43. Freiheit

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Ren

„Ah~ Ha..ru..", entkommt es leicht gepresst aus meiner Kehle. Haru drückt mich gegen die Wand in Harukos Hotelzimmer. Seine Hand hält beide meiner Hände hoch in Luft, seine andere Hand ist unter meinem Jackett, er küsst mich wild und heftig. „Du hast angefangen.", sagt er außer Atem, bevor seine Zunge wieder den Weg zu meiner sucht. Ich stöhne erneut auf. Ich kann nicht anders. Alles an mir will ihn. „Hier?!", frage ich ihn dennoch unsicher. Immerhin ist es Harukos Hotelzimmer. Haru lässt von mir ab, geht ein, zwei Schritte in den Raum rein und löst sich den Krawattenknoten, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Er nickt, betrachtet mich und grinst. „Du siehst heiß aus in deinem Anzug.", sagt er und dreht den Schlüssel einmal um und schließt somit das Zimmer ab. „Du bist ein Schlitzohr.", sagt er erneut und geht ins kleine Bad des Hotelzimmers und dreht das Wasser der Dusche auf. Danach kommt er immer noch bekleidet zu mir zurück und grinst. Ich muss eingestehen, dass er Recht hat. „Wir lassen die Klamotten an, okay? Ganz schnell... sonst merken sie es..., dass wir zu lange weg sind... und auch noch bei Haruko...", sage ich kleinlaut und greife an seine Hüfte, um ihn zu mir zu ziehen.

Er hat Recht. Ich bin ein Schlitzohr. Ich habe mich verleiten lassen. Haru so zu erleben heute, hat meinen Beschützerinstinkt geweckt. Ich wollte ihn schon die ganze Zeit. Ich wollte ihn... glücklich machen. „Jetzt bin ich es.", beantwortet er meine Gedanken. Wieder einmal schafft er das, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Meine Hose ist schnell geöffnet, ich strample alles ab, befreie mich von dem lästigen Stoff. „Bitte...", sage ich schnell, bevor er mit seiner Zunge über meine Lippen leckt und mir eine Gänsehaut verpasst. Er schmeckt nach Kaffee, riecht nach Apfelseife und seinem Meeresdeodorant, vor allem aber, riecht er nach Haru... dieser unverwechselbare Duft von ihm, macht mich verrückt. „Ah~". Mit einem Ruck hebt er mich hoch und presst mich mit dem Rücken gegen die Wand. Ich spüre, dass er mich immer noch mit Leichtigkeit hält, auch wenn ich doch stetig größer zu werden scheine. Er guckt mir tief in die Augen. Seine Nasenspitze berührt meine und seine warmen Hände liegen auf meinen Wangen. Ich spüre, wie ich augenblicklich rot werde. Es ist so intim... Er bewegt sich zu meinem Mund, seine Hand zeitgleich zu meinem nackten Oberschenkel. Er hält mich leicht dort, rückt mit der anderen Hand meine Krawatte und mein Jackett zurecht, und fährt mit den Fingern leicht nach oben zu meinem Mund. Sein Blick wird dunkler, keine Sekunde lässt er von mir ab. „Na los...", raunt er leise und lustvoll. Ich öffne meinen Mund, vor dessen Eingang sein Zeige- und Mittelfinger warten und umspiele sie schließlich. Lecke sie ab, sauge daran, umschließe sie mit meiner Zunge. Ich halte seinem Blick stand, aber er wirkt nervöser als zuvor. „Oh Ren... " Er neigt seinen Kopf zur Seite, knickt etwas ein. Mittlerweile spiele ich mit seinen Fingern und er lehnt sich gegen meinen Hals, vergräbt sich darin. Ich spüre seinen heißen Atem auf meiner Haut. Die Vorfreude reizt uns beide. „Mhh...", mache ich, als Hinweis, dass es nun nass genug sein müsste. „Mhm.", stimmt er zu und die Stimmung dreht sich noch einmal hier im Raum. Es ist, als wäre der Schalter zum Sex umgelegt. Er grinst und beißt mir ins Jackett, wandert mit den nassen Fingern hinunter und direkt zu meinem Eingang. Er küsst mich wild, hält meine Hände wieder nach oben und dringt ein. „Haa... ja.. das...", sage ich und schließe meine Augen, lehne meinen Kopf gegen die Wand, genieße sein Treiben, sein Küssen. Seine magischen Finger befördern mich augenblicklich in eine andere Welt. Wie ein Katapult. Diese schnellen Bewegungen beherrscht er genau, er hat mich total unter Kontrolle. Er spielt mit mir. Und genau so will ich es. „Mhm.", stimmt er wieder in triumphaler Tonlage zu, als mir ein weiteres Stöhnen entfährt, tiefer als zuvor. Seine Zunge bohrt tiefer, fordert heftiger, lässt mir keine Luft. Und zeitgleich entzieht er sich mir. Ich höre nur einen Reißverschluss und nur eine Bewegung später reiße ich die Augen auf. „Oh Gott ja.", scharf sauge ich die Luft ein. Sein Penis ist hart und groß - und ganz in mir versenkt.

Haru presst mich härter als zuvor gegen die Zimmerwand, lässt von meinen Händen ab und lehnt sich mit dem Oberkörper gegen mich. Seine Hände an meinem Po und an meiner Hüfte. „Du fühlst dich so unfassbar gut an... wenn du das nur spüren könntest... schnell sagtest du, he, Ren...?", haucht er nun in mein Ohr, bevor er mir ins Ohrläppchen beißt und anfängt, sich zu bewegen.

Keine Zeit zum atmen, keine Zeit zum schreien, keine Zeit zu denken. Mit angehaltener Luft und offenem Mund und geschlossenen Augen, spüre ich einfach nur das, was er mit mir macht. Er stößt so schnell und fest in mich hinein, dass ich augenblicklich wo anders bin. Diese Reibung, diesen Punkt, den er in dieser Position trifft... „Atme.", befiehlt er mir und schiebt einen Daumen in meinem Mund, der mich in die Realität bringt. Dennoch lässt er nicht von mir ab und gerade, bevor er langsamer werden, will fasse ich an seine Schultern. „Hör.. ja nicht... auf...", sage ich schließlich zwischen den Stößen. „Stöhne.", befiehlt er mir erneut, so dunkel und raunend, wie zuvor. Er weiß genau, was er tut und welche Knöpfe er drücken muss. Er hebt mich nur ein Stückchen weiter höher und schon verändert er den Punkt, den er beim eindringen und zustoßen trifft. Er grinst und hält genau da an, fängt an zu kreisen. „Selbst.. ahh.. Schlitzohr...", sage ich, kurz bevor er mich genau dort trifft, wo er es wollte. Seine Hand schon vorbereitet und schützend über meinem Penis, komme ich direkt in seine Hand und zerreiße in diesem Orgasmus. Mehr, als vor Lust zu schreien und wegzudriften, bekomme ich nicht mehr hin. „Ha~ oh.. mhh... R-Ren..." Ohne mir Ruhe zu gönnen, stößt er immer weiter zu, reizt mich bis aufs Ganze. „Diese innerlichen Zuckungen zu spüren... haaa... Ren, du hast ja keine Ahnung...", haucht er wieder an mein Ohr und leckt sich dabei seine Finger und Hand sauber, küsst mich daraufhin, sodass auch ich mich selbst schmecke.

Er zieht sich nun ganz raus, dringt erneut ein. Das ist etwas, dass er liebt. Es muss der Wahnsinn für ihn sein, denn ich habe das Gefühl, dass er noch härter und größer wird, als zuvor. „Ah.. oh Haru... das hat... mir so gefehlt... ich liebe... dich und... das... und ahh... " „Schhh...", sagt er, drückt mir eine Hand auf den Mund und unterdrückt sich selbst ein stöhnen. Er legt sich einen Zeigefinger auf die Lippen und gibt mir zu verstehen, ruhig zu sein. Ich höre es jetzt auch. Nicht nur das Geräusch von aufeinanderprallenden Oberschenkeln und laufendem Duschwasser erfüllt den Raum, sondern auch ein reges Klopfen von außen. Haru grinst, stößt aber weiter zu. Es klopft erneut. Weiter und weiter..., dabei presst mir wieder den Mund zu.
„Kaidô-san, ihr Hemd! Der Zimmerservice. Sind sie da?", hören wir eine weibliche Stimme. Haru grinst weiter und leckt meinen Hals entlang. „Schh, nicht schreien, ja Schatz?", flüstert er und entzieht sich mir wieder ganz und dringt heftig und hart in mich ein. Ein schneller Schmerz wird von einem heftigen Gefühl der Lust abgelöst und ich spüre, wie mir eine Schweißperle die Wirbelsäule hinunterläuft. „Bitte... mehr...", flehe ich. „Ihre Mutter sagte, sie bräuchten ein neues Hemd. Hallo? Ist jemand da?", hören wir wieder die arme Frau, während er mich so hart im stehen nimmt, wie noch nicht zuvor. „Gott, das ist so gut, du glühst, du ahhh... oh Gott... dieser Moment, in dem es anfängt... ", stottert Haru vor sich her und ich verstehe, was er meint. Er wird schneller und küsst mich nochmals heftig und flehend. Ich erwidere das nur zu gerne... „Ngh~ ahh...", stöhnt er in meinen Mund hinein. Er stoppt und ich spüre, wie sein Penis in mir pulsiert. Ich spüre, wie er sich in mich hinein krallt, mich an sich zieht, mich heftig küsst. Ich spüre, wie er kommt. „Ich hänge das Hemd an die Tür, hören Sie, Kaidô-san. Sind Sie duschen? Ach, vielleicht ist er duschen.", hören wie sie leiser werdend weiterreden und weggehen.

Ein letzter Kuss und Haru lässt von mir ab. Entzieht sich mir, lässt mich hinab auf den Boden. Wir stehen nun vor einander und gucken uns an, beide noch mit Funkeln in den Augen. Ich spüre, wie mich sein Erguss ausfüllt.
Haru geht auf die Knie und sagt kein Wort. Beide Finger wandern wieder zu meinem Po, dringen kurz ein, streicheln mich nochmals zum Abschied, er massiert meinen Po während er in mir drin ist und auch sein Mund wandert zu meinem Penis. Er küsst ihn ebenfalls zum Abschied. „Entschuldige, ich war so schnell...", sagt er. „Wenn wir üben, leise zu sein, machen wir es öfter Zuhause, okay? Dann gibt es die lange Version.", lacht er mich an. Er lässt sich von seiner knieenden Position nach hinten fallen und guckt auf die Uhr. „Zehn Minuten. Noch kein Verdacht. Schnell umziehen und frisch machen. Danach ab zum Restaurant. Okay?", lacht er sein Haru-Lächeln. Ich verdrehe leicht die Augen und gehe ins Bad. Dazu sagen, kann ich allerdings nicht. Gott, ich liebe ihn so sehr.

Als ich im Bad stehe und spüre, wie mir sein Erguss den Oberschenkel hinunter läuft, muss ich grinsen. Ich steige in die Duschkabine und dusche vorsichtig alles ab, ohne dabei mein Hemd und Jackett nass zu machen. Ich gucke den Duschkopf an und muss lachen. So ist es also, eine Beziehung, man steht in der Dusche und wartet bis man leer läuft. Ich grinse weiter. Wie skurril. „Haru? Ich bin glücklich.", sage ich laut genug, dass er mich hören kann. „Ich bin glücklich, dass du wieder glücklich bist!", sage ich erneut und stelle das Wasser aus.

Haru

„Jetzt fühle ich mich echt deutlich besser.", lächle ich Ren im Auto an. Wir konnten uns Mikikos Auto leihen, nachdem die Verhandlung vorbei war. Haruko hat darauf bestanden, Essen zu gehen. Ich sollte aber erst in ihr Hotel fahren und mich umziehen. Sie hätte den Service schon angerufen und mir frische Hemden besorgen lassen. „Ist schon schick, in so einem 5 Sterne Hotel, ich wusste gar nicht, dass dort Leute auch für jemanden einkaufen gehen, wenn man es wollen würde.", sagt Ren. „Ich will auch gar nicht wissen, was Haruko dafür bezahlt. Aber mich wegen so etwas gegen sie stellen? No way.", ich grinse etwas. Eine Mischung aus einem ironischen Lachen und einer ernsten Sorge. „Nein... aber irgendwie fand ich das sehr nett von ihr, ich war durchgeschwitzt und voller Apfelseife. Der Fleck in der Hose ging ja leicht raus, aber grüne Seife in einem weißen Hemd..., sah schon nicht so schön aus." Ich sehe Ren aus dem Augenwinkel grinsen. Als wolle er gleich sagen, wie toll Haruko eben ist. Jetzt verdrehe ich die Augen.
„Ich bin so wahnsinnig erleichtert. Ich fühle mich wie berauscht.", sage ich erneut und lenke auf den Parkplatz, des traditionell-japanischen Sushi Restaurants ein. Ein weiteres Auto parkt ebenfalls gerade ein, und Mikiko, Shima, Aki und Haruko steigen aus. „Just in time.", kommentiert Ren und grinst mich an. Ich nicke.

„Kanpai!!!", rufen wir alle gemeinsam und stoßen an. „Auf Mikiko!", sage ich. „Nein, auf Genzô-san! Den Richter!", antwortet Mikiko. „Auf Haru!", sagt Shima. „Nein, auf euch alle, euch, meine Brüder, meine Anwältin, auf dich... Ren. Auf euch alle. Auf Haruko.", sage ich und schaue sie als letztes an. „Auf die Kommissare!", sagt Ren noch dazu. „Ja, wirklich. Danke euch allen! Schade, dass sie nicht mitkommen wollten.", füge ich noch hinzu, bevor wir alle einen kräftigen Schluck von unseren Getränken oder Sakeschalen nehmen. „Also ist nun echt alles geschafft? Das war's?", fragt Aki ungläubig in den Raum und schaut Mikiko an. „Ja Kleiner, das war's.", sagt sie fröhlich zu ihm.
Nachdem die Karten gereicht wurden und wir bestellt haben, sitzen wir nun in gemütlicher Runde zusammen. Es ist eine tolle Runde, ein toller Moment, ein wirklich guter Tag. Ich spüre zwar ganz genau, wie Haruko mich und Ren beobachtet, aber das macht mir nichts mehr aus. Ich sitze in einem Raum, wo jeder von uns weiß. Also habe ich auch kein Problem damit, Ren anzulächeln und mit ihm ganz intim anzustoßen. „Auf dich.", sage ich. „Danke für alles." Er lächelt und zwinkert mir zu. Ich strahle ihn auch an.

„Ich hätte ehrlich gesagt mit einem anderen Urteil gerechnet, aber ich bin doch zufrieden.", wirft Shima in die Runde und schaut nachdenklich nach draußen. „Eine saftige Geldstrafe für Kobayashi, der Frau konnte man nichts nachweisen, eine zweite Verhandlung für die Cousins und Psychiatrie für Akito.", wiederholt er nochmal nachdenklich. Mikiko schenkt ihm daraufhin ein Schälchen Sake ein. „Die Cousins werden ins Gefängnis kommen. Das kann ich dir garantieren. Sie haben das pornografische Material gesichtet, es gibt Beweise und einige Frauen, die aussagen möchten. Immerhin wurden sie mit Betäubungsmitteln ruhig gestellt und missbraucht. Dazu haben die zwei alles gestanden. Es muss nur nochmal in einer eigenen Verhandlung, mit den Opfern zusammen, dargestellt werden. Die Dinge, die Haru angetan worden sind, bleiben auf der langen Liste erhalten. Ich kann euch über die beiden gerne auf dem Laufenden halten. Ich darf bei der Verhandlung dabei sein." Sie nippt selbst an ihrem erneut leeren und wieder gefüllten Schälchen und erzählt weiter. „Das Akito nicht ins Gefängnis kommt, ist auch schlüssig. Er ist total verrückt, Schätzchen, er gehört schlichtweg weggesperrt. Und da kommt er auch nicht mehr heraus. All den Mist den er so verzapft hat, das wird ihn sein Leben gekostet haben. Er wird nicht mehr frei kommen. Das ist quasi Gefängnis, nur schlimmer. So eine geschlossene Psychiatrie ist kein Zuckerschlecken! Also, lasst uns darauf trinken, essen und feiern!", lacht sie erneut fröhlich. „Mi-chan, du solltest allerdings erst etwas essen, bevor du weiter feierst.", taut Haruko etwas auf und nimmt ihr das Schälchen aus der Hand.
Ihr Blick wandert immer wieder skeptisch zu mir,- aber es ist mir egal. Jetzt und diesmal? Wirklich nicht. Ich bin stark genug um dich auszuhalten, denke ich innerlich. Ich lege den Arm um Rens Schultern. „Was hast du eigentlich von der Karte ausgesucht?", frage ich ihn. „Dreimal darfst du raten.", lacht er mich an. Also Reis. Ich grinse. Auch Shima und Aki sind in regen Unterhaltungen über Essen verwickelt. Genau wie Mikiko mit Haruko. Und Ren und ich? Wir sind im siebten Himmel. Wir sind frei.

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Hochgeladen am 29.09.2016
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