2.09: "Glücklicher denn je'"

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"Los tu es. Drück ab. LOS DRÜCK AB DU STÜCK SCHEIßE, ODER WILLST DU MIR DOCH LIEBER DIE KEHLE AUFSCHLITZEN?!"
Xander schaut sich verwirrt um und spürt wie das Blut von seinen Händen tropft.
"Ich...so sollte das alles nicht enden..es tut mir leid..", murmelt er und und hebt seine rechte Hand an, die von Blut überströmt ist. In seiner linken hält er eine geladene Pistole.
"Xander...", flüstert eine Stimme von der linken Seite.
"Du bist verloren, genau wie Dad es war.", murmelt Nick aus dem unendlichen Schwarz was den Prawl umgibt. Er klimpert mit den Augen und versucht die Silhouetten - bestehend aus unzähligen Funken Glut - zu erkennen,
"Wo zur Hölle bin ich...?", fragt er sich selbst verwirrt.
Plötzlich erscheint Joshua hinter ihm,
"Überraschung du Hurensohn, HAHAHAH!", lacht er und rammt ihm ein Messer in den Hals. Xander reißt seine Augen auf und spürt wie seine Nerven durchtrennt werden und er sich keinen Zentimeter mehr bewegen kann. Er fällt zu Boden und sieht Joshua über ihn stehen, während er in Todesangst versucht das Blut was seine Lungen füllt auszuspucken. Plötzlich erscheint aus der schwarzen Leere Gabriel und legt seine Hand auf die Schulter von Joshua, welcher Xander förmlich in die Seele starrt.
"Gut gemacht, Junge. Jeder bekommt was er verdient. Und er...er fährt direkt wieder zurück in die Hölle..", spricht Gabe hasserfüllt über Xander.

"HILFE, HILFEEEE!", schreit Xander und reißt seine Augen auf.

Schweißgebadet wacht er in einem rostigen Bett auf, vor dem sein besorgter Bruder Gabriel steht und sofort zu ihm hin eilt.
"Bruder...alles ist gut, ich bin's.", spricht Gabriel und greift Xander beruhigend an die Hand. Sofort rutscht dieser nervös nach hinten und reißt sich von Gabe los,
"WO BIN ICH? WAS IST DAS HIER?!", brüllt er und schaut sich panisch um. Gabriel hebt seine Hände und geht ein paar Schritte zurück, um Xanders gewünschte Distanz zu respektieren. Die Tür zu dem Zimmer geht auf und Lily kommt hinein.
"Was ist hier los? Oh. Xander!", fragt sie erst, aber freut sich dann als sie sieht, dass ihr Bruder wach ist.
"Lily? Ist...ist das real?", fragt er und atmet immernoch schwer.
"Was denn sonst? Als du Gabriel umarmt hast bist du zusammengeklappt. Wie ein Sack Stroh. Wir dachten schon du wärst wieder tot, aber ich schätze mal sich von seiner schlechteren Hälfte zu trennen ist wohl nicht so einfach wie man denkt.", erklärt seine Schwester sarkastisch, aber sympathisch, die Situation. Gabriel zeigt zur offenen Tür hinaus,
"Du bist hier in unserem neuen Zuhause. Darf ich vorstellen: Der Bunker!"

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Die drei Geschwister gehen durch die verzweigten Korridore des Bunkers und stellen ihrem frisch zurückverwandelten Bruder alles vor, was es in diesem Schmuckstück, aus den Zeiten der Hexenjagdten, alles gibt.
"Und du hast das alles alleine neu eingerichtet?", fragt der wie ausgewechselte Xander seine Schwester beeindruckt.
"Ich hatte n' Wochenende frei.", lacht Lily schmunzelnd. Auf dem Korridor treffen sie Angelica, die gerade mit einem riesigen Stapel Bücher durch die Gänge huscht.
"Angelica! Komm mal her!", ruft Gabe und winkt ihr zu. Sie stellt schnell die Bücher auf dem Boden ab und zupft sich an ihrer schwarzen Robe. Als sie Xander erblickt zucken ihre Augenbrauen sofort nervös.
Xander grinst und reibt sich die Hände. Er geht auf Angelica zu und verbeugt sich ironisch.
"Angelica. Ich hätte nicht gedacht mich mal zu freuen dein viel zu stark geschminktes Siphoner Gesicht zu sehen.", begrüßt er sie. Sie scheint recht verwundert,
"Wirklich? Ich hätte eher mit einer Erklärung der ewigen Feindschaft gerechnet, nachdem ich dich getötet habe."
Er schaut sie an und schüttelt den Kopf.
"Du hast getan was getan werden musste um Valerian stoppen zu können. Nunja, wir haben ihn nicht getötet und weit aus mehr Probleme ausgelöst als wir davor hatten, aber ich verstehe es. Und außerdem hast du die Stadt und meine Familie beschützt, dank deiner Barriere.", antwortet er ihr ungewöhnlich verständnisvoll. Sie weiß nicht was sie sagen soll. Gabriel schaut Lily beeindruckt an von Xanders reifen Aussagen.
"Danke, Angelica. Ernsthaft.", sagt er und streckt ihr die Hand aus. Sie runzelt die Stirn und gibt ihm auch ihre Hand. Nach einem freundschaftlichen Händeschütteln greift Angelica wieder nach den Büchern und verabschiedet sich von den Drei für etwas Recherche über den Bunker.
Die Geschwister kommen langsam im Richtung Bibliothek.
"Bevor wir da reingehen solltest du-", wirft Lily unsicher ein.
"XANDER!", ruft sofort die Stimme von 'Diego' und unterbricht sie.
"Verdammt.", keucht Gabe. Xander schaut verwundert zu dem Kartentisch und erkennt für sich selbst nichts weiter als dem Besitzer der Frye Bar.
"Wieso ist er hier? Ist er eingeweiht?", fragt Xander und bekommt als Antwort nicht weiteres als ein nervöses Gaspen von Gabe.
'Diego' rennt auf Xander zu und fällt ihm in die Arme. Der Prawl ist sichtlich verwirrt über diese unangenehme Situation.
"Ich hab dich so vermisst, Mann.", flüstert er ihm ins Ohr und überfordert Xander damit nur noch mehr.
"Was läuft hier?", fragt Xander und weicht sofort zurück. 'Diego' schaut Lily und Gabe mit großen Augen an,
"Ihr habt ihm es nicht erzählt?"
Lily beißt sich auf die Zähne.
"Er ist gerade erst aufgewacht...", quiekt sie sofort. Xander dreht sich wieder zu Diego um und zieht seine Augenbrauen befremdlich zusammen.
"Ich bin's. Nick.", gibt sich der andere Prawl zu erkennen und löst etwas in Xander aus. Die Mundwinkel des ehemaligen Dämons beginnen zu zittern, genauso wie seine Hände.
"Nick!", ruft die Stimme von 'Alice', welche die Treppe des Bunkers hinunterläuft und gerade mit frischen Einkäufen wieder da ist. Xanders Augen füllen sich mit Tränen und er nimmt die 'Bürgermeisterin' nicht einmal wahr.
"Ich dachte ich könnte nie wieder mit dir reden. Es...es tut mir leid. Ich..i...ich hätte da sein müssen als..fuck.", schluchzt Xander und versenkt seinen Kopf in Nicks Schultern. Sein Bruder legt wieder seine Arme um ihn und schüttelt den Kopf.
"Du konntest da nichts für. Dad war ein Monster. Aber er hat für das bezahlt was er getan hat. Und ich bin doch wieder hier, Idiot.", lacht Nick und verdrückt sich ebenfalls ein paar Tränen.
"Ich liebe dich, Nick. Ich liebe euch alle.", sagt Xander und dreht sich zu seinen Geschwistern.
"Bald haben wir Shawn wieder und dann sind wir alle wieder zusammen. Ich habe mir nie etwas mehr gewünscht. Ich habe diese Familie zerstört und jetzt ist es das Mindeste was ich tun kann, wenn ich sie wieder zusammenführe.", spricht er zu den anderen und lächelt mit einem Glänzen in seinen Augen.
"Wow...Du hast dich wirklich verändert..", keucht sie und blickt dem verwunderten Xander in die Augen.
"Mom, du solltest-", zischt Lily und erzeugt damit sofort ein starkes aufatmen ihres großen Bruders.
"Mom?", flüstert Xander und starrt die Bürgermeisterin intensiv an.

ROSEWOOD - Erben der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt