doppelzüngig

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Vielleicht bin ich doppelzüngig, wenn ich sage, dass ich noch Werte vertrete, ich bin all das was man nicht sein sollte, doch ich fühle mich so viel reiner als die meisten, vielleicht haben wir alle ein an der Meise, vielleicht sind es die Geister der Vergangenheit

Ich habe nichts, ich will auch kaum etwas
Was ist es schon auf Dauer wert? Ich will nur reden, Zeit zusammen verbringen, nenn mich ehrlich, doch gleichzeitig Meister ich das
Lügen wie eine olympische Disziplin

Nenn mich herzlich, doch nimm dich nicht mehr in den Arm, weinst du, wer nahm mich in den Arm? Bin für Anstand und lauf doch rotze voll durch die Gegend, aber sind Süchtige wirklich assi? Oder ist es das Bild das von uns gemalt wurde?

Wir sind ja nicht so von Grund auf, wir gehen nur auf wie Gebäck im Ofen, im Rausch und verlieren uns, das ich, darin, bin ich doppelzüngig? Oder ist es der Junkie in mir, der all die anderen Dinge so oft wie ein Spiegel beschlagen lässt

Würde es gern raus finden, würd gern wissen was schlummert da nur in mir, doch finde immer wieder nur den Flaschenhals und bin ständig so breit, das jeder gleich weicht, Wer würde sich schon wagen? Wir sind uns doch alle am beklagen, haben alle Probleme

Nehmen uns das Leben so zu Brust, während all anderen ihren Frust aufschieben bis sie sterben, bis die Jahre verstrichen sind und ihnen auffällt das auch sie sterben, irgendwann

Mich begleitet dieser Gedankengang, jeden Tag, komm langsam damit klar, weiß der Tod ist das einzig wahre in dieser Welt, weil wir uns alle nur dann gleich sind, wenn wir sterben

FinsterenachtpoesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt