Hallo ihr Lieben! Wie geht es euch? Hier kommt nun nach einer gefühlten Ewigkeit ein neues Kapitel. Es wird sehr wahrscheinlich wie meine Kapitel über Harus und Rens Urlaub, in mehreren Teilen herauskommen, also ein ähnliches Zusammengehörigkeitsgefühl enthalten. Vielleicht ist jemandem aufgefallen, dass ich meine Zeit auch damit verbracht habe, vorherige Kapitel aufzuarbeiten und Rechtschreibfehler, sowie Grammatikfehler zu beheben. Mir wird glaube ich trotzdem, der ein oder andere durch die Finger gerutscht sein. Gomen ne... das neue Programm macht es zudem nicht wirklich einfacher... es hat nämlich gar kein Rechtschreibprogramm. Na gut, ich will euch auch nicht länger auf die Folter spannen.
(・ω<) Ich bin echt gespannt auf eure Meinungen! Lasst von euch hören! Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag noch! Soraly
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Haru
Es ist wahrlich ein riesiges und beeindruckendes Gebäude. Ich habe Mikiko schon oft über dieses Gebäude sprechen hören, aber ich habe nie verstehen können, warum sie so oft und so lange über den Gerichtshof erzählen konnte. Je länger ich aber nun hier sitze und es mir anschaue, desto besser kann ich es. Der oberste Gerichtshof in Chiyoda. Ein hochgebauter Komplex aus grauen Steinen. Wie ein großer Betonklotz, der zwischen Kirschbäumen und kriechendem Nadelgehölz wie Wachholder und Zwergkiefern, empor steigt. Es hat vorne zwei riesige Träger, ebenfalls aus den grauen Steinen, die ein großes Abdach tragen, dass mit kupferfarbenem Stahl verkleidet ist. Zwischen den Säulen trennen sich insgesamt drei Bereiche ab, die komplett aus Glas sind. In der Mitte davon, findet man den Eingang. Zuvor muss man aber etliche Stufen hoch steigen. Es ist alles modern und in eckiger Architektur erbaut. Es scheint wirklich eine eigene Aura zu haben... Dieses Gebäude strahlt schon seine Macht, allein wegen seines Erscheinungsbildes aus. Und wenn man dann über die Entscheidungen in seinen Mauern nachdenkt, kann einem auch ganz anders werden. Als mir ein kleiner Schauer den Rücken entlangfährt, drehe ich mich um und sitze nun mit dem Rücken zum Eingang auf der Bank. Es ist ungewöhnlich ausgestorben für einen Freitagmorgen. Und für Tokyo sowieso, allerdings sind wir viel zu früh hier angekommen. Es laufen bestimmt noch Verhandlungen. Ich atme tief durch, schließe meine Augen und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen. Diese brütende August-Hitze macht es nicht besser.
Mikiko ist schon im Gebäude und bereitet ihre Unterlagen vor. Ich bin froh, sie als Anwältin zu haben. Sie nimmt mir viel Arbeit ab. Vielleicht, weil sie uns privat kennt und Haruko ihre beste Freundin ist, vielleicht aber auch, weil sie einfach ein guter Mensch ist und ihre Arbeit liebt. Ich muss mich kaum um Telefonate, Termine oder andere organisatorischen Dinge kümmern. Sie sagt, was getan werden muss und gibt mir etwas Zeit, mich mental darauf einzustellen. Bei Verhandlungen und Gesprächen leitet sie mich, wenn ich Fragen habe, kann ich immer auf sie zukommen. Das hat mir in den letzten Wochen des Wartens, wirklich die Angst vor dem Unbekannten genommen. Naja... etwas.
Ich spüre, wie mir eine Schweißperle die Stirn herunterläuft. Der Sommer ist quasi wie über Nacht über uns hineingebrochen und hat sich alles genommen, was es gab. Nicht nur den Regen, den Nebel, die kühlen Nächte... nein, ich habe das Gefühl, die Sonne scheint auch noch die Atemluft an sich zu reißen. Ich versuche nochmals, mich bewusst zu entspannen. Gott ist das heiß... ich kann an nichts anderes denken. Es ist einfach nur unerträglich heiß. Es nimmt mir alles. Vielleicht ist es die Manifestation meines mentalen Zustandes heute. Ich atme erneut tief ein und aus. Nur noch heute, dann ist es vorbei, erklingt Rens Stimme in meinem Kopf. Ja... Zwei Arme umschließen mich von hinten. „Ich bin es.", höre ich Rens Stimme, diesmal wirklich.
Drei Wochen zuvor...
„Heute werde ich es Aki und Shima erzählen.", sage ich zu Ren, der sich gerade die Zähne putzt, während ich noch in der Wanne liege. „Diesmal wirklich.", füge ich hinzu, als Ren mir einen ungläubigen Blick durch den Spiegel zu wirft. „Sie waren arbeiten, hatten Prüfungen... und der Termin ist erst in drei Wochen. Jetzt steht nichts mehr an bei den beiden, also möchte ich es nicht länger verheimlichen. Allerdings wollte ich ihnen auch keine Sorgen bereiten, oder Stoff zum grübeln, wenn sie noch so viel mit sich zu tun haben." „Duh meinscht schon in drei Wohen.", korrigiert mich Ren, mit halb offenem und schaumigem Mund voller Zahnpasta. Er spuckt ins Becken und spült sich den Mund aus. „Ich wäre furchtbar sauer gewesen, würdest du mir es verheimlichen. Du hast es immerhin schon kurz nach deinem Geburtstag erfahren." „Ja, aber bei dir ist es was anderes.", antworte ich. „Aber sie lieben dich auch.", kontert er. „Es ist trotzdem anders.", versuche ich mich zu erklären, ohne eine wirklich logische Erklärung parat zu haben. Ich zucke mit den Schultern. „Wenn du weiter so frech bist, ziehe ich dich wieder rein.", sage ich und spritze ihn mit Wasser nass.
Ren lächelt und streckt mir die Zunge heraus. „Ich helfe schonmal unten mit. Kommst du dann gleich?" Ich nicke ihm zu.
Als die Tür sich schließt, lasse ich mich ins Wasser sinken und blubbere vor mich her. Ich hasse mich so in diesem Zustand. Ich will so nicht sein. Ich will wieder der alte Haru werden, denke ich mir. Heute in drei Wochen also...
Nach dem Essen sitzen wir alle auf der Terrasse. Ich habe uns kühle Eisteesorten gemischt und mit Eiswürfeln versehen. Aki liegt nur in kurzer Hose auf unserer Sonnenliege, Shima sitzt mit Shorts und T-Shirt, mit Ren und mir am Tisch. Er erzählt von seinem Tag, von seinen Noten, ebenso wie Aki. Ren und ich tragen ebenfalls nicht mehr als nötig, doch so langsam verschwindet die Sonne hinter den höheren Wohnungskomplexen und hinterlässt uns allen etwas Schatten. Ren guckt mich durchdringend an. Als Shima seine Erzählungen zu Ende gesprochen hat und an seinem Eistee nippt, schaut er fragend zu Ren, der nun fragend zu mir schaut.
„Ich habe Post vom Gericht bekommen.", spreche ich alle an und bekomme sofort Aufmerksamkeit geschenkt. Ich lege den Umschlag, der mir so viele Sorgen bereitet, auf den Tisch und falte die darin enthaltenen Papiere auseinander. „Der Termin ist am 12. August. Und Montag am 25. Juli habe ich morgens einen Termin in Nakano. Ich werde mit Mikiko-san dort hin fahren und mit den leitenden Kommissaren des Falls von damals, Shougo-san und Inamori-san, alles noch einmal besprechen und einen Fragebogen durchgehen. Darin stehen Dinge, die im Gericht besprochen und angesprochen werden.", sage ich weiter. Aki richtet sich daraufhin auf. „Gut, dann rede ich mit Kiyo und lege meine Schicht um. Dann kommen wir mit. Shima hat erst nachmittags Dienst.", sagt Aki und schaut in seinem Handy seinen Kalender an. „Stimmt so nicht ganz. Ich muss mittags schon anfangen. Der neue Mitarbeiter kommt Montag doch das erste Mal. Es ist Montag Ferienanfang.", wirft Shima ein. „Deshalb werde ich Haru begleiten, ich habe ja frei dann.", sagt Ren trocken dazu. Akis Blick verfinstert sich für eine Sekunde, bis er sich wieder zurücklehnt. „Seit wann weißt du davon?", spricht er mich an und durchbohrt meinen Rücken. „Ihr hattet Prüfungen.", sage ich bestimmend dazu.
„Es war am Tag, als du Curry gekocht hast, nicht wahr? Das war kurz vor dem Ende der Regensaison, als ihr wiedergekommen seid.", er guckt Ren und mich an. Ren nickt gelassen und ich spüre eine kurze Röte aufflammen, ehe ich mich wieder fassen kann. „Er wollte uns nur schützen. Hier, fang', und schluck' deine Sprüche einfach hinunter. Er ist eben, wie er ist.", sagt Shima zu Aki und wirft ihm einen Apfel zu, den er gerade noch so fangen kann und dabei fast rücklings von der Liege fällt.
Ren tippt mit dem Zeigefinger auf eine kleine Zornesfalte zwischen meinen Augen, als ich das Schauspiel sehe und Shima lacht kurz auf. „Entschuldige Bruder, mit Essen spielt man nicht.", will er mir weismachen, doch muss kurz darauf nochmal grinsen. „Nicht witzig."
Ich vergrabe meine Hände etwas ins Gesicht, lasse mich in meinen Stuhl sacken und nehme einen kräftigen Schluck des Eistees. Ich seufze. „Da ist noch etwas. Da sind auch zwei Seiten für euch dabei. Es geht um die Situation, als ihr mich vermisst habt und was ihr gemacht habt, als ihr gemerkt habt, dass ich nicht da bin. Es gibt ebenfalls diese zwei Seiten für Kiyo und Iku. Die zwei haben aber schon alles ausgefüllt. Wenn ihr möchtet, gehen die beiden das mit euch durch. Kiyo wollte eh später nach Feierabend vorbei kommen, um mir Unterlagen für den neuen Mitarbeiter zu bringen." Ich seufze erneut. „Bald ist alles vorbei. Dann geht es bergauf. Mein Verhalten momentan tut mir sehr Leid. Dieses Jahr ist ein auf und ab. Ich konnte es euch nicht eher sagen. Ich wollte euch nicht ablenken."
„Steht so aber nicht in den Paktregeln.", motzt Aki von hinten. „Stimmt, tut mir Leid. Du hast Recht. Aber in solchen Dingen bin ich auch nicht euer Bruder." „Ein Vater aber auch nicht Haru, wir sind erwachsen. Du musst dir nicht für alles die Verantwortung aufbürden." Ich spüre wie er aufsteht und mit dem Zeigefinger gegen meinen Hinterkopf schnippst. Er murrt unverständliches Zeug, als er in seinen Apfel hineinbeißt und schnippst Ren ebenfalls gegen den Hinterkopf. „Du genau so.", tadelt er und schnappt sich seinen Fragebogen. „Kriegen wir hin, Brüder. Wir halten aber jetzt zusammen. Zum Gericht kommen wir alle mit. Verstanden?", sagt Aki nochmals. Ich nicke daraufhin. Genau wie Ren. Shima nickt eher zu Aki, als eine Art Lob für sein Handeln. Aki grinst daraufhin. „Warum gibst du dem bisschen Papier so viel Macht, Haru? Wir kriegen das schon hin.", sagt er nochmal und setzt sich zu uns an den Tisch.
Die zwanzig Minuten Autofahrt zur Polizeistation sind heute morgen deutlich schneller vorbei gegangen. Jetzt scheinen wir, nach fast drei Stunden Gesprächen und bei 37°C Mittagshitze fast doppelt so lang zu brauchen. Ein von Mikiko bezahltes Taxi fährt uns endlich wieder nach Hause. Ren sitzt vorne und wirft mir ab und zu einen Blick über die Schulter. Mikiko hingegen ist noch mit dem Staatsanwalt am telefonieren und blättert hektisch zwischen ihren Unterlagen hin und her. Ich schaue nur aus dem Fenster und versuche mich zu sortieren. Nur noch einen Termin, freue ich mich innerlich etwas. Nur noch einmal alles besprechen und dann ist es vorbei. Shougo und Inamori haben sich gefreut uns gesund wieder zu sehen, haben uns und auch vor allem mir, das Gespräch in einer freundlichen Atmosphäre leicht gemacht. Gerade Shougo mit seiner väterlichen und ruhigen Art. Er hat mir und Ren auch die Polizeistation in einer kleinen Führung gezeigt, als Mikiko noch Unterschriften für irgendwelche Unterlagen und Akteneinsichten einholen musste. Es war definitiv nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich denke, ich bin nun auch etwas sortierter und weiß, was auf mich zukommen wird.
Wieder in der Gegenwart...
Ich greife nach seinen Armen und drücke liebevoll seine Hände. „Aki und Shima warten drinnen. Dort ist es deutlich kühler als hier, komm doch auch rein, Haru." Ich merke, wie ein Schatten meine geschlossenen Augen verdunkelt. Ich öffne sie. Ren ist mit seinem Kopf direkt über mir. Er trägt wie ich einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd darunter. Sogar Shima und Aki tragen ihre Anzüge. Ich greife ihm an die Krawatte und streiche darüber. „Gut siehst du aus. Richtig männlich.", sage ich und lächle etwas. „Liegt vielleicht daran, dass ich einer bin?", neckt er zurück. Er entzieht sich eine seine Hände meinem Griff und streicht mir die Schweißperle von der Stirn.
„Du solltest wirklich reinkommen. Du bist doch eh schon total erschöpft. Das Wetter und die Hitze in so einem Anzug aushalten zu müssen, ist reine Selbstfolter. Komm schon, etwas kaltes Wasser durchs Gesicht und dann lass uns im Gang warten. Nur noch heute, Haru." Ich lächle ihn etwas an. Schaue kurz nach vorne und um mich herum, nicke und spitze die Lippen zu einem Kussmund und tippe mit meinem Zeigefinger darauf. Keiner da, denke ich mir. Er lächelt auf, drückt meine Hand und küsst mich, löst sich wieder, guckt sich auch um, und geht um mich herum.
„Nur ein Kuss.", tadelt er mich und setz sich zu mir auf die Bank. „Wir brauchen unser Glück noch, wir sollten es hier nicht verschwenden." Er schaut dabei nochmal Richtung des Eingangs und grinst kurz, bevor sich seine Lippen wieder auf meine legen, seine Hand zu meinem Gesicht wandert und sich seine Zunge zu meiner gesellt.
Haruko
„Das Projekt wird auch zwei Tage ohne mich überleben. Nein hören Sie mir mal zu. Es reicht. Wenn Sie ihren Job behalten wollen, werden Sie solche Probleme alleine lösen. Ich bin fast zwölf Stunden geflogen heute Nacht und das erste, was ich sehe, nachdem ich mein Handy anstelle, sind neun Nachrichten und Ihre Inkompetenz. Ich bin gleich an meinem Ziel. Ich mache mich lächerlich, wenn ich mich weiter aufrege. Einen schönen Tag noch, Herr Jansen.", wütend drücke ich die rote Taste meines Handys und stelle es auch direkt wieder aus. Ja ich arbeite viel, ja ich arbeite gerne viel, aber ich will Mikiko sehen. Und ich will sehen, wie sie denjenigen ins Gefängnis argumentiert, der meinen Sohn misshandelt hat. Und ich will meinen Ren endlich wieder sehen. Dass ich alle so sehr vermisse, werde ich aber nicht laut aussprechen. Tsk. ~
Ich laufe auf das graue Gebäude zu und atme einmal tief durch. Ren? Ist das etwa Ren? Ich sehe wie ein junger Mann mit Anzug aus dem Eingang kommt. Er ist deutlich größer als der Ren, den ich kenne. Ich bin viel zu weit weg, als dass ich ihn genau erkennen könnte, aber es fühlt sich vertraut an. Ich versuche mein Handy in die Tasche zu stecken, aber klar, es ist ja nicht nur gefühlte 100°C heiß, nein, jetzt verfangen sich auch noch meine Kopfhörer. Wäre ich bloß nicht hergekommen. Ich hasse den Tokyosommer. Ich altere jetzt schon schneller, als mir lieb ist.
Mein Blick richtet sich wieder auf den jungen Mann, der mir so vertraut vorkommt, als ich weiter zwischen den Kirschbäumen, den Weg zum Gericht entlanglaufe. Er geht auf einen auf der Bank sitzenden Mann zu. Haru... ?
„Was ist...? R- ...Ren?" Ich lasse mein Handy fallen. Es ist Ren. Es ist Haru. Ren legt seine Arme um ihn herum und küsst ihn darauf hin... sie sprechen kurz, dann geht er geht um ihn herum... und schaut sich um, und küsst ihn erneut? Er liegt in Harus Armen... ?
...?
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Hochgeladen am 04.09.16
Nächstes Mal: Klappe, die Erste
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Super Lovers / Mein Leben mit Ren
FanfictionRen und ich hatten wieder eine unserer Auseinandersetzungen. Unsere Beziehung ist einfach so kompliziert, meine Gefühle sind komplett durcheinander... oder auch nicht? [Meine Geschichte basiert auf dem Manga 'Super Lovers' von Miyuki Abe. Der Manga...