~Währenddessen bei Luna~
Mein Wecker rieß mich aus dem Schlaf. Ich schaltete ihn aus und schloss nochmal kurz meine Augen. Am liebsten hätte ich jetzt einfach weitergeschlafen, aber das ging ja nicht. "Luna!", rief mein Vater von unten. O nein, was war jetzt schon wieder? Schnell stand ich auf. Erst da fiel mir ein das ja heute der Erste-Hilfe-Kurs war, heute wird ein Scheißtag. "Luna! Du kommst jetzt sofort runter!", rieß mich mein Vater aus meinen Gedanken. "Ja, ich komme gleich", rief ich und zog mich so schnell ich konnte um, als ich schon die Schritte meines Vaters, die Treppe raufkommen, hörte. Jetzt gibt es richtig Ärger. "Ich habe gesagt jetzt!", lallte er als er im Türrahmen stand. Er taumelte auf mich. Er war eindeutig wieder betrunken. Ich wich vor ihm zurück. Er war unberechenbar wenn er betrunken war. "Du bleibst jetzt stehen, du dummes Miststück", lallte er wütend. Er kam immer näher. Als er vor mir stand griff er nach meinem Arm. Erst jetzt merkte ich wie sehr ich zitterte. Ich hatte Angst, große Angst. Was würde jetzt kommen? Er holte mit der anderen Hand aus und schon traf mich der erste Schlag auf die Wange. Ich schrie auf und Tränen stiegen mir in die Augen. Er holte wieder aus, aber diesmal konnte ich ausweichen.
Er trat mir mit dem Knie in den Bauch und ich ging darauf zu Boden. Er begann auf mich einzutreten und mich zu beschimpfen. Ich hielt meine Arme schützend vor mein Gesicht. Er dürfte nicht mein Gesicht treffen, sonst könnte jemand merken das mein Vater mich schlägt und das durfte auf keinen Fall passieren. Tränen liefen mir übers Gesicht. Wie schön war es noch als Mama da war, nach ihrem oder eher unserem Unfall hatte er zum Alkohol gegriffen und angefangen seine Wut an mir auszulassen.
Irgendwann ließ er endlich von mir ab. Er griff wieder nach meinem Arm und zog mich nach oben. Ich schrie vor Schmerzen auf. "Du gehst jetzt ganz schnell zur Schule und wenn du nur eine Sekunde zu spät kommst, dann gibt es großen Ärger!", schrie er mir ins Gesicht. Ich nickte schnell. Ich hasste ihn, aber ich hatte es längst aufgegeben mich zu wehren. Er ließ mich endlich los und verließ das Zimmer. Endlich. Ich tastete kurz meine Arme und Beine ab, das habe ich von meinem Vater gelernt, er war nämlich bevor er zum Alkohol gegriffen hatte, Sanitäter. Einer der vielen Gründe wieso ich Sanitäter und auch Ärzte nicht ausstehen konnte. Als ich nach meinem rechten Fuß griff, spürte ich sofort einen starken stechenden Schmerz. Ich ging ein paar Schritte, es tat weh aber das Adrenalin machte es zum Glück aushaltbar. Ich ging schnell zu meiner Schultasche, öffnete diese und holte eine Packung mit Schmerztabletten raus. Ich hatte diese heimlich von meinem Vater genommen, ich war froh darüber da ich manchmal echt nicht wusste was ich ohne diese machen würde. Ich nahm meinen Schulranzen und humpelte so leise wie möglich aus dem Haus und lief so gut es ging zur Schule. Ich durfte jetzt nur nicht zu spät kommen!Elly stand schon vor dem Schulgelände. "Hey, ich dachte schon du kommst nicht mehr. Wie geht's dir?", begrüßte sie mich. Wie es mir ging? Scheiße. Ich wurde heute schon von meinem Vater, so wie oft in letzter Zeit, zusammen geschlagen und habe deshalb Schmerzen. Es kommen auch noch Sanitäter die mir Angst machen und die ich nicht leiden konnte, ich hatte bis jetzt immer nur schlechte Erfahrungen mit Sanitätern gemacht. "Gut, dir?", log ich. "Auch", sagte sie. Hinter ihr bog ein Krankenwagen in unsere Schule ein. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, ich hatte bekam Angst wie sollte ich nur den Tag überleben? Elly merkte anscheinend meinen ängstlichen Blick den sie sagte: "Du schaffst das, halte dich einfach im Hintergrund, ich hab denen gesagt das sie dich nicht aufrufen sollen und auch keine 'Experimente' an dir machen sollen". "Danke", bedankte ich mich, ich war froh das sie mir half obwohl sie ja mit diesen Ärzten verwandt oder so war. Eigentlich wusste ich das nicht genau. Wollte ich das überhaupt wissen?
Schnell gingen wir ins Schulgebäude. Nur noch die Treppe hoch und dann ins Klassenzimmer. Zum Glück war nicht so viel los da wir ziemlich spät. Ich versuchte halbwegs normal die Treppe raufzugehen, aber mein Fuß machte es mir nicht leicht. "Alles gut?", fragte Elly mich besorgt. Sie musterte mich von oben bis unten. "Kann es sein das du irgendwas am Fuß hast?", fragte sie mich nachdem sie ihre 'Analyse' beendet hatte. "Nein kann es nicht", motzte ich sie an. Sie darf keinen Verdacht schöpfen, am Ende verpfeift sie mich bei diesen Sanitätern. Als Beweis lief ich schneller. Zu spät bemerkte ich das Ruschgefahrschild am Ende der Treppe. Mein Fuß fand plötzlich keine Halt mehr, rutschte zur Seite weg und knickte dann um. Ich konnte mich grade so auffangen, sonst wäre ich wahrscheinlich die Treppe runtergefallen. Ein schrecklicher Schmerz erfüllte meinen Fuß. "Setz dich hin", sagte Elly sofort und hielt mich sicherheitshalber fest. "Lass es einfach, es ist alles gut! Es ist schon schwer genug das deine Freunde da sind", sagte ich leicht genervt und befreite mich aus ihrem Griff. Diesen Tag zu überleben wäre wirklich ein Wunder. Schnell wollte ich weiterlaufen als ich eine Sanitäterin bemerkte, die die Treppe raufging. Obwohl mein Fuß sehr weh tat, versuchte ich halbwegs normal weiterzulaufen. Elly stützte mich etwas. "Alles gut bei euch?", fragte die Sanitäterin die jetzt hinter uns stand, uns. Ich schluckte. Ich bekam leicht Panik, aber auch Wut stieg in mir auf. "Alles gut, Jacky. Kannst vorgehen", rettete Elly mich und Jacky lief an uns vorbei. "Geht's mit dem Fuß?", fragte Elly mich nachdem Jacky in unser Klassenzimmer, das nur noch ein paar Meter entfernt war, verschwunden war. Ich nickte. "Ja, es geht, danke". Es gongte, scheiße wir würden zu spät kommen. Wenn das mein Vater erfährt. Elly stützte mich bis vor das Klassenzimmer. "Ich glaube es wäre doch besser wenn du oder ich Jacky oder so bescheid sagen würde oder schaffst du das ohne meine Hilfe zum Platz weil das wäre schon ziemlich auffällig wenn ich dich stützen würde und du solltest auch mit dem Fuß nicht rumlaufen nicht das da was angebrochen ist", sagte Elly. Ich ging ein paar Schritte ohne ihre Hilfe. Es tat weh aber das Adrenalin machte es zum Glück aushaltbar. "Es geht schon, tut auch kaum mehr weh", log ich. Elly öffnete darauf die Tür. "Warum seit ihr zu spät? Ihr holt euch bitte ein Ticket im Sekretariat und kommt dann wieder", sagte unser Klassenlehrer streng als er uns sah. Scheiße wie sollten ich das jemals mit dem Fuß schaffen, jeder Schritt tat weh. Vor der Klasse standen schon diese Sanitäter, die uns auch anschauten. Gruselig.Jacky's Sicht:
Ich schaute kurz auf die Uhr die hinter mir an der Wand hing. Zwei Minuten zu spät. War das wirklich so schlimm? Hilfesuchend schaute Elly zu mir. "Ähm, ich will mich ja nicht einmischen oder so, aber ist das wirklich so schlimm das die beiden zwei Minuten später kommen? Ich habe die beiden beauftragt das sie noch schnell schauen können ob der RTW abgeschlossen ist, also ist es meine Schuld", log ich schnell. "Wirklich? Okay. Dann dürft ihr ausnahmsweise ohne Ticket reinkommen", sagte der Lehrer. Warum waren Lehrer bitte so streng? Dankbar schaute mich Elly an. Ihre Freundin sah ziemlich blass und auch nervös aus. Das war sicher Luna. Die beiden gingen schnell zu ihren Plätzen. Mir fiel sofort auf das Luna humpelte, Elly ging dicht hinter ihr wahrscheinlich wollte sie es verdecken.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanficElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...