fourty-six

319 28 3
                                    

Es war ein dunkler Raum, in welchem der einzig vorzufindende Gegenstand ein Holzstuhl war, auf welchem Jisung unfreiwillig Platz gefunden hatte. Die Kabelbinder an seinen Knöcheln, welche nicht mehr nötig waren, schienen noch immer fest zu sein, wobei er an seinen Händen mittlerweile Freiheit hatte. Die Augen des Jungen lagen geradeaus gerichtet in der Ferne und das, obwohl der kleine Raum nur eine kahle Wand zum betrachten bot. Aus seiner Nase war Blut gelaufen, sein linkes Auge war blau. Sein Anblick war mitleidserregend, doch das interessierte an diesem Ort keinen. Jiyun, welcher hier nur unter dem Namen Jiho bekannt war, stand hinter einer Glasscheibe, welche den Raum zu der linken des Jungens abtrennte und betrachtete ihn mit einem Lächeln im Gesicht. Er hatte ihn gefunden. Endlich. Ihr Plan würde aufgehen.

Doch er musste noch warten. Er war sich nicht sicher ob die Spritze, welche sie dem sich zuvor noch wehrenden Jungen verabreicht hatten, wirklich ihre Wirkung zeigte. Jisung wusste nicht was passieren würde. Als er wieder zu Bewusstsein gekommen war, war er bereits in diesem Raum gefangen gewesen. Erst hatte er sich dazu gezwungen ruhig zu bleiben. Als die Männer in weißen Kitteln aber kamen und ihm etwas in die Seite von seinem Hals verabreichen wollten, hörte der Spaß auf. Leider aber nicht für Jiho und seine Leute. Es gelang ihnen ohne großen Aufwand den Jungen unter Kontrolle zu bringen. Nun mussten sie warten. Es war das erste Mal, dass sie dergleichen auch an einem Menschen testeten, doch da der Körper des Jungen auch die durchaus gefährlichere Wirkung dessen überlebt hatte, welches ihm seine Kräfte verlieh, nahm er an er würde auch das Mittel zum Zweck überleben. Das Mittel, welches den Zweck hatte ihn gefügsam zu machen. Denn wenn Jiho mittlerweile eins über seinen Sohn in Erfahrung gebracht hatte, dann das er störrisch war. Störrisch und ein größerer Narr als er es war. Er würde ihnen nicht entkommen. Selbst falls er fliehen sollte, würde er niemals schaffen wirklich frei zu sein. Jiho spürte kein bisschen Mitleid mit seinem eigenen Sohn. Er genoss die Vorstellung der Schmerzen, welche er erleiden musste schon immer zu gerne. Genauso erging es ihm in diesem Moment.

Jisung bekam von alldem aber gar nichts mit. Natürlich konnte er keine Gedanken lesen, das war noch nie seine Stärke gewesen. Es gelang ihm schlicht und weg aber noch nicht einmal seinen Kopf zur Seite zu drehen. Er verstand was es nun wortwörtlich bedeutete in seinem Körper gefangen zu sein. Sein inneres war wütend und brodelte, wobei sein äußeres seelenruhig auf dem im Boden verankerten Stuhl saß und nicht einmal Anstalten machte zu blinzeln. Er war sauer und wünschte sich, er wäre nicht so kopflos auf das Gespräch mit seinem Möchtegern Vater eingegangen, welches ihm nun die Konsequenzen seines Handelns zeigte. Sein Kopf brummte und er wusste nicht ob es das Vermächtnis der Flüssigkeit, welche sich in seinem Körper immer weiter ausbreitete war, oder ob es bloß an dem harten Schlag gegen den Kopf lag. Am liebsten würde er weinen, doch es gelang ihm nicht.

Er redete sich den Gedanken aus, dass jemand kommen würde um ihm zu helfen, denn er wusste das er es nicht verdient hatte. Er hatte es nicht verdient immer wieder derjenige zu sein, welcher gerettet werden müsste. Die anderen sollten lieber abhauen und ohne ihn versuchen unauffällig ihr Leben zu leben. Eine kleine Stimme in ihm sagte aber, dass Minho dies nicht tun würde. Und er wusste nicht ob er sich darüber freuen sollte. Natürlich wollte er das ganze hier kein bisschen, ehrlich gesprochen machte es ihm eine Heidenangst. Doch er wollte auch nicht der Grund sein, warum ständig alles aus dem Ruder lief. Der Blonde wünschte sich, das letzte Gespräch mit Minho wäre anders abgelaufen. Er wünschte sich er hätte ihm endlich gesagt was er für ihn empfand. Es war Liebe. Jisung wusste es schon eine längere Zeit, doch ihm war nie wirklich klar geworden was das bedeutete. Nun war er schlauer. Er würde ohne sich zu beschweren den Rest seines Lebens hier verbringen, wenn es bedeuten würde, dass es dem anderen gut ging. Er liebte ihn und es stimmte ihn traurig es ihm nicht gesagt zu haben.

-

Es verging noch etwas Zeit, da kamen zwei Kollegen von Jiho dazu und zeigten dem in Gedanken versunkenen Forscher, dass die Zeit gekommen war das ganze auf seine Wirkung zu testen. Der eine hatte ein Aufnahmegerät dabei, der nächste Zettel und Stift. Sie betraten den Raum, Jisung zeigte keinerlei Reaktion. Er genoss seinen Erfolg bereits, bevor sie überhaupt angefangen hatten. Jiho stellte einen Stuhl für seiner selbst mit etwas Abstand frontal vor den des Jungen und setzte sich. Die anderen beiden Männer blieben hinter ihm stehen. Jisung saß kerzengerade, kaum merklich angelehnt auf der Sitzfläche und konnte seine Augen nicht von dem Mann abwenden, welcher nun in sein Sichtfeld gewandert war, wobei seine Sicht durch sein geschwollenes Auge leicht beeinträchtigt wurde. Jiho lächelte, es machte seinen Sohn wütend.

Ein Räuspern und ein kurzes über die Schulter blicken, um sich zu vergewissern, dass das Gerät zum aufnehmen des Tons eingeschaltet war, startete das Ganze. ,,Dann wollen wir mal.", murmelte er, stützte sich mit seinen Ellenbogen auf seinen Beinen ab und lehnte sich nach vorne. Seine Hände stützen seinen Kopf an seinem Kinn, ein kleines Lächeln zierte sein Gesicht. ,,Jisung, du bist aus dem Heim geflohen. Warum?" Der Angesprochene spannte sich an. Er wusste das mit ihm geredet wurde und er wusste, dass er keine Fragen beantworten wollte. Ihm wurde aber schnell klar, dass ihm nichts anderes übrig blieb. ,,W-weil du dort warst.", sprach er monoton, war versucht seinen Mund zu halten, doch schaffte es nicht, ,,ich wollte nicht mehr an dem Ort sein, an welchem du auf mich warten würdest." Die letzten Wörter schienen schon flüssiger aus dem Mund des Blonden zu kommen, er wunderte sich warum es ihm nicht möglich war still zu bleiben. Es kam ihm vor, als würde ihn etwas dazu zwingen auf die Fragen seines Vaters zu antworten. Er begann zu schwitzen, wobei Jiho zufrieden lächelte. ,,Na geht doch.", befürwortete er die gefallenen Worte, ,,dann kommen wir gleich zum spannenden Teil." Er hielt kurz inne. ,,Was können deine neuen Freunde denn, hm?" Der Atem des Angesprochenen wurde flacher, er wusste was für Konsequenzen es haben würde Preis zu geben, was die Stärken und Schwächen der anderen waren. ,,Sei nicht so schüchtern.", sprach er reizend und auffordernd zugleich, ,,fangen wir bei... Felix an. Was kann Lee Felix?"

,,F-felix b-beherrscht Un-unsichtbarkeit."

x

Oh no :O (hab dabei diesen dämlichen Tiktok Sound im Kopf haha)

Vorab; es wird ein paar Einschübe in der dritten Perspektive geben, da es irgendwie am meisten Sinn macht, wenn Jisung nicht ganz er selbst ist und Jihos Gedanken auch mit erzählt werden sollen :) (hoffe es stört euch nicht zu sehr, ich mochte es eigentlich sogar ganz gerne mal 3rd Person zu schreiben)

Anderes Thema; ich habe die Story gestern Abend einfach zu Ende geschrieben :(
Ich habe das Gefühl ich bin die einzige die die Storys immer so früh fertig hat. Alle anderen haben höchstens immer so einen Teil mehr fertig als hochgeladen und brauchen so ewig zu updaten, ich hab immer ca. 20 Kapitel auf 'Vorrat' ^^' (also keine Angst, die Story ist noch lange nicht zu Ende xD)

Naja, es macht mich echt mega traurig das diese Welt zum schreiben ein Ende genommen hat und ich weiß jetzt erstmal nicht mehr wohin mit meiner Zeit. Ich hab zwar schon ne Idee für eine neue Story, aber diese hier hängt mir noch so am Herzen :(

Oh Gott, ich konnte mich nicht kurz halten, sorry. Danke fürs lesen! :)

next to time - MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt