„Severus", hauchte sie, konnte sich ein kleines, erleichtertes Lächeln nicht verkneifen.
Es ging ihm gut, er war hier und allem Anschein nach stand er weiterhin auf ihrer Seite, versuchte weiterhin die Reihen der Todesser zu schwächen und den Weg für den Orden zu ebnen.
Sie sah, wie er sich schnell in Bewegung setzte und hinter einem weiteren Todesser her war, der George und Remus ins Auge gefasst hatte, er schleuderte einen schweren Fluch in Richtung des Todessers, den er leider knapp verfehlte und offenbar George am Kopf traf.Ein weiteres Donnergrollen zog die Aufmerksamkeit von Kingsley und Hermine auf sich, inmitten des wuseligen Kampfes in den Wolken, manifestierte sich eine weitere Dunkelheit, die eine Eiseskälte verströmte. Wenige Meter vor ihnen erschien der Dunkle Lord, entfachte die Heftigkeit der Kämpfe um ein Vielfaches, als würde seine bloße Anwesenheit ausreichen, um den Wahnsinn seiner Gefolgsleute auf ein neues Maß zu setzen.
Sein grausamer Blick huschten über jeden Harry, der an ihm vorbei schoss, schloss dann die Augen und versuchte zu erfühlen, welcher der Echte war.
Nach wenigen Momenten riss er sie wieder auf, schickte eine Vielzahl von Flüchen gleichzeitig in jede Himmelsrichtung und flog dann ganz ohne Hilfsmittel in die Richtung, in die sich Harry und Hagrid geschlagen hatten.„Es wird langsam Zeit, dass wir hier rauskommen", brüllte Kingsley, kämpfte sich den Weg frei, den der Thestral nahm und machte so viele Todesser wie irgend möglich unschädlich, was Hermine versuchte ihm gleichzutun.
Sie versuchte einen letzten Blick auf Severus zu erhaschen, der beinahe schon dafür zu sorgen schien, dass die Potters und ihre Begleiter alle früher oder später diesen Kriegsschauplatz verließen.
Nun lag es an Harry seinen Kampf durchzustehen, der Dunkle Lord würde es sich nicht nehmen lassen sein Richter und Henker zu sein.*
Kaum, dass sie aus dem wolkigen Raum ausbrachen, erlosch das Getöse, die Schreie, die Flüche, die aufeinander geschossen wurden. Sie hörten nur das Flügelschlagen des Thestrals und den Wind, der um sie herum wehte.
Tief durchatmend schloss Hermine die Augen, hoffte, dass niemand von ihnen ernsthaft verletzt worden war, hoffte, dass Severus heil herausgekommen war und vor allem, dass Harry es bis zum Fuchsbau schaffen würde.Sie machten sich auf den Weg zu einem ruhigen, abgelegenen Ort, der von verschiedenen Zaubern und Bannen geschützt wurde, flogen durch die Schutzbarriere und kamen auf einem kleinen Feldstück zum Stehen.
Kingsley rutschte zuerst herunter, half dann Hermine von dem Reittier, die kaum stehen konnte, die Anspannung und das Adrenalin ließen ihre Knie versagen.
Sie suchte Halt an dem Thestral, der sie fürsorglich musterte, atmete einige Male durch.
„Das war sehr gut, Hermine.", lobte Kingsley aufrichtig.
„Ich hoffe es war gut genug.", sie lächelte müde.
Er nickte, „wir haben unseren Teil erfüllt. Bist du bereit für den Portschlüssel?", zusammen mit Hermine ging er zu dem nahegelegenen Portschlüssel, der wartend vor ihnen auf der Erde stand, „Es ist der Blumenkübel da..."
„Dann los", Hermine nickte, wartete auf Kingsleys Kommando, der bis drei zählte und fasste dann zeitgleich mit ihm den Portschlüssel, der sie in direkter Nähe des Fuchsbaus beförderte.Ein wenig durch den Wind folgte Hermine ihm durch die hohen Gräser geradewegs zum erleuchteten Haus, aus dem Remus und Harry rannten.
Aus dem Nichts zogen sowohl Remus als auch Kingsley ihre Zauberstäbe, richteten sie aufeinander, Hermine sah erschrocken zu Harry, „warte!", brüllte Remus, drückte Harry ein wenig nach hinten.
Kingsley musterte Remus argwöhnisch, „Die letzten Worte, die Albus Dumbledore an uns beide richtete", forderte er zu wissen.
Remus schwieg einen Moment, schien Kingsley ebenso argwöhnisch zu mustern, „Harry ist unsere größte Hoffnung. Vertraut ihm.", was Kingsley dazu brachte seinen Zauberstab sinken zu lassen.Bill und Fleur trafen zeitgleich mit Tonks und Ron ein, den Hermine stürmisch in die Arme nahm.
Ein wenig verdattert bedankte Ron sich, „das hat er verdient. Er war brillant! Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft.", fiel dann Remus in die Arme, der sie liebevoll an sich drückte.
Hermine nahm ihm gerade die Brille von der Nase, als Harry zu ihnen lief und sie ebenfalls in die Arme schloss, die erste große Hürde war geschafft.
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Schein und Sein
FanfictionVoldemorts Schrecken reicht immer weiter. Nachdem Harry und der Orden den Tod von Sirius Black mehr schlecht als recht verarbeitet haben, ein bevorstehender Krieg immer näher rückt und das Ministerium immer machtloser mit ansieht, wie immer mehr He...