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Elly's Sicht:
Ich wachte nach vielen Stunden auf. Das erste das ich sah war Franco der auf dem Sessel schräg gegenüber von der Couch schlief. Ich schaute weiter aus dem Fenster. Es war dunkel und man konnte die Sterne sehen, also musste es Nacht sein.
Mein Kopf lag immernoch auf Jacky's Schoß. Jacky schlief auch. Kurz beobachtete ich sie von unten. Dann sah ich wieder zu Franco, der sich begann zu bewegen und die Augen öffnete. Sein Blick fiel auf mich. Ein paar Sekunden starrten wir uns einfach nur an, bis er zu der schlafenden Jacky schaute. Kurz beobachtete er sie, dann stand er auf und ging leise zu uns. Er nahm vorsichtig Jacky's Handgelenk.
Es dauerte nicht lange bis Jacky ihre Augen öffnete und erschrocken Franco ansah. Sofort entfloh sie seinem Griff um ihr Handgelenk. "Was soll das werden?", fragte Jacky Franco. Ich setzte mich auf. "Bist du immer so niedrig wenn du schläfst?", fragte er sie.
"Keine Ahnung wenn ich schlafe messe ich normalerweise nicht meinen Puls", sagte Jacky kalt zu ihm. Sie schaute kurz auf die Uhr die an der Wand hing. "Ich gehe kurz hoch, komm gleich wieder", sagte Jacky und stand auf. Sicher waren die 9 Stunden rum und sie musste wieder was nehmen. Sie musste wirklich mit dem Beruhigungsmittel aufhören! Jacky verschwand nach oben. Franco wollte ihr folgen aber ich hielt ihn auf. "Franco lass sie, sie kommt gleich wieder", sagte ich. Er bleib seufzend da. "Ist sie immer so niedrig wenn sie schläft?", fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Das ist mir jetzt schon öfters aufgefallen", sagte er nachdenklich. Ich sagte nichts. "Warum seit ihr überhaupt hier unten?", fragte er mich weiter.
"Haben was angeschaut", log ich, ich wollte jetzt echt nicht erklären was der wahre Grund war. "Du weißt was mit Jacky ist", sagte er und schaute mir direkt in die Augen. "Was soll mit ihr sein?", fragte ich und hielt seinem Blick stand. Er schüttelte den Kopf und seufzte. Jacky kam wieder runter. Franco musterte sie kurz. Sie setzte sich wieder zu mir auf die Couch. Ich lehnte mich an sie. Franco setzten sich wieder in den Sessel und beobachtete uns. Die Stille war unangenehm vorallem weil Franco uns einfach anstarrte und ich eigentlich einfach nur schlafen wollte und Jacky, der immerwieder die Augen zufielen ging es anscheinend genauso. Ebenfalls wollte ich aber mit ihr sprechen, ich hatte viele Fragen. Was würde jetzt passieren? Musste ich überhaupt morgen oder eher heute in die Schule? Jacky legte ihren Arm um mich und strich mir immerwieder über den Arm. Minutenlang schwiegen wir. Franco schloss plötzlich seine Augen. Ist er wirklich eingeschlafen? Ein paar Minuten schwiegen Jacky und ich weiter. "Glaubst du er schläft wirklich?", fragte ich Jacky nach einer Weile leise und schaute zu ihr rauf, da ich mich mittlerweile wieder hingelegt hatte, mit dem Kopf auf ihren Beinen. Sie schaute kurz zu Franco und dann zu mir runter. "Glaub schon", sagte sie.
"Wie viel Uhr ist es?", fragte ich Jacky.
"2 Uhr", antwortete sie.
"Muss ich heute in die Schule?", fragte ich etwas ängstlich. Ich wollte echt nicht gehen ich hatte solche Angst.
"Nein, aber wir reden nochmal drüber was passiert ist", sagte sie leise. Ich nickte leicht. Dann versuchte ich zu schlafen. Jacky legte sich dicht hinter mich und legte ihren Arm um mich, ich nahm ihre Hand. Gedankenverloren spielte ich an Jacky's Ring rum. Ich war grade gar nicht mehr müde. Jacky drückte mich etwas mehr an sich. Ich schaute aus dem Fenster. Die Sterne waren heute sehr gut zu sehen. Ich beobachtete eine Weile die Sterne bis auch ich einschlief.
Ich wachte wieder auf als ich Bewegungen wahrnahm. "Schlaf weiter", sagte Jacky die immernoch hinter mir lag und strich mir kurz über den Arm. Franco stand vor mir. Was machte er da? "Jacky!", sagte er eindringlich. "Was ist los?", fragte ich müde und setzte mich auf. Jacky setzte sich auch hin. "Komm wir gehen hoch", sagte Jacky und schaute Franco wütend an. Wahrscheinlich hatte er Puls gemessen. "Du warst wieder so niedrig", sagte Franco. Jacky und ich standen auf. "Ja tschuldigung du brauchst aber nicht dauernd das kontrollieren", sagte Jacky und ging zu den Treppen. Franco hielt mich fest als ich ihr hinterher gehen wollte. "Was ist mit Jacky los?!", fragte er und schaute mir direkt in die Augen. Jacky kam wieder zu uns. Ich schwieg. "Lass Elly doch daraus mir geht's gut!, vielleicht hab ich mal einen zu niedrigen Puls aber das ist doch auch egal solange das nicht dauerhaft ist", sagte Jacky. "Seit ein paar Tagen ist er aber immer so niedrig wenn du schläfst!"
"Ist doch egal, wenn man schläft ist der halt niedrig"
"Aber nicht so niedrig"
"Komm Elly wir gehen", sagte Jacky wütend dann gingen wir beide hoch. Franco tat mir schon etwas leid, er machte sich doch nur Sorgen um Jacky.
Wir legten uns auf Jacky's Bett. Ein paar Minuten schwiegen wir nur bis Jacky mich etwas fragte: "Glaubst du ich war grade zu hart zu Franco?"
Erstaunt schaute ich zu ihr.
"Er macht sich halt Sorgen..."
"Also ja?"
Ich nickte leicht.
Jacky seufzte. "Aber das er dauernd meinen Puls kontrolliert ist doch auch scheiße"
"Du weißt schon das das gefährlich werden kann..."
"Ja, ich werde ja damit aufhören"
"Das sagst du schon seit Wochen..."
"Wirklich.... Was war überhaupt in der Schule los?"
"Nicht viel..."
"Was hat Jonas gemacht?"
"Ich will nicht drüber reden..."
"So schlimm?"
Ich nickte nur stumm.
Jacky nahm mich in den Arm.
"Übrigens war Jonas das wirklich mit dem Jugenamt...", sagte ich nach einer Weile.
"Okay, wieso warst du bewusstlos?"
Ich schwieg wieder.
"War es fremdverschulden?"
Eigentlich nicht, aber eigentlich auch schon schließlich wäre das nicht passiert wenn Jonas mich nicht so fertig gemacht hätte.
Jacky strich mir über den Rücken. Eine Weile schwiegen wir. "Es war zu viel und ich bin weggerannt", sagte ich nach einer Weile.
"Warum? Was ist passiert?"
"Jonas..."
"Was hat er gemacht?"
"Er hat mich bloßgestellt..."
"Wie?"
"Er hat allen erzählt das ich adoptiert bin und darüber Witze gemacht und gefragt wie es sein kann das du mich nehmen hast wollen und dann dann hat er noch ein Video gezeigt und alle haben gelacht", erzählte ich, Tränen liefen mir übers Gesicht und ich drückte mich fest an Jacky, die mir über den Rücken strich. "Welches Video?", fragte sie nach. Das wollte ich ihr wirklich nicht erklären. Ich weinte einfach weiter und sagte nichts. "Wir gehen heute Nachmittag zu Hannah und klären das versprochen", sagte sie nach einer Weile. Ich war ihr so dankbar dafür. "Danke", schluchzte ich leise. "Nichts zu danken aber wieso warst du bewusstlos?", fragte sie mich und drückte mich sanft an sich. "Ich bin gerannt und war dann außer Atem und irgendwie hat sich das nicht verbessert und ich bin panisch geworden und dann wurde alles schwarz und dann waren Hannah und Stefan da", erklärte ich. "Okay, wir bekommen das hin versprochen", sagte sie. Ich weinte einfach weiter. Jacky strich mir weiterhin über den Rücken.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt