Empathie

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Sie wächst wieder heran, hab der Pflanze den Kopf abgerissen, bin auf ihr herum getrappelt, doch sie ist wieder aufgekeimt, bin das Leid der anderen wieder am teilen, steck es in ein paar Zeilen

Empathie, sie beißt sich fest, lässt mein Hirn rattern, hinterfrage mein eigenes Leid, verwirrt das ihr um mich seid und ich euch nie erblickte, weine nicht mehr um mich, verzieh nur gequält das Gesicht, doch tut es wirklich weh, fang ich zu lachen an, fühlt sich komisch aber richtig an

Mein altes Ich war ständig alles am beweinen, hab befunden, so sollte es nicht sein, stocher trotzdem in den Wunden rein, sag auch niemals nein, zu all dem Gift, lass mich mit ihm allein

Bin oft in die Nacht schreiend, doch niemals weinend, will etwas bereinigen, denn meine Seele wiegt so schwer, doch auch wenn ich all die Umstände hasse, jedes Gesicht das sich abwand und jedes Wort das mein Herz zerbrach und hemmungslos auf mich einstach, ich will lachen

Ich will es schaffen, will dieses Gefühl von ist das wirklich noch mein Leben, weil ich gerade glücklich bin? Ich möchte den Himmel anstarren, wenn die untergehende Sonne ihn rot pinselt, will einer Frau hinter her linsen, mit dem Wissen, ich werde nur in Gedanken ein Bild malen, setz es dann in Brand

Spiele ungewollt wieder Therapeut, frag mich von neuem, warum sind sie sich bei mir am ausheulen? Doch hab ihr heut, auch ein gutes Gefühl gegeben, meine Mutter, wie ich sie eins so hasste, frag mich, was ich ihr gegenüber fühle, sie tut mir leid

Ich verstehe weshalb ihr Leid mein Leid wurd, doch es ändert keiner der gefallene Worte, ändert nichts an den Taten, die mal so unglaublich weh taten, hab das Gefühl, ich bin nur am raten, bereue begange Taten, wollt so oft nicht mehr atmen

Doch setz den Samen, lass ihn keimen, vielleicht trete ich ihn wieder ein und bleib auf ewig allein

FinsterenachtpoesieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt