Äh ja, da bin ich schon wieder. Wie gesagt, ich kann keine Regelmäßigkeit versprechen :D...
"Ich weiß nicht allzu viel von meiner Mutter. Papa hat nie viel erzählt. Aber woran ich mich genau erinnern kann, ist, dass der Geschmack von diesem Abführmittel einfach nur ekelhaft sein soll." kommentiert Felix seine schier unendliche Rührbewegung in dem großen Messbecher, der vor ihm steht. Tommi sieht ihm skeptisch dabei zu und sie warten gemeinsam darauf, dass sich die kleinen Partikel in dem Gemisch wie in der Anleitung beschrieben komplett auflösen. Zwei Liter von der Scheiße stehen ihm bevor und er sieht Tommi bemitleidenswert an.
Dieser streicht ihm liebevoll über die Wange und beugt sich nach unten über das Gefäß, das in Felix´ Küche gerade einen seiner ersten Einsätze hat. "Also es riecht jetzt nicht sooo schlimm." stellt er fest, kann aber auch nicht gerade zugeben, dass es mit wirklich gutem Duft prahlen kann. „Wenn es gar nicht geht, dann helfe ich dir mit dem Trinken halt.“ bietet Tommi großzügig an. Beide wissen jedoch, dass das Schwachsinn und eher kontraproduktiv wäre. Immerhin soll Felix seinen Darm säubern und nicht Tommi aus Mitgefühl auch noch zu oft auf Toilette müssen. "Aber versprochen, wenn du mit dem ersten Teil fertig bist, kriegst du einen dicken Kuss." schlägt Tommi seinem Freund vor, da er genau weiß, dass das bei ihm zieht. Felix grinst breit. "Okay, Challenge accepted.“ erwidert er und nimmt das Gefäß, das eigentlich viel zu groß dafür ist, um einfach daraus zu trinken, in beide Hände. Beim Ansetzen schaut er Tommi noch einmal in die Augen, schließt sie dann und trinkt die ganze Portion auf einmal. Anhand der regelmäßigen Schluckgeräusche und des sich verziehenden Gesichts muss der Kölner lachen, zollt seinem Freund jedoch gleichzeitig eine Menge Respekt. Er bezweifelt, dass er selbst das geschafft hätte.
Die letzten Schlucke werden immer schwerer, ekelhafter, weil Felix den Geschmack langsam im Mund hat. Theatralisch lässt er den Messbecher sinken und bekommt wenige Augenblicke später den gesamten Ekel des Getränks, das laut Verpackung und freundlicher Krankenschwester nach Orange schmecken soll, zu spüren. Bei dem Aufklärungsgespräch hatte er sogar zwischen zwei Geschmacksrichtungen wählen können. Die Zweite hat er aber bereits vergessen und zweifelt nun ehrlich daran, ob es überhaupt einen Unterschied gegeben hätte. Wenn schon die angebliche Orange bei Weitem nicht nach dem schmeckt, wozu sie bestimmt ist, welch aromatischer Graus hätte ihn dann bei der anderen Sorte erwartet?Zum Glück waren sie vorgestern extra in einem Getränkemarkt, um ein breites Spektrum an exquisiten Getränken mit vielen verschiedenen Geschmäckern zu kaufen, die Felix ablenken und seine Geschmacksknospen vor der totalen Zerstörung bewahren sollen. Auch Tommi zuliebe trinkt er, nachdem sich seine Gesichtszüge wieder etwas entspannt haben, erstmal einen ordentlichen Schluck klaren Saft aus dem Tetrapak und gurgelt ihn. Der ursprüngliche Geschmack verschwindet nicht wirklich, es wird aber deutlich besser. “So, jetzt hab' ich aber einen gaaanz langen Kuss verdient!" sagt der Neuköllner und sieht Tommi fordernd an. "Ja, das stimmt. Ich bin stolz auf dich, mein Kleiner." sagt dieser, legt die rechte Hand an Felix' Schläfe und gibt ihm einen innigen Kuss. Felix will ihn gerade vertiefen und an Tommis Hintern greifen, als der Größere sich wieder löst.
"Bah. Sorry, aber du schmeckst noch nach dem Zeug und das geht gar nicht. Wie konntest du das trinken?!" sagt er entgeistert und wischt sich über die Lippen. Dabei ist er versucht, seine Aussage so klingen zu lassen, dass Felix nicht denkt, es läge an ihm. "Es ist doch ein Akt der Unmenschlichkeit, sich zwei Liter davon den Rachen runterzukippen!" fügt er hinzu und verzieht ebenfalls das Gesicht. Leicht schadenfroh hält Felix ihm den Saft hin. Dankend nimmt er das Angebot an."Ich würde sagen, dass wir uns jetzt wieder auf deine Couch pflanzen, Musik hören und ein dummes Comedy-Spiel spielen. Nichts anstrengendes, aber humoristisch fordernd und fördernd." schlägt der Kölner vor und Felix muss grinsen. "Ganz ehrlich, das bist so du! Couch klingt ja gut, aber dann kommst du wieder mit so 'nem Strebermist an." sagt er lachend und zwickt seinem Freund leicht in die Seite. "Aber naja, genau deswegen darfst du ja auf meine Couch" fügt er hinzu und lächelt. "Nimm dir noch was zu trinken mit." bringt Tommi an und nimmt dann Felix' Hand. Gemeinsam gehen sie ins Wohnzimmer und lassen sich synchron auf Felix' bequemes Sofa fallen. Per Fernbedienung schaltet er seinen Fernseher plus Soundanlage ein und startet über sein Handy eine Playlist.
Sie verfallen in Gespräche über Belangloses, reißen schlechte Witze und können ihre Köpfe fast komplett ausschalten. Das tut beiden gut. Das Lachen des Anderen erheitert sie. Etwas später spürt Felix eine unbeschreibbare Aktivität in seinem Bauch. Er seufzt und greift nach Tommis Hand. Die fühlt sich sicher an. "Es gibt einfach nichts Positives an so 'ner Darmspiegelung. Das Zeug schmeckt scheiße, ich kann deswegen meine Lieblingslippen nicht richtig küssen, darf nicht mal was essen und wenn ich Pech habe, sitze ich den Rest des Tages auf dem Klo." sagt er demotiviert und starrt vor sich auf die Glasscheibe des kleinen Tisches, auf dem der Tetrapack Saft steht. Sein Magen knurrt.
"Alter, ich hab gestern Abend das letzte Mal gegessen und das nicht viel und bis morgen darf ich nicht. Wer denkt sich sowas aus?" echauffiert er sich weiter. Für sein Gewissen und auch, um seinen Freund etwas zu necken, muss Tommi seine Aussagen jedoch relativieren.
"Naja, theoretisch hättest du ja frühstücken können, aber das wollte der feine Herr Lobrecht ja nicht."
"Pfffff. Aus Prinzip frühstücke ich nicht. Und das werfe ich wegen so einer lächerlichen Darmspiegelung ja nicht über den Haufen." erwidert Felix und tippt sich mit dem freien Zeigerfinger auf die Stirn. Tommi verdreht innerlich die Augen und ihm wird wieder einmal klar, dass es die richtige Entscheidung war, mit diesem sturköpfigen Spinner sein Leben zu teilen. Er zuckt mit den Schultern und sieht ihn liebevoll an. "Und naja, also immerhin weißt du danach, ob deine Beschwerden was Böses sind oder nicht." argumentiert er weiter und streichelt über Felix' Bauch. "Ich finde, das macht die Unannehmlichkeiten vorher schon irgendwie wett."
Felix nickt, verzieht aber gleichzeitig das Gesicht. In diesem Moment spürt er ein unangenehm ausgeprägtes Blubbern im Bauch, Kopfschmerzen kommen hinzu. Eigentlich hätte Tommi seinen Freund als Liebesbeweis weiter geneckt, realisiert jedoch die Dringlichkeit und streichelt stattdessen Felix' Handrücken. "Ich glaube, das Abführmittel fängt langsam an zu wirken." stellt er fest und schaut gequält auf seine Uhr. "Zwanzig Minuten. Wow." fügt er hinzu und muss leicht lachen. "Na dann, wir sehen uns...bald. Weiß nicht wann, aber kann ein Stück dauern." sagt er und steht auf.Tommi nickt und wirft ihm einen fürsorglichen Blick hinterher. Während er allein auf dem Sofa sitzt, denkt er sich ein eigentlich dummes Spiel aus, das dabei helfen soll, Felix abzulenken. Sein Plan ist es, dass sie sich gemeinsam die bescheuerte Frage "Weswegen würdest du am Flughafen lieber beim Zoll aus der Schlange rausgezogen werden wollen?" stellen und aus zwei erdachten Antwortmöglichkeiten wählen. Als Erstes fällt ihm dazu "Merkel oder Koffer?" ein und er muss schmunzeln.
Als Felix nach einigen Minuten wiederkommt, sitzt Tommi unverändert auf der Couch und hat beide Arme wie Flügel auf der Lehne ausgebreitet. Der Kleinere hält sich den Bauch und ergreift die Chance, sich bei seinem Freund anzulehnen. Der Kölner legt den rechten Arm um Felix und drückt ihn sanft an sich. Er spürt, dass es ihm nicht gerade gut geht.
"Ich hoffe so sehr, dass ich das nicht regelmäßig machen muss. Finn hat mal erzählt, dass seine Oma das alle zwei Jahre oder so machen musste. Wegen Vorsorge und so. Da hab' ich gar keinen Bock drauf." sagt er vor sich hin und schluckt. "Aber es hilft ja nur, zu erkennen, ob da kein Krebs oder sowas ist." erwidert Tommi sanft und gibt Felix einen zarten Kuss auf die Haare. "Ich bin so froh, dass du da bist." gibt dieser zu und vergräbt seinen Kopf an seinem Freund. "Und ich finde, dass du unfassbar stark bist."
Einige einvernehmliche Sekunden Stille herrschen, in denen die Musik aus dem Hintergrund wieder in den Aufmerksamkeitsbereich der beiden gerät. Es läuft ein Lied, das sie beide nicht wirklich kennen. Eine Schnulze, ein Liebeslied, auf Deutsch, gesungen von Yvonne Catterfeld, so kitschig, dass sie sich beide fragen, wie es in die Playlist kommt. Es bleibt jedoch auch weiterhin ruhig. Sie atmen fast schon symbiotisch und mit jedem Atemzug realisieren sie ein Stück mehr, dass die Zeilen von "So viel mehr als Liebe" genau auf ihre Situation passt. Gleichzeitig drehen sie ihre Köpfe zueinander und lächeln. Die Antwort auf die ungestellte Frage ist "Ja.".Hinweis: Das mit dem Song war nicht meine Idee, ich setzte sie lediglich um. SolerWeiss
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Platzierte, verkopfte, elegalante Gemischtes Hack Story
AléatoireKreativerer Titel kommt vielleicht noch,aber so wisst ihr wenigstens, worum es geht. Für die Tzex-Ferkel: Kapitel 18: Felix top, Sicht Felix Kapitel 57: Felix top, Sicht Tommi Kapitel 69: Tommi top, Sicht Tommi Kapitel 100: Tommi top, Sicht Felix Ka...