KAPITEL 2.

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Vor drei Jahren...

Meine Nacht im Club ist für heute zu Ende. Ich saß vor meinem Schminktisch und schminkte mich ab. Meine Füße schmerzten, durch die hohen High Heels die mir aufgebrummt wurden. Die anderen Mädchen hatten damit kein Problem. Die Mädchen, die noch nicht lange hier waren, hatten kürzere Schichten zu Strippen, wie die die länger dabei waren.

»Er wartet hinten auf dich, Lia.« ich verdrehte meine Augen. Seit Tagen wartete er hinter dem Club auf mich. Immer wenn meine Schicht zu ende ist, gehe ich durch den hinter Eingang.

»Schon wieder?« ich sahin die blauen Augen von Ava, meine beste Freundin im Club und außerhalb.

Zusammen hatten wir den Club gefunden und sind so enger zusammen gewachsen. Seit dem Kindergarten kennen wir uns und waren unzertrennlich. Meine Eltern wollten kein College Geld bezahlen und hatten mich auf die Straße gesetzt. Bei Ava sah es fast genau so aus, bloß, dass sie schwanger war und nicht abtreiben wollte. Wir landeten zusammen auf der Straße und wurden von einer netten Damen angesprochen. Es war komisch, als sie uns das Angebot gemacht hatte, in einem Club für sie zu Tanzen. An einer Stange, für Geld, was wir behalten könnten, wenn die Kunden es uns gaben.

Die ersten Wochen waren hart, wir waren neu, unerfahren. Aber je länger wir da blieben, desto besser wurden wir und die Nachfrage nach uns größer.

»Seit zwei Wochen geht das schon.« beschwerte sich Ava und setzte sich neben mich. Ihre blonden Haare hatte sie zusammen gebunden und sah mich mit ihrem Glitzerlidschatten an.

»Hättest du mich nicht drauf angesprochen, wäre es mir bis jetzt nicht aufgefallen.« grimmig sah ich mein Spiegelbild an und fragte mich, was der Mann von mir wollte. Ich war eine Stripperin, ich verdiene mein Geld durchtanzen an einer Stange. Fahre einen Mercedes, wofür ich zwölf Monate sparen musste. Ich arbeite jeden Tag, habe kaum Freizeit und wenn, verbringe ich die mit Ava und der süßen kleinen Claire.

»Es wurde mir auch nur von Alfredo berichtet.« Ava zuckte mit den Schultern und schminkte sich ihr Gesicht ab. Alfredo war einer der Sicherheitskräfte in dem Strip-Club.

»Gib ihm eine Abfuhr, Lia.« fast schon flehend sah meine beste Freundin Ava mich an. Ich nickte und Cremte mir zu aller letzt mein Gesicht ein. Das ganze Make-up, was ich mir jeden Tag ins Gesicht schmierte, machte meine Haut unrein, trotz guten abschminken.

»Wir sehen uns morgen.« ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, schnappte mir meine Tasche und lief aus den Umkleideraum. Andere Mädchen kamen mir mit denen, die ich schon länger oder kürzer zusammen arbeitete, entgegen und wünschten mir einen schönen Abend. Jeden Tag verließ ich den Strip-Club um 00:30Uhr. Das war meine Zeit zu gehen und würde den Club erst wieder um sechs, am Abend, betreten. Wie erwartet stand der gut aussehende Mann an der hinteren Türe, an der Steinwand gelehnt und rauchte eine Zigarette. Als er mich sah, im Schatten des Lichtes, warf er seine Zigarette weg und kam auf mich zu.

»Pünktlich wie eh und je.« Seine raue Stimme hinterließ eine leichte Gänsehaut.

»Was muss ich machen, dass du mir gehörst?« die raue tiefe Stimme drang an mein Ohr und hinterließ eine Gänsehaut.

»500$Für eine Nacht.« gab ich flüstert zurück und spürte wie seine zarten Finger, meinen Arm rauf und Abfuhren. Er lachte. Er hatte so eine raue, kehlige Stimme, dass mir schwummrig wurde.

»Wie viel muss ich für dein Herz bezahlen?« meine Atmung stoppte und mein Herz schlug immer schneller gegen meinen Brustkorb.

»Gewinnes für dich.« flüsterte ich kaum hörbar und sah auf seine Lippen, die mir so nahe waren, wie sonst oft. Ich müsste mich nur nachvorne beugen und schon würde ich seine Lippen auf meinen spüren.

»Und wie stelle ich das am besten an?« Fragte Adrian mich und leckte sich über die Lippen, als seine Augen zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her flog. Ich schluckt und sah in seine blauen Augen.

»Das musst du selber herausfinden.« Damit wandte ich mich ab und lief mit pochen im Herzen aus der Hintergasse heraus. Ich hörte ein leises auflachen von ihm und lief mit schnellen Schritten auf meinen Wagen zu.

Durch die Arbeit im Strip-Club konnte ich mir nach einem halben Jahr ein kleines Haus am Stadtrand kaufen. Ava hatte sich für sie und Claire ein Apartment gekauft. Wenn Ava und Claire mich manchmal besuchen kommen und es dann zu spät wird, übernachten beide bei mir. Beide hatten sich in meinem Haus, ihre eigenen Zimmer eingerichtet. Erstmusste ich sie etwas überreden, dass sie mein Angebot annehmen, aber nach langen überreden sind sie dann eingeknickt.

»Wir sehen uns morgen!« Hörte ich noch die Stimme von Adrian, ehe ich die Wagentüre öffnete und mich hinein setzte. Ich wollte so schnell wie möglich weg. Langsam ist es echt gruselig, dass er jeden Abend auf mich wartete und mit mir versucht ein Gespräch aufzubauen. Doch bevor ich die Wagentüre schloss, kam mir die Unterhaltung mit meiner besten Freundin wieder in den Sinn. Ich musste den ganzen Ende bereiten! Jetzt sofort. Ich stieg wieder aus und Schluss die Wagentüre. Verwunderte Adrian mich an und ich lief wieder zu ihm hinüber. Ich stand direkt gegenüber von ihm und musste ihn einmal von oben bis unten. Schlecht sah er nicht aus, das musste man ihm lassen.

»Du starrst Kleines.« Wies er mich drauf hin und tippt mit seinem Finger auf meine Nasenspitze. Erschrocken zuckte ich zurück und sah ihn unglaublich an. Ich atmete einmal tief durch und sah ihn an. Seine blauen Augen bohrten sich in meine grünen und ich verlor meine Worte, die ich mir schon zurecht gelegt hatte.

»Ich möchte nicht, dass du, jeden Abend vor dem Club, auf mich wartest.« sprach ich mit leiser, aber fester, Stimme zu ihm.

»Ich fühle mich von dir gestalkt.« Drückte ich nachdrücklich nach und sah in das lachende Gesicht von Adrian. Er lacht! Er lacht über das was ich zu ihm gesagt habe. Er nahm mich nicht ernst, aber das würde sich nach der Zeit langsam nehmen.

»Wenn du weiter so machst, werde ich den Sicherheitsleuten Bescheid sagen, dass sie dir Hausverbot erteilen.« sprach ich nachdrücklich und nun zum Fenster und sah in das Gesicht von Adrian.

»Dann kann ich dich aber nicht beschützen.« langsam kam er noch einen Schritt auf mich zu, dass ich sein Atmen auf meinem Gesicht spürte. Verwirrt sah ich ihn an, als er die Worte sagte.

»Beschützen?« fragte ich und legte meine Stirn in falten.

»Wovor?« jetzt hatte er meine volle Aufmerksamkeit. Er fuhr sich durch seine schwarzen Haare und dann durch seinen drei Tage Bart.

»Jemanden.« damit lies er mich stehen. Das erste mal in den zwei Wochen hatten ich ihn immer stehen lassen, doch jetzt, heute, war es andersherum. Ich sah Adrian noch so lange hinterher, bis er in einer Seitenstraße verschwand. Wenn er morgen auftauchen würde, würde ich mir vornehmen ihn aus zu quetschen, wie er das meint, dass ich in Gefahr bin.

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