versuchte ich mich ab zu lenken und verglich Haven und Sam mit ihm. Sam hatte eindeutig seine Haltung und die Präsenz geerbt, wie er sich bewegte und was er ausstrahlte. Sonst glich er eher von den Äußerlichkeiten seiner Mutter. Was hingegen Haven betraf war es erschreckend. Er sah aus wie sein Vater. Breite Schultern, das gleiche betörende Lächeln und diese wunderbaren dunklen gelockten Haare. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich schwören können, dass er das ergraute Abbild von Haven war.
Die erste, die eine geballte Ladung Huntington Charme abbekam war Claire''. Richard nahm ihre Hand und hauchte eine sehr nette Begrüßung in Form eines Handkusses darauf. Claire'' errötete. Dann wandte er sich zu seinem Sohn, den er in einer Herzlichen Umarmung an sich drückte. Er war sehr warmherzig im Gegensatz zu seiner Frau. Die Beiden unterhielten sich kurz und dann kam er um den Tisch, zu uns. Er gab Haven die Hand und klopfte ihm mit einem tausend Volt Lächeln liebevoll auf die Schulter. Haven tat das gleiche und beide Männer strahlten um die Wette. Mir blieb fast die Spucke weg, bei dieser Ähnlichkeit und ich bemerkte erst gar nicht wie der Lord meine Hand nahm und mich ansah. Es war unheimlich, als ich bemerkte wie er vor mir stand und mich wie erstarrt anstarrte. Wortlos standen wir zwei uns gegenüber und keiner im Raum sagte was. Lag es an mir? Hatte ich vielleicht was im Gesicht? Hatte er meine Gefühle gelesen? Oder lag es an meiner Aufmachung und war ich zu weit gegangen mit der durchsichtigen Bluse? Seine Hand umklammerte immer fester die Meine und mir schlugen Wellen von Hass, Verwunderung. Argwohn und Eifersucht um die Ohren. Haven der mich an sich zog und mich aus dieser Ohnmacht weckte, sah uns seltsam von der Seite an. Mir wurde klar das diese Blicke die sein Vater und ich uns entgegen gebracht hatten für alle sehr seltsam ausgesehen haben mussten und schnell entzog ich mich seines Blickes. Lord Huntington der noch immer nicht die Augen von mir lassen konnte, schüttelte kaum merklich den Kopf. Fassungslos und bewundernd kam kaum hörbar über seine Lippen. „ Lieber Gott... bist du es...?" Er schluckte und ich wusste nicht was ich tun sollte. Lady Huntington schien meinen Unmut und die Faszination ihres Mannes zu bemerkten und stand auf. Sie kam zu uns und hatte ihre Lippen zu einem qualvollem Lächeln verzogen, was mich beinahe mitleidig gestimmt hätte, wäre da nicht der pure Hass gewesen der mir aus ihren kleinen Augen entgegen funkelte. Sofort ließ der Lord meine Hand los und kam zur Besinnung, als Beatrix sich wortlos neben ihn stellte. „ Entschuldigen Sie bitte mein Benehmen! Ich dachte...nein das ist Unsinn...aber diese Ähnlichkeit...?" Seine Frau viel ihm ins Wort. „ ...So mein Lieber Gatte, nun hast du die jungen Damen kennengelernt und wir können mit dem dinieren beginnen!" Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Sie warf mir einen kurzen bissigen Blick zu und Lord und Lady Huntington schritten zu ihren Plätzen. Claire' die genauso ratlos aussah wie Sam, sah mich erschrocken an. Ich weitete kurz die Augen und zuckte kaum merklich mit den Schultern, da ich weder seinen noch ihren Auftritt nachvollziehen konnte und wir nahmen alle Platz.
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parallel Lost&Found! Band1
Любовные романыAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...