-Jisung pov-
,,Minho ist auch hier.", seufzte ich schließlich, als Chan eine Pause ließ, ,,und ich sollte auf ihn warten." Leicht genervt schüttelte er seinen Kopf. ,,Das macht das ganze ja noch besser.", sagte er ironisch gestimmt und blieb endlich stehen, ,,hättest du das nicht eher sagen können? Dann hätte ich die ganzen Vorwürfe doch nicht dir machen müssen." ,, Aber-" ,,Nein, ich bin mir sicher das war seine Idee. Ich geb dir keine Schuld." Aufgebend ließ ich meine Schultern hängen. ,,Sollten wir dann nicht auf ihn warten?", mischte sich Jeongin endlich ein, ,,oder sollen wir einfach gehen?" Letzteres stellte er so heraus, dass anhand seiner Aussprache schon klar war, dass er die Idee ablehnte. Chan seufzte fragend, wurde in seinem Gedanken aber unterbrochen. Denn aus dem nichts stand Minho neben uns. Er schien erleichtert zu sein, aber nicht damit gerechnet zu haben auf die anderen beiden zu treffen. ,,Wir müssen hier weg!", sagte er schnell und aufgeregt, packte mein Handgelenk und zog mich weiter in Richtung Wald.
Überrumpelt stolperte ich ihm hinterher. Die anderen beiden folgten ebenso. ,,Ich hab gesagt du sollst warten.", grummelte er mir beleidigt entgegen, ließ mich aber noch immer nicht los, da er zu befürchten schien ich würde stehen bleiben. ,,Wie konntest du ihn finden?", fragte Jeongin verwirrt und musste beinahe rennen um in seinem Tempo mitzuhalten, ,,du wusstest doch gar nicht wo wir waren." Mit großen Augen musterte er Minho. ,,Das spielt keine Rolle mehr, wenn ihr euch nicht endlich beeilt!", entgegnete er und blickte schnell in der Umgebung umher. ,,Was ist bloß passiert?", fragte Chan ernst, ,,warum seid ihr überhaupt hier gewesen?" ,,Das gleiche könnte ich euch fragen. Du sagtest wir bleiben versteckt." Mit hochgezogener Augenbraue glitt der Blick des dunkelhaarigen zu dem des Blonden. Dieser wartete ungeduldig auf die Beantwortung seiner ersten Frage. ,,Sie wissen das wir hier sind.", stellte er fest und löste damit Chaos und Angst in mir aus. Wie sollten sie es heraus gefunden haben?
,,Was?!", sprach Chan laut und verwirrt, ,,wie das denn? Wir waren bis heute doch nur einmal draußen. Und das in der Nacht und bei angehaltener Zeit." ,,Ich weiß.", entgegnete Minho, ,,und irgendwie wissen sie trotzdem das wir hier sind. Oder sie sind nur aus Zufall genau hier. Recht unwahrscheinlich." Ich schluckte und wendete meinen Blick zwischen den beiden hin und her. ,,Woher weißt du das sie es sind?", murmelte Jeongin leise. ,,Es war der Mann welcher versucht hat Jisung zu entführen." Mit diesen Worten wurde ich sicherlich kreidebleich, versuchte es mir jedoch nicht anmerken zu lassen, indem ich meinen Kopf so weit zu Boden senkte, wie es mir möglich war. Mit erhöhtem Herzschlag kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Warum sollte ausgerechnet er etwas mit alldem zu tun haben? Für mich schien das ganze komplett unschlüssig. Schließlich war er all die Jahre der böse Heimleiter gewesen, niemals aber jemand der Versuche an Menschen durchgeführt haben könnte. Er war furchtbar, in dieses Bild passte er aber trotzdem nicht herein. ,,Shit.", nuschelte der Blonde leise, ,,und falls er wirklich nur aus Zufall hier ist?" Letzteres schien auch ihm recht unwahrscheinlich vorzukommen. ,,Er sah nicht so aus, als würde er sich nur in der Gegend umschauen."
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Nachdem wir eine weitere Weile gelaufen waren und wir uns sicher waren, es würde keiner folgen, entspannten wir etwas, während wir durch den Wald tappten. ,,Jetzt solltest du uns erklären, wie du uns so plötzlich gefunden hast.", bemerkte Chan auffordernd, ,,soweit du uns eingeweiht hast, kannst du dich nur an Orte bringen, welche du dir vor Augen führst. Wusstest du wo wir sein würden?" Ein Moment herrschte Stille. Ich wusste genau was dafür verantwortlich war, dass er mich gefunden hatte. Diese Kraft hatte mir am heutigen Tag bereits einmal das Leben gerettet und mich das anderen Mal wahrscheinlich vor einer Entführung bewahrt. ,,Ich wusste nicht wo ihr seid. Ich wusste ja nicht einmal das ihr bei Jisung seid.", erklärte Minho in neutraler Tonlage, ,,als er nicht da war, wo er warten sollte, hatte ich Angst sie hätten ihn vielleicht schon gefunden." Kurz flog sein Blick zu mir. Er schien gereizt davon, dass ich nicht dort gewesen war, wo er mich erwartet hatte.
,,Eigentlich kann ich nur an Orte gehen, welche ich bereits kenne. Aber bei ihm ist es anders." Mein Augenmerkt flog erneut beschämt zu Boden, als die Augen der anderen auf mir lagen. Meine langen Haare verdeckten den Rotschimmer auf meinen Wangen, welchen ich mir nicht gänzlich erklären konnte. ,,Anders?", fragte Jeongin neugierig nach. ,,Ich kann an den Ort gehen, an welchem er sich befindet.", erklärte er und wendete seine Aufmerksamkeit kurz zu mir, ,,wenn ich an ihn denke, komme ich zu ihm." Ich sah es nicht, spürte es jedoch deutlich. ,,Interessant.", murmelte Chan und lächelte leicht, als ich meinen Kopf leicht hochnahm, ,,das wird uns bestimmt noch nützlich sein."
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Am Abend aßen wir gemeinsam Abendbrot. Ich würde lügen, würde ich behaupten die Lage war so entspannt, wie sie es zuvor gewesen war. Sie war angespannter. Als es dunkel wurde entschieden wir uns aufgrund der mittlerweile nicht mehr ganz so brühendheißen Sommertage dazu, die große Feuerstelle zu nutzen und schätzen uns glücklich Hyunjin zu haben, welcher dafür sorgte, dass der Rauch in die entgegengesetzte Richtung von der Stadt flog. Die Baumstämme, auf welchen wir saßen, hegten einen angenehmen Abstand zum Feuer. Minho, welcher neben mir saß, blickte verträumt in Richtung Feuer, ich verschränkte meine ausgestreckten Beine miteinander und legte meine Hände auf meine mittlerweile gesünder aussehenden Beine. Das einzige Geräusch, welches zu hören war, war das Knistern des Feuers und die Geräusche des Waldes. Keiner schien in der Stimmung zu sein, zu reden.
Mich plagte das Gefühl, dass mit meinem Auftauchen hier alles aus dem Ruder gelaufen war. Doch was sollte ich schon dafür können? Schließlich wurde ich dazu überredet hier zu bleiben und hatte mit Sicherheit nicht die Absicht auch nur im geringsten für Chaos zu sorgen. Changbin hatte bei einem Gespräch während dem Abendessen das unvermeidliche ausgesprochen. Wir wussten nicht was zu tun war, mussten uns verstecken, waren uns aber nicht richtig bewusst vor was oder wem eigentlich. Es war eine schlimme Lage. ,,Ich glaube ich wurde beobachtet.", murmelte Hyunjin und unterbrach die Stille schließlich doch, ,,damals meine ich." Mehrere von uns machten ihm mit einem fragenden Blick deutlich fortzufahren. ,,Als ich vom Heim weggelaufen war und auf der Farm untergekommen war.", erklärte er und informierte mich erstmalig über seine Vergangenheit, ,,da waren Leute von der Forschung. Ganz sicher."
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Oh damn ich weiß gar nicht ob man da noch mitkommt, ich hoffe es geht noch einigermaßen fit xD
Ich lasse ja so gerne Fragen offen und beantworte sie dann später erst. Das mit Hyunjin spielt jetzt auf die Sache an, dass er von Jisung wusste^^'
Naja, danke fürs lesen :)
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next to time - Minsung
FanfictionNachdem sieben Jungen welche als Kinder in Forschungseinrichtungen Experimenten unterzogen wurden zusammenfanden, versteckten sie sich vor ihrem nahezu unausweichlichem Schicksal. Als ihnen bewusst wurde, dass sie all die Jahre jemanden übersehen ha...