next to time - Minsung

twenty-seven

,,Und das sagst du uns erst jetzt?", fragte Minho nach und ließ mich ihm nur einen warnenden Blick schenken. Nicht das er auf meine Stille Aufforderung Hyunjin endlich in Frieden zu lassen hören würde, versuchen tat ich es dennoch. ,,Ich wusste nicht das es wichtig sein würde.", murmelte er leise und legte seine Augen verträumt auf die Flammen, ,,außerdem habe ich es erst verstanden als Jisung gekommen ist. Ich dachte nicht das sie über uns geredet haben, als ich sie belauschte." Kurz flog sein Blick zu mir. Es war einer der ersten Male, dass er mich überhaupt eines Blickes würdigte. ,,Jetzt gerade haben wir keine Anhaltspunkte mehr. Ich dachte ihr solltet es wissen." ,, Du meinst es waren die ganze Zeit Personen bei dir, welche dich beobachtet haben?", fragte Felix nach und bekam ein kleines Nicken als Bestätigung, ,,das ist interessant."

Ich schluckte, unfähig darüber nachzudenken, dass es bei mir ähnlich sein könnte. Der Heimleiter könnte nur Heimleiter geworden sein, weil er mich beobachten wollte. Ich bekam Gänsehaut. Wenn dem wirklich so war, verstand ich warum er derjenige gewesen war, welcher mich mitnehmen wollte, nachdem ich geschafft hatte mit Hilfe einer ihm unbekannten Kraft zu fliehen. Ob er mich die Jahre bloß gequält hatte, weil er sich erhofft hatte, dass ich etwas außergewöhnliches zeigte? Das einzige was mich an diesem Falle beruhigte war es, dass ich Minhos Unschuld belegen konnte, sobald ich dazu bereit wäre die Anwesenden in meine Vergangenheit einzuweihen. Es war vollkommen egal gewesen, dass er sich gezeigt hatte, denn der Leiter wusste bereits, dass ich etwas entwickelt hatte. Minho hatte ihn mit seinem Auftauchen bloß in seiner Vermutung bestätigt.

,,Es waren zwei Männer und eine Frau.", stellte er fest und überzeugte mich wieder zum zuhören, ,,ein Kind war auch dabei, aber das hätte nirgendwo beteiligt sein können. Hoffe ich auf jeden Fall." ,,Und woher wusstest du jetzt, dass sie da waren um dich zu beobachten?", hakte Chan interessiert nach, ,,und warum hast du es erst wegen Jisung verstanden?" Es kehrte kurz Stille ein, gefolgt von einem kleinen Räuspern. ,,Es waren viele Sätze, welche im Zusammenhang für mich nie Sinn ergeben haben.", führte er fort, ,,wir sind aus einem Grund hier. Das hatte die Frau oftmals erwähnt. Und wenn sich doch noch was tut sind wir die ersten die es heraus finden. Die acht haben überlebt, irgendwas muss ja schließlich dafür verantwortlich sein." Der Blick von Hyunjin mied jeden der anderen. ,,Damals habe ich es nicht verstanden. Ich hatte noch keine Kräfte, ich wusste nicht im geringsten was mit acht gemeint sein könnte und erst recht nicht warum sie von überleben gesprochen hatten."

,,Vielleicht hilft das ja irgendwann mal weiter.", räusperte er sich ein letztes Mal leise und stand vorsichtig auf, ,,ich gehe schlafen." Mit einem sanften Blick musterte Chan den langhaarigen. ,,Tut mir leid.", sagte Hyunjin und kam seitlich vor mir, in Richtung des Wohnwagens zum stehen, ,,als ich verstanden habe was ich bereits so lange wusste, war ich aufgebracht, aber nicht auf dich." Vorsichtig blickte ich zu ihm und schenkte ihm ein kleines Lächeln, welches er dankend erwiderte. ,,Können wir nochmal von vorne anfangen?" Ich nickte. ,,Danke.", murmelte er noch und wanderte schließlich mit zu Boden gesenktem Blick zu dem Wohnwagen, welchen er und Seungmin behausten. Dieser folgte ihm schließlich mit schnellen Schritten.

Nachdem Seungmin weg war kehrte wieder Stille ein. Jeder schien darüber nachzudenken was Hyunjin uns mitgeteilt hatte und zu überlegen, ob es relevant für unser weiteres Vorgehen war. Der Situationswegen, rutschte ich leise ein Stückchen näher an meinen rechten Sitznachbar und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Kurz, aber mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, blickte Minho zu mir und wendete seinen Blick ebenso wie ich, wieder in Richtung der Flammen. Ich fand es unerwartet angenehm. Einfach alles. Die Stille strahlte die Ahnungslosigkeit unserer Köpfe aus und dennoch spiegelte sie mehr wieder. Es war nicht so das keiner etwas zum erzählen hatte. Es war einfach nicht mehr nötig etwas zu sagen, da jeder bereits wusste was in dieser Situation am angenehmsten wäre. Ich nahm an den anderen erging es genauso und sie würden, vielleicht nicht ganz so sehr wie ich, einfach den Moment genießen, welchen wir friedlich überstanden.

Felix und Changbin verließen uns auch in naher Zukunft, woraufhin die letzten beiden uns noch eine Weile Gesellschaft leisteten und uns bei lodernder Flamme auch alleine ließen. Wir beide schienen aber noch keine Anstalten dazu zu machen uns von dem Moment loszureißen. Als ich mich kurz reckte, wanderte der linke Arm von Minho um mich und sorgte nur dafür, dass ich es mir noch gemütlicher machte. Meine Augen musterten ihn kurz von der Seite. Wie seine Gesichtszüge von dem Feuer nur leicht erhellt wurden und seine strahlenden Augen dennoch leuchteten. Rückblickend war es total seltsam ihm jetzt schon insofern zu vertrauen, dass er mich überhaupt anfassen durfte. Doch ich würde lügen, würde ich sagen da wäre nicht mehr. Es war mehr als das reine Vertrauen, doch ich konnte es trotzdem nicht beschreiben. Vielleicht lag es daran, dass er der erste Mensch war, welchem ich mich öffnete und das er mich damit länger an der Backe haben würde. Vielleicht war es kein einfaches Vertrauen, sondern der Anfang einer Freundschaft.

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In der nächsten Zeit war beinahe alles angespannt. Alles bis auf das Verhältnis zwischen meinem Zimmernachbarn und mir. An einem der vergangenen Tage waren wir erneut zu dem See gegangen und waren, trotz den recht kalten Witterungsverhältnissen schwimmen gegangen. Er lachte viel wenn er bei mir war, ebenso erging es mir. Es war eine kleine Situation nötig um das was wir hatten auseinander zu reißen. Dies glücklicherweise nicht so brutal ernst gemeint, wie man es nun auffassen konnte. Das Auftreten dieser Situation warf mich schlicht und weg einfach so sehr aus der Bahn, dass es uns zum streiten brachte. Und das obwohl es eigentlich gar nichts zu streiten gegeben hätte, wenn ich immer die Wahrheit gesagt hätte. Dies wurde mir zum Verhängnis.

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Jaja, der Anfang einer Freundschaft und so... :D

Was wohl passiert ist haha? Ausnahmsweise mal etwas, was recht schlüssig ist (eigentlich ja ganz untypisch für mich) xD