52. Master Gunnery Sergeant Owen Miller

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Ren

Ich zücke mein Handy.

Hey,
ich sitze gerade auf einer Parkbank und atme etwas durch. Ich werde wieder nach Seattle fahren und dort nach jemanden suchen. Mir geht es gut. Ich vermisse dich sehr, aber ich wachse. Mach dir keine Sorgen und iss was. Bitte starre nicht die ganze Zeit die Decke an. Ich lerne das, was ich wollte. Ich komme auch weiter, wie ich es wollte. Ich werde es schaffen. Ich schaffe es, Haru. Danke, dass du mir diesen Raum gibst. Auch wenn es dich zerreißt. Du bist immer in unseren Gedanken. In Liebe, dein R, T & K PS. Du bist alles für mich. Vergiss das nicht. xx

Ich lächele mein Handy an. Ich bin zwar noch nicht lange weg, aber ich habe ihm versprochen, mich regelmäßig zu melden. Wozu habe ich es versprechen müssen, ich hätte es sowieso getan. Was glaubt er denn? Harus Status ändert sich zu online und meine Nachricht kennzeichnet sich als gelesen. Er schreibt und mein Handy summt gefühlt nur zehn Sekunden später. Ich lächele wieder und streichele sanft über seinen Namen auf dem Bildschirm.

Hey,
ich liebe Dich mehr als alles andere auf der Welt.
Ich bin so unfassbar stolz und ich vermisse dich auch. Kann es nicht erwarten, dass du wieder bei mir bist. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und wenn du Hilfe brauchst, es genügt nur ein Wort und ich bin sofort bei dir. Sofort Ren hast du gehört? Sofort. Ich liebe dich! Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Ewig Dein

Ich liebe dich mehr.
Nicht möglich!

Ich muss laut auflachen, als er ein kleines GIF hinterher sendet, das einen Waschbären zeigt, der heftig mit dem Kopf schüttelt. Oh Haru...
Ich stecke mein Handy weg und schaue, nicht weit entfernt von Marthas Wohnung auf einer Bank, für einen kurzen Moment in den blauen Himmel und seine weißen Cirren, die sich etwas verdichten und zu weißen Wattebauschwolken heranwachsen. Es sieht einfach traumhaft aus. Ich muss gestehen, dass ich echt nicht in der Lage bin, zur Zeit vernünftig Auto zu fahren. Zudem können Kuro und Tanuki sich kurz austoben und sich die Beine vertreten. Eine kleine Pause also.
Martha hat mir tatsächlich sehr weitergeholfen. Aber es war ein unfassbar anstrengender Tag. Ich durfte das Foto behalten, dass mich und scheinbar meine Eltern zeigt, dazu habe ich einen Artikel, der weiteres über ihre Vergangenheit verrät und ich habe Namen. Leider kann man nicht alle Namen lesen und keiner der Namen klingt japanisch, aber laut der Reihenfolge, müsste der Mann, der das Peacezeichen in die Kamera hält, Owen Miller sein. Vor seinem Namen sind einige nicht lesbar, und danach auch nicht. Tatsächlich sieht es so aus, als hätten Tropfen diese Namen verwischt. Womöglich Tränen.
Ich seufze.
Mich durchströmt eine unfassbare Erschöpfung, gepaart mit Ehrgeiz, Neugierde, Euphorie, Freude, Trauer. Ich weiß gar nicht, welches Gefühl am greifbarsten wirkt. Es ist eher so, als würden sie sich alle abwechselnd zeigen und es lässt mich nach meinem Brechanfall auf der Toilette, etwas betäubt zurück. Etwas leer.

Ich versuche Figuren im Himmel zu erkennen und streichle das Handy, an meine Brust gepresst. Gedanken über Gedanken durchzucken meinen Kopf.
Meine Mutter ist also wirklich nicht mehr am leben.
Sie ist tot.
...

Ich weiß nicht, wie ich mich fühlen soll. Ich würde gerne Harus Stimme hören, aber ich wüsste nicht, was ich ihm erzählen soll. Und wenn er mich so erlebt wie jetzt, steigt er wahrscheinlich direkt in den nächsten Flieger. Wenn ich zudem jetzt seine Stimme hören würde, würde ich wahrscheinlich in einem Weinkrampf ausbrechen, ohne mich erklären zu können. Einer von diesen Krämpfen, wo einem nachher die Kehle brennt wie Feuer und die Augen weh tun, wenn man blinzelt.

Es ist also wie Mikiko vermutete. Es waren keine Zufälle, sondern die Realität. Und Martha hat mir das bestätigt, was war. Meine leibliche Mutter ist also tot.
Wie sie wohl war? Abgesehen von der Tatsache, dass sie eine Drogensüchtige war... die schlimme Entscheidungen getroffen hat. Aber wie war sie davor? Immerhin lächele ich in ihren Armen. Was ist passiert?

Ich schaue weiter die Wattewolken an und wundere mich für einige Momente und denke weiter, vergesse aber direkt wieder, was ich gedacht habe, bis Tanuki und Kuro mich aus meinem Trott reißen.
Tanuki, der sich streckt und bettelt, auf die Bank zu kommen. Hysterisch, fröhlich und dankbar als ich ihn hochnehme. Und ein ruhiger Kuro, der auf mich zukommt und in seiner Schnauze, ganz zart einen gefundenen Stock bringt und ihn mir auf den Schoß legt. Ich lächele ihn sanft an und stupse seine Nase an.
„Danke.", sage ich zu ihm, stehe auf und werfe es für ihn. Lachend schaue ich dem Stock hinterher. Wie so ein großer, wolfähnlicher Hund mit Tanukis winzigen Beinen um die Wette läuft. Dieser ist nämlich sofort hinterhergesprungen. Und noch mehr zum schießen ist die Tatsache, dass Kuro Tanuki eine echte Chance gibt. Die beiden sind nicht nur gut für mich, sondern auch gut füreinander.

Was für ein schöner Ausklang des ersten Tages. Haru. Kuro. Tanuki.
Und vielleicht lebt ja mein Vater? Vielleicht gibt es ja jemanden, der es weiß. Ich schaue noch einmal auf den Artikel und lese ihn erneut, streichle über Owen's Namen. Ich werde zu dieser Base fahren. Es gibt sie noch, da war sich Martha sicher.


~


Während meiner erneuten dreistündigen Autofahrt, muss ich immer wieder an Martha denken. Auch weiß ich nicht, wie ich Martha einschätzen soll. Wie ich sie finden soll. Eigentlich hat diese Frau mein Leben mehr beeinflusst, als ich oder jeder andere in meinem Leben. Hätte sie damals etwas gesagt oder als Führungskraft anders gehandelt, wäre mein Leben definitiv anders verlaufen. Aber wäre es besser geworden? Es wäre zumindest ein komplett anderes geworden...

„Allen Ren, ich muss Ihnen noch etwas mitteilen, bevor sie gehen und sich auf die weitere Reise begeben. Ich habe noch etwas verschwiegen, wissen Sie...", sagt Martha fast unhörbar zu mir, als ich nach einer längeren Sprechpause bereit bin, zu gehen. „Wir haben uns schon einmal gesehen. Sie waren schon einmal hier... ", sagt sie erneut fast unhörbar. „Die Klingel an der Tür haben wir beide zusammen ausgesucht, weißt du, Al... ". Martha rutscht weiter kaum hörbar ins Du und schaut den Boden an. Streichelt Tanuki wie apathisch den Rücken rauf und runter, bis er von allein wegspringt. Er spürt die Stimmung und auch, wie sie sich verändert. Ich weiß nicht was ich sagen soll und bin etwas geschockt. Ich könnte mich nicht daran erinnern, je schon einmal hier gewesen zu sein, oder sie zu kennen? Ich bin sprachlos und mein Magen zieht sich erneut zusammen. Aber diesmal mit Skepsis und Schrecken vor dem, was sie mir jetzt überhaupt sagen will.

„Weißt du, deine Mutter. Du warst nicht bei ihr damals im Krankenhaus. Die Wahrheit ist, dass sie versucht hat, dich für Drogen zu verkaufen. Und das hat sie geschafft. Deine Mutter ist in einem Hinterhof eines Diners zusammengebrochen, nachdem sie sich selbst eine Spritze mit den gerade gekauften Drogen gesetzt hat. Sie hat sich dann in eine Seitengasse geschleppt, in der sie jemand gesehen und den Notruf abgesetzt hat. Stunden später, nachdem sie im Krankenhaus gestorben ist, habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich habe versucht, dich zu suchen... Sie hat mir alles erzählt, weißt du... Es war schon ziemlich spät in der Nacht und naja, ich war schon älter und mir war schon sehr unheimlich.", immer noch schaut sie nur den Boden an und spricht nur noch kaum wahrnehmbar. Nicht nur, dass sie kaum hörbar spricht, sondern spricht sie, als würde sie irgendwohin abdriften.
„Ich bin also mit meinem Auto zu dem Diner gefahren... Als ich draußen nichts weiter gefunden habe, bin ich hinein gegangen und sah niemandem. Erst als ich durch die Gänge in jede Sitzbank geschaut habe, fand ich dich. Du hast einfach nur da gesessen. Und gewartet. Aber niemand war bei dir. Ich tat so, als würde ich dich nicht kennen und bestellte mir eine Tasse Kaffee. Ich beobachtete dich, aber du schienst alleine zu sein. Vielleicht hatte deine Mutter gelogen? Aber als etwas Zeit verstrichen ist, hörte ich, wie zwei Männer sich in der Küche des Diners immer lauter werdend stritten. Über den 'Jungen'... und 'wie viel er, in welchem Land bringen würde', 'was nun zu tun' sei. Ich wusste also, dass sie über dich stritten. Und mir wurde eines klar... Wir mussten weg! In einem kurzen Moment, als die Kellnerin in die Küche ging um die Kaffeekanne nachzufüllen, griff ich dich und rannte raus. Ich habe dich einfach an mich gekrallt und in mein Auto gezerrt! Du hast kein einziges Wort gesagt. Nichts hast du zu mir gesprochen. Oder zu dir, oder zu irgendwem. Als wir bei mir ankamen, standen wir beide wohl unter Schock und ich habe zu Gott gebetet, dass du hoffentlich gesund bist und nicht auch in irgendwelchen Drogen verstrickt. Dann habe ich zu Gott gebetet und mich entschuldigt, dass ich so schlecht von deiner Mutter denken konnte. Aber immerhin hatte sie dich für Drogen verkauft. Allen Ren. Verstehst du das?"

Auf dem Boden unter Marthas nach unten schauendem Kopf, finden sich Tropfen über Tropfen aus Tränen wieder, die ich nicht schaffe zu bewerten. Ich fühle nichts. Ich erinnere mich an nichts. Das könnte auch ein Film sein, einer, den sie neulich im Fernsehen gesehen hat und nun davon berichtet.

„Es tut mir so Leid, so unfassbar Leid. Es tut mir so unfassbar und unglaublich Leid!" Sie versucht ihre Tränen aufzuhalten und streicht sie sich über die Wangen, die sich schon beginnen, rot zu verfärben. Sie weint bitterlich. „Du hast nicht gesprochen. Nie!" Nie hast du nur einen Ton gesagt!! Deine Stimme habe ich nie zu hören bekommen. Ich habe versucht mit dir Kontakt aufzunehmen. Aber du warst einfach nicht da! Ich habe dich geschüttelt, aber du hast mich nur angeschaut, mit diesen kleinen braunen Rehaugen, mit diesen komplett verstörten und leeren Rehaugen. Es tat mir so Leid!!! Aber du warst nicht mehr da! Ich habe dir Speisen gegeben. Getränke. Du hast auf dem Sofa geschlafen und dann hast du plötzlich geschrieen. Wie am Spieß, als würdest du verbrannt werden, als säße der Teufel höchstpersönlich hinter dir und würde dich quälen! Dann warst du am nächsten Tag so ruhig und weggetreten wie zuvor! Niemand kam und fragte nach dir!", Martha weint weiter bitterlich und schreit mittlerweile ihren Boden an. „Dann habe ich versucht mit Teddy und Handpuppen zu dir zu sprechen. Dann habe ich dir meine neu gekaufte Klingel gezeigt und darauf herum gedrückt. Und dann hast du mich das erste Mal angeschaut und mit deinem winzigen Fingerchen auf die Klingel gezeigt. Oh Gott Allen Ren, seither habe ich diesen Ton in meinem Haus, oh Gott! Oh Gott, es tut mir so Leid. Eines Nachts kamen sie, Allen Ren. Diese Männer.
Sie haben meine Fenster eingeschlagen und meine Möbel zerstört. Sie haben dich einfach mitgenommen und mir weggenommen. Sie sagten, sie bringen mich um und töten mich, wenn ich nach dir suche. Du wärest 'ihre Ware'. Oh Gott, Allen Ren. Ich habe niemals nach dir gesucht! Es tut mir so unfassbar Leid. Ich habe NIEMALS nach dir gesucht! Du warst einfach wieder weg! Ich war feige! Aber ich hatte solche Angst!"
Martha bewegt sich mittlerweile apathisch vor und zurück. Sie schreit und weint den Boden an.

Sie durchlebt gerade das, was ich nur zu gut kenne.
Sie ertrinkt gerade.

Oh Haru...
Sein Lächeln durchfährt mich innerlich.

Tanuki und Kuro werden unruhig. Ich schaue die beiden an und sie mich. Ich kann versuchen das zu tun, was Haru bei mir mit einem Blick schafft.
Wie automatisiert, reagiere ich also, stehe auf und nehme Martha in den Arm. Ich ziehe sie zu mir, ich rutsche unter sie in den Sessel und hebe sie mit Leichtigkeit auf meinen Schoß.
„Shhh... ", ich streichle ihr über den Rücken. „Shhh....", wiederhole ich.
„Atmen, Martha. Atmen."
Mit festem Druck auf ihr Nervensystem, mit beiden Armen um ihre, mit verschränkten Händen an ihrem Rücken. So müsste sie sich bald beruhigen. Ich wippe etwas mit, um ihren Nervenzusammenbruch aufzufangen und werde stets langsamer. Gleichbleibend mit dem Druck. Ihr Körper reagiert und sie erschlafft immer und immer mehr. „Shhh... alles wird wieder gut. Ich bin ja jetzt da. Ich lebe. Alles ist gut, Martha. Shhhh. Ich bin stark. Du bist auch stark. Wir haben es geschafft! Ich war eben nur nervös und an deine Klingel erinnere ich mich sogar. Danke Martha. Shhh... Alles wird gut. Alles ist gut. Mach' dir keine Vorwürfe. Alles ist gut geworden.", spreche ich ruhig und stark. Es bringt nichts, jetzt auch durchzudrehen, zumal ich mich eh nicht spüre.
Martha schaut mich an und berührt meine Wange.
„Heute ist wahrlich meine Erlösung, Allen Ren. Ich liebe dich.", spricht sie sanft und legt ihren Kopf auf meine Brust ohne eine Antwort zu verlangen und versucht, mit meinen Atemzügen zusammen, ebenfalls ruhiger zu werden, bis sie nach mehreren Minuten einschläft.


~


Vielleicht hätte ich sie nochmal aufwecken sollen, aber ich glaube, so war es richtig. Ich habe Martha auf ihr Sofa getragen und zugedeckt und ihr dann einen Brief geschrieben.
Ehrlich gesagt habe ich geschrieben, was eine ältere Dame, die sehr viel Gutes in ihrem Leben getan hat, hören sollte. Meines Erachtens nach... Ob der Brief der Wahrheit entsprach, meiner Wahrheit, weiß ich im Nachhinein nicht. Die Worte flossen einfach aus meiner Hand. Theoretisch kamen sie also von mir, also waren diese Worte auch irgendwie in mir und meine Meinung. Aber es wird sicherlich eine gewisse Zeit dauern, bis ich alles verarbeitet habe und greifen kann. Die letzten Stunden sind wie ein Film vor mir hergezogen. Ich bin auch ein bisschen überfordert. Aber auch irgendwie nicht.
„Haaaahhh... Ich weiß es nicht. Ich will nach Hause.", spreche ich laut in mein Lenkrad hinein und höre nur ein seufzen von der Rückbank.
„Wenn wir auf der Base waren und diesen Owen finden können, machen wir einen Termin, suchen ein Motel und machen eine Pause. Und telefonieren vielleicht sogar mit Haru. Okay?", frage ich die beiden Fellnasen und schaue weiter nach vorne, beantworte mir die Frage aber direkt selbst.
Weitere zwei Stunden Autofahrt später, erreichen wir laut Navigation gleich unser Ziel.

„Jones Base, Seattle.", lese ich ein großes Blechschild vor. Hier muss es sein. Das Schild leitet mich auf einen sehr gepflegten Parkplatz, der mit einer Schranke endet, hinter dieser sich ein riesiges Gebäude mit Kasernen, Bürogebäuden und offenem Gelände und Übungsplätzen befindet. Ich stelle den Motor aus und atme erneut tief durch. „Okay. Ich gehe eben nach vorne und frage einfach mal. Ich habe ja nichts zu verlieren. Kommt raus, aber ihr wartet am Auto.", sage ich informierend zu Tanuki und Kuro, die ich anschließend rauslasse und die beiden sich in den Schatten des Autos legen. Ich schaue kurz auf mein Handy. Es ist spät geworden und schon fast 19 Uhr. Hoffentlich erreicht man noch irgendjemanden...
Aber zuvor... eine kleine Message an ihn...

Wir sind wieder in Amerika. In Seattle. Ich habe einen Hinweis auf einen Owen Miller, stationiert auf der Jones Base. Mir geht es soweit gut und ich liebe dich. R
Richtung Schranke, sehe ich ein kleines Wachhaus. Ich strecke nochmals meinen Rücken und zupfe mir mein Hemd zurecht, schaue mich noch einmal zu Tanuki und Kuro um, die mich mit gutem Auge beobachten und trete vor das kleine Anmelde-Fenster.
„Sie sind auf einem Privatgelände der Jones Base der US NAVY. Was ist der Grund für Ihren Besuch, Sir?", fragt mich ein steif wirkender junger Mann. Er schaut mir direkt in die Augen, dabei sitzt vor bestimmt 20 Bildschirmen, die das Gelände aus allen möglichen Perspektiven zeigen. Ein paar von den Bildschirmen kann ich aus meinem Blickwinkel einsehen. Im Hintergrund von ihm, sehe ich mehrere Geräte und Anschlüsse für Telefon, Funk und anderem. Er trägt eine Uniform inklusive einer Mütze, darunter sieht man nur kurz geschorene Haare. An seiner Uniform sieht man seinen Namen, sowie einen Aufnäher der Militär Polizei.
Na dann kann es ja losgehen...

„Guten Tag, ähm. Mein Name ist Kaidô. Ren Kaidô. Ich bin auf der Suche nach Owen Miller. Ich würde ihn... gerne sehen. Hier. Auf der Base."
„Können Sie sich ausweisen? Was ist der Grund für Ihr Kommen? Sir?", spricht er höflich aber direkt zu mir.
„Ja, natürlich. Hier sind meine Papiere. Ich bin hier um ihn zu treffen und ihn zu besuchen. Ich würde gerne mit ihm sprechen, wenn er da ist.", meine Antwort endet etwas als Frage, da ich ja nicht mal weiß, ob es ihn überhaupt noch gibt, geschweige denn, ob er hier ist.
„Einen Moment bitte, Sir."
Der Herr dreht sich weg und wählt eine Nummer und beginnt mit jemandem zu sprechen, den ich nicht hören kann. „Jawohl Sir... Er fragt nach Master Gunnery Sergeant Miller, Sir... Nein Sir. Er ist Zivilist. Japaner, zu Besuch sagt er, Sir. Jawohl, Sir." Er legt auf.
„Einen Moment bitte.", spricht er wieder zu mir, begutachtet mich genau und sucht mich mit seinen Augen ab. Schaut zu meinem Auto. Zu den Hunden. Nur kurze Zeit später klingelt sein Telefon.
„Station 0. Ja? Jawohl Master Gunnery Sergeant, Sir. Ein Japaner. Jawohl. Laut seinen Unterlagen ist er 22 Jahre alt, Sir. Kaidô Ren, Sir. Jawohl, Sir." Er legt wieder auf.
„Der Master Gunnery Sergeant ist auf dem Weg hierher und wird Sie an der Pforte abholen. In der Zwischenzeit wird Corporal Schmidt Sie durchsuchen und belehren, da Sie sich hier auf militärischem Privatgelände der US NAVY befinden. Bitte holen Sie alle weiteren Personen oder Tiere zu sich, die Sie begleiten und geben Sie an, welche Waffen Sie tragen. Diese werden wir hier im Safe aufbewahren, bis Sie Ihren Besuch beenden. Bitte kooperieren Sie mit uns. Jegliche Zuwiderhandlung oder Nichtbeachtung unserer Regeln, stellt eine Straftat dar und kann strafrechtlich des amerikanischen Gesetzes, gegen Sie zur Anzeige gebracht werden. Bitte beachten Sie zudem die Ränge der jeweiligen Begleitpersonen." Weiter schaut er mich steif und streng an. Er ist eine wirkliche Respektsperson. Ich nicke nur und versuche nicht auszusehen wie ein Schwerverbrecher und muss an meine Parktickets denken.

Aus dem scheinbar kleinen Wachhäuschen, kommt plötzlich ein etwas älterer als er und anders uniformierte Mann und stellt sich vor mich und belehrt mich über die Base, während er mich durchsucht. Und das wirklich überall... Ich habe ihn nicht einmal wahrgenommen oder gesehen im Haus.
Mit einem kleinen Pfiff rufe ich die Hunde zu mir, die innerhalb weniger Sekunden circa einen halben Meter hinter mir Sitz machen und warten. Beide lassen sich von dem Mann ebenfalls untersuchen und abtasten.

„Hahahhahaha!! Ich glaube nicht, dass diese kleine Fußhupe uns irgendetwas antun könnte, Corporal Schmidt! Und auch der Riese da sieht sanft aus! Schauen Sie sich doch einmal diese Truppe an! Wie herrlich!"
Ein großer, schlanker, trainierter Mann mittleren Alters kommt auf uns zu. Mit ausgestreckten Armen und großen Schritten. Er strahlt und lächelt. Ganz anders als die beiden Wachhaus-Männer.
Er trägt ebenfalls eine Uniform, man sieht aber direkt, dass er einen höheren Rang besitzt. Viele kleine und große Aufnäher zieren seine Uniform, deren Bedeutung ich aber nicht kenne. Beide Männer nicken ihm zu und salutieren flüchtig. Wow. „ Master Gunnery Sergeant Miller.", sprechen beide wie im Chor und lassen von mir ab. Sie ziehen sich zurück und gehen wieder ihren Arbeiten nach, als wäre ich gar nicht da.

„Wow. Na wenn das mal keine Überraschung ist. Ich fasse es nicht, kleiner. Du siehst ja aus wie William! Ist das zu fassen?! Komm her und lass dich umarmen! Wie schön, dass du mich besuchen kommst! Ist deine Mutter auch hier?!"

Der fremde Mann, der Owen Miller zu sein scheint, kommt freudestrahlend auf mich zu und ehe ich mich versehe, nimmt er mich in den Arm und umschließt mich, wie einen lang vermissten Freund.


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Hochgeladen am 13.09.18
Nächstes Mal: Timeline

Hallo ihr Lieben! <3
Wie gefällt euch Rens Reise bis hier hier? Ich freue mich immer über einen Kommentar von euch! Das Kapitel Timeline wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Ich bin aber fleißig für euch am schreiben! Danke für eure Unterstützung!
Eure Sora

Nachedition Militärrang September 2021(Spoiler für 53/54): Ich habe mich beim eigenen Nachlesen noch einmal mit dem amerikanischen Militär befasst und unser lieber Owen hat ein Upgrade bekommen. Für sein Alter und seine Geschichte und vor allem die Hilfe, die er Ren zukommen lässt, musste ein höherer Rang her und zwei andere sind ein Rang zurückgestuft worden. Sorry <3

Super Lovers / Mein Leben mit RenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt