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Nach genau einer Stunde und sieben Minuten kam Niklas aus der Tür. Sofort stand ich auf. "Und?", fragte ich ihn. Kurz musterte er mich. "Die OP ist gut gelaufen sie ist jetzt im Aufwachraum, du weißt ja wo der ist. Den Blinddarm  konnten wir vollständig entfernen und sonst ist auch alles wieder gut, wenn Elly wach ist schau ich nochmal vorbei und dann sehen wir weiter", erklärte er. "Danke", bedankte ich mich. "Nichts zu danken, es war gut das ihr hier wart sonst hätten wir das zu spät gemerkt und dann wäre das anders ausgegangen, du weißt ja wie das ausgehen kann also falls du mal Anzeichen auf eine Blinddarmentzündung hast erscheint du hier und wartest bitte nicht bis der durchbricht das tut erstens sauweh und zweitens musst du dann auch statt Tagen Wochen bleiben, natürlich nur wenn du es schaffst sonst kannst du deinen Blinddarm mit ins Grab nehmen", sagte er kalt und ging einfach. Was war das denn grade?! Schnell ging ich zum Aufwachraum. Wie erwartet schlief Elly noch. Ich setzte mich zu ihr und nahm ihre Hand. Kurz fasste ich ihr auf die Stirn. Sie war heiß. Ich zog vorsichtig die Decke ein Stück höher und strich ihr über die Haare. Ich beobachtete ihre Werte ein paar Minuten, sie waren in Ordnung. An ihr hingen zwei Infusionen.
Ich schaute mich um. Dieser Raum kam mir bekannt vor. Genau hier bin ich mehrmals auch wach geworden nach ein paar der vielen Operationen die ich wegen dem Motorradunfall hatte. Ich musste schwer schlucken. Schnell nahm ich Elly's Akte um mich abzulenken. Es war, wie Niklas gesagt hatte, alles gut gelaufen.
Nach ein paar Minuten kam Niklas rein. Er machte Elly eine neue Infusion dran. "Sie wird sehr bald aufwachen, dann kommt sie auf die Normalstation", erklärte er mir und schaute ein paar Sekunden die schlafende Elly an. "Wie sieht es mit deinem Arm aus?", fragte er mich nach einer Weile. "Gut", sagte ich. "Gut, da du wahrscheinlich bei Elly bleiben wirst würde ich dir dann einfach morgen früh die Fäden ziehen. Ich bleib über Nacht hier", erklärte er. Ich nickte nur. "Danke", ergänzte ich. Plötzlich stiegen Elly's Werte und sie bewegte ihre Hand. Nach ein paar Sekunden öffnete sie die Augen. Ich griff wieder nach ihrer Hand. Sie schaute sich kurz um. Sie schaute uns fragend an. "Du wurdest wegen deinem Blinddarm operiert", half Niklas ihr auf die Sprünge. "Wie geht's dir?", fragte er sie. Niklas fasste ihr kurz auf die Stirn. "Fieber hast du schonnoch. Hast du Schmerzen?" Sie schüttelte leicht den Kopf. "Ich bring dich jetzt auf die Normalstation schlaf ruhig weiter", sagte er sie schloss darauf wieder die Augen. So brachte Niklas sie auf Station. Ich folgte ihm.
Auf Station maß er Fieber. Elly hatte noch 38,4°C. Was aber völlig normal war. Elly wachte wieder auf als Niklas begann ihren Bauch abzutasten. "Wie geht's dir?", fragte ich sie. "Bin müde und mir ist heiß", sagte sie und griff nach meiner Hand. "Das kommt noch vom Fieber und der Narkose, schlaf ruhig weiter", sagte Niklas zu ihr. Sie schaute kurz uns beide an und schloss dann wieder ihre Augen. Niklas trug etwas in ihrer Akte ein. "Wann kann sie gehen?", fragte ich ihn. "Das kann ich dir noch nicht genau sagen, liegt am Verlauf ich schau mir in ein paar Stunden mal die Opwunde an und mach noch ein Ultraschall zur Sicherheit dann kann ich es dir wahrscheinlich sagen", erklärte er mir. Ich nickte nur. Er musterte mich kurz. "Leg dich auch mal hin du siehst müde aus", sagte Niklas zu mir. Ich nickte nur. Er hatte Recht ich war wirklich richtig müde.
Niklas ging und ich versuchte eine gemütliche Position auf dem Stuhl zu finden. Ich legte meinen Kopf auf Elly's Bett und schlief wenig später ein.

Ich wurde wieder wach als Niklas nach zwei Stunden wieder reinkam. Müde hob ich meinen Kopf. Mein Nacken tat durch das unbequeme liegen weh und ich verzog kurz mein Gesicht vor Schmerzen. Niklas kommentierte das mit einem kritischen Blick. Ich schaute zu Elly die schlief. Ihr Kopf war etwas zu meiner Seite geneigt. Ich strich ihr kurz über die Haare. "Ich hoffe sie wird schnell wieder gesund", sagte ich und beobachtete Elly. "Ja, ich auch". Elly öffnete plötzlich ihre Augen. "Wie geht's dir?", fragte ich sie und strich ihr wieder durch die Haare. "Es geht", sagte sie. Ich fasste ihr auf die Stirn. Warm war sie noch. Sie schaute sich um. "Hast du Schmerzen?", fragte Niklas sie. "Bisschen", sagte sie.

Elly's Sicht:
Ich war immernoch müde hatte aber Bauchschmerzen. "Ich häng dir gleich was dran, ich würde jetzt das Pflaster wechseln und noch zur Sicherheit ein Ultraschall machen da es wirklich knapp war, nicht das sich die Entzündung doch noch ausgebreitet hat", erklärte er mir. Ich nickte nur leicht. Jacky zog die Decke etwas runter und Niklas mein Hemd, das ich immernoch von der OP anhatte hoch. Hoffentlich kann ich bald was normales anziehen. Ein großes Pflaster klebte auf meinen Bauch. Kurz schaute ich zu Jacky die mir über den Arm strich. Niklas machte vorsichtig das Pflaster ab und begutachtet die Opwunde die direkt neben der Narbe von der inneren Blutung war. "Soweit sieht alles gut aus keine Rötung oder Schwellung, ich mach gleich ein neues Pflaster drauf, zuerst kommst du aber zum Ultraschall", sagte er. "Muss das sein?", fragte ich. Ich war so müde mir war heiß und ich wollte kein Ultraschall. "Du weißt das das sein muss", sagte er und entriegelte mein Bett. Ich schaute wieder zu Jacky. Sie nickte nur. "Und du, Jacky, isst jetzt bitte was", sagte er zu Jacky, die beim aufstehen gefährlich schwankte. Niklas musterte sie und kurz sah ich Angst in Jacky's Augen. Niklas schüttelte nur den Kopf. Dann brachte er mich raus. Jacky folgte uns. Sie trennte sich vor der Untersuchung von mir da sie ja was essen musste.

Jacky's Sicht:
Ich ging statt zur Cafeteria zum Ausgang. Ich brauchte echt frische Luft. Es tat so gut wieder draußen zu sein. Ich setzte mich auf eine Bank. Erst da viel mir die Sache mit dem Beruhigungsmittel ein. Was sollte ich jetzt machen? Ich konnte doch nicht nach Hause und es holen. Aber in ein paar Stunden kamen wieder die Syntome und die im Krankenhaus zu haben wäre nicht gut. Ich stand wieder auf. Kurz schwankte ich da mir schwindelig wurde. Ich schloss kurz meine Augen und es wurde zum Glück besser. Dann ging ich wieder ins Krankenhaus. Hier musste es sicher das Beruhigungsmittel geben. Ich ging eine Weile rum. Plötzlich sah ich es auf einer der vielen Wägen. Ich schaute mich um, niemand war da. Schnell nahm ich es. Ich wusste das ich grade etwas Verbotenes gemacht hatte aber was hätte ich sonst machen sollen? Ich ging wieder zurück zu Elly's Zimmer.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt