"Du bist zurück...", stellt Xander fest und starrt seine Mutter überfordert an. Minerva kommt etwas näher und lächelt breit, aber Xander stellt sich sofort hinter den Kartentisch - und erzeugt dadurch Abstand zwischen ihm und seiner Mutter. Minerva atmet aus und ihre Augenbrauen ziehen sich traurig nach oben.
"Xander, sie ist unsere Mutter.", wirft Nick ein, aber es bringt nichts.
"Du warst nicht dabei. Sie wollte lieber Rache, als bei uns zu sein. Sie sagte sie liebt uns. Damals als wir Kinder waren, sagte sie sie beschützt uns.
Aber alles...Lügen..", grummelt Xander und beißt sich zornig auf seine Zähne. Lily und Gabe schauen sich nervös an.
"Es tut mir leid, jede Sekunde im Jenseits bereute ich es...ich..ich dachte wenn eure Stiefmutter weg wäre, könnten wir wieder glücklich sein. Sie hat mir meinen Mann genommen!", versucht sich Minerva emotional zu rechtfertigen.
"DAD WAR EIN MÖRDER! ER TÖTETE NICK UND TROTZDEM WARST DU EIFERSÜCHTIG AUF DIE MUTTER MEINER HALBSCHWESTER?!", schreit Xander und zeigt vorwurfsvoll auf Minerva. Gabriel greift nach Xanders Arm, um ihn zu beruhigen, aber sofort schlägt er die Hand seines Bruders weg.
"Lass mich in Ruhe...wie könnt ihr sie nur anschauen? Habt ihr nicht gelernt? Wisst ihr nicht mehr was sie alles zerstört hat. Sie hat nicht nur unsere Familie zerstört..", flüstert Xander und hat nichts als einen entsetzten Blick für Gabriel übrig."Sie hat den Trank hergestellt, der dich von seiner schlechteren Hälfte trennte.", wirft Lily in die hitzige Diskussion ein und erzeugt damit eine unangenehme Stille.
Xander dreht sich zu seiner Mutter und kneift seine Augen etwas zusammen,
"Du kannst zaubern? Aber klar...was du an Alices Haus abgezogen hast. Du warst das!", lächelt er und ihm fällt der Vorfall wieder ein, bei dem der Pressesprecher - welchen Xander als Dämon ermordete - anwesend war.
"Ich habe mir etwas abgeguckt, als ich auf der anderen Seite war.", versucht sich die Mutter zu rechtfertigen. Xander schmunzelt und hat den selben Gesichtsausdruck, den der 'alte Xander' auch immer hatte: Vorwurfsvoll und höhnisch. Er starrt Minerva an und glaubt ihr kein Wort.
"Niemand kann einfach so Magie erlernen, als wäre es ein Wachstumsschub.", keucht der Prawl.
"Nick. Bruder, willst du uns die Wahrheit sagen? Wie seid ihr wieder zurück ins Leben gekommen? Und jetzt spar dir bitte deine Lügen für ein anderes mal auf. Ich werde es so oder so herausfinden.", fragt Xander seinen wiederauferstandenen Bruder und vermutet, dass die beiden Familienmitglieder etwas großes verheimlichen. Nick scheint nervös und schluckt sich einen großen Kloß den Hals hinunter.
Gabe stellt sich vor Nick und schüttelt den Kopf,
"Bruder. Nein. Lass Nick bei deinen paranoiden Schüben außen vor.", befiehlt er seinem großen Bruder ernst.
"Leck mich am Arsch.", antwortet Xander und greift nach seinem schwarzen Trenchcoat, welcher auf dem langen Eichentisch liegt. Er zieht sich diesen über und spaziert wütend aus dem Bunker.---
Die Tür zu einem alten und scheinbar Jahrzehnte verlassenen Raum wird mit einem grummeligen Knatschen geöffnet, welches sich so anhört als würde eine alte Hexe triumphierend lachen.
Durch den Türrahmen tritt Belphegor, welcher mit seinem perfekt sitzenden Anzug und einer dunkelblauen Krawatte das Gegenteil ist, von dem was diesen Raum auszeichnet. Modern und frisch.Er schaut sich um und von der Decke hängt eine hölzerne Schnur, voller selbstgeschnitzter Tiere. Pferde, Vögel und auch ein Drache. Heute würde man so eine Konstruktion 'Glockenspiel' nennen, aber da es ziemlich alt zu sein scheint, ist es weit von diesem Titel entfernt. Unter den vielen Tieren steht ein kleines Kinderbett, mit verbauten krummen Holzbalken, damit man das Bett schaukeln kann. Vorsichtig stellt er sich vor das Bett und legt mit zusammengepressten Lippen seine Hände auf das Bett und wippt es hin und her.
"Papa?", fragt eine junge Mädchenstimme hinter ihm.
Belph dreht sich um und seine zitternden Augen erblicken eine junge Frau, in einem weißen Nachthemd.
"Papa, was machst du hier? Du solltest in Rosewood sein.", fragt sie ihn und kommt näher. Belph schüttelt den Kopf und muss sich einen Gefühlsausbruch unterdrücken. Es fühlt sich so an, als wären die Tränen hinter seinen Augen das Wasser in einem instabilen Staudamm, welcher drauf und dran ist in sich einzustürzen.
"Noore, es tut mir so leid..Ich habe es versucht, wirklich. Ich habe alles in meiner Macht stehende getan, um wieder bei dir zu sein, aber ich bin zu schwach. So wie damals.", schluchzt er und schaut beschämt zu Boden. Seine scheinbare Tochter schüttelt den Kopf und legt ihre Hand verständnisvoll auf seine Schulter. Er schaut verletzt zu ihr auf.
"Du warst nicht zu schwach, Papa.", nimmt sie die Schuld von ihm.
"Nur zu feige.", fügt sie hinzu und ihr Gesicht wird von dem süßen freundlichen, zu einem wütenden und jähzornigen,
"Du liebtest deine Macht mehr als mich. Und mehr als Mama.."
"Was?", fragt er und schaut sich um,
"Was redest du da? Ich brauchte die Macht um dich zu retten, du hast es mir selbst gesagt. Du sagtest du verstehst es!"
Der Raum beginnt verschwommen zu wirken und ein starker Wind fegt durch sein Haar.
"Du hast mich alleine gelassen.", hallt Noores Stimme durch den Raum und das Konstrukt dessen zerbricht langsam in seine Ursprungsfragmente der dunklen Magie.
Belphegor schaut sich um und schüttelt sauer seinen Kopf.
"DU MISTSTÜCK! DAS WIRST DU BEREUEN!!!", brüllt er und sieht wie sich seine Tochter auflöst und eine lachende Raven - in ihrem majestätischen dunkelroten Kleid - vor ihm steht.Er reißt seine Augen auf und liegt verschwitzt in seinem Bett. Alleine und voller Angst. Er schaut auf die Uhr, welche '03:24 AM' anzeigt und richtet sich sauer aus seinem Bett auf. Seine Augen wandern zu dem Schlafzimmerfenster, von dem aus er die ganze Stadt sehen kann. Doch sein Blick widmet sich dem Mond. Aus der Wut wird ein Lächeln, welches mysteriöser und verhängnisvoller denn je' scheint...
DU LIEST GERADE
ROSEWOOD - Erben der Nacht
Paranormal"Was wäre wenn die Geschichten stimmen? Was wäre wenn es Magie wirklich gibt?" Die von den Ereignissen der Vergangenheit zerrüttete Familie Prawl kehrt zurück nach Rosewood - den einzigen Ort ihrer Jugend den sie nicht mit Tod, Leid und Hass verbind...