Kapitel 82: Im Angesicht des Todes

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Voldemort ließ die Arme zu seinem Haustier schweben, die sie schnell verschlang, „noch mehr als Schlammblüter, verachte ich größenwahnsinnige Schlammblüter...", so wie er den verblutenden Mann ansah glaubte ihm jeder, „Nagini...", die Schlange zischelte, folgte dann der Anweisung, die er ihr zischend auf Parsel gab, sie schlängelte sich um den Mann, umschlang ihn immer weiter, wurde mit dem herauslaufenden Blut bespritzt, vergrub ihre Zähne immer mal wieder in dem zitternden Leib, Voldemort nickte, was offenbar ihr Zeichen war es zu Ende zu bringen; sie drückte mit einer ungeheuren Kraft den Körper zusammen, sämtliche Knochen knackten schauderhaft in dem Körper des Mannes, bohrten sich teilweise durch die Haut und die Lunge.
Sein Gesicht lief blau an, die Augen traten immer weiter hervor und mit einem letzten Ruck zerplatzten sie. Als Nagini von ihm abließ, sackte er zusammen, anstatt eines Platzes in den Reihen der Todesser zu finden, fand er den Tod.

„Lucius, bist du so gut und kümmerst dich darum, dass diese... unschöne Sache hier verschwindet...", er gab ihm einen vielsagenden Blick, wandte sich dann wieder seinen mehr oder weniger geschockten Gästen, „Nun, da alles geklärt ist, sollten wir das tun, warum wir alle gekommen sind...", er öffnete die Türen der Halle, bedeutete den Gästen zügig den Raum zu verlassen.
„Komm schon, wir sollten gehen.", flüsterte er zu der verstörten Hermine, gerade als sie sich in Bewegung setzen wollten, ertönte das Zischen erneut.
„Severus", er schloss die Augen, nahm einen tiefen Atemzug, drehte sich mit Hermine am Arm wieder zu seinem Herren, verneigte sich und hielt den Blick unten, „Severus, mein treuer Anhänger, komm zu mir."
Er ging langsam zu ihm, „Mylord", verneigte sich erneut.
„Nicht so förmlich... wir sind doch beinahe unter uns", Voldemort lächelte zu Nagini, sah dann interessiert zu Hermine, die es nicht wagte auch nur in seine Richtung zu sehen, „Du hast mir noch gar nicht deine reizende Begleitung vorgestellt..", beklagte er monoton.
„Ihr habt recht, verzeiht mir. Das ist Aurora."
„Aurora... ich habe dich noch nie hier gesehen...", sagte er leise, ging ihr einen Schritt entgegen und musterte sie recht interessiert.
„Ich... bin in Frankreich aufgewachsen, meine Mutter, eine Hexe, hat dort einen einfachen Fischer geheiratet... ich bin also ebenfalls kein Reinblut", sagte sie mit zitternder Stimme, schluckte und sah ihn dann ängstlich an.
„Möchtest du eine von uns werden?", fragte er mit einem durchdringenden Blick.
„Nein", hauchte sie ehrlich, sie wusste nicht, ob das das Richtige war, aber sie wollte wirklich nicht das Dunkle Mal tragen.

Ein überraschter Blick erschien auf Voldemorts Gesicht, „du willst kein Todesser werden... unterstützt du mein Anliegen nicht?", zog die Augen leicht zu Schlitzen.
„Ich unterstütze Severus", sagte sie wahrheitsgemäß, „ich akzeptiere, dass er ein Todesser ist..."
„Und was für einer... hättest du eine Ahnung, was er schon alles getan hat, wärst du vermutlich nicht so tolerant...", er griff nach ihrer Hand, „Dein Herz rast... du fürchtest dich, ich kann deine Angst riechen."
„Ich will nicht so enden wie... Nicholas.", flüsterte sie, sah auf den Leichnam, der von drei Hauselfen entfernt und dessen Mord aufgewischt wurde.
Er lachte auf, was sich nicht wie ein Lachen anhörte, sondern wie eine Aneinanderreihung von Tönen, „du wirst nicht sterben.... Selbst wenn ich gewollt hätte. Du gehörst zu Severus und deswegen ist es mir nicht erlaubt und nicht möglich, dir auch nur ein Haar zu krümmen.", seine Reptilien-Augen glühten, sie dachte so etwas wie Wut in seinem Gesicht ausmachen zu können, als würde er es nur zu gern probieren.
„Mylord, Ihr könnt euch sicher sein, dass Aurora kein Wort über das verlieren wird, was hier passiert ist...", warf Severus nun ein.
„Severus, ich vertraue dir und deinem Urteil. Du hast mich nie enttäuscht.", versicherte Voldemort ihm, „Ganz im Gegenteil zu Lucius...", er warf ihm einen verächtlichen Blick zu, welchen er nur schwer ertragen konnte.

Narzissa näherte sich langsam dem Gespräch, sie hatte ein Talent sich sehr subtil selbst einzubringen, hatte dabei eine durchaus charmante Art, „Mylord"
„Narzissa, wie geht es Draco?", fragte Voldemort.
„Es geht ihm gut, er ist sehr stolz über seine Rolle in dem Ganzen... Severus passt sehr gut auf ihn auf...", ein warmer Blick erreichte ihn wieder.
Draco war wirklich unter die Todesser gegangen, er hatte eine Aufgabe, die Severus überwachte, war er derjenige, der Dumbledore töten sollte? Warum hatte Severus ihr gesagt, dass er selbst derjenige war, der Dumbledore töten würde?
„Dann kann er wiedergut machen, was sein Vater verpatzt hat", zischelte Voldemort, sah wieder zu Lucius, der wie ein getretener Hund in einer Ecke stand.
„Mylord, Lucius leidet jeden Tag darunter, er wünscht sich nichts sehnlicher, als sich beweisen zu dürfen... Euch beweisen zu dürfen, dass er besser ist als das, was er im Ministerium abgeliefert hat. Es konnte doch niemand ahnen, dass der Orden eintreffen würde...", versuchte Narzissa zu erklären.
„Schweig. Ich will nichts mehr über diese Peinlichkeit hören.", sagte er erbost, ballte die Hände zu Fäusten, „Vielleicht ist es besser, du gehst mit Aurora in das Separee... ich habe mit Severus noch einiges zu besprechen.", sein Blick machte allen klar, dass es keine Bitte war, sondern eine Anweisung, die besser alle befolgen würden.
Severus nickte Hermine zu, ließ ihre Hand los, streichelte durch ihre Haare und schob sie dann sanft zu Narzissa, er war froh, dass sie somit ein wenig weiter weg von Voldemort wäre.

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