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Die nächsten Tage blieb ich die ganze Zeit im Bett. Jacky war die ganze Zeit bei mir. Von Luna gab es leider nichts neues. Ich machte mir langsam echt Sorgen um sie.
Leider häuften sich Jackys und meine Albträume und es gab keine Nacht die wir durchschliefen. Die anderen hatten es zum Glück noch nicht herausgefunden, glaubte ich zumindest. Niklas war auch öfters da und sah nach mir.
Grade unterhielten Jacky und ich uns wieder, da ich wieder diesen Albtraum
hatte. Ich wollte nicht mehr schlafen, zu viel Angst hatte ich wieder von ihm zu träumen. Zur Zeit denke ich sehr viel an ihn und meine Vergangenheit. Mir fielen viele offene Fragen ein, wie z.b in welcher Beziehung Jacky und er überhaupt vor meiner Geburt standen und warum er nicht wollte das ich mich mit Jacky traf.
Niklas hatte mir gesagt das er erschossen worden war. Einerseits war ich froh darüber schließlich musste ich nicht mehr in der angst leben das er wieder kam, aber andererseits war ich schon ein bisschen traurig, er war schließlich mein Vater und es gab auch die ein oder andere schöne Erinnerung wie z.b als wir einmal mit Jacky im Tierpark waren, es war so schön gewesen. In Jacky's Nähe war er am Anfang immer nett zu mir gewesen, wahrscheinlich damit sie keinen Verdacht schöpft was passiert wenn sie nicht da war. Hätte sie damals verstanden warum ich wirklich immer so geweint hatte wenn sie wieder ging, er hatte immer behauptet das es daran liege das ich sie so sehr mochte, das stimmte natürlich auch, aber es war nicht der einzige Grund gewesen.
Jacky  hatte mich öfters gefragt ob mein Vater nett zu mir wäre. Ich hatte aus Angst immer gesagt das er immer nett zu mir sei, was aber nicht stimmte.
Ich merkte wie Jacky's Kopf auf meiner Schulter schwerer wurde. Sie war anscheinend eingeschlafen. Auch mir fielen die Augen langsam zu, aber ich wollte nicht schlafen. Ich hatte Angst das er wieder vor mir stehen würde.
Es würde sicher nicht lange dauern bis die anderen aus der WG wieder Verdacht schöpfen wurden das wir wieder diese Albträumen hatten. Unsere Augenringe waren kaum noch zu übersehen. Öfters fragte jemand aus Spaß ob wir heimlich die Nacht durchmachen würden, wenn die nur wüssten. Nach ein paar Minuten schlief auch ich wieder ein.

Paula's Sicht:
"Ist euch auch aufgefallen wie übermüdet Jacky und Elly zur Zeit sind, die beiden sehen aus als ob sie jede Nacht durchmachen würden", fragte Phil uns beim essen. "Ja", stimmten Tabea, Franco, ich und Niklas, der wieder zu Besuch war zu. "Glaubt ihr die machen wirklich die Nacht durch?", fragte Franco. "Nein, glaub ich nicht ich glaube eher die haben wieder diesen Albtraum", sagte Niklas. "Glaub ich auch", stimmte ich zu. "Weiß jemand ob die beiden endlich geredet haben?", fragte Niklas. "Nein, soweit ich weiß nicht", antwortete ich. "Sie müssen endlich miteinander reden oder wenigstens mit jemand anderem", sagte Charlotte. "Ja, aber ich glaube die beiden würden sich am ehesten gegenüber öffnen und nicht uns, oder haben sie mit euch schon drüber gesprochen?", fragte Niklas. "Nein, die beiden haben so weit ich weiß noch mit niemandem drüber gesprochen auch nicht mit der Polizei, daher weiß niemand außer die beiden genau was damals passiert ist", sagte Franco. "Ich spreche später nochmal mit Jacky", sagte Niklas entschlossen.

Jacky's Sicht:
Ich wachte wieder auf, diesmal ausnahmsweise ohne Albtraum. Elly lehnte an mir und hob grade ihren Kopf. "Alles gut?", fragte ich sie. Sie schaute mich müde an und nickte leicht. Sie sah komplett fertig aus. So konnte das nicht mehr weiter gehen! Plötzlich ging die Tür auf, wir drehten uns beide um. Niklas kam rein. "Wie geht's euch beiden?", fragte er uns. "Gut", kam es von uns beiden, wir beide wussten dass das eigentlich nicht stimmte. Er seufzte. "Jacky kommst du mal bitte ich will mit dir reden", sagte er zu mir. Was wollte er von mir? Hatte er etwas gemerkt? Ich stand auf und ging mit ihm vor die Tür. "Was ist los?", fragte ich.
"Was ist los mit euch beiden?"
"Nichts"
"Ihr seht aus als würdet ihr seit Tagen durchmachen"
"Vielleicht machen wir das ja auch", sagte ich einerseits aus Spaß anderseits weil es auch stimmte.
"Warum?"
"Das war ein Witz"
"Hast du mit ihr geredet?"
"Mach ich bald"
"Wann ist bald?"
"Bald"
"Du redest bitte jetzt mit ihr"
"Jaja"
"Ich kenne dieses jaja"
Ich verdrehte die Augen.
"Da brauchst du nicht die Augen verdrehen"
"Ich gehe wieder rein"
"Wenn sich in den nächsten Tagen nicht eurer Schlaf verbessert schlafe ich persönlich bei euch"
"Och ne"
"Das meine ich ernst"
"Mein Bett ist zu klein für drei Personen"
"Ich kann auch auf dem Boden schlafen und bei euch ist ja sowieso kein schlafen angesagt so wie ihr ausseht"
"Ich gehe wieder rein"
"Okay, aber ich meine es wirklich ernst"
Damit ging ich wieder rein.
"Was wollte er?", fragte Elly mich. Ich setzte mich wieder neben sie aufs Bett. "Die haben was gemerkt, Niklas hat gesagt das er bei uns schlafen wird wenn es sich nicht bessert"
"Was?!"
"Ich weiß"
"Er wird dahinter kommen es wäre ein Wunder wenn wir mal durchschlafen würden"
"Mhh ja, wir müssen es einfach schaffen wieder genug Schlaf zu bekommen damit die nichts mehr ahnen"
"Ja, wir schaffen das schon irgendwie"
"Ja, hoffentlich"
Damit legten wir uns wieder zusammen hin. Ich hatte mal wieder Angst einzuschlafen, versuchte es aber trotzdem. Nach ein paar Minuten schliefen wir wieder ein.

Elly's Sicht:
Wieder hatte ich diesen Albtraum. Zitternd schoss ich nach oben. "Alles gut", sagte Jacky und nahm mich vorsichtig in den Arm. Ich begann heftig zu weinen. Ich konnte einfach nicht mehr! Ich drückte mich an Jacky die mir über den Rücken strich. "Alles gut", sagte sie öfters, obwohl überhaupt nichts gut war. Ich schlief wieder ein.

Jacky's Sicht:
So kann das nicht weiter gehen! Ich kann sie und auch mich nicht mehr länger leiden lassen! Sollte ich wirklich mit ihr drüber reden?
Elly schlief wieder ein.

Elly's Sicht:
Nach einer Stunde wurde ich wieder durch den Albtraum wach. Konnte das den nie enden? "Alles gut", sagte Jacky beruhigend.  Ich versuchte mein Zittern und meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bekommen. Ich drückte mich wieder an sie. Sie nahm mein Handgelenk. "Versuch dich bitte zu beruhigen", sagte sie besorgt. Ich versuchte es. Nach ein paar Minuten in denen wir uns nur umarmt hatten, drückte Jacky mich leicht weg von ihr. Was ist los? Sie schaute mir direkt in die Augen, dann atmete sie einmal ein und aus und sagte: "Wir müssen reden!"

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt