seventeen

411 43 8
                                    

Das Gefühl dieser Nähe löste ein Kribbeln in mir aus, welches ich weder zuordnen konnte noch wollte. Für mich war es etwas neues und dennoch fühle es sich nicht schlecht an. Ich hatte zudem das Gefühl ich war es ihm schuldig. Schließlich war ich der Auslöser dafür gewesen, dass er daran denken und darüber sprechen musste, was er verdrängt hatte. Ich war mir ziemlich sicher es hätte ähnlich ausgesehen, wenn ich ihm meine Geschichte verraten hätte. Es wunderte mich zu erfahren, dass er auch eine weniger schöne Vergangenheit hatte. Außerdem erleichterte es mich zu wissen, was vorgefallen war. Ich wagte nicht daran zu glauben, dass all das gerade nur Schauspielerei war und somit hatte er sein Ziel tatsächlich erreicht. Vielleicht war es nicht das wonach es aussah, doch ich vermutete ich würde ihm nun mehr vertrauen. Es war sicherlich noch kein Vertrauen, welches einen Preis erhalten würde aber es war ein Fortschritt. Für mich in dem Sinne anzukommen und für ihn, sich zu öffnen.

,,Tut mir leid.", murmelte er schließlich leise und holte mich zurück in die Realität. Wir verharrten dennoch in unserer Position. ,,Das muss es nicht.", erwiderte ich bloß und konnte seinen noch immer aufgebrachten Herzschlag spüren, ,,ich hätte dich nicht fragen sollen, ob du es mir erzählst." Langsam löste er sich von mir und blickte mir in die Augen. ,,Doch.", stellte er fest, ,,ich glaube es tat gut es mal ausgesprochen zu haben." Ich musterte seine Gesichtszüge aus der Nähe. ,,Das hattest du nicht verdient.", murmelte ich tröstend und schenkte ihm ein winzig kleines ermutigendes Lächeln, ,,und falls du jemals wieder hinterfragen solltest, warum du so ein Glück hattest, denk an mich." Sein Blick schweifte ins fragende um. ,,Du hast mich gerettet.", vermerkte ich lobend, ,,ich weiß nicht ob ich mich jemals dafür bedankt habe."

,,Und falls es dir hilft.", erwähnte ich nun etwas weniger bedrückend und offener, ,,ich hatte auch keine Freunde." Er blickte entsetzt und dennoch leicht lächelnd zu mir. ,,Das hilft ganz und gar nicht." Er lachte leicht und hockte sich hin um die Teile Holz zusammen auf eine Plane zu legen, welche links von ihm auf dem Boden lag. Ich half ihm dabei. ,,Ich bin mir sicher du hattest es auch nicht verdient." Sein Blick glitt von seinen Händen kurz zu mir hoch und mir wurde erneut bewusst, wie nah wir uns doch waren. Also schenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder meinen Händen. ,,Die Frage konnte ich mir selbst noch nie beantworten.", murmelte ich leise und nachdenkend, ,,ich hatte nie etwas getan was das Verhalten anderer mir gegenüber gerechtfertigt hätte, hinterfragt ob ich es verdient habe, habe ich aber auch nie." Ich zuckte leicht mit den Schultern und blickte auf den Haufen Holz, welchen wir, größtenteils Minho gehakt hatte. ,,Ich weiß was du jetzt verdient hast.", sagte er, stand auf und blickte auffordernd zu mir herunter, woraufhin ich auch aufstand, ,,eine Dusche." Somit zauberte er mir ein Lächeln ins Gesicht, welches nicht verschwand während wir auf dem Weg zurück zu der Lichtung waren. Minho sagte, Changin würde die Plane mit dem Holz später hier her schleppen. Wie das möglich sein sollte war mir nicht bewusst.

Somit verging der Rest des Tages und am Abend trafen sich alle wieder um zu essen. Es schien ziemlich routiniert zu laufen und ich nahm an es würde auch so laufen. Nachdem das mehr oder weniger warme Wasser meinen Körper endlich mal wieder bereichert hatte, fühlte ich mich gleich viel besser und vergaß beinahe, dass ich am Morgen noch einen Fluchtversuch gestartet hatte. Minho hatte mir wirklich gezeigt, dass ich hier sicher sein würde und er mir vertraute. Woher das jedoch so plötzlich kam, war mir nicht bewusst. Ich akzeptierte es einfach. ,,Wir werden morgen in die Stadt gehen.", weihte Chan alle ein und blickte kurz in die Runde, ,,das werden wie üblich Felix, Minho und Changbin erledigen." Sein Blick flog folglich zu mir. ,,Und wenn du schon bereit dazu bist, würdest du den dreien eine große Hilfe sein." Ohne überhaupt nachzudenken nickte ich. Ich wollte helfen, egal wie. Selbst für den Fall das sich das alles hier als ein großer Fehler herausstellte, wollte ich zumindest versucht haben wiederzugeben, was man mir geschenkt hatte. 

,,Und dann bleiben wir hier.", setzte der Blonde ernst hinzu, ,,wir bleiben hier bis wir schlauer sind und uns etwas einfällt. Wir haben noch keinerlei Zusammenhang zwischen dem Mann und uns, richtig? Er kann nicht wissen wo wir uns aufhalten." Ohne eine Reaktion von mir zu geben, aß ich mit gesenktem Kopf weiter. ,,Oder kanntest du den Mann, welcher versucht hat dich mitzunehmen?", setzte er neugierig hinzu und schien dennoch nicht damit zu rechnen das dem so war. Mein Kopf wanderte leicht in die Höhe und blickte frontal zu ihm. ,,Nein.", log ich nach einem kleinen Räuspern. Wenn ich es ihnen verraten würde, würden sie fragen. Ich war mir sicher die Information würde ihnen helfen, doch ich war noch nicht dazu bereit das Preis zu geben was ich wusste. Das dieser Mann mein ganzes Leben begleitet und zur Hölle gemacht hatte. Seungmins Blick durchbohrte mich und mir wurde warm bei dem Gedanken er könnte meine Lüge aufdecken. Doch ein kurzer Blickkontakt verriet mir, dass er seinen Mund halten würde. Innerlich dankte ich ihm dafür.

-

Die Nacht verging und ich schlief so tief und fest, wie ich es in meinem Leben zuvor noch nie getan hatte. Mir war mulmig dabei zumute, alleinig schon daran zu denken wie verletzlich ich wäre, wenn ich so fest schlief, doch ich versuchte den Gedanken zu unterdrücken. Ich wäre hier sicher, dass redete ich mir ständig ein. Als ich am Morgen also meine Augen öffnete und mich mit einem kleinen Gähnen streckte, wurde mir bewusst das ich nicht alleine war. Minho lag zu meiner linken und blickte mit leicht verschlafenen Augen zu mir, woraufhin mein Gähnen ihn dazu anstiftete das gleiche zu tun. Er lächelte leicht. ,,Du bist noch da.", stellte er mit einer rauen Morgenstimme fest und wendete seinen Kopf zu mir, ,,falls du vorhast abzuhauen, sagst du es mir dann? Dann muss ich nicht jede Nacht die Angst haben am Morgen wieder alleine hier aufzuwachen." Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf mein Gesicht, weswegen ich nur schnell meinen Blick von ihm weg, zur Decke des Wohnwagens richtete. ,,Angst?", hakte ich nach. ,,Naja, sonderlich schön ist es alleine hier nicht. Ich mag es nicht im dunkeln zu tappen nur um festzustellen, dass ich schon wieder alleine gelassen wurde." Einen kleinen Moment blieb es still. ,,Ich haue nicht mehr einfach so ab.", murmelte ich als Antwort und traf ein letztes Mal bevor wir uns aufsetzten mit meinem Blick auf seinen, ,,versprochen."

x

Tatsächlich lesen mittlerweile schon 7/8 Leute die Story aktiv und obwohl das natürlich nicht mega viele sind, macht es mich richtig glücklich!

Ursprünglich ist es immer mein Ziel, dass sich Menschen finden die Spaß daran haben meinen Shit zu lesen und das der ein oder andere sich vielleicht sogar freut wenn die Benachrichtigung kommt, dass ein neuer Teil hochgeladen wurde :)

(Glaubt mir jemand, wenn ich berichte, dass die Idee zu der Story mir im Traum kam und jetzt ziemlich viel daraus geworden ist? xD)

Also nochmal; Danke fürs lesen :)

next to time - MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt