Severus atmete erleichtert durch, diese Duschen nach dem Sex waren der pure Himmel und auf dem Bett im Zimmer nebenan lag die pure Versuchung, was an sich gut zusammenpasste.
Er nahm sich ein Handtuch, trocknete sich die Haare und den Oberkörper, wickelte es dann um seine Hüfte und verließ die Dusche, ging zum Waschbecken und dem Spiegel und sah über sein Spiegelbild.
Diese junge Frau, keine fünf Meter entfernt, schaffte es immer wieder ihn zu reizen, zu verführen, gefühlt das Beste, nach vielen Jahren, aus ihm herauszuholen, auch wenn es noch so verboten und regelwidrig war.
Ein glückliches Lächeln huschte über seine Lippen, was gleich danach erstarb, als er nach unten auf den Beckenrand sah und seine Maske nicht sehen konnte.Er sah unter dem Waschbecken nach, daneben, lief wieder zur Dusche, sah dort hinein, sah auf den Toilettendeckel und zwischen den Handtücher, aber nirgendwo war sein lebensnotwendiges Versteck.
Dann bleibt nur noch eine Möglichkeit...
„Hermine?", er räusperte sich, seine Stimme zitterte, „Hast du meine Maske?", fragte er nervös, bemerkte zeitgleich panisch, dass seine Stimme sich natürlich ohne Maske vollkommen normal anhörte, belegte sie mit einem Verzerrungs-Zauber.
„Das musst du wohl herausfinden", hörte er, bekam damit die Antwort, denn ihre Stimme hörte sich sehr gedämpft an.
Er seufzte, warum hatte er das Bad nicht abgeschlossen?
Warum hatte sie seine Maske genommen?
Weil sie endlich wissen will, wer sie fast jede Nacht besucht!, stellte sein Gewissen fest.
Sie darf es nicht wissen... das wäre ihr Untergang... und meiner, er senkte beschämt den Kopf, zauberte sich eine Behelfsmaske aus schwarzem Rauch, zauberte sich die Robe wieder an seinen Körper und zog das Kopfstück weit in sein Gesicht, verdunkelte das Badezimmer komplett, sodass sie keine Chance hatte, ihn irgendwie zu erkennen, öffnete dann die Tür.Ihr Raum wurde nur durch Kerzen erhellt, sie stand mit dem Rücken zu ihm, trug nur diesen dünnen Satin Morgenrock in bordeauxrot, die weichen, immer noch leicht feuchten Wellen fielen sanft über ihren Rücken.
„Hermine", wiederholte er, er wollte sie anschreien, fragen warum sie seine Maske genommen hatte, was das ganze Theater sollte, aber als sie sich umdrehte blieben ihm die Worte im Hals stecken.
Sie war wunderschön, nicht einmal diese verfluchte Maske konnte ihrer Schönheit etwas anhaben, im Gegenteil, das erste Mal in seinem Leben empfand er diese Maske als ebenso makellos wie ihre Haut.
Er konnte seinen Augen kaum trauen, ging langsam weiter in den Raum, die herbeigezauberte Dunkelheit folgte ihm dabei.„Du solltest sie nicht tragen", sagte er leise, diese Art von Verzerrung hörte sich noch schlimmer an als die durch die Maske.
„Ich wollte wissen, wie du dich fühlst...", sie zuckte mit den Schultern, ging ihm entgegen, versuchte irgendetwas in diesem Schwarz, was sein Gesicht bedeckte, zu erkennen.
„Dazu gehört mehr als nur eine Maske."
Sie nickte, zog sich das Metall vom Gesicht, „ich weiß...", hielt sie ihm dann hin, ließ aber nicht los, als er sie fasste.
„Ich... würde dich gerne küssen.", den Wunsch hatte sie schon seit einigen Tagen in sich getragen, sie wollte wissen, wie er sich anfühlte, wie er küsste und schmeckte, welche Leidenschaft durch seinen Körper zog und dachte damit genau das, was auch ihn beschäftigte und umtrieb.
„Du weißt, dass das nicht geht.", gab er zurück, auch wenn das auch sein Wunsch war, auf eine sehr merkwürdige Art hatte er viel zu viel Angst davor.
Sie schloss die Augen, „ich linse auch nicht..."
Wenn sie blind wäre, könnte es vielleicht sogar riskieren seine Maske abzulegen, aber auf ihr Versprechen, auch wenn es noch so ernst gemeint war, konnte er nicht vertrauen, früher oder später würde sie ihre Augen öffnen.Tief durchatmend zog er seinen Zauberstab, zauberte ein undurchdringliches Tuch, welches sich eng und breit über ihre Augen legte und sich am Hinterkopf verknotete, selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie nichts gesehen.
„Siehst du irgendetwas?", fragte er leise, sie schüttelte den Kopf, „bitte sei ehrlich..."
„Ich sehe wirklich rein gar nichts, es ist alles schwarz.", sagte sie aufrichtig.

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Schein und Sein
FanfictionVoldemorts Schrecken reicht immer weiter. Nachdem Harry und der Orden den Tod von Sirius Black mehr schlecht als recht verarbeitet haben, ein bevorstehender Krieg immer näher rückt und das Ministerium immer machtloser mit ansieht, wie immer mehr He...