,,Wie weit war die Entfernung?", brach ein recht kleiner Junge nun die Stille. Seine Stimme war rau und trug dennoch eine gewisse Sorge in sich. ,,Seoul.", seufzte Minho und bekam nur überraschte Blickte als Reaktion. ,,Zu zweit?!", ertönte die Stimme von Chan schockiert, ,,du solltest dich ausruhen." Minho nickte nur zustimmend und ließ seine Augen kurz zu mir schweifen, bevor er aufstand, langsam wohl angemerkt. Der Blonde wollte ihm helfen, doch Minho ließ dies nicht zu und schüttelte ihn ab. Es wunderte mich recht wenig, er hatte die sture Art sich nicht helfen lassen zu wollen, ebenso wie ich ihm sie ihm zu Beginn zeigte. Als er dann recht unsicher auf seinen Beinen zum stehen kam, trottete er zu einem der Wohnwagen links auf der Lichtung. Es dauerte nicht lange, da lag die Aufmerksamkeit der übrigen sechs auf mir.
,,Hat Minho dir schon irgendetwas erzählt?", fragte Chan mich als unsere Runde nur noch aus sieben Personen bestand. Ich schüttelte meinen Kopf, setzte dann aber doch noch an zu reden. ,,Er hat nur soviel gesagt um mich zu überzeugen mitzukommen." Auf das Gesicht meines Gegenübers schlich sich ein leichtes Lächeln. ,,Das ist typisch.", stellte er fest und bekam auch von ein paar anderen zustimmende Blicke, ,,ich schlage vor, du ruhst dich erstmal aus oder schaust dich um, wie dir danach ist." Seinen Vorschlag nahm ich in Form eines freundlichen Nickens sofort an. ,,Wir reden später erst einmal mit Minho, dann sehen wir weiter." Erneut nickte ich. ,,Ach und wir haben nur noch ein Bett frei. Es ist bei Minho im Wohnwagen, ich denke das müsste ihn nicht stören und ist für dich auch okay?" Als Antwort lächelte ich leicht, war tatsächlich am meisten davon überzeugt mit jemanden in einem Raum zu schlafen, welchen ich zumindest minimal kannte. Zumal mich die Blicke der anderen wahnsinnig machten. ,,Ich bin mir sicher einige von ihnen werden sich nicht davon abhalten lassen sich vorzustellen.", sagte er noch, als er bereits umdrehte um wieder zu der Hütte zu gelangen, aus welcher er gekommen war, ,,nehme sie nicht zu ernst, sie können ziemlich anstrengend sein."
Somit gingen viele der anwesenden andere Wege und verschwanden in der großen Hütte oder im Wald. Ich hinterfragte das ganze nicht und watschelte langsam zu der Feuerstelle, um welche Baumstämme lagen, auf welchen man problemlos platz nehmen konnte. Sicherlich wären für meine müden Beine auch die Stühle, welche um den Tisch vor dem Eingang der Hütte standen in Frage gekommen. Direkt mit all den verschiedenen Gesichtern in Kontakt treten musste ich meines Gefühls nach aber nicht. Der ein oder andere Moment an welchem meine Gedanken Zeit hatten sich zu sortieren würde mir nicht schaden. Meine Beine streckte ich vor mir aus und legte meine Hände links und rechts von meinen Oberschenkeln auf das trockene Holz. Kurzzeitig erinnerte mich mein Körper daran, dass auch ich Schlaf vertragen konnte, so richtig darauf einlassen könnte ich mich von jetzt auf gleich aber wahrscheinlich so oder so nicht. Es waren zu viele verschiedene und vor allem neue Eindrücke. Außerdem wollte ich Minho nicht wecken, was beinahe unumgänglich wäre wenn ich, wie für mich typisch, ungeschickt zu ihm stoßen würde. Ich beließ es bei meinem Platz auf der Lichtung.
Es war eine Zeit lang still. Ich vernahm einen kleinen und nur kurz anhaltenden Windstoß und die Sonne, welche sich folglich angenehm auf meine Haut auswirkte. Vorsichtig legte ich meinen Kopf in den Nacken und blickte nach oben. Der Himmel war recht klar, doch viele kleine einzelne Wölkchen füllten die ein oder anderen Winkel meines Blickfeldes. Bei dem Anblick musste ich leicht lächeln. Einfach weil es zu lange her war, dass ich das letzte Mal, einigermaßen unbeschwert in den Himmel blicken konnte. Unbeschwert würde das ganze aber nicht lange bleiben, denn ich sah den vielen Stress, welcher in den nächsten Tagen unumgänglich mit der Wahrheit eintrudeln würde beinahe vor mir. Genauso wie den Junge mit den haselnussfarbigen Haaren.
,,Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er höflich, woraufhin ich nur zustimmend nickte. Meinen Kopf nahm ich gänzlich aus dem Nacken, als er sich links von mir auf den Baumstamm setzte und seinen Blick erneut über mich fliegen ließ. Diesmal jedoch nur kurz. ,,Ich bin Seungmin.", stellte er sich vor und erlangte von mir ein Nicken, mit einer dankenden Kopfbewegung. Ich musterte ihn, als er seinen Kopf auch kurz in den Nacken legte, so wie ich es zuvor getan hatte. Ich nahm an er tat es, weil er das sehen wollte was mich zum lächeln gebracht hatte. Und das, obwohl es bloß der Himmel war. ,,Wie hat Minho sich angestellt?", begann er das Gespräch mit einem fokussierten Blick, ,,wie hat er es geschafft dich mit hierhin nehmen zu können? Ich nehme an du warst skeptisch, bist es wahrscheinlich immer noch." Ich nahm mir etwas Zeit für die Antwort. ,,Er hat mich gewarnt.", antwortete ich dem neugierigen Jungen, ,,und dann ist er verschwunden. Am nächsten Morgen hat er mich, naja- gerettet?" ,,Gerettet?", hakte er nach und erinnerte mich dabei an die Worte des dunkelhaarigen, nachdem er mich aus den Griffen des Heimleiters befreit hatte. Sie werden mich umbringen. Ich entschloss ihn somit nicht ungewollt in etwas reinzureiten. ,,Ach, nicht so wichtig.", lenkte ich das ganze ab, ,,er hat mir von diesem Ort erzählt und mir erklärt, dass ich mitkommen könnte." Der Junge zu meiner linken nickte interessiert.
,,Wir hören hier alle auf Chan.", brachte uns das Gespräch schließlich weiter, ,,du weißt schon der blonde. Ich denke dir konnte schon klar werden, dass er hier mehr zu sagen hat als manch anderer." Ich stimmte ihm zu. ,,Was gibt es sonst noch zu erwähnen?", fragte er sich selbst, weswegen ich ihm Zeit ließ sich seiner Frage selbst bewusst zu werden und eine Antwort darauf zu finden. ,,Ach, das ist Changbin.", vermerkte er, als ein kleiner schwarzhaariger Junge die Hütte verließ und auf seinen gehörten Namen kurz und skeptisch zu uns herüber schielte, ,,er mags nicht so, wenn man über ihn redet." Letzteres nuschelte mir Seungmin nur ins Ohr, so als wäre es ein Geheimnis. ,,Seine Fähigkeit wird ihm manchmal zum Verhängnis, aber eigentlich ist er total lieb. Keine Person vor der man sich fürchten müsste.", fügte er hinzu und machte direkt mit der Beschreibung des nächsten weiter, als ein ebenfalls wie Chan, blonder Junge Changbin folgte. Ich war mir nicht sicher wohin sie unterwegs waren, doch ich nahm an es war der Wald. ,,Felix.", murmelte er und blickte den beiden hinterher, ,,er ist auch noch nicht so lange ein Teil von uns. Aber trotzdem schon knapp zwei Jahre." Ich nickte, blickte den beiden hinterher. ,,Er ist manchmal ein bisschen schwierig einzuschätzen.", sagte er und vollendete seine Charakterisierung schließlich, ,,aber trotzdem steht er hinter uns. Am meisten aber wohl hinter Changbin." Seungmin wackelte kurz mit seinen Augenbrauen, welche Geste mich instinktiv schmunzeln ließ.
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Uiui, jetzt geht es mit den vielen Membern weiter.
Ich hoffe das ganze nimmt in der nächsten Zeit eine verständliche Gestalt an, lasst euch überraschen ;)
Es wird noch ein langes Ratespiel bis heraus kommt, was jeder von ihnen so kann, manchmal habe ich aber auch schon Hinweise eingebaut. Lasst es mich gerne wissen, wenn ihr eine Vorahnung habt :)
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next to time - Minsung
FanfictionNachdem sieben Jungen welche als Kinder in Forschungseinrichtungen Experimenten unterzogen wurden zusammenfanden, versteckten sie sich vor ihrem nahezu unausweichlichem Schicksal. Als ihnen bewusst wurde, dass sie all die Jahre jemanden übersehen ha...