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POV Mason

Gerade binde ich meine Schuhe zu Ende und laufe dann gemeinsam mit Kai und Timo raus auf den Trainingsplatz. „Lust nach dem Training ein paar Körbe zu werfen?", fragt Timo nach. „Klar, warum nicht.", antworte ich und wir stellen uns alle auf um Thomas zuzuhören was unsere heutige erste Trainingseinheit ist. Gerade teilen wir uns in kleinere Gruppen auf als ich Gesprächsfetzen von unserem Co-Trainer mitbekomme. „Heftig. Ein Amoklauf an einer Universität." Ich drehe rum und gehe auf ihn zu. „Ey Mason. Wohin gehst du?", ruft Ruben doch ich ignoriere ihn. „Joe? Um welche Uni geht es?", frage ich ihn direkt. Er holt sein Handy wieder hervor und sucht das Nachrichten Portal. „Ums Kings.", antwortet er und mir gefriert das Blut. „Mason? Was ist?" Joe rüttelt leicht an meiner Schulter und fuchtelt vor meinem Gesicht rum. „Ich muss mit Thomas reden.", sage ich und renne quer über den Platz zu Thomas.

„Thomas ich...ich kann heute nicht...nicht mitmachen. Ich muss weg. Ich-", völlig aufgelöst stehe ich vor ihm und stammel vor mich hin da packt er mich an meinen Schultern und sieht mich an. „Mason beruhig dich. Was ist los? Wieso kannst du nicht mitmachen?" „Sie ist da und...und vielleicht...der Amoklauf." Thomas zieht seine Augenbrauen in seiner Verwirrung zusammen, da kommt Joe dazu und erklärt ihm das am Kings ein Amokläufer unterwegs ist. „Und deine Freundin ist gerade dort?", fragt Thomas nach und alles was ich kann ist nicken. „Okay Mason dann geh, aber-" weiter lasse ich ihn nicht reden und renne zurück in die Kabine schnappe das nötigste und fahre dann mit meinem Auto zur Uni.

Ich komme nicht wirklich in die Nähe des Geländes, denn überall stehen Fahrzeuge von der Polizei und auch mehrere Sanitäter sind schon vor Ort. Ich stelle das Auto einfach ab und verlasse es um näher ran zukommen. Zwar ist das Gelände mit einem Sperrband gesperrt doch das ist mir in diesem Moment herzlichst egal. Gerade will ich durch unterhalb des Bandes durch, da zieht mich jemand zurück. „Sie dürfen nicht hier entlang." Ich drehe mich herum und sehe das es ein Polizist ist der mich am Arm festhält. „Aber meine Freundin ist da drin. Ich muss zu ihr." „Ich kann Sie verstehen, doch das wird Ihrer Freundin nicht helfen wenn Sie sich auch noch in Gefahr begeben. Wir arbeiten daran alle Gesund dort rauszubekommen." Noch immer hält er mich an meinem Arm fest und geht mit mir ein ganzes Stück weiter weg, wo auch andere Passanten stehen. „Sie können hier warten, aber stören Sie unsere Arbeit nicht.", spricht er und sieht mich streng an woraufhin ich nicke und nervös von einem Bein aufs andere Wechsel.

Aus meiner Hosentasche schnappe ich mir mein Handy und gehe auf den Chat mit Josi. Noch immer keine Antwort die mich wenigstens ein wenig beruhigen könnte, weswegen ich mir verzweifelt durch die Haare fahre. Mir legt sich eine Hand auf meine Schulter und als ich mich umdrehe entdecke ich Kai und Timo. „Was macht ihr hier?", frage ich nach. „Thomas meinte wir sollten dir nach und Dich nicht alleine lassen in so einer Situation." Ich nicke und schenke beiden ein leichtes Lächeln. „Hast du schon was von ihr gehört?" Nun schüttel ich den Kopf und starre auf das Gebäude vor mir.

In meinem Kopf jagt ein angsteinflößender Gedanke den anderen. Ich werde immer nervöser und unruhiger, da höre ich wie Timo und Kai mit jemanden sprechen und dann kommt er auch schon zu mir. Ich drehe mich einfach um und falle ihm in die Arme. „Was ist wenn ihr was passiert?", frage ich aufgelöst. „Es wird alles gut werden, Mase. Die Leute haben hier alles unter Kontrolle und werden sie Gesund hier rausbekommen." Declan legt seine Arme um mich und streicht mir beruhigend über den Rücken. „Und was wenn nicht? Ich kann nicht ohne sie." Sanft drückt er mich von sich und sieht mich eindringlich an. „Sie wird heile rauskommen. Verstanden?" Ich nicke und wir nehmen uns wieder in den Arm. „Es tut mir leid. Für dich ist die Situation auch nicht einfach. Sie ist schließlich deine Schwester.", Murmel ich und wir lösen uns aus unserer Umarmung. „Es ist okay. Wir stehen das zusammen durch und werden hier sein wenn sie rauskommt." Zaghaft lächeln wir und dann kommen auch Kai und Timo zu uns um uns ein wenig abzulenken.

Den beiden gelingt es auch uns ein wenig auf andere Gedanken zu bringen, doch das ist schnell wieder vergessen als wir plötzlich Schüsse fallen hören. Jedem einzelnen von uns fällt jegliche Mimik aus dem Gesicht und wir starren auf das Universitätsgebäude. Alles um uns herum verfällt in Panik. Einige Polizisten versuchen die Angehörigen die wie wir hier herumstehen zu beruhigen, doch es bricht das völlige Chaos aus. Leitende Ermittler schicken nun Spezialeinheiten ins Gebäude mit der Mission alle lebend dort herauszuholen, doch dann fallen wieder Schüsse und dieses Mal wesentlich mehr als beim ersten Mal. Declan greift nach meiner Hand was ich zulasse. So sehr andere das jetzt möglicherweise Schwul finden oder nicht uns ist das total egal. Wir versuchen füreinander da zusein und indem wir einander die Hand halten gibt uns beiden ein wenig Zuversicht und Hoffnung.

Es dauert eine ganze Weile bis die Polizei und die Spezialeinheit die Situation unter Kontrolle hat. Die Täter werden aus dem Gebäude geführt und direkt in ein Auto der Polizei verfrachtet um sie von dort wegzubringen.

Danach gehen Unmengen an Sanitäter in das Gebäude und wenig später fahren Leichenwagen vor. Uns vier stockt der Atem. Als die ersten Leichen herausgetragen werden laufen mit Tränen, die sich die ganze Zeit angesammelt haben, herunter. Es folgen noch drei weitere Leichen als dann auch die Überlebenden das Gebäude verlassen. „Hat einer sie gesehen?", frage ich nach und stelle mich auf meine Zehnspitzen um eine bessere Sicht zubekommen, was allerdings nicht der Fall ist. Keiner meiner Freunde hat sie gesehen, weswegen sich die Angst in mir immer weiter ausbreitet das Josephine in einer dieser Leichensärge liegt.

„Lasst uns bei den Verletzen schauen ob sie dort ist.", schlägt Kai vor und drückt Declan sowie mich sanft in die Richtung in der die Verletzten versorgt werden. Wir laufen dort entlang und keiner von uns sieht Josephine dort und um so näher wir den Ende kommen um so mehr Hoffnung verlässt Declan und mich das wir sie wieder in unsere Arme schließen können.

The Friend | Mason MountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt