Elly's Sicht:
Am nächsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen durch den Wecker auf. Ich machte müde den Wecker auf, wodurch Jacky auch aufwachte. "Warum jetzt schon?", sagte sie genervt und zog mich wieder nah zu sich. Dann schloss sie wieder ihre Augen. "Jacky nicht weiter schlafen", sagte ich obwohl ich auch am liebsten weitergeschlafen hätte. "Ich will aber", sagte sie, setzte sich aber auf und streckte sich. "Muss ich wirklich heute zur Schule?", fragte ich sie vorsichtig. "Elly probiere es doch wenigstens, vielleicht ist es nicht so schlimm und Jonas ist schon weg", sagte Jacky und stand auf. Ich tat das selbe. Wir machten uns schnell fertig. "Alles gut?", fragte Jacky mich nachdem sie mich öfters gemustert hatte. "Nur ein bisschen Kopfschmerzen", sagte ich ehrlich. "Bist auch etwas blass um die Nase", sagte Jacky besorgt und fasste mir kurz auf die Stirn. "Fieber hast du keins", stellte sie fest.
"Muss ich in die Schule?"
"Versuch es doch, vielleicht hilft die frische Luft, wenn es dir schlechter geht sagst du jemandem Bescheid und dann darfst du sicher gehen, ich bin sowieso den ganzen Tag da"
"Bitte, ich hab Angst...", sagte ich leise.
Jacky zog mich darauf in eine Umarmung, die ich erwiederte. Ich drückte mich fest an sie.
"Das brauchst du wirklich nicht", sagte Jacky und strich mir mehrmals über den Rücken, ich schloss kurz die Augen. "Du schaffst das", flüsterte Jacky und lockerte sich sanft aus meiner festen Umarmung. Ich ließ sie los. "Bereit?", fragte Jacky und lächelte mich mit einem besorgten Lächeln an. Ich nickte leicht obwohl es nicht stimmte. Ich war nicht bereit. Ich hatte Angst. Was würde heute passieren? Passiert überhaupt heute etwas? Vielleicht hat Jacky ja recht und Jonas ist schon längst weg. Im Notfall könnte ich ja sagen das es mir nicht gut ging dann dürfte ich sicher nach Hause.Jacky begleitete mich noch bis zur Kreuzung, dann trennten wir uns und Jacky ging wieder zurück nach Hause. Ich war froh das sie mich den halben Weg begleitet hatte auch wenn wir nur geschwiegen hatten. In ihrer Anwesenheit fühlte ich mich sicher. Jetzt hatte ich Angst. Angst vor dem was mich erwarten würde.
In der Schule angekommen hatten wir heute in den ersten beiden Stunden Herr Neunmann, also Mathe. Als ich ins Klassenzimmer kam stellte ich fest das Jonas und seine Freunde noch nicht da waren. Vielleicht kamen sie heute nicht oder vielleicht wurden sie schon von der Schule geworfen, hoffte ich doch es dauerte nicht lange bis sie reinkamen. Ich schaute in eine andere Richtung und hoffte das sie mich in Ruhe ließen. Doch Jonas kam zu mir. "Das du bei der Polizei warst war ein großer Fehler das wirst du bereuen", sagte er leise zu mir und ging dann auf sein Platz als wäre nichts passiert. Was meinte er damit? Was hatte er vor? Wie weit würde er diesmal gehen?
Es gongte. Herr Neunmann begann den Unterricht. "Guten Morgen Schüler, heute wollen wir mit einem Referat beginnen das Jonas, Paul und Luis halten werden", erklärte er und zeigte in die Richtung der drei, die darauf aufstanden und nach vorne gingen. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Paul und Luis stellten sich vor die Klasse während Jonas einen USB-Stick in den Computer steckte und kurz auf dem Computer herumtippte. Dann ging er zurück zu seinem Sitzplatz, lächelte mich siegessicher an und nahm ein Blatt aus seinem Schulranzen. Was hatte er vor? Er ging zu Herr Neunmann, gab ihm das Blatt und sagte ihm etwas worauf Herr Neunmann aufstand. Mit den Worten 'Ich komme gleich wieder benehmt euch', verließ er das Klassenzimmer.
Nach ein paar Sekunden wurde es laut in der Klasse. Ich schwieg. Plötzlich wies Jonas an die Klasse an leise zu sein und erstaunlicherweise wurden sofort alle ruhig. Er schaute zu mir. Was sollte das werden? Was hatte er vor? "Wie viele wissen hat sich Elly vor den Ferien nach unserer kleinen Auseinandersetzung nicht mehr in die Schule getraut", begann er. Was?! Alle drehten sich zu mir. Was sollte das werden? "Ich war wegen dir Idiot im Krankenhaus!", sagte ich vorwurfsvoll. "Ohh soll ich mich jetzt etwa dafür entschuldigen?", sagte er, seine Stimme steckte voller Ironie. Ich funkelte ihn wütend an. "Lass mich doch einfach in Ruhe!", zischte ich wütend. Hoffentlich kommt Herr Neunmann schnell, hoffte ich. "Rennst du sonst zu deiner Mami", sagte Jonas und lachte. "Lass mich und meine Mutter in Ruhe!", sagte ich wütend.
"Du meinst Adoptivmutter", sagte er und lächelte mich siegessicher an. Was?! Woher wusste er davon?! Alle starrten mich erstaunt an. Ich wurde rot. "Ich frag mich was sie sich dabei gedacht hat dich aufzunehmen", sagte er. Wenn er wusste. Wut stieg in mir auf. Warum machte er das?! Er war das auf jeden Fall mit dem Jugendamt gewesen dadurch hatte er auch sicher davon erfahren das Jacky nicht meine leibliche Mutter war, obwohl ich sie als meine richtige bezeichnete. Sie war schon mein ganzes Leben an meiner Seite gewesen und kümmerte sich schon immer um mich.
"Bist du jetzt sprachlos?", fragte Jonas mich und ging zum Computer. Was hatte er jetzt schon wieder vor? Alle drehten sich neugierig zu Jonas und schauten auf die Tafel, auf der der Computerbildschirm übertragen wurde. "Und was sagst du dazu?", sagte er zu mir und klickte auf ein Video. Zum Vorschein kam das Video das er von mir im Wald gemacht hatte. Wie ich an dem Baum gefesselt stand und ihn angefleht hatte mich zu entfesseln. Viele fingen an zu lachen. Sie lachten mich aus...
Ich hasste diese Klasse und vorallem Jonas! Tränen der Wut und Verzweiflung kamen in mir hoch. Ich sprang auf und rannte aus dem Klassenzimmer. Ich wollte einfach nur weg hier! Ganz weit weg! Ich rannte aus der Schule. Ich wollte von diesem grausamen Ort so weit wie möglich weg! Ich rannte und rannte und stoppte erst als ich nach einer viertel Stunde einem Park erreichte. Ich setzte mich auf eine Bank und schnappte nach Luft. Meine Lunge brannte und ich versuchte meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen. Tränen liefen mir übers Gesicht und ich begann zu schluchzen. Die Kopfschmerzen waren auch schlimmer geworden. Warum musste das mir passieren? Warum tat Jonas mir das an? Ich gehe nie mehr wieder in die Schule! Niemehr! Warum musste sowas immer mir passieren?
Ich bekam etwas Panik da ich immer noch kaum Luft durch das lange und schnelle Rennen bekam. Ich versuchte mich zu beruhigen. 'Ruhig atmen', sagte ich mir immerwieder, aber es funktionierte nicht. Ich schnappte immer hektischer nach Luft in der Hoffnung das es helfen würde, doch es wurde immer schlimmer. Langsam begann sich alles zu drehen. Ich begann immer hektischer zu werden. Ich bekam Panik und atmete noch schneller. Kurz schaute ich mich um, niemand war in der Nähe. Der Schwindel wurde immer stärker und schwarze Punkte traten in mein Sichtfeld. Ich stand auf. Meine Beine gaben aber sofort nach dann wurde alles schwarz.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...