KAPITEL 69.

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Ich bedanke mich bei meinem Cousin, dass er mir den Brief gegeben hatte und verschwand nun auf meine Suite, nach oben. Den Brief werde ich mir oben durchlesen, da es Rafael nichts angehen, was Anastasia mir geschrieben hat. Übers Telefon hatten wir zwar noch Kontakt, aber manche Sachen wollte sie mir dann doch lieber altmodisch mitteilen. Ein grinsen hatte ich auf meine Lippen, als ich den Brief öffnete und das Blatt Papier, was ich darin befand, auf klappte. Ihre Handschrift war so wundervoll geschwungen, dass ich mit dem Brief 1000 mal durchlesen könnte, ohne genug von ihrer wunderschönen Handschrift zu bekommen.

Liebe Olivia,
Ich schreibe dir nun etwas old school, da es ein paar Sachen gibt, die ich dir nicht über das Telefon mitteilen möchte. Kaden und ich haben uns ausgesprochen. Natürlich würdest du mir jetzt erfreut über den Hals springen, da du schon immer das Gefühl hattest, dass Kaden und ich perfekt zusammenpassen. Aber etwas fühlt sich komisch an, Kaden und ich sind zwar jetzt ein Paar, aber etwas war anders. Mit dem Baby ist alles in Ordnung und ich wünschte, dass du bei der Ultraschalluntersuchung dabei gewesen wärst. Mit Adrian hatte ich nicht noch einmal geredet, aber dafür mit Ava. Ava hatte geschwiegen wie ein Grab, was die heimliche Beziehung mit Adrian anging. Mein Glück würde ich morgen definitiv noch mal versuchen, um mit Adrian darüber zu reden. Ich hoffe, dass es dir soweit gut geht und du mit deinem Cousin eine tolle Zeit hast. Deine ältere Schwester hatte mir geschrieben und mir erzählt, dass sie in zwei Wochen zu dir fliegen würde. Würdest du es in Ordnung finden, wenn ich dieses Wochenende zu Besuch käme? Ich würde dir auch nicht böse sein, wenn du zu viel zu tun hast. Dennoch würde ich mich freuen, dich wieder zu sehen und mit dir plaudern zu können. Du fehlst mir echt hier in Mexico City und hoffe, dass wir uns sobald wie möglich wieder sehen.
In Liebe,
Anastasia.

Nachdem ich den Brief zu Ende gelesen hatte, schnappte ich mir mein Telefon und wählte die Telefonnummer von Anastasia. Nach zweimal piepen wurde abgehoben, doch es war nicht die Stimme von Anastasia.
»Olivia?« hörte ich die Stimme von Kaden und ich hatte automatisch ein leichtes Lächeln im Gesicht. Ich freute mich wirklich, dass Kaden und Anastasia sich zusammen gesetzt und darüber geredet hatten. Noch mehr freut es mich, dass Kaden endlich eingesehen hat, dass er und Anastasia perfekt zusammenpassen.
»Hey Kaden!« Sprach ich erfreut und setzte mich auf mein Bett im Schneidersitz hin.
»Wie geht es dir?« Wollte ich von dem jungen Mann wissen und er seufzte leicht in das Telefon hinein.
»Die Stimmungsschwankungen von Anastasia mache mich zu schaffen.« Flüsterte er leise ins Telefon. Weshalb er so leise sprach, wusste ich nicht, Aber davon ging nicht aus, dass Anastasia nicht weit weg war und anscheinend wirklich gerade zornig war.
»Das stimmt überhaupt nicht!« hörte ich Anastasia von weiten brüllen und ich konnte mir das geschockte Gesicht von Kaden wirklich vorstellen. Ein leichtes grinsen huschte über mein Gesicht und ich fuhr mir durch meine Haare. Beide hatte ich sehr vermisst und würde mich wirklich freuen, wenn sie mich zusammen besuchen würden.
»Wie geht es dir soweit?« Wollte Kaden von mir wissen und weiter grinste ich vor mich hin.
»Mir geht es super.« Antwortete ich auf die Frage von Kaden und wusste nicht, ob ich ihm davon erzählen sollte, dass ich von seinem Bruder schwanger war. Wenn Adrian jetzt erfahren würde, dass ich sein Baby in meinem Bauch trug, würde er nicht lange Fackeln und in seinem Privat Jet steigen. Dies wollte ich um alles in der Welt verhindern, da ich die Schwangerschaft erst mal überstehen möchte.
»Ich gebe dir mal Anastasia, sonst reißt sie mir noch den Kopf von den Schultern.« Sprach Kaden belustigt und ich hörte einen leichten Aufschlag. Kaden schrie auf und ich lachte noch mehr. Anastasia hatte wohl, seitdem die beiden zusammen waren und sie zusätzlich schwanger war, die Hosen in der Beziehung an. Ich wusste schon immer, dass Kaden sich dann doch Anastasia unterwerfen würde, aber der dominante Kaden, würde nicht ganz verschwinden.
»Wie geht es dir süße?« Fragte Anastasia mich und ich beantworte dir die Frage, wie vor ein paar Sekunden ihrem Freund.
»Mir geht es klasse und wie geht es dir?« Fragte ich nach und hoffte, viele Informationen über ihre Schwangerschaft zu bekommen.
»Mir geht es auch gut, der kleine strampelt nur ein wenig in meinem Bauch herum und tanzt ein bisschen Samba.« Bei der Vorstellung, dass das Baby in ihrem Bauch wirklich Samba tanzte, musste ich lachen.
»Weißt du schon was es wird?« Wollte ich von Anastasia wissen und kurz war am anderen Ende still.
»Ich wollte mit dir eigentlich das herausfinden.« Nuschelte sie leise in das Telefon und ich riss geschockt meine Augen auf. Nie hätte ich gedacht, dass sich Anastasia dafür entscheiden würde. Ich hätte gedacht, dass sie mit Kaden das erfahren möchte, aber niemals mit mir. Sofort nickte ich mit dem Kopf und antwortete darauf.
»Natürlich, alles was du möchtest.« sprach ich leicht aufgeregt und freute mich wirklich auf das kommende Wochenende, was Anastasia mit Kaden hier bei mir verbringen würde.
»Übrigens,« fing mich an mit sprechen um die Aufmerksamkeit von Anastasia wieder auf mich zu lenken.
»Das geht klar, dass du und Kaden dieses Wochenende zu mir kommen könnt.« Sprach ich in den Hörer und ich hörte ein Klatschen von Anastasia.
»Gibt es bei dir eigentlich etwas Neues?« Wollte meine Freundin von mir wissen und ich hielt kurz inne. Anastasia konnte ich voll und ganz vertrauen. Es sprach also nichts dagegen, ihr von der Schwangerschaft zu erzählen.
»Ich bin schwanger.« Murmelte ich leise in das Telefon. Ich hatte so leise gesprochen, dass ich meine eigenen Worte selber nicht verstanden hätte, wüsste ich nicht was ich ausgesprochen hatte. Ich hoffe einfach, dass Anastasia es verstanden hatte und ich es nicht noch einmal wiederholen musste. Diese drei Worte Vielen mir schwer zu sagen und ich hatte keine Ahnung warum es so war.
»Was?« Fragte Anastasia verblüfft nach und ich nickte mit dem Kopf.
»Ich bin von Adrian schwanger, Anastasia.« Flüsterte wieder in den Hörer. Erschrocken zog Anastasia die Luft ein und schloss eine Türe.
»Weiß er es?« Wollte Anastasia von mir wissen und ich schüttelte mit dem Kopf. Tränen quallen aus meinem Auge heraus und möchte diese aber sofort wieder weg.
»Ich möchte nicht, dass er es erfährt, wenn ich noch schwanger bin. Ich weiß nicht einmal, ob ich es ihm überhaupt erzählen möchte.« Sprach ich aus und hoffte, dass Anastasia mich verstehen würde.
»Die Schwangerschaft würde ich erst mal überstehen wollen.« Füge ich noch hinzu als keine Antwort von Anastasia kam.
»Ich verstehe dich, voll und ganz Olivia.« Berichtete mir Anastasia und ein Stein fiel mir vom Herzen.
»Aber dennoch solltest du es ihm sagen.« Flüsterte sie in den Hörer und ich nickte mit dem Kopf. Er hatte ein Recht darauf, zu erfahren dass ich mit seinem Baby schwanger bin. Doch wie sollte ich es anstellen? Sollte ich ihn anrufen und sagen, dass er Vater wird? Oder soll ich wieder zu ihm nach Mexico City fliegen um es ihm persönlich zu erzählen?
»Wir reden das Wochenende noch einmal drüber und kommen dann zu einer Entscheidung wie du es am besten machen kannst.« sprach Anastasia in den Hörer und ich war ihr dankbar darüber, dass sie mich dabei unterstützte.

Nachdem Anastasia und ich noch ein wenig über den Alltag in Hawaii und ihren neuen Alltag geredet hatten, legten wir auf. Lustlos lag ich in meinem Bett und wusste nicht was ich tun sollte. Meine Hand legte auf meinen Bauch und Strich leicht darüber. Noch immer konnte ich nicht fassen, dass ich ein kleines Baby in meinem Bauch trug, was auch noch von Adrian war. Etwas Schöneres konnte ich mir wirklich nicht vorstellen. Obwohl, doch eine Sache gebe es wirklich. Dass sich Kaden wirklich geirrt hatte und Adrian mit Ava nicht geschlafen hatte. Langsam stand ich vom Bett auf und trottete langsam ins Badezimmer. Das Badezimmer war riesig und hatte eine riesengroße Badewanne mit Whirlpool Effekt. Ich lege meinen Kopf etwas schräg und musterte die Badewanne. Eigentlich könnte ich mir ein Entspannungsbad gönnen, für den sehr anstrengenden Tag. Wasser ließ sich in die Badewanne herein und entledigt mich meinen Klamotten. Das angenehme lauwarmen Wasser, ließ ich mich hinein und stellte auf die Funktion Whirlpool. Das Wasser prickelt um meinen Körper herum und ich schloss entspannt meine Augen.

Stripgirl | Liebe ist das was zählt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt