,,Ich will jetzt echt ungern stören.", räusperte sich Felix entschuldigend und sorgte dafür, dass wir beide unseren Kopf zu ihm wendeten, ,,aber wir sollten schleunigst weg hier." Zu seiner Bestätigung nickte ich nur. Die Zeit könnte ich nicht lange anhalten. Nicht mit meiner Müdigkeit und der wenigen Kraft, welche ich besaß um überhaupt auf eigenen Beinen stehen zu können. Wir folgten ihm nach draußen. Ich erschrak als ich erstmalig das riesige Chaos sah, welches auf der einst so friedlichen Lichtung herrschte. Viele Männer der Forschung lagen am Boden, Pfannen, Splitter und andere verwahrloste Gegenstände lagen herum. Nicht zuletzt waren die Männer zu sehen, welche noch standen, eingeschlossen Jiho mit der immer noch in die Luft, wo zuvor Minho stand, gerichtete Waffe. Jeongin und Seungmin waren nirgends zu sehen. ,,Sie haben sie mitgenommen.", beantwortete mir Chan meine noch nicht gestellte Frage leise und sorgte dafür, dass mein Blick schockiert zu ihm flog. Meine Überraschung nahm dabei nur noch zu.
Er sah nicht sonderlich gut aus und schien es schwer zu haben noch auf Beinen zu stehen. Beim schwenken meines Blickes zu Hyunjin, erkannte ich das dieser bereits bewusstlos zu sein schien. ,,Ihr müsst abhauen.", murmelte der Blonde und sorgte für Protest bei Felix. ,,Nicht ohne euch!", bestritt er Chans Bitte, ,,nicht ohne dich!" Die Blicke der beiden trafen sich. ,,Hört zu.", sagte er erschöpft und deshalb recht eilig, ,,Jisung kann die Zeit nicht mehr lang genug anhalten, damit ihr uns beide noch mitnehmen könnt, Jeongin und Seungmin liegen wahrscheinlich schon in einem Van. Ihr könnt noch abhauen und euch einen Weg suchen das ganze zu retten. Sie haben euch nicht mit der Spritze erwischt, richtig?" Stille kehrte ein. ,,Scheiße.", meldete sich Changbin entsetzt, ,,er hat recht." ,,Die Wirkung dieser dämlichen Spritze wird uns schon nicht umbringen.", versicherte uns der Blonde so zuversichtlich wie möglich, ,,heute gewinnen wir keinen Kampf mehr." ,,Komm-", entschloss sich Changbin dazu Felix in eine Richtung südlich des Waldes zu ziehen, ,,wir kommen wieder Chan." Wir stimmten alle zu. Ich nur leise, da ich nicht sicher war ob etwas derartiges von mir noch erwünscht war. Ein kurzer trauriger Blick erreichte Chan von mir, er hingegen lächelte nur leicht. Die anderen gingen leicht vor, als er mir noch etwas entgegenraunte. ,,Danke.", sagte er und schien es ernst zu meinen, ,,hätte er abgedrückt und Minho getötet, wäre die Welt eine andere. Du gehörst zu uns, also lauf." Dankend lächelte ich und holte mit schnellen und eiligen Schritten zu Minho auf.
,,Wir nehmen das Motorrad.", weihte Minho Felix und Changbin ein, als wir anfingen in eine mir unbekannte Richtung zu rennen, ,,nehmt ihr das Auto, dann haben wir beides dabei." Changbin nickte, Felix schluckte nur ungläubig. ,,Keiner von uns saß je am Steuer.", sagte er entsetzt und mit etwas Widerspruch in der Stimme. ,,Dann wird es Zeit.", forderte Minho sie auf, ,,es seiden euch kommt ein Zweirad gelegener?" Changbin wedelte schnell mit der Hand und seinem Kopf, um zu verdeutlichen, dass dem nicht so war. ,,Wir nehmen das Auto.", murmelte er und packte seinen Freund an der Hand, ,,ich fahre." Wir kamen an einem kleinen Waldweg an, auf welchem Chan das Auto geparkt hatte, als sie mich gerettet hatten. Er hatte den Schlüssel vorsichtshalber im Laub versteckt, von genau dort holte Changbin sich diesen. Mein Begleiter forderte mich auf die Straße noch ein Stück weiter mit ihm herunter zu laufen, bis wir an einem Motorrad ankamen. Vorher hatten sich die beiden Fahrer kurz verständigt, dass Changbin vorfahren würde, da er sich in der Stadt deutlich besser auskannte. Ich merkte wie schwer es mir fiel die Zeit weiterhin in Schacht zu halten.
Auf dem Rad lagen zwei Helme, wovon mir Minho schnell einen auf den Kopf setzte und folglich aufstieg. ,,K-kannst du fahren?", fragte ich leicht besorgt mit dem Gewissen, auf eine Maschine zu steigen welche statistisch gesehen viel zu viele Tote mit sich brachte. ,,Wenn du wissen willst ob es legal ist, muss ich verneinen.", sagte er und blickte zu mir, während ich auf meiner Unterlippe herum kaute, ,,aber ich kann fahren. Ich darf bloß nicht." Ohne weiter darüber nachzudenken, stieg auch ich auf. Sterben würde ich so oder so. Und ehrlich gesagt glaubte ich nicht, dass ich so viel durchlebt hätte, wenn es meine Bestimmung wäre bei einer Motorradfahrt drauf zu gehen. Er startete den Motor und das einzige was ich tat, war es mich von hinten an ihn zu krallen, als würde ich bereits im stehen herunter fallen. Er legte kurz seine Hand auf meine, welche seinen Oberkörper umschloss und wendete seinen Kopf nach hinten, ohne das es weit genug möglich war um mich wirklich zu sehen. ,,Halt dich gut fest.", forderte er mich auf und erlangte bei mir, dass er kein zweites Mal nachfragen musste, bevor ich mich noch näher an ihn schmiegte. ,,D-die Zeit.." ,,Schon gut.", antwortete mir der vordere mit erhöhter Lautstärke aufgrund des Motorengeräusches, ,,du hast lange genug durchgehalten. Wir sind ja sofort auf dem Weg, uns holt schon keiner ein."
So wartete ich dennoch die ersten Sekunden ab, in welchen sich das Fahrzeug unter uns erst langsam vorwärts bewegte und hinter dem Auto auf der unebenen Waldstraße einen Weg suchte. Als auch mein Gewissen mir schließlich erlaubte die Zeit weiter laufen zu lassen, tat ich es. In meinem Kopf spielten sich verschiedene Szenarios ab, was mit Chan und den anderen passieren würde. Ich war gerade erst von diesem Ort weg und sie mussten hinein. Ich fühlte mich scheußlich, schließlich fühlte es sich an als wäre es meine Schuld. Überwältigt legte ich meinen Kopf an dem Rücken meines Vordermanns ab und blickte die zu meiner Seite verstreichende Landschaft nur halbherzig an. In meinem Kopf stauten sich Gedanken von dem an, was noch vor mir lag. Ich hoffte innständig, dass man mich erklären lassen würde und meinen Worten glauben schenkte. Doch ich selbst hatte das Gefühl, ich hätte es nicht verdient. Ich hatte das Gefühl ich hätte mehr geben können.
Als wir auf befahreneren Straßen angekommen waren, verließ mich die Angst eingeholt zu werden, doch die Angst entdeckt zu werden kam dazu. Ich nahm dennoch nicht an das wir derartig im Straßenverkehr auffallen würden, da zugegebenermaßen, weder Minho noch Changbin schlecht fuhren. Als wir schneller fuhren und uns auf den Weg zu einer riesigen Brücke machten, welche den einen Stadtteil vom anderen trennte, verstärkte ich den Druck auf Minho erneut. ,,Hast du Angst?", rief er über den Verkehr hinweg, sodass ich ahnen konnte, was seine Worte waren. Kurz ließ ich mir Zeit, überlegte was ich fühlte und schüttelte den Kopf, was er natürlich nicht sehen konnte. ,,Nein.", murmelte ich und schloss kurz meine Augen, ,,nicht wenn du bei mir bist."
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Ui, Changlix und Minsung xD
Mir ist mal wieder (diesmal nicht im schlafen sondern davor) eine neue Idee für eine Geschichte gekommen, für welche ich jetzt alles andere liegen lasse xD
Ich bin irgendwie mega überzeugt von der Idee und tatsächlich wird es wieder eine Minsung Story :)
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next to time - Minsung
FanfictionNachdem sieben Jungen welche als Kinder in Forschungseinrichtungen Experimenten unterzogen wurden zusammenfanden, versteckten sie sich vor ihrem nahezu unausweichlichem Schicksal. Als ihnen bewusst wurde, dass sie all die Jahre jemanden übersehen ha...