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Einen Tag nach dem Gespräch mit Herr Lan, fingen wir an einen ausführlichen Plan zu schmieden. Dafür brauchten wir einige Informationen und Ideen. Genau aus diesem Grund vergingen einige Wochen und trotzdem kamen wir nicht dazu anzugreifen.

Die Zeit war nun endlich gekommen. Unser Ziel war es Herr Cha zu ergreifen, seine Leute für uns ungefährlich zu machen und die Leiche von Fjedor zu finden, wenn es möglich ist. Das ist wirklich gefählich, aber auch wichtig. Darum übernehmen wir Elite Soldaten diese Aufgabe.
,,Bereit?" fragte Emina streng in die Runde. Alle Anwesenden nickten.
,,Wir werden nun mit zwei Fahrzeugen losfahren und uns kurz vorher trennen. Genauso wie geplant. Gruppe zwei und drei Trennen sich dann kurz darauf ebenfalls. Ich möchte keine Fehler bei der Mission haben, verstanden!"
,,Verstanden!" bestätigten wir alle zusammen. Diese Mission ist sehr wichtig. Nastja würde ausrasten, wenn wir sie versäumen.
,,Gut, dann los" befahl uns das blonde Mädchen. Wir stiegen sofort in die beiden Fahrzeuge. Da ich ungefähr vor vier Monaten mit Emina zusammen fahren gelernt habe und nun fahren konnte, war ich der Fahrer. Emina gehört zu Gruppe eins. Darum war sie die Fahrerin im zweiten Wagen. Berfin fuhr mit ihr zusammen. Melina, Nik und Daniel mit mir. Daniel ist in meinem Team.

,,Wie lange meinte Minci, brauchen wir bis wir beim Anwesen sind?" fragte Nik nach, dabei lehnte er sich leicht nach vorne.
,,Ungefähr ein und halb Stunden. Das Anwesen und der Bezirk liegen etwas weiter, hinter dem von Herr Lan" entgegnete ich dem Jungen hinter mir. Ich nahm noch im Augenwinkel war, wie er leicht nickte und sich wieder zurück lehnte.
,,Wie wäre es, wenn wir irgendwas machen, solange wir unterwegs sind?" schlug Melina vor. Wir anderen drei stimmten ihr zu.
,,Und was kommt dir da so in den Sinn, Kira?" erkundigte sich Daniel bei ihr. Von ihr kam nur kurz ein fragendes leises Summen, bis ihr wahrscheinlich etwas in den Sinn kam.
,,Wie wäre es, wenn wir das Spiel "Ich habe noch nie" spielen?"
,,Ich glaube, all den kranken scheiß, den nicht jeder selber gemacht oder gespürt hat, haben wir alle schon durchgemacht" meinte ich zu ihr. Kurz wurde es Still, bevor sie wieder einen Vorschlag äußerte.

,,Wie wäre es, wenn wir alle eine Sache von uns erzählen, die uns mal passiert ist und dann müssen die anderen sagen, ob es ihnen auch mal passiert ist und wenn ja, müssen sie davon erzählen. Wie wäre das?"
,,Nagut, das machen wir. Wer fängt an?" fragte ich die Anwesenden Teenis.
,,Hm... Ich glaube ich fange dann mal an" durch den Rückspiegel erkannte ich ihr grinsen.

Kurz dachte sie nach, bis sie zum Entschluss kam welche Geschichte sie erzählen würde.
,,Ich wurde einmal, nachdem ich von irgendwelchen Flüchtlingen entführt wurde, in einen Fluss, tief in den Wäldern geworfen. Sie hatten mir meine Unterwäsche, die schon immer mein einziges Kleidungsstück war, weggenommen und dann in einen eiskalten Fluss geworfen. Man nennt ihn Una. Dieser Fluss kann an einigen Stellen tödlich für Menschen sein. Dort gibt es auch Schlangen, aber die Männer fanden es Witzig. Ich konnte noch nicht mal richtig schwimmen. Panisch wirbelte ich mit meinen Armen umher und versuchte über Wasser zu bleiben. Die Stelle, an der sie mich hinein warfen, war ganz nahe an der Hälfte vom Fluss die eine Strömung besaß. Somit wurde ich dann von der strömung mit gezogen. Irgendwann wurde ich bewusstlos. Als ich wieder wach wurde, war ich im Wald bei ihnen" erzählte Melina mit leiser Stimme. Wir anderen hatten ebenfalls traumatiesierende Geschichten, daher waren wir nicht allzu geschockt.
,,Nun du Kuto" fordert sie den Jungen neben ihr auf. Dieser schluckte kurz.

In der ganzen Zeit, wo wir schon zusammen arbeiten, war Nik ein wenig schüchtern. Zu beginn war es unerträglich, doch mit der zeit legte es sich und es war nur noch ein wenig davon vorhanden.
,,Ich kann mich nur an einen Fall mit Wasser erinnern, als ich Ikutos Sklave war. Als Disziplinmaßnahme, steckte er meinen Kopf sehr oft in die Gefüllte Badewanne. Oft mals tat er das auch nur aus spaß oder weil er wissen wollte wie lange ich es aushalte nicht ohnmächtig zu werden... Einmal waren wir auch unterwegs im Park und, aus spaß, hat er mich in einen Bach geschubst und dann ausgelacht" Melina nickte. Damit verdeutlichte sie Nik, dass sie ihm deutlich zuhört.

Einmal Gefangen, Immer Gefangen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt