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Elly's Sicht:
Wir fuhren gemeinsam ins Krankenhaus. Ich hatte so große Angst zudem hatte ich seit heute Nacht auch noch Bauchschmerzen bekommen, ich schob es aber auf den Stress.
Es regnete während der Fahrt, dieses Wetter beschreib genau meine Laune: Mies. Auch war ich einfach nur müde. Die ganze Nacht waren wir aufgeblieben. Jacky sah auch so aus als würde sie gleich einschlafen.
Viel zu schnell kamen wir beim Krankenhaus an. Ich sah Jacky an das sie am liebsten nicht ausgestiegen wäre es aber trotzdem tat. Gemeinsam gingen wir ins Krankenhaus. An der Rezeption kam uns plötzlich Niklas entgegen. Er sah mich kurz fragend an, Jacky ignorierte er einfach. Er musste wirklich richtig sauer auf sie sein. Das kann ja morgen beim Fäden ziehen was werden. Ich sah Jacky an wie weh es ihr tat das er sie ignorierte. Auch mir tat es weh das zu sehen. Sie waren doch immer ein so gutes Team. Kurz stiegen Jacky Tränen in die Augen die sie aber sofort wegblinzelte. "Okay kommt mit", sagte plötzlich Tabea, die uns angemeldet hatte, wir begleiten sie sie nach oben auf die Kinderstation. Ich ging dicht neben Jacky, die sich immer mehr anspannte auch ich wurde immer nervöser. Bei der Kinderstation angekommen wäre ich am liebten vor Aufregung und Anspannung aus dem Fenster gesprungen. Ich wollte das nicht! Ich griff nach Jacky's Hand und drückte diese fest. "Ich muss mich noch kurz umziehen geht ihr in den Wartebereich, ich bin gleich wieder da", sagte Tabea schnell und verschwand in eines der vielen Zimmer. Wir gingen in den Wartebereich. Man konnte Jacky anmerken wir angespannt sie war und auch ich konnte gleich nicht mehr, ich war so müde, hatte so Angst und wollte das alles doch gar nicht. Meine Bauchschmerzen vergrößerten meine Angst auch noch um einiges. Schmerzen im Krankenhaus zu haben war nie gut. Hoffentlich war es wirklich nur der stress, aber bei der Stärke?
Zu schnell kam Tabea wieder, diesmal im Kittel. Sie hatte ein Stethoskop um den Hals. "Dann komm mit Elly", sagte Tabea und lächelte mich an. Ich blieb bei meinem ersten Gesichtsausdruck. "Soll ich mitkommen oder hier bleiben?", fragte Jacky mich. Kurz zögerte ich sagte dann aber das sie warten sollte. So ging ich alleine mit Tabea in den Behandlungsraum. Es gab einen Schreibtisch an der Ecke und eine Liege auf der linken Seite auch waren dort Waage und andere Sachen. Tabea setzte sich an den Schreibtisch, ich an die gegenüberliegende Seite. Meine Nervosität stieg nochmal höher  was nicht unbemerkt blieb. "Nervös?", fragte Tabea mich. Ich nickte nur leicht. "Also wir reden jetzt erstmal ein bisschen okay?"
Ich nickte wieder leicht.
"Okay also wie geht's dir den allgemein?", fing sie an.
"Gut", log ich.
Ich wollte es einfach nur hinter mich bringen.
"Elly sei bitte ehrlich"
"Naja, ist halt viel los zur Zeit und so..."
"Mit Schule oder auch mit etwas anderem?"
"Nur Schule..."
"Wirklich?"
"Ja"
"Okay, also willst du noch über was reden?"
Ich schüttelte den Kopf. Noch mehr Angst überkam mich und ich musste mich zusammenreißen nicht einfach aus dem Raum zu rennen. "Elly gib mir mal dein Handgelenk", forderte mich Tabea auf. Ich zögerte kurz machte es dann aber. "Ist es wirklich so schlimm?", fragte sie besorgt auf meinen sicher viel zu schnellen Puls. Ich sagte nichts. "Also wenn das für dich und auch Jacky in Ordnung ist würde ich dir nach der Blutabnahme ein leichtes Beruhigungsmittel geben, ich denke das würde helfen"
Ich nickte nur leicht.
"Okay ich hol schnell die Sachen für die Blutabnahme und komme dann wieder, mach schonmal deinen Arm frei und setz oder leg dich auf die Liege", forderte mich Tabea auf. Wieder nickte ich nur. Tabea verließ den Raum.

Tabeas Sicht:
Ich ging aus dem Zimmer. Laut ihrem Puls musste Elly wirklich sehr nervös sein sie sah auch so aus als hätte sie nicht geschlafen. Ich ging noch schnell ins Wartezimmer zu Jacky. Sie stand sofort auf als sie mich sah. "Alles gut", beruhigte ich sie auf ihren besorgten Gesichtsausdruck. "Ich wollte dir nur sagen das ich Elly ein leichtes Beruhigungsmittel geben würde, damit wäre die Behandlung um einiges einfacher", erklärte ich. Jacky sah auch total fertig aus. Was machte den beiden nur so Angst? Ja die beiden hatten schon viele Sachen im Krankenhaus durchgemacht aber deswegen hatte man nicht so eine Angst oder? "Okay, aber bitte pass auf sie auf", sagte Jacky.
"Mach ich versprochen, mach dir keine Sorge du siehst übrigens auch ziemlich erschöpft aus habt ihr heute Nacht überhaupt geschlafen?"
"Ja ein paar Stunden"
"Okay, dann gehe ich wieder zu Elly"
"Okay"
Sie setzte sich wieder hin und ich ging wieder zu Elly.

Elly's Sicht:
Ich setzte mich zögernd auf die Liege. Kurz schaute ich mich um. Was mache ich hier überhaupt?, fragte ich mich. Die zwei oder drei Stunden die Jacky und ich heute Nacht geschlafen hatte rächten sich und ich merkte wie müde ich war. Auch fühlte ich mich einfach nur träge. Ein starkes Angstgefühl plagte mich und mein Fluchtinstink wurde immer größer. Auch die Bauchschmerzen waren deutlich zu spüren. Ich zuckte heftig zusammen als Tabea wieder reinkam. Wieso habe ich mich dazu überhaupt überreden lassen? Wieso war ich hier? Ich bekam augenblicklich mehr Panik. Tabea kam zu mir. Sie griff nach meinem Handgelenk. "Elly ganz ruhig", sagte sie zu mir. "Ich nehme dir jetzt Blut ab okay?", sagte sie. Ich machte nichts. Was sollte ich auch machen sie würde es trotzdem machen. "Jacky und du habt anscheinend die Nacht durchgemacht", sagte Tabea und machte mir den Stauschlauch locker um den Arm. Ich machte nichts. "Elly?"
"Mhh"
"Leg dich mal hin"
"Was? Warum?"
"Nicht das du noch umkippst wenn ich dir Blut abnehme", sagte Tabea und wollte mich zur Seite drücken aber ich hielt stand. "Elly bitte", sagte sie und verstärkte etwas den Druck auf meine Schulter diesmal ließ ich es zu. Ich wollte es einfach hinter mich bringen. Ich schaute auf die Decke. Tabea machte den Stauschlauch fester um meinen Arm. "Mach mal eine Faust", sagte sie. Ich machte es. "Gut", lobte sie mich und tastete nach einer geeigneten Vene. "Ich lege dir einen Zugang dann kann ich Blut abnehmen, dir gleich das Beruhigungsmittel geben und der bleibt dann auch erstmal drin falls irgendwas sein sollte", sagte Tabea und machte Desinfektionsmittel auf meinen Handrücken. Ich drehte meinen Kopf etwas zur Seite. Wie bin ich nur in diese Situation geraten? "Pikst kurz", sagte Tabea und schon spürte ich die Nadel in meine Handrücken eindringen. Ich zuckte etwas zurück. "Gut gemacht", lobte mich Tabea und nahm schnell Blut ab. Mir wurde etwas schwindelig aber ich ließ es mir nicht anmerken. Komplikationen konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. Danach fixierte Tabea den Zugang. "Ich geb dir jetzt noch etwas Beruhigungsmittel, nicht viel aber so viel das du einfach entspannter bist", erklärte sie. Ich nickte nur und schon spürte ich etwas kaltes durch meine Adern laufen. "Alles gut?", fragte Tabea. Ich nickte nur der Schwindel nahm langsam wieder ab. "Bist etwas blasser, ist dir schwindelig oder so?", fragte sie mich. Ich schüttelte nur den Kopf. Konnte sie nicht einfach diese Untersuchung machen? Tabea nahm mein Handgelenk. Das Beruhigungsmittel machte mich noch müder als ich überhaupt war. "Bist schon ziemlich schnell unterwegs. Hast du heute schon was getrunken?", fragte sie mich. Ich schüttelte wahrheitsgemäß dem Kopf. "Wann zuletzt?"
"Gestern Mittag oder so"
"Trinken ist wichtig, vorallem vor einer Blutabnahme"
"Mmh"
"Ich häng die jetzt noch Flüssigkeit dran"
Ich antwortete nicht, sollte sie doch machen. "Ich hol schnell was und du bleibst liegen verstanden?"
"Mmh ja", sagte ich und verließ den Raum. Ich war so müde. Ich zog meine Beine an und drehte mich zur Seite, da das die Bauchschmerzen etwas erträglicher machte, so schlief ich nach wenigen Sekunden ein.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt