Kapitel 7: Strafstunden

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Während Severus sich in den Schlaf trank, wachte Hermine einige Minuten später auf.
Es war Samstag und noch wichtiger, heute wäre das erste Quidditch-Training der neuen Saison.
Sie war tatsächlich froh, dass Harry sie gefragt hatte, es würde sie ablenken. Nicht nur vom friedlichen Todesser, sondern auch von Dumbledore und Snape.

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten sich das Quidditch-Team von Gryffindor und die übrigen Interessierten auf zum Stadion.
McGonagall hatte ihnen erlaubt den ganzen Tag das Stadion zu benutzen und sie auf die Saison vorzubereiten. Ron und Harry diskutierten wild über verschiedene Spielzüge, die sie unbedingt ausprobieren wollten, wobei sich auch Jimmy, Ritchie, Seamus und Dean einmischten.
„Bist du schon aufgeregt?", fragte Hermine als Ginny sich bei ihr einhakte.
„Ich glaub die Jungs sind viel aufgeregter", gab sie grinsend zurück, „vor allem Ron, was er natürlich nie zugeben würde."
Neben ihnen tauchte ein großer, muskulös-aussehender junger Mann auf, die leicht gelockten blonden Haare ordentlich in Form gebracht mit einem strahlenden Lächeln, „Ladies", nickte den beiden zu und schloss zu der Gruppe der Jungs auf.
„Cormac McLaggen", Ginny seufzte, „ich hab noch nie einen Typen getroffen, der so eine Schmierbacke ist...", schüttelte den Kopf, als sie ihn beobachtete, „apropos schmierig, ich hab gehört, dass Snape dir eine Woche Nachsitzen aufgebrummt hat?"

Was für eine charmante Überleitung, dachte Hermine, konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, „ja... zum Glück nur bei Slughorn."
Skeptisch musterte Ginny sie, „das ist ja so als hätte er dir Nachsitzen bei Hagrid gegeben..."
„Ja... es hätte mich wirklich schlimmer treffen können.", meinte Hermine, Ginny hatte recht, Nachsitzen bei Slughorn war vermutlich keine wirklich schlimme Strafe, nur was sagte das über Snape?
War er vielleicht doch nicht so sauer auf sie? Sondern eigentlich ein wenig stolz?
Beeindruckt?
Hatte er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen, weil er sie den gefühlt den ganzen Tag schon attackiert hatte?

Noch ehe Hermine ihre Grübeleien beenden konnte, erreichten sie die Sportstätte, Ginny verabschiedete sich von Hermine, ging mit der Mannschaft in die Mitte des Stadions, Hermine, Seamus, Dean und die übrigen Neugierigen zogen sich auf die Tribünen zurück.

Das Training war härter als üblich, Harry, der jetzt der Kapitän der Mannschaft war, forderte eine ganze Menge von seinen Teamkollegen, was Quidditch betraf, war er ein Musterspieler mit einem unbändigen Ehrgeiz und dem Willen das Beste herauszuholen, was nur irgendwie zu holen war.
Nach guten drei Stunden legten sie eine kurze Pause ein, Harry lief auf die Tribüne, setzte sich zu Hermine „Und?", fragte er atemlos, der Schweiß tropfte ihm von der Nase, „Was sagst du?"
Hermine sah ihn an, hielt ihm eine Flasche Wasser hin, die er ihr dankbar aus der Hand nahm, „Ginny ist super... genau wie du..."
„Und die anderen?"
„Jimmy und Ritchie machen als Treiber einen guten Job, Fred und George wären stolz", meinte sie lachend, „Demelza ist ein wenig schüchtern."
„Sie wird noch auftauen... sie hat einen ordentlichen Wumms", Anerkennung lag in seiner Stimme, beobachtete die Spieler, die entspannt umherflogen.
„Was ist mit Ron?", fragte Hermine.
„Er und McLaggen buhlen um den Platz des Hüters...", Harry zuckte mit den Schultern.
„Aber Ron war doch schon letztes Jahr Hüter...", ein wenig verwirrt sah sie über ihn.
„Nur weil jemand letztes Jahr dabei war, bedeutet das nicht, dass die Plätze vergeben sind... wir wollen die beste Mannschaft und ich muss zugeben, dass McLaggen erstaunliche Reflexe hat... von seiner Statur wäre er eher ein Treiber...", verwirrt über diese Tatsache schüttelte Harry den Kopf, „Ron wird sich beweisen müssen."
„Kein Wunder, dass er so nervös war... McLaggen als Konkurrent zu haben stell ich mir nicht sehr ermutigend vor.", seufzte Hermine sah zu dem Angesprochenen, der sie und Harry zu beobachten schien.
Als sich ihre Blicke trafen, lächelte McLaggen und zwinkerte Hermine zu, die verstört den Blick abwandte.
„HARRY, WAS IST JETZT? MACHEN WIR WEITER?", brüllte Ginny von unten, winkte ihn zurück aufs Feld.
„Geh schon... ich bleibe noch eine Weile.", Hermine nickte ihm zu und folgte dann weiter den Sturzflügen der Spieler, die über das Feld schossen.

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