Jacky öffnete auf einmal die Augen. "Wie geht's dir?", fragte sie mich und nahm meine Hand. "Gut, dir?", fragte ich sie. "Auch", sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Ich wusste dass das nicht stimmte. Die Tür ging auf, Jacky zuckte zusammen. Niklas betrat den Raum. "Alles gut?", fragte er und Jacky nickte schnell. "Wie geht's dir?", fragte er diesmal mich. "Gut", sagte ich wieder. "Hast du Schmerzen?", fragte er und machte wieder etwas an den Geräten. "Bisschen", gab ich zu. "Okay, ich schau mir nochmal die Opwunde an, dann bekommst du nochmal was", sagte er. Ich nickte. Er zog darauf meine Decke runter und mein Hemd hoch. "Wann komm ich auf die Normalstation?", fragte ich da ich diese Stille die bei uns dreien entstanden war brechen wollte. "Wenn alles gut läuft morgen früh", sagte er und machte das Pflaster ab. "Ich gehe kurz raus", sagte Jacky plötzlich. Was war los? Dann ging sie schon. Niklas schaute ihr hinterher. Ich merkte das er zögerte ihr nicht hinterher zulaufen. "Du kannst ihr ruhig hinterhergehen", sagte er, erst da merkte er das er immernoch die Tür anstarrte. "Ich glaube sie braucht nur kurz einen Moment. Sie hat nicht mit dir geredet, oder?", fragte er und schaute sich die Wunde an. "Nein", sagte ich knapp. Bitte konnte er aufhören auf dieses Thema einzugehen. "Reden hilft", sagte er, ich schwieg. "Jetzt mal ehrlich wie geht es dir mit dem Thema?", fragte er mich. "Ich hab abgeschlossen, es ist alles gut", log ich. Er schaute mich ein paar Sekunden eindringlich an. Ich hielt seinem Blick stand, ich war in sowas zum Glück gut. "Die Opwunde sieht soweit gut aus", sagte er und machte ein neues Pflaster auf die Wunde. "Ich kann dich allein lassen, oder?", fragte er. "Ja natürlich, es ist wirklich alles gut", log ich. Ich wollte eigentlich nicht alleine sein. Hoffentlich kommt Jacky bald wieder. Er ging und ich war alleine.
Jacky's Sicht:
Ich musste hier raus! Nur für ein paar Sekunden! "Ich gehe kurz raus", sagte ich schnell und verließ das Zimmer. Niklas war bei ihr, das war gut. Ich ließ mich auf den Stühlen neben dem Zimmer nieder. Ich atmete tief durch. Es tat so gut nicht mehr in diesem Zimmer zu sein. Bin ich froh wenn Elly morgen auf die Normalstation verlegt wird. Plötzlich ging die Tür von Ellys Zimmer auf. Ich zuckte heftig zusammen. "Jacky", kam es besorgt von Niklas. "Alles gut", kam es von mir. "Wann willst du mit ihr reden?"
"Wie sieht es mit ihrer Opwunde aus?"
"Gut, du musst mit ihr reden"
"Muss ich nicht!"
"Doch, merkst du nicht wie sehr ihr beiden drunter leidest!"
"Ich leide nicht drunter und ich werde bald mit ihr sprechen, nur nicht jetzt!"
"Wann dann?"
"Wenn sie wieder gesund ist!"
"Das dauert noch"
"Ja dann muss unser Gespräch halt auch noch dauern!"
"Wieso zögerst du es so raus?"
"Tue ich nicht!"
"Doch! Merkst du nicht das es dich kaputt macht!"
"Tut es nicht! Mir geht es gut und ich werde jetzt nicht alte Wunden aufreißen! Elly ist krank und es ist meine Schuld, ich hätte mehr auf eine Untersuchung bestehen sollen!", sagte ich, eigentlich wollte ich den letzten Satz nicht sagen.
"Es ist nicht deine Schuld", sagte Niklas diesmal aber mit mehr Mitgefühl.
"Ist ja jetzt auch egal"
"Ist es nicht, du willst das Gespräch nicht wegen Elly hinauszögern sondern wegen dir!"
"Nein das stimmt nicht! Ich muss wieder zu Elly!", sagte ich wütend obwohl er schon irgendwie Recht hatte. Bevor er etwas erwiedern konnte, ging ich schon in Ellys Zimmer. "Was war los? Ist alles gut?", fragte Elly mich als ich den Raum betrat. "Ja, hab nur kurz frische Luft gebraucht, es ist alles gut", antwortete ich und setzte ein Fake Lächeln auf.Ellys Sicht:
Jacky kam wieder ins Zimmer. Ich hatte mitbekommen dass Jacky und Niklas sich draußen gestritten hatten. Ich fragte sie was los war, sie behauptete das sie nur frische Luft gebraucht hatte, was ich ihr nicht glaubte. "Du kannst mit mir über alles reden", sagte ich. Sie lächelte, diesmal ehrlich. "Danke, du auch", sagte sie und nahm meine Hand. "Warum hast du dich mit Niklas gestritten?", fragte ich sie vorsichtig. Ich wusste eigentlich schon um was es ging, wollte es aber von Jacky hören. "Kleine Meinungsverschiedenheit, nichts wildes", log sie. Ich wusste durch das Gespräch draußen das Jacky noch nicht abgeschlossen hatte, aber ich wollte sie jetzt auch nicht drauf ansprechen. "Okay", sagte ich nur. Ich schloss meine Augen, ich hatte vor die nächsten Stunden bis zu meiner Verlegung auf die Normalstation zu schlafen. Jacky strich mir immer wieder über den Handrücken. Wie gern würde ich jetzt mit ihr Zuhause in ihrem Bett liegen, anstatt hier.Jacky's Sicht:
Elly schlief anscheinend ein. Ich glaubte ihr nicht das sie mir geglaubt hatte. Hoffentlich hatte sie nicht zu viel von unserem Gespräch draußen mitbekommen. Wie gern würde ich jetzt mit Elly Zuhause sein, über irgendeinen Blödsinn quatschen wenn wir beide nicht schlafen konnten oder gemeinsam den Sonnenaufgang anschauen. Diese Momente bedeuteten mir so viel. Bin ich froh wenn wir wieder Zuhause sind. Ich überlegte noch ein paar Minuten bis ich einschlief.Nach ein paar Stunden wachte ich auf, das Licht war aus, was hieß das jemand zwischenzeitlich da gewesen sein musste. Ich schaute auf die Uhr. '23:58'. Nur noch ein paar Stunden bis Elly auf die Normalstation verlegt wurde. "Hey", kam es plötzlich von Elly. Ich wendete meinen Blick von der Uhr zu Elly. "Hey, wie geht's dir?", fragte ich und schaute kurz auf das EKG das zum Glück in Ordnung war. "Gut, dir?", fragte sie mich. "Auch, hast du Schmerzen?". "Nein". Sie schaute auf die Uhr die grade auf Mitternacht umsprang. "Hast du keinen Dienst?", fragte sie mich nach ein paar Sekunden. Gute Frage. Eigentlich schon, wahrscheinlich hatten mich die anderen entschuldigt. "Nein, ich lass dich doch nicht allein", antwortete ich ihr. "Danke", sagte sie. "Nichts zu danken", sagte ich. Elly schloss nach ein paar Sekunden wieder ihre Augen und schlief ein. Ich beschloss auch wieder zu schlafen.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...