#97 Mega Panne

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"Jetzt aber duschen." schlägt Felix vor und atmet tief ein, nachdem er sich mit dem frischen Handtuch das Gesicht abgewischt hat. Tommi nickt zustimmend. "Fang schonmal an. Ich räume noch mein Zeug aus dem Koffer in den Schrank." sagt er, als sie wieder hoch in die Wohnung gehen. Über den eigenen Platz in Felix' riesigem Kleiderschrank freut er sich jedes Mal, weil es ein Zeichen von Zusammengehörigkeit und Vertrauen ist. Schelmisch grinst er vor sich hin.

"Toommmmmiiiiiiii?" hört er es aus dem Bad rufen. Eilig läuft er zu seinem Freund, der unter der Dusche steht, in der Angst, es sei ihm etwas passiert. Hastig öffnet er die Duschkabine, um nachzusehen und muss seinen Kopf dann erst einmal nach unten neigen, um nicht nur die nassen Haare von oben zu sehen.
"Ich hab' was im Auge." gibt der Berliner wehleidig zu und schaut bemitleidenswert zu ihm nach oben. "Kannst du mal gucken?"
Das Wasser aus der Regendusche prasselt weiter auf seinen Körper ein, scheint auf seiner perfekten Haut abzuperlen.
Dass er all seine Muskeln aufs Äußerste anspannt, entgeht Tommi nicht. Felix wiederum entgeht nicht, dass die Situation sein Gegenüber anturnt.
"Ja, Sekunde." verzögert er und zieht sich dabei die blaue Sporthose aus. Ein T-Shirt trägt er schon gar nicht mehr. Die Unterhose bekommt er von seinem Freund ausgezogen, der ihn dann auch mit in die Dusche zieht.

Der Kölner legt die Arme um Felix' Körper und fährt mit den Händen zu seinem schlank trainierten Arsch, lehnt die Stirn gegen seine und schaut ihm tief in die Augen. Ihre Lippen berühren sich nicht, dafür die Nasenspitzen hin und wieder. Langsam spürt der Größere das Wasser seinen Körper vollständig bedecken, die Haare werden schwer. Einzelne Tropfen laufen sein Gesicht hinunter, verharren kurz an seinem Kinn, sammeln sich dort und fallen dann zu Boden. Felix' Hände ruhen an Tommis schmaler Hüfte.
"Ich hab' was gefunden." flüstert Tommi, nachdem er sich wieder für einige Sekunden in diesem besonderen, einzigartigen Blauton verloren hat.
"Ja?" fragt Felix leise zurück und schließt genießerisch die Augen, legt den Kopf und eine Hand auf Tommis Schulter ab und atmet tief ein. Es ist ein Zeichen der Entspannung.
"Dein Herz. Es leuchtet, es glänzt. Wie ein Stern."

Verlegen lacht Felix auf und gibt seinem Freund einen sanften Kuss auf die Stelle, an der gerade noch seine Stirn lag.
"Womit hab' ich dich nur verdient..." murmelt er, keine Antwort erwartend, eher zu sich selbst. Immer näher kommen sich die beiden Körper, bis sie sich schließlich in eine innige Umarmung ziehen. Es scheint kein Millimeter mehr zwischen ihnen.
"Du bist so wunder- , wunderschön." murmelt Tommi.
Als beide mehr als genug nass sind, lösen sie sich wieder, Felix lässt sich gegen die Rückwand fallen und lächelt seinen Freund an. Tommis Anblick löst in ihm Wohlbehagen aus. Ihre Beine sind noch gekreuzt. Tommi streicht mit dem Zeigefinger über Felix' Bauch, welcher Andeutungen blonder Haare aufweist. Nach wenigen Sekunden ist er an seinem Kinn angelangt und zieht ihn daran sanft so zu sich, dass sie sich küssen. Felix vergräbt die Hände in Tommis langen Haaren und spielt mit ihnen. Ihre Struktur scheint makellos, auch im nassen Zustand. Mit noch geschlossenen Augen greift er hinter sich zur Shampooflasche und massiert seinem Freund mit ihrem Inhalt die Kopfhaut. Tommi grinst in den Kuss und zieht ihn an der Hüfte weiter zu sich heran. Kurz blinzelnd kann er Felix' angespannten Armmuskeln sehen, wie sie sich über ihn heben. Er beißt dem Neuköllner sanft in die Unterlippe.

"Weißt du was?" fragt Felix in die Stille, als sie sich abtrocknen. Gespannt dreht der Angesprochene seinen Kopf zu ihm, ohne auf seine Frage zu antworten.
"Bei dir bin ich nicht mehr so toxisch, merke ich oft." gibt der Blonde zu, Tommi lächelt zufrieden.
"Das ist schön."
Behutsam binden sie sich die Handtücher um die Hüften und laufen ins Schlafzimmer. Felix hat heimlich eine Tube Bodylotion mitgenommen und den Plan geschmiedet, seinen Freund damit jetzt einzucremen.
Da er hinter ihm läuft, ergreift er die Chance, ihn zu packen und aufs Bett zu werfen. Vor Tommis Augen drückt er sich eine ziffernblattgroße Menge weißen Zeugs auf die Handfläche. "Jetzt machen wir mal richtig Skincare." kommentiert er und befreit Tommi mit der anderen Hand von seinem Handtuch. "Augen zu. Ich massier' dich jetzt." kündigt der Berliner an und sieht nicht so aus, als würde er mit seinem Vorhaben noch länger warten wollen.

"Jetzt will ich dich aber auch mit Bodyspray einsprühen!" ruft Tommi, als die Creme noch nicht einmal ansatzweise eingezogen ist. "Warte noch bisschen, bitte. Sonst war alles umsonst. Bleib ruhig liegen. Bleib entspannt." erwidert Felix schmunzelnd und fragt sich gleichzeitig, woher er Bodyspray haben sollte. Oder warum er das mithat.
"Ich glaube, ehrlich gesagt, ist das nur Wasser." gibt er zu und lacht wie ertappt.
"Wenn du mir die Flasche gibst und ich ziele vom Bett aus auf dich?" schlägt der Kölner vor.
"Jaja, das hättest du wohl gerne." gibt Felix augenzwinkernd zurück und läuft ins Badezimmer, um das Spray in Tommis Kulturbeutel zu suchen. Er findet es relativ schnell, denn er ist fast leer. Sämtliche Duschuntensilien sowie Pflegeprodukte hat er bereits auf der Lobrechtschen Ablage stehen. Auch eine eigene Zahnbürste hat er auf dem Waschbecken. Ein Eincreme-Typ ist er ja sowieso nicht. Ein unbenutzter Rasierer und ein Parfum-Fläschchen finden sich noch in dem Kultubeutel, um das nutzlose Wasser in der Dose nicht noch trauriger aussehen zu lassen.
Vor sich hin schmunzelnd läuft er damit wieder ins Schlafzimmer und wirft sie Tommi zu. Auch der muss lachen als er realisiert, wie dumm das eigentlich ist.

Herr Schmitt kann außerordentlich gut zielen. Felix muss kichern und hält die Arme schützend vor den Oberkörper, weil ihn die vielen kleinen Tropfen auf der Haut kitzeln. Aber Tommi will nicht aufhören, scheint sogar Spaß daran zu haben. Dabei genießt er Felix' Lachen. Er erkennt, dass es echt ist, weil seine Augen mitlachen. Dann bilden sich nämlich so kleine Falten um die Augenpartie herum. Das findet er süß, das freut ihn.

"So, ich glaube, ich bin jetzt ausreichend feucht." sagt Felix und dreht sich dann mit dem Rücken zu Tommi. Dieser hält inne. "Ich komme frisch aus der Dusche, das kann ja nicht sein!" echauffiert er sich gekünstelt und öffnet seinen Schrank, der sich jetzt direkt vor seiner Nase befindet. Heraus holt er eine lässige kurze Hose und zieht diese an. Schmunzelnd erkennt er, dass Tommis Sachen bereits ihren Weg neben seine Kleidung gefunden haben. Ein schöner Anblick. Allerdings entscheidet er sich gegen ein Oberteil.
"Ich mach uns zwei Hübschen 'nen Shake und wir schauen, was wir heute noch so veranstalten?" schlägt er vor und bewegt sich bereits Richtung Küche.
"Hast du das gerade unironisch gesagt?" will Tommi ungläubig wissen. Felix grinst und nickt gerade noch so, dass Tommi es sehen kann, bevor er aus seinem Sichtfeld verschwindet.
Der Lockenkopf lässt sich nach hinten auf das Bett fallen und streckt die Gliedmaßen von sich, sodass er fast die ganze Fläche einnimmt. Mit geschlossenen Augen genießt er einfach alles in dem Moment. Er ist kein Fremder, kein Gast mehr in diesem Bett, in dieser Wohnung  Zugegeben macht ihn das glücklich.

"Tommmmmiiiiiiii?!" hört er es dann wieder rufen, den Ton kann er diesmal nicht so richtig einordnen. Verwundert erhebt er sich aus ihrem gemeinsamen Schlafgemach und läuft in die Küche. Dort findet er seinen Freund in einem klebenden Eiweiß- Schlamassel, dass die gesamte Küche und auch den Neuköllner überzieht. "Mega Panne!" ruft dieser einerseits genervt, andererseits belustigt. Er schaut an sich herab- die frische Hose ist wie durch ein Wunder verschont geblieben. Sein Oberkörper aber ist mit hellgelben Flecken bedeckt.
"Hier. Dein Shake." sagt er tonlos und hält seinem Freund die Flasche hin, die richtig verschlossen war, als er begonnen hatte zu schütteln. Doch Tommi, der wenige Meter vor ihm steht, hat in diesem Moment Augen für etwas anderes.
"Muss ich das jetzt ablecken?" fragt er, sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er davon nicht abgeneigt ist.
Felix beginnt zu lachen. "Wenn du willst." erwidert er und zuckt mit den Schultern. "Wir wollen hier ja nichts verschwenden. Ich mach' dich danach auch wieder sauber, versprochen."
Der Berliner stellt den vollen Shake auf den Tisch neben ihn und spannt grinsend eine Bauchmuskeln an, sobald er Tommis Zunge auf seiner Haut spürt.

Knapp eine Stunde später hat Felix wieder einen Fleck auf seinem Oberkörper. Gemeinsam stehen sie im Bad, beide oberkörperfrei. Sie schauen sich im großen Spiegel, vor dem sie frontal stehen, in die Augen. Als Felix grinst, tropft ihm etwas Zahnpasta aus dem Mund, bleibt an seiner Brust hängen und läuft weiter bis zum Bauch. "Das leck' ich jetzt aber nicht ab." sagt Tommi lachend.
"Nee. Aber du kannst mich dann küssen." erwidert Felix unverständlich mit der Zahnbürste im Mund. Der Kölner grinst ebenfalls und nickt. Als ob er dazu nein sagen könnte. Immerhin ist der Mann neben ihm die Person, der er gerade am meisten vertraut.
Ihre Lippen vereinen sich und dieses sonderbare Gefühl wird ihnen eneut zuteil.

Kein Sex, aber ich finds schon sexy. :D

Platzierte, verkopfte, elegalante Gemischtes Hack StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt