„Was machst du hier?", fragte Hermine keuchend, ihr Herz schlug ihr bis in den Hals.
„Dich abholen... Dumbledore hat uns beauftragt.", erzählte Remus selbstverständlich, nahm ihr dann die Tasche aus der Hand.
„Euch?"
„Tonks und mich... komm, sie wartet draußen auf uns.", schob sie dann an der Schulter aus dem Bahnhof.
Hermine schluckte, das durfte doch alles nicht wahr sein, wie sollte sie aus der Nummer wieder herauskommen?
Warum mischte sich Dumbledore schon wieder ein?
Und warum schickte er ausgerechnet Tonks und Remus?Mit einem leidenden Blick und Remus im Schlepptau trat sie aus dem Bahnhof, wurde von Tonks direkt stürmisch in Empfang genommen und an sie gedrückt, „Mine! Es ist so schön dich wiederzusehen!"
Hermine tätschelte unbeholfen über ihren Rücken, „ich freu mich auch...", wenig später ließ Tonks sie los, musterte sie, „meine Güte, du bist so erwachsen geworden", was die Angesprochene ein wenig erröten ließ, „bist du so weit? Können wir los?"
„Wo bringt ihr mich denn hin?", wollte Hermine unsicher wissen, ihr Blick wechselte zwischen Remus und Tonks hin und her.
„Na... nachhause. Das wolltest du doch, oder?", fragte Tonks, sah nun genauso unsicher zu Remus, wie Hermine.
„Das hat uns Dumbledore zumindest gesagt...", nickte Remus, wechselte mit seiner Freundin vielsagende Blicke.
Hermine seufzte leise auf, das kommt davon... jede Lüge fliegt irgendwann auf..., stichelte die Kopfstimme, was sollte sie nur machen?
„Hermine?", Remus suchte ihren Blick, sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, schämte sich so sehr, dass ausgerechnet sie bei einer Lüge ertappt wurde und das ausgerechnet von Remus und Tonks.
„Ich...", sie nahm einen tiefen Atemzug, „ich hab geflunkert... ich", seufzte wieder, sah dann hilfesuchend zu Tonks, die sofort verstand und ihrem Mann einen vielsagenden Blick zuwarf.
„Ich... werd uns mal einen Kaffee holen...", stellte die Tasche auf die Erde, ließ die beiden Frauen dann unter sich und wartete in einem sicheren Abstand ab.„Was ist los?", fragte Tonks mitfühlend.
„Ich hab einen Termin bei einem Arzt", sagte sie leise, tischte damit direkt die nächste Lüge auf.
„Bist du krank? Hätte Poppy dich nicht untersuchen können?"
„Es ist eine reine Kontrolle... und diese Untersuchung würde ich ungern bei Madame Pomfrey vollziehen lassen... verstehst du?", gab ihr einen eindringlichen Blick.
Tonks nickte langsam, „ich verstehe... und du hast diesen Termin jetzt gleich... deshalb werden Remus und ich dich nicht dorthin begleiten...?"
„Das wäre mir ein wenig unangenehm", Hermine zuckte entschuldigend mit den Schultern, „es tut mir leid, dass ihr völlig umsonst auf mich gewartet habt."
Tonks streichelte über ihre Schulter, „das ist nicht schlimm... vielleicht kommst du uns in den Ferien mal besuchen", schlug sie vor, lächelte, als Hermine schnellt nickte, „dann los... du willst doch nicht zu spät kommen."
„Danke, Tonks.", Hermine drückte ihre Hand, nahm die Tasche, lief dann schnell über den Vorplatz vor dem Bahnhof und bog schnell in eine ruhige Seitenstraße.
Tonks drehte sich zu ihrem Freund, der die ganze Situation mit einem verwirrten Blick verfolgt hatte, „wo geht sie hin?", wollte Remus wissen.
„Sie hat einen Arzttermin...", meinte sie schulterzuckend.
„Einen Arzttermin...", wiederholte er, sah dann zu der Seitenstraße, in die Hermine verschwunden war, „glaubst du ihr das?"
„Nein... aber wenn Hermine lügt, wird sie einen wirklich guten Grund haben.", Tonks sah ebenfalls zu der Straße, auch wenn sie sich um die junge Frau sorgte, sie wusste genauso gut, dass sie sich nicht mutwillig in eine unnötige Gefahr bringen würde und, dass das, was auch immer Hermine zu erledigen hatte, sehr wichtig war.
Remus seufzte, „was sagen wir Dumbledore?"
„Gar nichts... ich bin mir sicher, dass er keine Fragen stellen wird.", die Bunthaarige griff nach der Hand ihres Freundes, zog ihn lächelnd mit sich und machte sich langsam auf den Weg zum Tropfenden Kessel.Hermine, die von Tonks Vermutung keine Ahnung hatte, war froh, dass sie die beiden so schnell abwimmeln konnte, auch wenn ihr diese Tatsache zu denken geben sollte.
Sie nahm die Beine in die Hand und entfernte sich immer schneller vom Bahnhof und dem regen Treiben dort.
Als sie der Meinung war, dass sie weit genug entfernt war und ihr Tonks und Remus nicht gefolgt waren, verlangsamte sie ihre Schritte und atmete einige Male tief durch, wurde dann auf eine dunkle Gestalt in unmittelbarer Umgebung aufmerksam. Unsicher sah sie sich um, ging dann zu Severus und ließ sich in eine Umarmung ziehen.
„Ich wusste nicht, dass Dumbledore Tonks und Remus damit beauftragt hat dich abzuholen...", brummte er angespannt, belegte sie beide mit einem Unsichtbarkeitszauber und nahm ihr die Tasche aus der Hand, „was hast du ihnen erzählt?"
„Dass ich einen Arzttermin hab", erst jetzt fiel ihr auf, wie schwach diese Ausrede war, was auch Severus bemerkte.
„Einen Arzttermin?"
„Einen Frauenarzttermin... ich hab Tonks gesagt, dass mir das bei Madame Pomfrey sehr unangenehm gewesen wäre...", führte sie aus, sah immer mal wieder nach hinten, „ich hab dich natürlich nicht erwähnt... meinst du... sie haben irgendetwas gemerkt?"
„Nymphadora ist nicht dumm... wenn sie dich trotzdem alleine losziehen lässt, obwohl Dumbledore ihr einen klaren Auftrag erteilt hat, dann hat sie ihre Gründe...", auch wenn Severus nicht genau wusste, welche Gründe das waren, „wir sollten einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen...", hielt ihre Hand fest und apparierte mit ihr ohne eine Vorwarnung zu verschiedenen Orten, um vermeintliche Verfolger abzuhängen.
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Schein und Sein
FanfictionVoldemorts Schrecken reicht immer weiter. Nachdem Harry und der Orden den Tod von Sirius Black mehr schlecht als recht verarbeitet haben, ein bevorstehender Krieg immer näher rückt und das Ministerium immer machtloser mit ansieht, wie immer mehr He...