Das raue Gewitter ist nach wie vor unermüdlich über Rosewood am toben. Auf der Hauptstraße schließt Belphegor seinen Laden, mit der rechten Hand, von außen ab, während er mit der linken Hand einen schwarzen Regenschirm in seiner Hand hält, auf den der stark einfallende Regen plätschert.
In einem zügigen Tempo geht er zu dem Parkplatz neben seinem Laden und steigt schnell in sein Auto, als die Fußgängerzone sich aufgrund des unerträglichen Wetter's langsam leert.Er knallt seine Autotür zu und lässt sich sofort erschöpft in seinen Sitz fallen.
"Gott..."
Er schließt seine Augen und wischt sich den Regen aus seinem durchnässten Gesicht.
Den feuchten Schirm wirft er einfach auf den Beifahrersitz und denkt nicht weiter darüber nach.
Er holt aus seiner Anzugjacke den Autoschlüssel und steckt ihn daraufhin sofort in das zugehörige Zündloch des Oldtimers.
* WRRRRRMM *
heult der Motor des Autos auf, aber als er auf das Gaspedal drücken will schlägt draußen ein heftiger Blitz in unmittelbarer Nähe des Uhrenturms ein.
Er schaut in seinen Rückspiegel und sieht jemanden auf den hinteren Sitzen seines Wagens hocken.
Eine dunkle Silhouette.Aber Belphegor verzieht keine Mine, oder erschreckt sich - so wie es jeder andere tun würde.
Nein, er fängt sogar an zu lächeln.
"Hast du was du willst?", fragt Belph und starrt auf die dunkle Silhouette in seinem Auto.
"Die Erben der Nacht haben sie gerettet. Sie sind mir entwischt. Und jetzt kann ich sie nicht mehr lokalisieren.
Die Siphoner Schlampe ist Schuld.", erklärt die düstere Stimme vom Rücksitz ihr Problem.
"Raven? Wirklich.", kichert Belph und plötzlich schlägt noch ein Blitz ein.
Das kurze aufblitzende Licht schießt durch den Wagen und plötzlich sitzt die Silhouette auf dem Beifahrersitz neben Belph.
Es ist Valerian."Du solltest dir dein Lachen sparen, wenn sie mich aufhalten wird die Barriere nie fallen. Und du wirst nicht bekommen was du willst.", droht Valerian ihm bedrohlich und lässt erneut seine Augen aufflackern.
Belphegor bleibt unbeeindruckt und zieht den Schlüssel wieder aus dem Auto heraus.
Der Motor fährt herunter.
Belph dreht sich zu Valerian und schaut ihn in seine teuflischen Augen.
"Vergiss nicht wer dir die Flucht aus der Hölle ermöglicht hat. Du bist hier nur weil ich es so wollte.", weist er den mächtigen Valerian zurecht, so als wäre er nichts.
Valerian sagt nichts und senkt das Glühen in seinen Augen wieder.
Er dreht sich zur Frontscheibe und schaut auf die vorbeifahrenden Autos auf der nassen Hauptstraße von Rosewood.
"Du hättest jeden anderen aus der Hölle befreien können. Wieso durchbrichst du die Barriere nicht selbst und musst mich dafür tanzen lassen?", brummt die wahre Stimme von Valerian durch das Auto.Sie hört sich dunkel und grausam an. Anders als die Stimmen die seine menschlichen Hüllen abgeben.
Belph zieht sich elegant seine Krawatte zurecht,
"Du bist ein Gargoyle. Du kannst die Form von Menschen annehmen und starke Konzentrationen von Magie erzeugen. Genau diese Fähigkeit brauche ich und so etwas kann mir kein gewöhnlicher Dämon bieten."
Valerian runzelt seine Stirn und kratzt sich an seiner Hand.Auf seiner Hand ist eine Art extremer Ausschlag zu sehen, da die Hülle von Shawn langsam zu zerfallen beginnt.
"Ich weiß was du kannst und wozu du fähig bist. Du brauchst keinen Gargoyle um die Magie in diese Welt zurückzubringen.", wirft Valerian ein und versteht Belphs Motive nicht richtig.
"Dieses gelobte Land hier - diese Welt - hat seit Ewigkeiten keine Magie mehr. Du weißt genau so gut wie ich, dass Magie hier Mangelware ist. Und wir beide werden sie zurückbringen. Du bekommst das Leben geschenkt und ich bekomme all meine Macht wieder, die mir vor so vielen Jahren genommen wurde.", erklärt Belphegor erneut die Bedingungen des Deals zwischen den beiden.
"Aber deine Macht ist nicht das einzige was du wieder willst. Hinter dieser Barriere ist noch etwas...", mutmaßt Valerian lächelnd, als er sieht wie sich der Mund von Belph langsam verzieht.
Er atmet leicht auf.
"Sagen wir...hinter dieser Barriere befindet sich etwas sehr wertvolles.", erklärt er mysteriös.Belph schaut zu Valerian und dreht seinen Kopf leicht.
"Die werden bald mit dem Ritual anfangen. Du solltest deinen finalen Schachzug vorsichtig planen. Ich werde dich nicht nochmal aus der Hölle befreien.", befiehlt Belphegor ihm dominant die nächsten Schritte.
Valerian öffnet die Tür des Autos und stellt sich nun in den prasselnden Regen,
"Wie bist du nur so geworden?", brummt er Belph entgegen.
Er lächelt den Gargoyle nur schmal an.
"Ich habe alles verloren was ich liebte und mir wurde die schlimmste Bürde aufgezwungen die ein Mensch nur haben kann.
Der Träger der wahrhaftigen Finsternis zu sein.", antwortet er unironisch auf die Frage.
Valerian zuckt mit seinen Schultern und riesige fledermausartige Flügel breiten sich rasch aus seinem Rücken aus.
"Valerian tu' mir einen Gefallen. Xander und Raven dürfen sterben, aber lass Lily am leben. Ich brauch' sie noch. Ein toter Retter reicht mir.", bittet Belph ihn grinsend und startet erneut den Motor.Valerian schlägt mit seinen Flügeln und steigt majestätisch in die Luft auf. Der Flügelschlag ist bis unten durch den Regen zu hören.
Belph schließt die Tür und fährt los.
"War doch nicht so schwer."
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ROSEWOOD - Erben der Nacht
Paranormal"Was wäre wenn die Geschichten stimmen? Was wäre wenn es Magie wirklich gibt?" Die von den Ereignissen der Vergangenheit zerrüttete Familie Prawl kehrt zurück nach Rosewood - den einzigen Ort ihrer Jugend den sie nicht mit Tod, Leid und Hass verbind...