KAPITEL 5.

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»Hast du mich gesucht?« erschrocken drehte ich mich herum und sah in das markante Gesicht von Adrian.

»Ja.« gab ich zurück und presste meine Lippen aufeinander. Ein kühler Wind blies meine Haare nachhinten und lies meinen Körper kurz zittern.

»Willst du... willst du was trinken gehen?« fragte ich und deutete mit meiner Hand, hinter mir.

»Eine gute Bar liegt am Ende dieser Straße.« Adrian lächelte und nickte. Nebeneinander liefen wir durch die Stadt von Mexico City. Das Nachtleben würde erst jetzt anfangen und zog vielen jungen Studenten und Schüler auf die Straßen.

»Hast du eine bestimmte Bar wo du hin willst?« Hörte ich die raue Stimme von Adrian, dicht an mein Ohr. Ich blieb stehen und sah ihn mit großen Augen an. Nie hätte ich gedacht, dass ein Mann so eine Wirkung auf mich haben würde. Aber für alles gab es ein erstes Mal.

»Corona de oro.« schlug ich vor und setzte meinen Weg fort. Ich hörte die Schritte von Adrian dicht hinter mir und folgte mir in die Bar.

»Warst du schon mal dort drin?« Fragte ich ihn als ich die Türe der Baröffnete. Adrian schüttelte nur mit dem Kopf und drehte seinen Kopf einmal nach links und einmal nach rechts. Als würde er vor etwas weglaufen oder die Lage abchecken. Ich zuckte nur mit den Schultern und trat in die Bar hinein. Ich setzte mich direkt an die Bar, auf meinem Stammplatz und Adrian direkt neben mir.

»Es freut mich, dass du das Angebot angenommen hattest.« sagte ich leise mit zittriger Stimme und bestellte mir ein Bier. Adrian nickte lächelnd und vor sich immer durch seine schwarzen Haare. Mit seinen glänzenden blauen Augen ließ er mich nicht eine Sekunde aus den Augen.

»Du hast schöne Augen.« Flüsterte ich und realisierte erst, als ich ausgesprochen hatte, was ich da überhaupt gesagt hatte. Adrian präsentierte mir seine weißen perfekten Zähne und lachte leise vor sich hin.

»So ein schönes Kompliment habe ich lange nicht mehr gehört.« Noch immer grinste er mich an und bestellte sich ebenfalls ein Bier, was sofort vor unserer Nase gestellt wurde. Den Flaschenhals legte ich an meine Lippen und trank ein paar Schlückchen von dem kühlen Getränk.

»Aber danke, dass sie dir gefallen.« Schnell nickte ich mit dem Kopf und wandte meinen Blick von ihm ab. Ich konnte ihm lange nicht in die Augen sehen, da mich in meinem Inneren die Gefühle dazu leiten, meine Lippen auf seine zu pressen. Aber das konnte ich nicht tun, war ein Kunde von meinem Strip-Club und er würde nur denken, dass ich an sein Geld will.

Lange saßen wir zusammen an der Bar und hatten auch dementsprechend etwas getrunken. Adrian stellte sich als einen tollen Gesprächspartnerheraus und ich fing an ihn zu mögen.

»Hast du eigentlich Geschwister?« Fragte Adrian mich aus heiterem Himmel und nickte an seinem würden, auf dem er vor zwei Stunden umgestiegen war. Ichseufzte und nickte mit dem Kopf.

»Eine ältere Schwester, Leny und einen Zwillingsbruder namens Oliver.« Schon an die Gedanken von meinem Zwilling schüttelte es mich. Die Unterhaltung von heute Morgen hatte mich nicht kalt gelassen und ich dachte darüber immer noch nach. Anscheinend merkte Adrian, dass mein Zwillingsbruder kein gutes Thema war und fragte mich deshalb über meine Schwester aus.

»Wieviel älter ist denn deine Schwester?« Fragt er mich Interessenhalber nach. Ich grinste über seine Neugierde über mich etwas herauszufinden und antwortete ihm wahrheitsgemäß.

»Drei Jahre. «Adrian nickte und nickte wieder an seinem Bourbon.

»Hast du Geschwister?« Stellte ich ihm die selbe Frage.

»Ja eine kleine Schwester, Adriana.« Das Gespräch hätte sich ja wirklich in etwas interessantes zugewandt. Er hatte eine kleine Schwester, die denselben Namen trug wie er, bloß in weiblicher Form? Gut, das war bei meinem Zwillingsbruder mir genau das selbe Spiel, aber sie war jünger als er.

»Sie ist genau in dem selben Alter wie du.« Erschrocken über das was er sagte, sah ich ihn an. Woher möchte er bitte wissen wie alt ich bin? Ich habe ihn weder meinen richtigen Namen noch mein Alter gesagt. Adrian schien meinen skeptische Gesichtsausdruck lockeraufzunehmen, denn er zuckte nur mit den Schultern.

»Vom Alter her seht ihr gleich aus.« Ob es wirklich so ist weiß ich nicht. Damit hatte er sich gerade noch so hinaus gerettet.

»Wie alt ist denn deine Schwester?« Führte ich die Konversation weiterfort und hoffte, dass die Unterhaltung nicht komisch enden würde.

»21Jahre alt ist sie.« Ich staune darüber, dass er Menschen guteinschätzen konnte.

»Ich bin auch 21.« Bestätigte ich ihm und er grinste mich an. Seine weißen Zähne waren so perfekt, wieder Rest von seinem Körper. Von seinem Oberkörper wollte ich gar nicht erst anfangen. Das weiße Hemd, was er heute trug, spannte sich um seine Muskeln und es sah so aus, als ob das Hemd jeden Moment reißen würde, wenn er seine Muskeln anspannen würde. Mein Blick ließ sich auf meine Uhr wandern und sah, dass es gerade mal kurz nach Mitternacht war. Mein Bruder war nicht zu Hause, er besuchte ein paar Freunde außerhalb der Stadt. Somit hatte ich mein Haus für mich alleine und dachte darüber nach, Adrian bei mir einzuladen.

»Willst du noch mit zu mir kommen?« Fragte ich leise flüsternd und schüchtern. Adrian sah mich mit seinen hellblauen Augen an und nickte langsam mit dem Kopf.

»Hast du irgendwas bestimmtes geplant?« Fragte er mich, nach dem wir unsere Getränke bezahlt hatte und auf dem Weg nach draußen waren.

»Einen Film oder eine Serie gucken?« Fragte ich als sollen wir ein ganz normales Paar was sich Gedanken über den restlichen Abend machte.

»Klingt gut.« Stimmte er mir zu und zusammen liefen wir zu seinem Wagen.

Wir waren schon dabei, den zweiten Film zu gucken und langsam machte sich die Müdigkeit bei mir zu bemerken. Adrian und ich saßen zusammen auf meiner Couch mit einem gewissen Abstand. Langsam rückte ich näher an ihn heran, so, dass er es nicht sofort merkt. Plötzlich legte er seinen Arm um meine Hüfte und zog mich so dicht neben ihn, dass ich meine Hände auf seine Brust ablegen musste. Langsam blickte ich zu ihm herauf, doch sein Blick war stur auf dem Fernsehergerichtet. Im Inneren schüttelte ich mit dem Kopf und legte meinem Kopf auf seiner Brust ab. Je länger ich auf dem Fernseher sah, desto schwerer wurden meine Augenlider. Mit meinem Ohr hörte ich das regelmäßige Klopfen von Adrians Herz. Die Atmung war ganz dicht an meinem Ohr und ich fing an mich zu entspannen. Meine Augen schlossen sich langsam und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag ich nicht mehr auf der Couch, wie erhofft, sondern in meinem Bett. Langsam richtete ich mich auf und sah mich in meinem Zimmer um. Mein Bett stand direkt neben der Türe und mein Schreibtisch gegenüber von meinem Bett. Der große Schrankbreitet sich über die rechte Seite meines Zimmers aus und mein Schminktisch auf der linken Seite. Auf meiner kleinen Kommode, die rechts neben meinem Bett stand, lag ein Zettel und ein paar Geldscheine. Ich beugte mich zu meiner kleinen Kommode herüber und schnappte mir den Zettel.

Es war süß dich schlafen zu sehen. Ich hoffe wir machen das noch einmal?

~Adrian


Neben dem Zettel lagen 500 $. Er hatte mir wirklich Geld dafür gegeben, eine Nacht mit mir zu verbringen? Dabei war die Nacht nur gestaltet mit einem Film sehen und etwas kuscheln, mehr nicht. Wenn ich Adrian das nächste mal wieder sehen würde, würde ich ihm das Geldwiedergeben. Das stand schon mal fest.

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