KAPITEL 10.

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Wieder war ich auf meiner Bühne und konnte mich nicht konzentrieren. Die Antwort, die meine beste Freundin mir gab, wer der Vater von ihrem ungeborenen Kind war, hat er mich völlig aus dem Konzept gebracht. Wann und wo hat sie bitteschön mit meinem Bruder geschlafen? Ich war nicht sauer oder traurig, ich war einfach nur enttäuscht von ihr, dass sie es mir nicht eher gesagt hat. Was hat sie denn gedacht was passiert? Dass ich ihr den Kopf abreiße?
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ein Freier mir zu rief, dass ich zu ihm kommen soll. Ich stieg von meiner Tribüne herunter, sammelte die Scheine ein und steckte sie mir in meinen BH hinein.

»Was kann ich für Sie tun?« Fragte ich den etwas älteren Herren und setzte mich auf seinen Schoß. Meine Arme legte ich um seinen Nacken und lächelte ihn an. So war unser Job eben, lächeln und alles machen was ein Freier von uns verlangt. Dafür werden wir normal bezahlt.

»Mein Freund hier hätte gerne eine Privat Vorstellung.« Ich folgte der Richtung der Hand in der sie zeigte und sah in Ozean blaue Augen. Verarscht sah ich Adrian an. Was wollte er denn hier? Hatte ihm die Abfuhr von heute Morgen nicht genügt und wollte jetzt auch noch eine haben? Mein Blick lässt sich wieder zu dem älteren Herrn gleiten, auf dessen Schoß ich saß und nickte freundlich.

»Aber natürlich.« flirtete ich und drückte ihm, mit meinen blutroten Lippen, einen Kuss auf die Wange. Geschmeidig stand ich von seinem Schoß auf und streckte Adrian meine Hand entgegen. Er grinste mich an, doch ich schenkte ihm nur einen wütenden Blick, was sein Geschäftspartner oder Freund nicht sehen konnte.

In einer Hinterzimmer angekommen schubste ich ihn auf die Ledercouch und funkelte ihn böse an.

»Was willst du hier?« Fuhr ich ihn an und stellte mich direkt vor ihn. Ich trug ein Hauch von nichts, schwarze Dessous und schwarze High Heels dazu. Adrian hingegen blickte mir nur stur in die Augen und ließ seinen Blick nicht über meinen halbnackten Körper gleiten.

»Ich wollte mit dir über heute Morgen reden.« Ich lachte auf und drehte mich zur Seite. Das kann doch jetzt nicht sein Ernst sein? Ich setzte mich in das andere Ende des Raumes in den Sessel, überschlug meine Beine und sah ihn auch fordernd an.

»Kannst du dich bitte neben mich setzen?« Fragte er mich dominant doch ich schüttelte nur mit meinem Kopf. Er wollte doch mit mir reden und wenn ihm das nicht passt, dass ich soweit wegsitzen, soll er gefälligst hier herkommen.

»Komm jetzt her!« sprach er etwas kräftiger mit seiner Stimme und sah mich mit zusammengepresst den Kiefer an. Wieder schüttelte ich nur mit meinem Kopf und lies meine Zunge an der Innenseite meiner Wange gleiten. Die Situation amüsierte mich zu tiefst, aber das sollte Adrian nicht mitbekommen. Ruckartig stand er auf, was ich ihm nachtat. Plötzlich stand er mir gegenüber und funkelte mich mit seinen verdunkelten blauen Augen an.

»Willst du mir jetzt Angst machen damit?« Fragte ich herausfordernd und stämmte meine Hände in die Hüfte.

»Da muss ich dich leider enttäuschen, das funktioniert bei mir nicht.« Gab ich kalt von mir und schüttelte meine Haare hinter meine Schulter. Adrian lachte kurz auf und blickte vom Boden wieder zu mir nach oben.

»Ich wollte dir keine Angst machen.« Jetzt war ich diejenige die lachte. Er dachte wirklich, dass wenn er seine dominante Seite herausbrachte, dass mir das Angst macht? Im Gegenteil Baby.

»Du hast mir damit keine Angst gemacht.« gab ich mit einem Siegreichen grinsen von mir und setzte mich wieder auf den Sessel. Meine Hand deutete auf den Sessel neben mir, auf den er sich wieder willig setzte.

»Ich hätte dich gestern Abend nicht damit überfallen sollen. Das tut mir leid.« Gab er wie ein anderer Mensch von sich und ich musterte ihn ausdruckslos.

»Aber auf keinen Fall bereue ich das, was danach passiert ist.« Fuhr er fort und musterte mich mit seinen hellblauen Augen. Langsam nickte ich und wartete, bis er weiter sprach.

»Ich hätte heute morgen nicht so reagieren sollen.« antwortet ich ihm wahrheitsgemäß und sah ihn sanft an. Adrian nickte und presste seine Lippen aufeinander.
Adrian hatte mit seinen Freund oder Partner den Club verlassen. Ava hatte mit Mama geredet und sie hinter die Bar gesteckt.

»Wir haben Feierabend.« rief Ava von der Bar aus zu mir.

»Tut mir leid Jungs.« langsam glitt ich von der Stange herunter und steckte mir die restlichen Scheine in den BH. Erfreut waren die Männer nicht, dass ich Schluss hatte, aber was wollen sie machen? Mit Ava, die hinter dem Tresen stand, ging ich in die Umkleiden. Ich zog mir meine Jesus aus und stellte mich unter die Dusche, die es in der hinteren Abteilung von den Umkleidekabinen gab.

»Ich habe Adrian vorhin gesehen.« Hörte ich Ava nur durch die Kabinentüre sprechen, als ich mich unter die Dusche stellte.

»Kann sein.« Gab ich abweisend von mir und dachte darüber nach, was er zu mir gesagt hatte.

»Hast du ihn nicht gesehen?« Fragte Ava mich und ich konnte mir in ihrem Gesicht förmlich vorstellen, dass sie ihre Augenbrauen zusammen gezogen hat.

»Ich weiß nicht, kann sein.« gab ich wieder abweisend von mir und wollte am heutigen Abend. einfach nicht mehr über Adrian nachdenken. Zum Glück lies es Ava sein und fragte mich nicht mehr deswegen.
Ich stieg aus der Dusche heraus, trocknete mich ab und schlüpfte in meine graue Jeanshose und in meinen grünen Pullover.

»Ich fahre dich noch zu dir.« Sprach ich zu Ava und schnappte mir meine Handtasche. Zusammen gingen wir zum Hintereingang hinaus und wie erhofft, oder auch nicht, stand Adrian da.

»Ähm,« Sprach Ava und sah zwischen mir und Adrian hin und her.

»Ich warte am Auto.« Mit ihrem Daumen zeigt sie auf meinen Wagen, der hinter ihr stand und ich nickte. Meine Augen hatte ich nicht von Adrian abgenommen, selbst nicht als Ava mit mir sprach.

»Pünktlich wie eh und je.« Gab es einen Standard Spruch von sich, wenn ich jedes Mal, um die selbe Uhrzeit, aus dem Gebäude trat.

»Nervig wie eh und je.« Gab ich leicht belustigt von mir und lief an ihn vorbei. Seine Hand griff an meinem Handgelenk, sind Griff war nicht fest, sondern ganz sachte.

»Kommst du heute zu mir?« Fragte er mich leise und sah mich bitte mit an. Ich seufzte und schüttelte langsam mit dem Kopf.

»Ich habe dir gestern gesagt, dass es eine Einmalige Sache war und nicht wieder vorkommen soll.« Gab ich genauso leise von mir, wie er. Erfuhr sich durch seine Pech schwarzen Haare und seine Augen leuchteten in der Dunkelheit, wie der Mond. Ich schluckte einmal und konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Er fesselt mich einfach zu sehr.

»Ich dachte eher an einen Filmabend?« Fragte er mich und steckte seine Hände in seine Hosentasche seiner schwarze Jeans. Mein Blick glitt zu meinen Mercedes AMG, an dem meine beste Freundin stand. Adrian folgte meinem Blick und nickte dann einfach nur.

»Ein anderes Mal dann wohl.« Damit verschwand er hinter der nächsten Gasse und ließ mich alleine.

Stripgirl | Liebe ist das was zählt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt