Ich verbrachte etwas Zeit mit den beiden und half in gewisser weise dabei etwas Gemüse für sie zu schneiden. Tatsächlich war ich noch nie zu etwas derartigem gebraucht worden, doch es freute mich irgendwie etwas zu erledigen, was für die meisten Menschen normal war. Ziemlich gut stellte ich mich dennoch nicht an. Jeongin lachte mich hin und wieder aus oder griff mir unter die Arme, in Form von Erklärungen, welche er von seinen Eltern aufgeschnappt hatte. Somit konnte ich eine der offenen Fragen, welche dank Minho und Seungmin meinen Kopf nicht verließen, beantworten. Jeongin war derjenige gewesen, welcher nicht so aufgewachsen war, wie alle anderen von hier. Warum er dann hier war jedoch, wusste ich immer noch nicht. Als der Abend dann einbrach und nach und nach alle wieder eintrudelten, war das Essen fertig und der Tisch, dank Felix, für acht Personen gedeckt. Bevor wir dazu kamen uns hinzusetzen, erschien Minho aus dem Wohnwagen und ließ jeden einzelnen der anwesenden Köpfe zu ihm fahren und verfolgen, bis er ankam. ,,Geht es dir besser?", fragte nun der einzige Anwesende, welcher sich nicht bei mir vorgestellt hatte, wobei ich seinen Namen auch nicht anderweitig aufgeschnappt hatte. ,,Ja.", murmelte der dunkelhaarige und blickte fragend in der Runde umher, als er merkte das ihm die Aufmerksamkeit gehörte. ,,Was guckt ihr so?", grummelte er und setzte sich auf einen der leeren Stühle, ,,habe ich in den paar Stunden, in denen ich geschlafen habe etwas verpasst?" Auffordernd blickte er zu Changbin, welcher wiederum zu Jeongin schaute und der zu Chan. ,,Nein.", stellte dieser als Antwort schließlich fest und entschloss sich als erster dazu sich zu Minho zu setzen, woraufhin es ihm direkt jeder gleich tat, eingeschlossen mir.
Während dem Essen erfuhr ich ein paar Kleinigkeiten. Der letzte der sieben Anwesenden hieß Hyunjin. Er schien weder sonderlich interessiert in die Themen zu sein welche besprochen wurden, noch in überhaupt irgendetwas. Er stocherte nämlich größtenteils bloß in seiner Schüssel herum. Das zubereitete Essen hingegen hatte viel mehr verdient als nur von ihm an gestochert zu werden. Es schmeckte wirklich köstlich und dennoch hielt ich mich zurück und aß nur zurückhaltend etwas, wobei ich es genoss wie die Aufmerksamkeit des Gespräches nicht auf mir lag, sondern auf Dingen, welchen ich ohne große Probleme lauschen konnte. ,,Wir brauchen dringend neues Holz.", erwähnte Changbin und trank einen Schluck des Getränkes aus seinem Glas, ,,Felix und ich haben den Vorrat nur etwas auf Vordermann gebracht, doch es reicht keine drei Tage mehr." ,,Gut.", murmelte Chan und stützte seine Ellenbogen auf dem hölzernen Tisch ab, ,,wir müssen auch dringend Mal wieder einem Laden besuch abstatten." ,,Schon wieder?", beschwerte sich Jeongin kleinlaut und ließ seine Schultern demotiviert hängen, ,,das ist doch immer so aufwändig." ,,Ich glaube ich weiß wer uns das ganze erleichtern kann.", ergriff nun auch Minho das Wort und ließ seinen Blick zu mir schweifen. Ertappt und verwirrt musterte ich ihn.
Folgend erklärte man mir, dass einkaufen hier eher weniger mit dem einkaufen zu tun hatte, was normale Menschen darunter verstanden. Es war mehr ein einbrechen ohne wirklich einzubrechen und ein klauen ohne etwas zu stehlen. Wie das gehen sollte? Ich wusste es auch nicht. Doch erneut versprach man mir, ich wäre schlauer, wenn es soweit wäre. Es kam ein Augenblick da wünschte ich mir, ich hätte ein Block dabei, auf welchen ich all die Fragen auflisten könne, welche ich beantwortet haben wollte, sobald man mir endlich die Möglichkeit gab sie zu stellen. Doch als wir fertig mit dem essen waren und die Nacht bereits durch Eulengesang angekündigt wurde, überkam mich eine Müdigkeit, welche mich die Fragen vergessen ließ. Als ein paar aufstanden um abzuräumen, kam ich gar nicht dazu es ihnen gleichzutun, bevor der braunhaarige aus der Hütte marschierte und meinen Blick aufsuchte. ,,Chan hat gesagt, du schläfst bei mir?" Ich nickte vorsichtig. ,,Komm mit, du musst bestimmt auch müde sein. Ich kann dir etwas anderes zum anziehen geben."
Gehorsam folgte ich ihm und betrat den Wohnwagen, in welchem Minho eine riesige Taschenlampe einschaltete, welche das innere erhellte. ,,Der Strom ist uns ausgegangen.", stellte er fest und machte deutlich, dass er es im Bezug auf das Provisorium an Licht meinte, ,,aber wir kommen auch so ganz gut über die Runden." Neugierig blickte ich mich um, woraufhin Minho mich dazu aufforderte die Tür zu schließen, damit wir nicht unnötig viel Ungeziefer anlockten. Es war der typische Anblick des inneren eines Wohnwagens. Zu meiner linken befand sich eine wirklich winzige Küche, welche nicht sonderlich betriebsfähig aussah. Das bestätigte mir der größere als er aus den Regalen, in welchen üblicherweise Küchenutensilien platz fanden, eine Hose und ein Oberteil fischte. Mein Augenmerkt glitt zu meiner rechten, wo sich ein ausgeklapptes Bett befand. Ja, es war ein Bett. Keine zwei.
Jedoch war es groß und eindeutig für zwei Personen ausgelegt, weswegen ich das Unbehagen in meinem inneren einfach herunter schluckte. Schließlich hatte ich so lange wie ich an etwas zurück denken konnte, jede Nacht nur in diesem einen Zimmer, mit diesen neun anderen Zimmernachbarn verbracht. Und es war mit Sicherheit unangenehmer als das, was auf mich zukommen würde, wenn ich in diesem Bett schlafen würde. Zumal mir auch gar nichts anderes übrig blieb und ich als Alternative eine Bank auf der Straße ungerne in Erwägung ziehen würde. ,,Hier.", wurden meine Gedanken durch die Anziehsachen beendet, welche mir entgegenflogen, ,,ich hoffe du gehst in ihnen nicht unter." Ich schmunzelte nur als ich sie auffing und mich zum Bett umdrehte um dort mein Tshirt abzulegen, welches ich bis jetzt trug. Zumindest schob ich es auf den Grund der Ablagefläche und nicht darauf, dass ich mich ungerne mit einem Meter Abstand vor ihm umziehen wollte. ,,Und, wie gefällts dir?", brach Minho die Stille, bevor ich mir mit einer vorsichtigen Bewegung das Tshirt endgültig vom Kopf streifte, ,,hast du die anderen kennengelernt?" Ein winziger Blick über meine Schulter verriet mir, dass er an der Spüle lehnte und seine Hände links und rechts von seinem Körper auf der Arbeitsfläche abgelegt hatte. Seine Augen musterten mich, woraufhin ich meinen Kopf schnell wieder zurück nahm. Und bevor ich antworten konnte, schien er das zu bemerken, was ich nur zu gerne vor ihm versteckt gehalten hätte. ,,Jisung!", sagte er schockiert und beinahe so, als hätte er etwas entdeckt, was mir noch unbewusst war, ,,was hast du nur gemacht? Das sieht ja schrecklich aus."
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Heyyy~
Ich habe jetzt auch mal wieder einen Tag Freizeit und mega Motivation zu schreiben :)
Wir sind schon bei Kapitel zehn :ODanke fürs lesen!
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next to time - Minsung
Hayran KurguNachdem sieben Jungen welche als Kinder in Forschungseinrichtungen Experimenten unterzogen wurden zusammenfanden, versteckten sie sich vor ihrem nahezu unausweichlichem Schicksal. Als ihnen bewusst wurde, dass sie all die Jahre jemanden übersehen ha...