KAPITEL 24.

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Am nächsten Tag war ich wieder auf Arbeit. Ava hatte ich in den letzten zwei Monaten, zwar im Club gesehen, aber ich hatte mich nicht mit ihr unterhalten. Ich wollte mich auch nicht mit meiner ehemaligen besten Freundin unterhalten, da sie es wirklich zu weit getrieben hatte. Mama hatte die Auseinandersetzung zwischen Ava und mir mitbekommen und konnte es gut nachvollziehen, wenn aber und ich erst mal auf Abstand gehen. Ich bekam andere Zeiten, wo ich auf welchem Podest stand und Ava arbeitete nur noch zwei Tage in der Woche. Dafür durfte sie aber auch das Trinkgeld behalten, was ihr zugesteckt wurde.

Gerade war ich dabei, mich rückwärts an der Stange etwas hinuntergleiten zu lassen, als mein Blick zum Eingang glitt. Scheine wurden mir wieder auf das Podest geworfen, wofür ich nichts weiter tat, als meine Künste an der Pole-Dance Stange zu spielen. Das Mädchen sah sehr hilflos aus. Ihre roten Haare hatte sie zu einem unordentlichen Dutt zusammen geknotet und sah sich etwas unorientiert in dem Club um. Ich suchte nach Mama, die eigentlich in der Bar stehen sollte, was sie aber nicht tat. Stirnrunzeln glitt ich elegant von der Stange herunter und sammelt das Geld ein.

»Ich komm gleich wieder Jungs.« Sprach ich zu den Herren und steckte mir das Geld in meinen BH hinein. Mit den viel zu hohen High Heels, in denen ich recht gut laufen konnte, lief ich auf das Mädchen zu. Als ich vor ihr stehen blieb, musterte ich sie von oben bis unten. Sie hatte mich noch nicht mitbekommen, aber das würde sich in den nächsten paar Sekunden ändern. Ihre roten Haare, waren im Nacken zusammen geknotet. Ihre blauen Augen sahen sich fragend in den Club herum, als würde sie irgend jemanden suchen. Als ihre Augen in meinen sahen, zuckte sie leicht zusammen. Sie trug ganz normale Sneaker, war vielleicht gerade mal 1,60 groß und trug einen Basic Mode Style. Eine viel zu große weiße Schlaghose, einen pinken Pullover und weiße Sneaker. Ich lächelte sie aufmunternd an, da sie mir den Anschein machte, schüchtern zu sein und keine Ahnung hatte warum sie hier in diesem Strip-Club war.

»Kann ich dir helfen?« Fragte ich vorsichtig und sah sie mit einem sanften Blick an. Die meisten von den Mädchen, die hier arbeiten, hatten einen harten Blick drauf. Dem Mädchen aber wollte ich das ersparen, dass sie dachte ich hätte keine Gefühle, sondern sah sie ganz normal an. Schüchtern nickte sie mit dem Kopf und ich deutete mit meiner Hand auf einen der Barhocker an der Bar. Brav setzte sie sich drauf und bestellte sich erst mal ein Wasser. Ich setzte mich neben sie und sah sie weiter an. Ihre blauen Augen streiten wie Kristalle und ihre Zähne waren perfekt weiß. Von ihren Lippen wollte ich gar nicht erst anfangen. Schön voll und geschwungen und mit einem Lipgloss verziert.

»Ich bin auf der Durchreise und habe mich etwas verwirrt.« Gab sie schüchtern zurück und nippte etwas an ihrem Wasserglas. Ich nickte reichte ihr meine Hand und stellte mich vor.

»Ich bin Olivia aber du kannst Lia du mir sagen.« Freudig lächelnd nahm die junge Frau meine Hand in ihre und schüttelte sie.

»Ich bin Anastasia, aber sag Ana zu mir.« Ich lächelte sie ebenfalls freundlich an und fragte mich, was eine so junge Dame, wie sie, nach Mexico City leitete.

»Und was willst du hier machen Ana?« Fragte ich neugierig, da es für mich nichts in Mexico City gab, was junge Frauen anlocken sollte. Bei den Männern wusste ich, Mexico City hatte die besten Stripclubs und Stripperin in ganz Mexiko. Die rothaarige junge Frau vor mir, zuckte nur mit den Schultern und sah auf ihre lackierten Finger.

»Ich wollte raus von zu Hause.« Teilte sie mir mit und ich nickte mit dem Kopf.

»Ich hab es nicht leicht mit meiner Familie weißt du?« Fragte sie mich jetzt würden wir uns schon seit Jahren kennen. Ich seufzte tief und nickte. Das kannte ich zu gut.

»Eigentlich wollte ich nach Sizilien, aber das war mir dann doch zu weit weg von meiner Familie.« Sie lachte und präsentierte mir ihre schönen weißen perfekten Zähne. Ein grinsen konnte ich mir ebenfalls nicht vergleichen. Auch wenn man mit seinen Eltern für stritten ist, wollte man sie doch nicht über so viele Kilometer alleine lassen.

»Hast du schon eine Unterkunft?« Fragte ich Anastasia und sie schützte leicht mit dem Kopf. Ich seufzte tief und sah auf die Uhr, die hinter der Bar angebracht war.

»Ich habe in 20 Minuten Schluss.« Antwortete ich ihr uns statt langsam vom Hocker auf.

»Wenn du möchtest kannst du eine Nacht bei mir übernachten.« bot ich ihr an und erfreue dich nickte Anastasia mit dem Kopf. Ich grinste, verabschiedete mich von ihr und machte mich wieder auf mein Podest um die Männer bei Laune zu halten.

Nach 20 Minuten war meine Schicht zu Ende und ich sammelte die restlichen Geldscheine, die die Männer an mich für prasselt hatten ein. Ana saß noch immer an der Bar und hatte mir dabei zugesehen, wie ich die Kunststücke an der Stange vor führte. Ich nickte ihr einmal zu und sie versicherte mir, dass sie an der Bar auf mich warten würde. Mit schnellen Schritten lief ich in die Kabinen und steckt das Geld in meine Tasche hinein. Diese Dessous zog ich zügig aus und tausche sie gegen meine normale Unterwäsche und zog meine Olivfarben der Jeanshose an sowie ein schwarzes Oberteil. Eine leichte Jacke zog ich drüber, da der Wind schon etwas kalt war. Duschen würde ich zu Hause und schnappte mir meine Tasche. Mit dem Telefon in der Hand, schrieb ich Adrian, dass ich Besuch haben würde und er mich heute nicht abholen soll. Ein paar Sekunden später bekam ich schon die Nachricht, dass es okay sei und er heute sowieso nicht vorbeigekommen wäre, da es ein familiäres Problem gab. Ich schrieb zurück, dass es kein Problem sei und ich hoffe dass sich das Problem in der Familie klären lässt.

»Wir fahren höchstens 10 Minuten zu meinem Haus.« Sprach ich als wir aus dem Club traten und auf dem Weg zu meinem Wagen waren.

»Studierst du oder was hast du nach der Schule gemacht?« Fragte ich Ana und sie erzählte mir, dass sie englische Literatur studiert hatte. Sie wusste noch nicht was sie danach machen wollte, ob sie in einen Verlag einsteigen wollte oder etwas völlig anderes machen wollte.
»Englische Literatur, das klingt doch gut.« Sprach ich ihr Mut zu, dass sie bei dem Studium bleiben sollte und öffnete den Wagen von meinem Mercedes AMG. Ihre Augen weiten sich kaum merklich als ich die Türen von dem Wagen öffnete.

»Ich hab lange dafür gespart.« Sprach ich zu ihr als wir synchron in den Wagen eingestiegen. Sie lachte auf und musterte das Innere von dem Mercedes.

»Machst du das freiwillig?« Fragte Ana mich leise und deutete mit ihrem Kopf auf den Eingang des Strip-Club ist. Ich nickte mit dem Kopf und erzählte ihr etwas darüber, wie ich zu dem Strip-Club gekommen war.

»Das ist doch aber nett von der Dame.« Sprach Ana und ich nickte, während ich auf die Straße Abdruck, die zu meinem Haus führte.

»Und das Haus gehört auch dir?« Fragte erinnere mich begeistert, denn sie wusste anscheinend nicht, was eine Stripperin in Mexico City in einer Nacht verdiente. Wieder nickte ich mit meinem Kopf und stellte den Wagen direkt vor meiner Einfahrt hin. Wir stiegen aus und Ana holte ihren Rucksack aus meinem Kofferraum, den sie da vorhin eingepackt hatte.

»Wo möchtest du denn als Nächstes hin?« Fragt ich an Anastasia gerichtet als ich die Haustüre auf Schloss.

»Das weiß ich noch nicht, irgendwo hin was schönes.« sie lächelte mich dabei an und zaubert mir damit ein Lächeln aufs Gesicht. Noch nie hatte ich so eine selbstbewusste junge Frau getroffen, die wusste was sie wollte, ließ sich dennoch von ihrem Glück leiten.

»Wie wär's, wenn du noch ein paar Tage bleiben würdest und wir uns ein wenig kennen lernen?« fragte ich an Ana gerichtet und zeigt ihr eines der Gästezimmer. Natürlich nicht das Gästezimmer, wo mein Bruder drin geschlafen hatte. Ein Gästezimmer in der ersten Etage. Ana saß ich in dem Raum rum und stellte ihren Rucksack neben dem Bett ab. Sie nickte bei meinem Vorschlag und fragte, wo man am besten etwas trinken gehen können. Ich schlug ihr die Bar vor, in der ich mit Adrian hingegangen war.

»Wenn du möchtest können wir morgen nach meiner Arbeit dorthin gehen?« Anna nickte begeistert mit dem Kopf und fing an ihren kleinen Rucksack auszupacken.

»Wenn du noch was essen möchtest, ich kann dir noch etwas kochen.« schlug ich ihr vor, doch sie schüttelte schnell mit dem Kopf.
»Ich habe schon gegessen, aber Dankeschön.« Ich nickte und wünsch dir eine gute Nacht.

»Wenn etwas sein sollte ich bin unten im Wohnzimmer.« Sprach ich zu ihr und ließ sie im Raum alleine.

Stripgirl | Liebe ist das was zählt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt