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POV Josephine

Heute ist ein entspannter Montag, denn Mason hat heute einen Tag frei und wir haben uns keine Pläne gemacht. Gerade ist er oben am Zocken mit seinen Freunden und ich habe gerade eine Folge, einer Serie die ich erst begonnen habe, beendet und stehe vom Sofa auf um zu Mason hochzugehen, um zu Fragen was wir essen wollen, als es heftig durch meinen Bauch zieht. Ich bleibe erschrocken stehen, aber denke mir nichts weiter dabei, da es die Tage schon öfters passiert ist und gehe meinen Vorhaben nach.

Um so näher ich seinen Gaming Zimmer komme desto lauter wird sein herumbrülle. Ich öffne die Tür und werde direkt mit einem genervten „Ohhh Dec man." empfangen. „Mase?", mach ich mich bemerkbar und sofort schnellt sein Kopf herum und auf seinem Gesicht bildet sich ein Lächeln. „Hey Baby. Alles okay?", fragt er und ich nicke. „Komm her", fordert er mich auf während er seine Hand nach mir ausstreckt. Ich nähere mich ihm und er zieht die Augenbrauen zusammen. Gerade will ich ihn fragen was los ist, da kommt er mir zuvor. „Babe? Du hast deine Blase unter Kontrolle oder?" Verwirrt sehe ich an und nicke. „So schwer unser Baby mir das auch macht, aber ja. Wieso sollte ich nicht?" Nun sieht er mit großen Augen zu mir und zeigt dann auf den Boden, weshalb ich nun herunter schaue und eine kleine Pfütze entdecke.

Voller Panik sehe ich zu Mason und auch er sieht mich panisch an, doch dann schließt er kurz die Augen und atmet tief ein und aus. Danach schmeißt er einfach seinen Controller den er in seinen Händen hält auf den Tisch und kommt zu mir und nimmt meine Hand. „Hör zu. Es ist jetzt soweit und du sollst wissen wir schaffen das zusammen okay? Ich werde nicht von deiner Seite weichen. Hast du mich verstanden Baby?", fragt er und sieht mich intensiv an was mich einfach nicken lässt. „Gut. Jetzt müssen wir euch ins Krankenhaus bringen.", sagt er und verschränkt seine Hand mit meiner und wir verlassen das Zimmer. „Hier zieh dir einfach Hausschuhe an." Mason reicht mir meine Hausschuhe in welche ich dann reinschlüpfe. Dann sind wir auch schon im Auto.

„Mason. Die Tasche!", fällt mir plötzlich ein als wir schon auf dem Weg sind. „Mach dir keine Gedanken. Sie ist im Kofferraum schon seit Wochen. Versuch einfach ein wenig zu entspannen." „Wie soll ich mich...ough." Es zieht immer öfters in meinen Unterleib und ich denke ich drehe bald durch. „Ich werde mich niemals wieder über meine Schmerzen an meinen Tagen beklagen. Das hier ist viel schlimmer.", jammere ich und will gar nicht daran denken wie viel schlimmer die Schmerzen noch werden. „Ich weiß Baby. Aber du schaffst das. Ich glaub an dich.", versucht mich Mason auf der Fahrt weiter zu beruhigen und ein wenig funktioniert das auch.

Am Krankenhaus angekommen legt er seinen Arm um mich und bringt mich in rein. An der Anmeldung kralle ich mich in sein Shirt und wimmere leise vor mich hin, da die Schmerzen beginnen immer schlimmer zu werden. Lange dauert es nicht da werden wir schon zu einem Kreissaal gebracht und ich werde am CTG angeschlossen. Mason sitz neben mir und streicht mir immer wieder über den Kopf, hält meine Hand und küsst hin und wieder meine Stirn.

POV Mason

Eine Hebamme kommt ins Zimmer und schaut sich die Ergebnisse an. Ich beobachtet sie und werde innerlich leicht panisch als die Hebamme ihre Augen vergrößert und schnell aus dem Zimmer verschwindet. „Was ist los? Wieso ist sie so schnell hier raus?", frage Josi nach doch ich schüttelt bloß den Kopf. „Es ist bestimmt alles gut. Mach dir keine Gedanken.", beruhige ich sie doch weiß selbst nicht ob das so stimmen mag, aber damit soll sie sich jetzt in ihrem Zustand nicht befassen müssen.

Einen Moment später betritt die Hebamme mit zwei weiteren Hebammen und einem Arzt das Zimmer. „Miss Rice. Ich würde Sie gerne untersuchen und schauen wie weit Sie schon sind." Josephine nickt und wird von dem CTG genommen und dann auf ihren Rücken gelegt um das sie ihre Beine bestens spreizen kann um das der Arzt fühlen kann wie weit sie schon ist. „Tatsächlich.", meint er und nickt der Hebamme von eben zu. „Miss Rice. Sie sind 10cm geöffnet. Sind sie bereit ihr Baby zubekommen?", fragt der Arzt und schaut zu ihr, während ihr Blick meinen sucht. Nickend lächle ich ihr zu.

