Kapitel 28: Blumenbeet

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So kriegt man Hermine Granger also zum Schweigen..., stellte er spitzbübisch fest, schüttelte leicht den Kopf, zog sich dann vorsichtig aus ihr heraus, verstaute sich halbherzig in der Hose und legte ihre Beine dann auf das Bett.
„Salazar sei Dank liegt auf Hogwarts ein Verhütungszauber...", brachte er genauso erschöpft hervor, „ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir so etwas heute erleben...", streckte sich, hätte sich am liebsten den Schweiß aus dem Gesicht gestrichen.
„Du beherrschst doch bestimmt auch allerlei Zauber, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern...", flüsterte sie mit einem seligen Lächeln, sie sah aus wie ein Engel.
„Ich beherrsche sehr viel", säuselte er vielsagend, sie meinte ein kleines Blitzen in seinen Augen zu sehen, „hast du etwas dagegen, wenn ich kurz dusche?"
„Tu dir keinen Zwang an", gähnte ein wenig, Severus säuberte sie magisch, ebenso wie die Bettlaken, suchte dann das Badezimmer auf, verschloss es und legte seine Todesserrobe ab.

Entspannt musterte er sein Spiegelbild, welches ihn fast anklagend betrachtete, du hast mit einer Schülerin geschlafen, stellte eine Stimme in seinem Kopf fest.
Nicht nur mit irgendeiner Schülerin... mit Hermine Granger... der besten Freundin von Potter... McGonagalls Löwenbaby... du bist tot, Severus.
Er seufzte, diese Zukunftsperspektive war durchaus denkbar, wenn etwas diesen Raum verlassen würde.
Beschämt stieg er in die Dusche, wusch den Schweiß, die Lust und auch das gute Gefühl von sich, was er durch den Sex mit ihr gefühlt hatte.
Er seifte sich ein, wusch sich die Haare, es störte ihn nicht, dass es ihren typischen Blumenduft trug.
Als er sich abgetrocknet, die gereinigte Robe wieder angezogen hatte und wieder vor dem Spiegel stand seufzte er.
Was hätte er alles gegeben wenn er einfach so aus dem Bad zu ihr hätte spazieren können, sich ihr offenbaren können.
Stattdessen legte er die Maske wieder an, die alle verräterischen Merkmale von ihm verbargen.

„Das hat aber gedauert", Hermine hatte sich auf die Matratze gesetzt und ein Bettlaken um sich geschmiegt, sie strahlte ihn an, als er wieder den Raum betrat.
„Ich dachte du brauchst ein wenig Zeit, um dich zu regenerieren...", gab er schmunzelnd zurück.
„Du hast mich ganz schön geschafft...", sie nickte, nahm einen tiefen Atemzug, hielt ihm die Hand hin. Nur zögerlich nahm er sie, wurde von ihr weiter zu sich gezogen.
„Jetzt geh bitte nicht wieder auf Distanz...", gerade als er darauf etwas erwidern wollte, sprang sie ihm ins Wort, „vielleicht war es ein Fehler... aber ein wunderbarer Fehler, den ich jederzeit wiederholen würde. Das ist jetzt unser Geheimnis."
„Ich hab schon so viele Geheimnisse...", seine Stimme war leise, gedankenverloren sah er auf einen Punkt im Raum.
„Wenn du mir nicht vertraust... ich würde sogar einen Unbrechbaren Schwur leisten.", schlug sie selbstlos vor, verstand erst danach, was das bedeuten würde.
„Nicht noch einen..", rutschte es ihm heraus, sie sahen sich beide erschrocken an, räusperte sich dann, „bist du nicht müde?"
Sie lehnte sich leicht an ihn, das Gesicht an seine Brust, gähnte tatsächlich, „ein wenig..."
„Dann leg dich doch hin", er legte ihr seine Hand auf den Kopf, hoffte sie würde schnell einschlafen, damit er flüchten konnte, so wie er es immer tat, wenn es um Gefühle ging.
„Minzkraut", sagte sie aus dem Nichts.
„Was?", er suchte ihren Blick.
„Das ist das Passwort für meine Räume... ich weiß, dass du gehst, wenn ich schlafe, aber du sollst kommen dürfen... egal wann.", erklärte sie müde lächelnd.
Erschrocken und böse musterte er sie, was sie ihn fragend ansehen ließ, „wenn ich dir schaden wollen würde, dann hätte ich jetzt freie Bahn. Sei nicht immer so naiv und so verdammt gutgläubig!", zischte er, ließ ihre Hand ruckartig los, als hätte er sich verbrannt, stürmte dann ungehalten aus dem Raum.

Wie vom Donner gerührt saß sie auf ihrem Bett, vor einer Minute war doch noch alles gut und jetzt schien die Welt für ihn unterzugehen und das nur, weil sie ihm ihr Passwort genannt hatte?
Was dachte er denn würde sie denken?
Dass er mit ihr schlief aber sie nachts im Schlaf erwürgen wollte?
Sie hatten schon das intimste, was zwei Menschen miteinander machen konnten, erlebt, wieso sollte sie ihm nicht insoweit vertrauen, dass er zu ihr kommen konnte, wann er wollte?
Kopfschüttelnd stand sie auf, zog sich ihren Pyjama wieder an, löschte das Licht in ihrem Zimmer und legte sich dann wieder ins Bett, versuchte seine völlig überzogene Reaktion in den Hintergrund zu stellen und sich lieber daran zu erinnern, dass sie vor nicht allzu langer Zeit ein unglaubliches erstes Mal hatte.

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