#34 Die geile Blumen-Sex-Oma

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29. Dezember 2019, 10:11 Uhr
Perspektive Thomas "Tommi" Schmitt

"Du liegst in meinem Bett und schläfst..."

Den Rest des Liedes "In meinem Bett" kennt jeder und auch ich habe direkt die nächsten Zeilen im Kopf, als ich aufwache und singe lächelnd leise mit.
Den Flashback-Gedanken, dass wir den Sänger "davor" noch getroffen haben, verdränge ich schnell.
Felix, der im Türrahmen in meinem Blickfeld auftaucht, hilft mir dabei: er trägt eine graue Jogginghose und ein lockeres T-Shirt und lenkt mich visuell ab.
"Guten Morgen, Tommi." säuselt er lächelnd und singt ebenso gefühlvoll, aber für meinen Geschmack viel zu leise das laufende Lied zu Ende.
Ich beobachte ihn dabei und lache unbeschwert- zum Glück haben wir gestern die ganze Sache mit "uns" geklärt und etwas Distanz zu all dem Chaos gewonnen.
Was genau herausgekommen ist, weiß ich nicht einmal mehr, ich genieße einfach den Moment.
"Jaja, du Spaten." kommentiere ich grinsend den Song, den er bestimmt die ganze Zeit schon laufen hat und sicherlich nur wartete, bis ich aufwache.
Falls ja, ist sein Plan auf jeden Fall perfekt aufgegangen und meine Theorie bestätigt er mir mit einem frechen Grinsen.

Ich fahre mir über das Gesicht und nach hinten durch die Haare, um die Müdigkeit abzuwischen.
"Ich hoffe, du hast keinen Hunger. Hab' nämlich literally Nichts zum Frühstücken da. Kennst ja mein Frühstück." höre ich ihn lachen, als ich kurz die Augen schließe, um nach dem Öffnen vollständig wach zu sein.
"Normalerweise." ergänzt er schnell noch, bevor ich überhaupt die Möglichkeit habe, ihn auch nur irgendwie wieder anzuschauen und ihn auf die Kaffee-Sachen hinzuweisen.
Nur soll jetzt Nichts mehr zwischen uns stehen, die restlichen Tage zusammen wollen wir genießen und uns nicht wegen solcher Themen streiten. Das Küssen haben wir uns auch untersagt, so viel fällt mir von dem ganztägigen Gespräch gestern noch ein.
Wir brauchen beide erst einmal ein Bisschen Raum, um Klarheit zu erlangen und ich will Selina in zwei Tagen zumindest relativ guten Gewissens unter die Augen treten können.

"Nee, alles gut, hab' gar keinen richtigen Hunger." beruhige ich ihn lächelnd und lasse mich aus meiner sitzenden Position wieder nach hinten fallen, als sich Felix mit seinem Handy neben mich legt.
"Ich glaube, seitdem du hier bist, war ich am Wenigsten in meinem Leben am Handy."
Er macht eine Pause und dreht seinen Kopf zu mir, sodass wir uns anschauen.
"Und das meine ich durchweg positiv. Ich alter Handy-Junkie.".
Einsichtig legt er das Gerät beiseite und richtet seinen Blick stattdessen auf meinen Hals. Besorgte Falten bilden sich auf seiner Stirn, die er mit "Ich crem' dich dann nochmal ein, ja?" erklärt.

Ich nicke gleichgültig und schließe wieder die Augen.
"Warum machst du das alles für mich?" traue ich mich nicht zu fragen, weil er es sowieso für eine dumme Frage hält. Und ich will nicht wieder in dieses Thema rutschen.

"Achtung, es wird gleich wieder kalt." warnt er mich vor, ich nicke nur.
Das Quietschen der Flasche habe ich schon längst gehört und auch über Felix' kurzes Fluchen wegen des geringen Inhalts musste ich schmunzeln.
Es brennt kurz, ich zische.
Felix hält inne.
"Mach ruhig weiter." sage ich, ohne meine Augen zu öffnen.

"Also ich will dir ja nicht den Plan versauen, aber in zwei Tagen ist Selina hier und...ich weiß nicht, ob das bis dahin weg ist."
Bis gerade eben habe ich versucht, diesen Gedanken zu unterdrücken und all meine Energie in die Hoffnung gesteckt.
Felix holt aber wieder den Realisten heraus und in meinem Kopf fängt es an, zu rattern.
Soll ich einfach schauen, wo ich Schminke herbekomme?
Ich kann ihr nicht sagen, dass ich eine Schlägerei hatte.
Niemals. Sie köpft Felix sonst.
Und Weiteres bezüglich Felix erzählen ist sowieso ausgeschlossen- ich will mich ja nicht in irgendetwas verrennen, was uns die Möglichkeit gibt, sich zu verplappern. Wir sind beide ziemlich gut darin. Und das wissen wir.

"Ja man, ich weiß auch nicht."
Hilflos schaue ich ihn an, doch auch er scheint keine weiteren Ideen zu haben.
"Hast du nicht irgend' nen Hautarzt-Kumpel oder so?" fragt er und ich muss an meinen Vater denken- schließlich hat der auch Medizin studiert.
"Nee, Hautarzt nicht direkt. Aber meinen Vater anrufen will ich auch nicht. Der soll das genauso wenig wissen, wie Selina.".
Felix nickt nur und mit von Ratlosigkeit erfüllten Blicken schauen wir uns an.
"Fuck."

Platzierte, verkopfte, elegalante Gemischtes Hack StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt