nine

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,,Die anderen sind vielleicht auch noch so höflich sich irgendwann blicken zu lassen.", merkte mein Gesprächspartner an, ,,ich kann sie dir ja schlecht beschreiben, wenn sie sich verstecken." Ein Seufzen verließ seinen Mund. ,,Könnt ihr alle verschiedene Dinge?", fragte ich nach einer kurzen Pause unwissend, ahnte die Antwort aber bereits, was er mir bestätigte, als er nickte. ,,Ja.", antwortete er, ,,wäre ja auch langweilig wenn nicht." Er schenkte mir ein kleines Lächeln. ,,Von den meisten wirst du es wohl selbst herausfinden müssen, ich will ihnen keine Demonstrationen vorweg nehmen und Streit anfangen.", murmelte er entschuldigend, ,,und das was ich kann ist ziemlich langweilig. Nichts was ich dir präsentieren könnte." Fragend legte ich meinen Kopf in die Seite. ,,Ich sehe die Zukunft.", stellte er fest und fügte kleinlaut bei, ,,manchmal." Ich schmunzelte, bekam jedoch zeitgleich Ehrfurcht vor dem, was er zu können schien. Dagegen schien mir das anhalten der Zeit beinahe langweilig. ,,Manchmal sehe ich es einfach, eigentlich nur furchtbare Dinge. Ich nehme an das soll den Zweck erfüllen, dass ich sie verhindere." Neugierig lauschte ich seinen Worten. ,,Tut mir leid, dass ich es bei dir nicht geschafft habe."

Meine Augen wurden groß, als ich ahnte wovon er sprach. Natürlich gab es nicht nur ein schreckliches Ereignis welches mein Leben zierte, doch das letzte welches in naher Vergangenheit lag, war zugleich das schlimmste gewesen. Außerdem würde ich darin endlich den Grund für Minhos plötzliches Auftauchen finden. Seungmin hatte mich gesehen und Minho sich auf den Weg gemacht. ,,Ich wollte dich damit nicht überfallen.", entschuldigte er sich und musterte mich sorgend, ,,wenn ich irgendetwas für dich tun kann-" ,,Schon gut.", murmelte ich und wollte gar nicht an das zurück denken, an was er mich zeitgleich erinnerte, ,,wissen es alle?" Letzteres verließ meinen Mund nur leise und beinahe beschämt. Und das obwohl ich rein gar nichts dafür konnte. Er schüttelte zu meiner Erleichterung seinen Kopf. ,,Ich habe mir gedacht das du nicht willst, dass es jeder weiß.", murmelte er leise, ,,ich kenne die Geschichte. Von vorne bis hinten. Ich weiß das es der gleiche Mann war, der versucht hat dich mitzunehmen. Die Vision hat sich verändert als Minho auftauchte. Gott sei Dank, sonst hätte er dich mitgenommen." Schockiert über seine Worte wanderte mein Blick zu ihm. ,,Das sagst du mir jetzt?", fragte ich leicht entsetzt, fragte mich warum ich überhaupt versucht hatte mich und Minho rauszureden. ,,Wir stecken tief drin.", murrte er in Gedanken versunken, ,,in dem ganzen Schlamassel."

,,Aber ich werfe das ganze keinem vor.", stellte er leise fest und blickte sich kurz um, um sicherzugehen, dass keiner uns verstand, ,,ich will Minhos Beweggründe hören warum er so leichtsinnig gehandelt hat, bevor ich Chan einweihe. Ich nehme aber an, dass Minho dies auch tun wird. Es würde uns nur in noch größere Gefahr bringen, wenn er uns verschweigen würde, dass wir aufgeflogen sind." Ich verstand nicht ganz wovon die Rede war, antwortete nicht und schluckte stattdessen nur. ,,Dein Geheimnis ist bei mir sicher.", erwähnte er und musterte mich traurig, ,,wenn du irgendwann dazu bereit bist zu reden, bin ich ein offenes Ohr." Ich blinzelte teils verwirrt, teils dankbar. ,,Schon gut, ich denke wir werden dir spätestens morgen alles erklären, dann macht es mehr Sinn." Seine Hand wanderte leicht auf meine Schulter, als er aufstand und noch ein kleines Lächeln zu mir herüber schickte. ,,Falls du sehr starke Schmerzen hast.", bot er mir an und traf mit seinem mitleidenden Blick auf meinen, ,,geh zu Chan, der kann dir helfen." Er schien das Fragezeichen in meinem Gesicht zu erkennen. ,,Frag nicht, mach einfach." Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht ließ er mich zurück. 

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So saß ich noch eine Weile in der warmen Sonne und stand auf, als mir das Gefühl des herumsitzens zu viel wurde. Nach alldem was bis jetzt schon geschehen war, konnte ich nicht bloß auf einem Baumstamm sitzen und abwarten. Also suchte ich Ablenkung und fand sie, als meine vorsichtigen Schritte mich zu der Hütte trugen, in welcher noch immer der ein oder andere versteckt sein müsste. Um zur Tür zu gelangen, musste ich mich beinahe an dem Tisch vorbei quetschen, welcher sich unmittelbar davor in die länge zog. Die Tür selbst war eigentlich gar keine. Es war ein einfaches Fliegengitter, welches ich mit meiner Hand leicht zur Seite stoß und einen langsamen Schritt ins innere wagte. Mein Kopf musterte den mittelgroßen Raum kurz. Rechts von mir erstreckte sich eine Wand mit zwei geschlossenen Türen, links befand sich eine offene Küche. Ein kleiner runder Tisch stand auf einem kleinen Teppich neben der Kochnische und hinten links der Hütte, stand eine Tür offen, welche unausweichlich die des Badezimmers sein musste. ,,Jisung.", vernahm ich eine Stimme und erschrak, als Chan hinter der Arbeitsfläche der Küche aufstand. Er schien einen Topf gesucht zu haben, welchen er folglich neben einen der anderen drei stellte, welche die Arbeitsfläche einnahmen, ,,ob der wohl zu groß ist?" Fragend blickte er zwischen ihnen hin und her, wobei mir kein allzu großer Unterschied bewusst wurde. Schließlich entschied auch er sich für einen. ,,Hast du dich umgeschaut?"

Mein verträumter Blick stieß auf ihn, woraufhin ich die Hütte um einige Meter mehr betrat und nickte. ,,Etwas.", antwortete ich ihm mit einem kleinen Lächeln. ,,Ist nicht sonderlich luxuriös.", stellte er fest und zuckte mit den Schultern, ,,aber es lässt sich gut leben. Ich weiß ja nicht was du für einen Luxus gewöhnt bist." Er schaute kurz zu mir auf und füllte den Topf folglich mit Wasser. ,,Gar keinen.", erwiderte ich nur und blickte noch einmal im Raum umher, ,,ich bin im Heim groß geworden." Seine Augen glitten zu mir. ,,Das tut mir leid.", murmelte er und deutete auf einen der Stühle, welche an dem runden Tisch zu seiner rechten standen, ,,setzt dich ruhig." Ich nahm sein Angebot sofort an und marschierte zu einem Stuhl, auf welchem ich mich langsam setzte. Mein Kopf wich schnell zu dem Auslöser, als eine der beiden Türen aufschlug, welche im rechten Teil des ganzen verankert waren. Ein strubbeliger, schwarzhaariger Junge trat hervor und schenkte mir einen kleinen lächelnden Blick. ,,Das ist Jeongin.", erklärte Chan mir, als der Junge geradewegs zu ihm auf dem Weg war um ihm zu helfen, ,,ich weiß ja nicht ob ihr schon das Vergnügen hattet." Auffordernd musterte er den anderen, welcher seinen Kopf leicht schüttelte. Diese Geste ließ seine zerzausten Haare noch wilder aussehen. 

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Und schon wieder kommt das Update spät und am zweiten Tag, sorry^^'

Momentan komme ich einfach erst um diese Uhrzeit dazu auf Wattpad vorbei zu schauen und komme demnach auch nicht so viel zum schreiben :( Aber der Rhythmus wird bei jedem/ jedem zweiten Tag bleiben! 

Was Chan wohl kann? Ist eigentlich schon ziemlich offensichtlich, nicht?

Danke fürs lesen!

next to time - MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt