34. Urlaub (2)

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Was denkt er wohl gerade?

Ren rennt geradewegs Richtung Meer, sein Kopf bewegt sich hin und her.
„Das ist wirklich unglaublich!", ruft er zum Horizont. Ich beobachte ihn eine Weile, bevor ich nicht mehr anders kann, als auf ihn zuzugehen. Ich breite die Decke aus, lege die kleine Tasche mit Obst weg und umarme ihn schließlich von hinten. Sein Blick ist immer noch wild, obwohl seine Augen ruhig in die Ferne gucken. Sein Körper ist ebenfalls ganz ruhig. Was denkst du nur? Ich umschließe seine Hüfte fester und blicke ebenfalls in den Horizont und auf Fuji-san. Irgendwann schaut er hoch. Seine dunklen, in diesem Winkel fast schwarz wirkenden Augen, scheinen endlos weit zu sein, wie das Meer. Trotzdem ist ihnen irgendetwas, tief auf dem Grund, dass ich noch nicht greifen oder gar sehen kann. „Wie geht es dir?", frage ich still und ohne Ton in diese Augen hinein. „Du bist meine Heimat.", kommt es aus ihm heraus.

Woher kommt dieser Gedankengang denn nun?
„Frag mich nicht, dieses Gefühl ist gerade einfach aufgetaucht.", er umschließt meine Hände, die noch um ihn liegen und drückt sie liebevoll. Als er wieder nach vorne schaut und sich leicht gegen mich lehnt, stehen wir eine Weile so da. Ihn so von hinten zu umarmen ist schön. Zusammen mit dem Ausblick, wird mir anders.
Ich muss augenblicklich an den Unfall und den Tod von meinem Vater und meiner Stiefmutter denken. Sie haben Ren immerhin adoptiert... das letzte, das sie im Auto zu mir sagten war, dass sie es für mich getan haben, wir ja noch so viel Zeit hätten, über alles zu reden, dass Ren ganz wunderbar wäre... Viel früher hatten sie Ren schon adoptiert. Viel früher noch, als ich überhaupt nach Kanada kam und ihn das erste Mal getroffen habe. Ganze drei Monate vorher, hatten die beiden Ren tatsächlich sogar in Kanada besucht. Wussten sie, das uns irgendwas verbinden würde? Als sie mich vom Flughafen nach den Ferien abgeholt haben, waren sie beide noch aufgeregter als ich, was Ren anging.
'Und Haru-chan? Wie fandest du ihn?' Als ich fragte, woher sie von Ren wüssten, sagte Ruri nur, sie und Haruko hätten keine Geheimnisse, würden telefonieren... und das Haruko etwas für mich hätte. Nachdem Haruko von dem Heim wo Ren lebte, ihn bezüglich zu Rate gezogen wurde, hat sie Ruri und Dad wohl auch darüber erzählt. 'Für Ren schienen sich Quark und Lepton gleich besonders zu interessieren, das sind doch die zwei Hunde, mit denen du aufgewachsen bist, oder?' Ruris Stimme ist so präsent, als würde sie neben mir stehen... 'Haruko-chan hat uns von Ren erzählt, als würden die Hunde etwas in euch sehen... wir mussten dich ihn treffen lassen!'
Ach Dad... ich fragte kurz vor dem tödlichen Knall nach dem Warum. 'Naja Haru, letztendlich... bist du einsam, oder?'

„Haru." Rens Stimme holt mich zurück. „Komm, setzen wir uns. Ist alles okay?" Rens Gesicht spiegelt mich. Ich erschrecke mich kurz und versuche mich wieder zu fangen, mir mein Haru-Lächeln wieder ins Gewissen zu rufen.
Als wir uns auf die Decke setzen, schaue ich mich nochmal kurz um. Bis auf das Wellenrauschen, gibt es keine weiteren Geräusche. Kein Lärm. Keine Autos. Nichts. Da die Ferien vorbei sind und wir uns trotz des heutigen schönen Wetters, noch immer in der Regensaison befinden, wirkt es hier wie ausgestorben. Kaum einer ist hier am Strand zu sehen. Weit und breit gibt es nur uns. Alleine auf den Kiefernwegen im Park den Strand entlang, sind ein paar Menschen mit Hunden zu sehen. Weit weg allerdings von dem Platz, wo wir sind.
„Haru." Ren schaut mich nochmals fragend an.
„Ich frage mich, wie es mit uns geworden wäre, wären unsere Eltern noch am leben. Ja, auch deine, Adoptivbruder." Ich stupse ihm auf die Nase. „Wärst du dann wohl her gekommen und wir wären wie echte Brüder geworden?" Bei dieser Überlegung zieht sich mein Magen zusammen. Ich kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. „Ich habe dich oft gefragt, ob ich nur dein Bruder sein soll. Ich war froh, dass du mich nicht ein einziges Mal 'Bruder' genannt hast... ist das egoistisch?", frage ich weiter. Ren schaut mich an und hört mir ruhig zu. „Dad sagte kurz vor seinem Tod, ich wäre einsam. Dass sie dich auch deshalb adoptiert haben. Als wenn sie dich mir geschenkt hätten... wie einen Welpen. Du hast doch viel besseres verdient..."

„Du sagst ziemlich komische Sachen. Warum fängst du denn damit wieder an? Was ist denn plötzlich los? Haruko sagte mal zu mir, das es stimmt. Die Hunde hätten beide eine Verbindung zu uns. Wir beide wären vielleicht auf einer Wellenlänge. Haruko holte mich zu ihr. Sie wollte mich aufnehmen, bis sie mir eine Familie schenken könnte. Und diese Familie seid ihr alle gewesen. Also eigentlich bist du mein Welpe... Haruko sagte, ich würde bei euch glücklich werden. Bei Eltern und Geschwistern. Und was Haruko sagt, stimmt eben." Ich schaue ihn an. „Mich macht dieser Ausblick etwas melancholisch und deine Worte über die Heimat gerade, haben mich irgendwie berührt. Entschuldige, falls ich die Stimmung zerstöre.", entschuldige ich mich.
„Keiner kann etwas dafür. Keiner hat Schuld an diesem Unfall. Keiner kann etwas dafür, dass du weder mein Welpe, noch ich dein Welpe geworden bin. Wir haben zueinander gefunden. Trotz allem. Ist es nicht das, was zählt? Ganz egal wie. Wir sind hier. Zusammen. Oder?", versucht Ren für mich zu kämpfen. Ich lächle. „Vielleicht hätten wir uns auch verliebt, wären die beiden noch am leben. Man, das wäre ein Durcheinander gewesen.", sage ich. Kaum ausgesprochen, merke ich wie bitter dieser Satz war, allerdings entscheiden wir uns beide intuitiv dazu, kurz aufzulachen. Das ist glaube ich ein gesünderer Weg, als depressiv zu sein. „Danke, Ren."

Ich ziehe ihn in meinen Schneidersitz hinein und wir blicken wieder eine Weile auf das Meer und die Brandung. Ich lehne meinen Kopf auf seine Schultern, vergrabe mich in seinen Nacken. Der Wind streicht uns beiden durch die Haare und man kann das Salz auf den Lippen schmecken.

„Du hast dich wahnsinnig verändert, Ren.", sage ich. „Du warst so widerspenstig und stur. Ständig dieses im Kreis drehen, unser aneinander vorbei reden. Kindliches, junges und naives Verhalten... und kaum versehe ich mich und du tröstest mich, fängst mich auf, bist selbstbewusst und männlich.", ich seufze. „Noch vor ein paar Wochen, habe ich versucht ruhig zu atmen, wenn du in den Raum gekommen bist... damit ich dich nicht verschrecke, wie ein kleines Reh. Ich hatte Angst, mit dir zu sprechen. Pure Angst... dass ich dich verlieren könnte. Das, was wir hatten war so wahnsinnig zerbrechlich. Jedes Gefühl, das ich gedacht habe, dir gezeigt oder rübergebracht zu haben, musste ich dir letztendlich in Worten erklären. Was Wut ist, Liebe, Trauer, Angst. Und nun? Du entwickelst dich so schnell und so sehr., ich habe irgendwie Angst, dass du mich gar nicht mehr brauchen könntest." Ren dreht sich abrupt um. Er sieht wütend aus.

„Stopp jetzt, Haru. Hör auf.", sagt er mir drohend, direkt in die Augen. Ich fühle mich wie ein Hund der sofort Sitz machen möchte.
„Manchmal bist du ein Idiot. Natürlich war das so. Und es war doch auch gut so. Natürlich entwickeln wir uns weiter. Und ich auch! Ich werde nur zu dem Mann, der ich für dich sein möchte. Ehrlich, direkt, gefühlvoll. Werte, die dir wichtig sind. Mir ebenfalls. Werte, die ich gut finde. Werte, die ich in der Schule bei anderen vermisse. Durch die Schule sehe ich auch Leute in meinem Alter, die ganz ganz anders sind. Ich bin froh, wie ich bin. Das ich von dir alles lernen konnte, dich als mein Vorbild hatte. Aber es ist doch ganz normal, dass ich nun auch Eindrücke von außen mitbekomme und eben selbst entscheide, ob ich so sein will, wie das was ich zu sehen bekommen, oder lieber mich an anderen Sachen orientiere und mich selbst entwickle. Ist es nicht diese Zeit in meinem Leben, die du dir immer gewünscht hast, damit du auch freier sein kannst? Wir sind gerade in dieser Zeit. Sie hat begonnen, als ich das erste Mal alleine nach Japan kam und mich all meinen Ängsten widersetzt habe." Er macht eine Pause und holt kurz Luft, wendet sich mit dem Blick wieder aufs Meer hinaus. „Seit wir endlich ehrlich zu einander sind, wird es stetig besser. Wir hätten schon viel früher damit anfangen sollen." Er schaut sich die Wellen an, wird magisch davon angezogen und zieht seine Schuhe aus, krempelt seine Hose hoch und läuft durch das noch sehr kalte Wasser. „Komm.", ruft er mir zu. Ich atme tief durch.

Fang dich, Haru... denke ich mir. Natürlich. Er hat wieder einmal Recht. Natürlich durchläuft er in dem Alter nicht nur körperliche Veränderungen. Natürlich denkt er nach, stellt seine Welt in Frage. Ich bin glaube ich der einzige von uns allen, der ständig und immer wieder an früher denkt, alles vergleicht, es nicht glauben kann. Woran liegt das? Für Ren scheint es wirklich gut voran zu gehen. Es geht ja auch gut voran... Aber meine Erinnerungen und meine Vergangenheit stecken in diesem Prozess. Ist es da nicht logisch, dass ich da noch mehr zu verarbeiten habe, als einfach nur weiter vorwärts zu gehen? Aber es läuft doch gut? Warum kann ich das nicht so unbeschwert genießen wie er? Er hat es doch verdient? Ich lasse mich zurückfallen, ignoriere seine Aufforderung zu ihm zu kommen und schaue in den Himmel. Vielleicht ist es nur meine Angst... aber ich habe das Gefühl, dass wir etwas vergessen... das ich etwas vergessen habe. Dass ich irgendwann vor ein dickes Ende gestellt werde, dass ich meine Verantwortung Ren gegenüber nicht gerecht werden konnte... Es ist dieser Konflikt... als sein Bruder und seine Bezugsperson zu denken, fast schon väterlich für ihn arbeiten zu gehen, ihm die Schule zu bezahlen..., gleichzeitig aber sein Freund zu sein – und sein Liebhaber.

Und ja, oh man... meine Triebe sind außer Rand und Band. Ich bin freier, ja... aber wenn ich meine Triebe ungefiltert durchlassen würde, würde ich ein Chaos aus ihm machen.
Ich schlage meine Hände über meine Augen. Schließe sie kurz. Als eine größere Welle bricht, seufze ich. „Du machst es mir nicht einfacher...", sage ich leise zum Himmel. Ren hat damals aus Scham geweint, wenn ich ihn angefasst habe. Und heute? Setzt er sich auf mich, fesselt mich und befriedigt mich. Bin ich das? Oder ist er vielleicht genau so versaut und verkorkst? Ist es eine Natur, die in uns beiden steckt? Zu was für einen Mann wird er?

Kaltes Wasser tropft in mein Gesicht. „Kaidô-san, hiermit sind sie für offensichtliche Tagträumereien in der Öffentlichkeit festgenommen!", spricht Ren mit tiefer und dunkler, nachgeahmter Stimme. Er formt mit seinen Händen eine Pistole. „An was denkst du bitte??", lacht er mich an. Ich schaue ihn bewusst an, mit seiner Pistole zeigt er auf mich... „Entschuldigen Sie bitte, Officer. Ich war mit meinen Gedanken wohl wo anders?", sage ich und nehme meine Hände hoch. „Deine Launen sind aber heute wirklich wechselhaft.", kommentiert Ren, legt seine Waffe nieder und kommt wieder auf die Decke. Er lehnt sich an mich.
„Was war denn dein Plan für heute? Oder sollen wir zurück ins Zimmer?" Meine Augen werden groß. Ein kleines Grin liegt in seinen Mundwinkeln, seine Zähne blitzen leicht auf und nun lächelt er mich direkt an.
Genau das meine ich!

Auf dem Weg zurück zum Hotel, spazieren wir Hand in Hand den gesamten Weg durch den Kiefernwald entlang. Einer meiner To-Do's auf unserer Ausflugsliste. Ich möchte, dass er etwas von der Kultur mitbekommt. Außerdem war ich selbst noch nie hier und es ist sehr bekannt in Japan.
Der Weg ist ganze sieben Kilometer lang, eingerahmt von mächtigen und kleineren Kiefern. Überall sind Schilder, die etwas über die Geschichte des Strandes erzählen und alte Sagen beinhalten. Wir sehen sogar die Bronzestatue von unserem Hotel wieder. Tatsächlich ist es ein Mann aus der Sage, der nach oben schaut, weil er einen Engel gesehen hat. Er hat dem Engel geholfen und sie ist wieder zurück in den Himmel geflogen. Er schaut ihr also nach, mit einer Robe aus Federn in der Hand. Danach besichtigen wir die mehr als 300 Jahre alte Kiefer und den Miho-Schrein neben ihr. Immer wieder blicke ich zu Ren. Ich bin wahnsinnig glücklich gerade und entschließe mich dazu, mich auf dieses Gefühl zu konzentrieren und Ren so unbeschwert sehen zu können, zu genießen und diese Melancholie aus meinem Kopf zu verbannen.

Wir lernen alle möglichen Dinge über Fuji-san, über den Strand und über das Vulkangestein am Strand. Der Strand war sogar mal mit weißen Sand überzogen, allerdings wurde dieser über die Jahrzehnte abgetragen. Sei es vom Meer oder zum Bau der Shinkansen Linie. Mittlerweile steht das Gebiet aber unter Naturschutz, worüber wir uns beide gefreut haben. Ren selbst ist aufmerksam, läuft fröhlich umher. Zeigt mir, wenn er spannende Informationen findet, klärt mich über Gewächse auf, die es auch in Kanada gibt. „Tanuki würde es hier gefallen. Ich vermisse ihn gerade. Wie kann es sein, dass es hier so menschenleer ist?", sagt und fragt er nach einiger Zeit auf einem Weg, bestehend aus kleinen Bruchstücken aus Kiefernrinde, den man nur barfuß begehen darf. „Ich denke, dass wir einfach außerhalb der Urlaubssaison hier sind. Wir haben einen guten Tag erwischt. Ich hätte mit meiner Planung auch ganz schön Pech haben können..." Ich lächle ihn an. Wie schön, dass wir kein Pech hatten.

Große Blattschmuckpflanzen wie Funkien rahmen viele Wege ein oder bilden kleine Grüppchen zwischen den Bäumen. Sie stehen in voller Blüte, typisch für diese Jahreszeit. Ihre weißen und lilafarbenen Stängel voller kleiner Blütenkelche, verteilen in der ganzen Gegend einen intensiven und schönen Duft. Ob gelb, dunkelgrün, hellgrün, weiß gestreift – hier wachsen alle möglichen Arten. „Wenn ich einen Garten hätte, würde ich so viele Funkien sammeln, wie ich könnte. Schau dir das an, Haru. Die da vorne ist so groß wie ich!" Tatsächlich ist am Rande eines riesigen Brocken Vulkangesteins eine Funkie, mit Blättern, so groß wie mein ganzer Oberkörper.

Am Ende des letzten Stücks des Weges „The Road of Kami", kommen wir wieder am Hotel an und ich komme zu Teil zwei meines Programms. „Ich habe unsere Badesachen mitgenommen. Das Hotel hat eine Innen- und Außenanlage. Sie ist noch bis 23 Uhr geöffnet. Wollen wir etwas Essen gehen und dann dort hin, wenn es dunkel wird?", frage ich Ren. „Die paar Früchte und das Wasser reichten nicht. Unser schnelles Frühstück heute morgen, naja... ich habe Hunger!", füge ich noch hinzu und halte mir den Bauch. Im Empfangsbereich schauen wir auf die Uhr. Perfekte Zeit, 18:49 Uhr. „Alles klar. So machen wir es."

Später am Abend dann, stehen Ren und ich im wunderschön angelegten japanischen Garten des Hotels, und dem natürlich angelegten Badebereich. Es ist nicht sehr warm draußen und man kann das Wasser dampfen sehen. Beide in Badeshorts gekleidet, legen wir unsere Handtücher auf die Liegestühle nah am Beckenbereich. Große und natürliche Steine zäunen das Becken. Keine Fliese weit und breit. Kein Blau und weiß, wie in normalen Bädern. Hier sind Pflanzen, Steinplatten und Findlinge. Es sieht so aus, als wäre es ein echtes Wasserloch. Wieder einmal sind wir ganz allein. Lediglich die etwas höher aufeinander betonierten Steine, grenzen den Männerbereich und den Frauenbereich voneinander ab. Man sieht aber kaum, dass sie betoniert sind. Es könnte auch eine natürliche Höhlenwand sein. Ein kleiner Wasserfall lässt dampfend heißes Wasser ins Becken fließen.
„Wieder einmal... Wow!", sage ich. Ich bin selbst beeindruckt. „Ja, es ist wirklich toll... komm lass uns rein. Mir wird kalt."
Der Himmel ist sternenklar. Man kann von Hand aus jegliches Licht hier im Garten-Badebereich steuern. Wir entscheiden uns, alles auszustellen. So kann man den Himmel noch besser sehen. Laut Thermometer sind es heute Nacht gerade einmal 12°Celsius. Da kommt so ein heißes Bad nach der Meeresbrise und den letzten Wochen gerade Recht. Endlich im Wasser, schmiegen wir uns unbewusst zusammen. Rens Rücken ist gegen die Steinwand gelehnt, ich stehe vor ihm. Beide Hände sind um ihn geschlossen. Mit ihnen halte ich mich am Beckenrand fest. „Eingefangen.", flüstere ich ihm zu und berühre mit meiner Nase seine Nasenspitze. Ich muss mich deutlich kleiner machen und gleite so noch tiefer ins Wasser. Meine Verbrennung fängt augenblicklich an zu pochern, sodass ich mich wieder aufrichte. „Alles ok?", fragt Ren besorgt. „Ja, das Wasser ist wirklich sehr warm. So geht es aber.", lächle ich ihn beruhigend an. Er umschließt mich mit seine Armen. „Kannst du dich bitte trotzdem herunter neigen... und mich küssen?", fragt er mich. Ich greife sein Gesicht mit meinen Händen und komme seiner Bitte augenblicklich nach. Ich streichle ihm die Haare aus dem Gesicht, umschließe es, fahre mit dem Daumen sein Ohr nach. Er schließt daraufhin die Augen, lehnt sich weiter an den Stein und mit den Kopf gegen meine Hand. „Heiß...", flüstere ich wieder. Ren oberkörperfrei, Haare aus dem Gesicht, nass... in meinen Fängen, eine selbstbewusste Bitte... „Total heiß...", sage ich nochmals. Ich gehe näher auf ihn zu, lecke mit meiner Zunge über seine Lippen, erbitte um Einlass. Ohne vorher meine Lippen auf seine zu legen, dringe ich direkt mit meiner Zunge ein, als er seinen Mund leicht öffnet und umspiele die seine. Ich lecke auf und ab, spüre wie uns der Speichel aus den Mundwinkeln läuft. „Ngh~ Haru.. Ahh." Er will meine Lippen spüren, doch ich lasse ihn nicht und fahre mit meinem Zungenspiel fort. Nicht lange dauert es, bis ein Stöhnen tief aus seiner Kehle kommt. Mein Griff um sein Gesicht wird fester, ich kralle mich förmlich in seine Haare, werde grober. Ich presse ihn gegen mich. Meine andere Hand ist unter Wasser und umfasst ihn ebenfalls fester als zuvor. Meine Zunge wird unerbittlich und ein Blitz durchfährt mich, bis hin zur wiederkehrenden Beule in meiner Badehose. Auch Ren scheint das zu spüren. Er greift mit seiner Hand danach und fängt an, meinen Penis über dem Stoff auf und ab zu streicheln. Auch seine Zunge wird wilder, seine Atmung verrät auch seine Lust, die immer größer zu werden scheint. „Ah~ Haru ich – "

„Was glauben Sie eigentlich, hier zu machen???", eine bösartige, weibliche Stimme schreit uns von hinten an. Das Licht geht an. Wir hören augenblicklich auf und ich drehe mich um. „Ihnen ist schon klar, dass das Damenbad geöffnet und direkt neben an ist?" Sie hält eine Kelle zum Wasser schöpfen hoch und gestikuliert wild damit herum. „Ekelhaft! Das kann ja wohl nicht wahr sein!" Ren, knallrot und nach unten schauend, würde am liebsten im Erdboden versinken. Ich versuche das Beste draus zu machen, lächle sie an und entschuldige mich aufrichtig mit einer Verbeugung. „Das können Sie total vergessen! Ich werde es umgehend melden. Und wer ist das da hinter Ihnen? Ihr Sohn? Kinderschänder!!!" Ihre Stimme verfällt in einen hysterischen Ton, als sie Ren genauer betrachtet. „Was? Nein. Ich bin sein Freund. Ich bin nur klein, meine Güte! Was fällt Ihnen ein?! Ja gut, vielleicht haben wir uns verleiten lassen. Waren Sie nie jung?? Sie müssen ja nicht direkt so ausarten!"

Oh. Okay, das Reh ist weg – das Biest geweckt. Renn', gute Frau, keine Beerenmarmelade weit und breit. Rens tötenden Blick kann sie nicht kontern. Wow... das hätte ich auch nicht gekonnt. Er packt meine Hand. „Komm Haru, wir gehen." Ren läuft ein paar Schritte durchs Wasser, hin zur Leiter, die aus dem Becken führt. „Packen sie lieber auch schon einmal direkt ihre Sachen, Sie Perverslinge!"
Auf dem Absatz dreht die Dame um, verschwindet durch die Tür zum inneren Teil des Bades in die Kabinen. „Lass uns gehen.", fordert Ren nocheinmal, immer noch stinksauer darüber, dass man ihn für meinen Sohn gehalten hat. „Geht nicht.", sage ich, während ich versuche, mein ganzes Blut wieder in eine andere Richtung fließen zu lassen... und seine Beule in seiner Hose zu sehen, als er aus dem Wasser steigt, macht es nicht gerade besser.

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Hochgeladen am 31.07.16
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