Lange müssen wir nicht mehr warten bis ihre starken Wehen einsetzen, sodass sie beginnen kann zu pressen. Josephine hatte sich für einen normale Geburt entschieden, als wir auf passender Kreissaal suchen waren. Ich stehe neben ihr am Kopfende und denke ich drehe gleich durch als Josephine laut aufschreit und meine Hand drückt. Ich fühle mich hilflos, so hilflos habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt. Josephine liegt in den Schmerzen ihres Lebens wahrscheinlich und versucht unser Baby auf die Welt zubekommen und ich darf und kann nur daneben stehen und ihre Hand dabei halten.

Am liebsten würde ich ihr die Schmerzen abnehmen, denn mir tut es mehr weh sie so schmerzverzerrt da liegen zu sehen. Die Zeit vergeht schrecklich langsam und dann entfernt sich der Arzt ein wenig. „Miss Rice. Es scheint Komplikationen zu geben. Ihr Baby liegt nicht in der richtigen Position um es auf diesen Weg zur Welt zubringen. Wir müssen leider einen Kaiserschnitt vornehmen." „Gibt es keine andere Lösung?", frage ich nach weil Josephine unser Baby eigentlich nur so auf die Welt bringen wollte. „Es tut uns leid, aber es gibt keine andere Lösung. Wir sollten ihn auch schnellstmöglich einleiten um das nichts schlimmeres passiert. Sie ist schon mitten in der Entbindung und das Kind liegt falsch. Bei weiteren Versuchen könnte dem Baby etwas passieren." Ich schaue zu Josephine und nicke ihr zu. „Es wird das beste sein", sage ich zu ihr und dann nickt sie dem Arzt zu.

Und dann geht es ganz schnell und Josephine wird samt Bett in den OP gebracht und ich erst in den Raum in welchem ich mich steril anziehen und desinfizieren kann. „Freuen Sie sich?", fragt eine Hebamme die mir bei der Kleidung hilft. „Und wie.", antworte ich und beginne zu lächeln bei dem Gedanken das es gleich soweit ist. Ich warte gespannt vor der Tür und Wippe nervös mit meinem Bein.

Dann bemerke ich wie zwei Hebammen sich flüsternd unterhalten und dann bemitleidend zu mir sehen. „Mister Mount? Ich müsste Sie bitten im Wartezimmer Platz zunehmen.", teilt mir nun eine der beiden mit. „Was? Wieso? Ich will zu meiner Verlobten." „Das geht leider nicht." „Wieso?", frage ich. „Das dürfen wir Ihnen nicht mitteilen." „Ist das ihr Ernst?", frage ich empört und die Dame nickt. „Meine Verlobte liegt da drin und jeden Moment könnte unser Baby kommen. Sie können doch nicht einfach jetzt entscheiden das ich doch nicht zu ihr darf.", verärgert sehe ich die beiden Damen an. „Der Arzt wird sie in Kenntnis setzen." Nun bringen sie mich endgültig ins Wartezimmer, was ich nach kurzer Zeit wieder verlassen darf und in das Zimmer von Josephine kann. Doch dort ist die Ruhe noch größeres Gift für meinen Kopf.

„Mister Mount?" Ich drehe mich zur Tür und sehe den Arzt. „Was ist mit ihr? Was ist mit dem Baby? Geht es ihnen gut?", bombardiere ich ihn direkt mit Fragen. „Es gibt weitere Komplikationen. Ihre Verlobte hat eine Schwangerschaftsvergiftung welche das Baby und ihre Verlobte in Gefahr bringt. Ich bin ehrlich mit Ihnen, denn es steht für beide nicht gut. Es tut mir leid Ihnen diese Bürde aufzuerlegen, aber wenn der Fall eintreten sollte und wir nur einem Helfen können, wenn sollen wir retten?" Entsetzt sehe ich den Arzt an und kann kaum seine Worte glauben. „Ich kann das nicht entscheiden. Das können Sie nicht von mir verlangen." Bemitleidend sieht er mich an. „Wir werden versuchen beiden zu helfen glauben Sie mir." Ich nicke und teile ihm auf die wiederholte Frage meine Entscheidung mit. „Wir tuen unser bestes." Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und lässt mich nun wieder alleine.

Ich lasse mich an der nächst besten Wand heruntergleiten und stütze meinen Kopf in meine Hände. Wir beide haben diesem Tag entgegen gefiebert und konnten an nichts anderes denken, als daran unser Baby bald in unseren Armen halten zu können. Doch jetzt sitze ich hier alleine, während Josephine und unser Baby in Gefahr sind. Mir bleibt nichts anders übrig als jetzt zu hoffen das es beide schaffen werden und ich dieses Krankenhaus auch mit beiden verlassen kann.

The Friend | Mason MountWo Geschichten leben. Entdecke jetzt