next to time - Minsung

fifty-seven

,,Und wie kriegen wir die anderen da jetzt raus?", fragte Changbin seufzend und ließ sich zurück auf den Boden fallen. Mit dem Kopf zur Decke und dem Rücken zum Boden blieb er wie ein Seestern ausgestreckt liegen. Felix hingegen setzte sich bloß dazu. ,,Wir könnten die Polizei das Ganze regeln lassen.", murmelte ich und wusste selbst irgendwie das es nicht das erstrebenswerteste war. ,,Und was sollen wir sagen?", bestätigte Felix mir die Unsinnigkeit der Idee, ,,unsere Freunde wurden entführt, weil sie Superkräfte haben?" Ich gab ein Geräusch der Zustimmung zu hören, welches aussagte, dass meine Idee bereits vergessen werden könnte. ,,Wir könnten selbst rein gehen.", schlug Minho vor und ließ mich alleine bei dem Gedanken daran schon erschaudern. ,,Dann holen wir sie mit viel Glück vielleicht raus aber das Ganze geht trotzdem noch ewig so weiter.", beschwerte sich der schwarzhaarige, ,,es seiden wir bringen sie alle um." Felix schlug seinem Freund sachte vor die Stirn. ,,Vergiss es.", verbot er ihm. ,,Nachdem was sie alles getan haben wäre das gar nicht mal so unfair.", mischte sich Minho ein und bekam einen bösen Blick des Blonden, ,,ich meine ja nur." Letzteres gab er nur noch kleinlaut von sich.

,,Aber wir wollen was endgültiges, richtig?", sagte Changbin, setzte sich mehr oder weniger motiviert auf und blickte uns fragend an. Einstimmig nickten wir. ,,Dann müssen wir dafür sorgen, dass sie auf keinen Fall mehr frei sind und uns etwas tun können.", stellte Minho erstaunlich begeistert fest und ließ uns ihn auffordernd mustern, ,,was wäre wenn wir die Polizei nur als Mittel zum Zweck benutzen?" ,,Das musst du genauer erklären.", gab Felix seine Unwissenheit Preis. Gespannt blickte ich zu dem braunhaarigen. ,,Naja, der Zweck wäre es ja die Forscher los zu werden.", erklärte er, wobei es schien als würde er es nicht nur für uns, sondern auch für sich selbst klarstellen müssen, ,,und nicht um der Gerechtigkeit Willen." Ich zog immer noch nicht ganz aufgeklärt eine Augenbraue in die Höhe, er schien jedoch mehr als überzeugt von etwas zu sein. ,,Wir müssen ja nicht die Ganze Wahrheit sagen.", platze er motiviert heraus und stand in den Startlöchern auf, ,,ich habe eine Idee." Mit großen Augen blickten wir ihn an. ,,Wartet hier.", befiehl er und blickte zu den beiden auf dem Boden sitzenden, was darauf hindeutete, dass ich dabei nicht eingeschlossen war, ,,wir kommen wieder." Das er mit wir auch mich meinte wurde mir bewusst, als er mein Hand packte und mich an einen anderen Ort brachte.

Als wir vor einer Wohnungstür wieder klare Sicht hatten, verstand ich wo wir waren. Es war der Wohnblock, in welchem wir waren bevor das ganze Drama begonnen hat. Es war die Wohnung von Jay. Ich ließ Minhos Hand nicht los, fühlte mich unwohl bei dem Gedanken wieder näher an dem Ort des Geschehens zu sein und gleichzeitig an einem, welcher den Forschern bekannt war. Ich wusste das Minho versprochen hatte er würde auf mich aufpassen, aber ich wusste auch, dass er dieses Versprechen unmöglich immer einhalten könnte. Schließlich ging es nicht nur um mich, sondern auch um ihn selber. ,,Was-", wollte ich nachhaken, was hinter seiner Idee stecken könnte, doch er ließ mich nicht ausreden. ,,Vertrau mir.", murmelte er und baute kurzen Blickkontakt auf, bevor er an der Tür klopfte. Es dauerte nicht lange, da öffnete uns eine bekannte Person diese. ,,Minho.", stellte er freundlich fest und schaute sich um, um zu bemerken, dass wir nur zu zweit waren, ,,Jisung, richtig?" Ich nickte leicht lächelnd. ,,Ihr seht nicht gut aus.", grummelte er und runzelte seine Stirn, ,,wollt ihr rein kommen?"

,,Warum habt ihr Chan nicht mitgebracht?", fragte er und betrat als erster sein Arbeits- und Wohnzimmer. Als wir nicht antworteten, drehte er sich mit großen Augen um. ,,Was ist passiert?" Sein Kopf wanderte nervös von mir zu Minho und andersherum. ,,Wo sind die anderen?", fragte er erneut, als er zu realisieren schien, dass wir sonst mit mehreren unterwegs waren. Ich schwenkte meinen Blick nur zu meinem Freund, welcher zu erklären hatte was passiert war, da ich schließlich nicht einmal den Grund für unser plötzliches Auftauchen hier bei Jay wusste. Dieser räusperte sich. ,,Eine lange Geschichte.", sagte er und bekam ein Gesichtsausdruck als Antwort, welcher erkennen ließ, dass nichts anderes erwartet war. ,,Dann solltet ihr euch setzten.", ließ Jay uns beinahe keine andere Wahl und deutete auf eine kleine Couch an der Wand hinter uns. Bestätigend zog Minho mich mit sich, woraufhin wir uns in die Polster fallen ließen und Jay uns auf seinem Schreibtischstuhl einen durchbohrenden Blick schenkte. 

Minho begann zu erzählen und bemerkte tatsächlich erstaunlich viele Details. Selbst ich war interessiert das Ganze aus seiner Sicht mitzuerleben und Jay so oder so. Als er beim Ende ankam, bemerkte auch unser Gegenüber, dass es auf nichts gutes zulief. ,,Wir konnten fliehen, aber sie hatten Chan und Hyunjin schon mit der Nadel erwischt. Es wäre zwecklos gewesen sie zu versuchen mitzunehmen, dann wäre keiner entkommen." Als er realisierte, was das bedeutete, wurden seine Augen noch größer. ,,Also sind sie g-gefangen?", fragte er nach und zeigte in seinen Augen einen gewissen Hauch von Mitgefühl. Minho nickte. ,,Seit ich Chan kenne, hat er vor nichts größere Angst.", seufzte Jay und blickte zu Boden. Ich fand die Tatsache erstaunlich. Für mich schien es immer so, als wäre Chan eine Person, welche vor rein gar nichts den Hut zog. Er fand immer eine Lösung und schien zuversichtlich. Das aber auch der stärkste Mensch seine Ängste hatte war unumgänglich. Es war menschlich und irgendwie beängstigend zugleich. Wenn Chan bei uns immer derjenige war, welcher dazu anstiftete weiterzumachen, nicht aufzugeben und zuversichtlich zu sein, was würden wir dann schon ohne ihn sein? ,,Ich helfe.", gab der beste Freund von Chan von sich ohne das wir fragen mussten, ,,Hauptsache er kommt wieder raus. Alle kommen wieder raus." Minho lächelte dankbar. ,,Ich kenne zwar nicht alle von euch so gut wie Chan, aber ich weiß das keiner von euch all das verdient hat.", gab er seinen Glauben in uns Preis, ,,was habt ihr für eine Idee? Ich meine, ihr habt sicherlich eine, oder? Sonst wärt ihr doch nicht hier bei mir."

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Wir nähern uns mit langsamen Schritten dem letzten richtigen 'Akt' uiui ;)