Ich wurde durch das nervtötende Geräusch des Weckers geweckt. Ich setzte mich auf, wodurch auch Jacky aufwachte. "Mach das aus", murmelte sie, drehte sich zur anderen Seite und zog sich die Decke über den Kopf. "Hey nicht weiter schlafen", sagte ich während ich den Wecker ausmachte. Jacky drehte ihren Kopf wieder zu mir. "Aufstehen"
"Will nicht", sagte sie und hielt mich zurück als ich aufstehen wollte. Ich legte mich wieder zurück zu ihr. "Ich auch nicht", sagte ich ehrlich. "Wir müssen aber", ergänzte ich. Jacky stöhnte auf stand dann aber auf. Auch ich stand auf. Schnell machten wir uns fertig. Jacky zögerte kurz am Medikamentenschrank. "Willst du was zur Beruhigung nehmen?", fragte ich nach. "Weiß nicht ich hab keine Lust das gleiche wieder durchzumachen", sagte sie. Ihre Hand ruhte auf dem Griff des Medikamentenschranks. "Du hörst aber bitte auf", sagte ich. Sie schwieg kurz und schaute traurig zu Boden. "Mach ich", sagte sie langsam. "Hast du schon Entzugserscheinungen?", fragte ich ungläubig. Ging das wirklich so schnell? Sie schwieg und ließ den Griff los. "Nein, ich hab das im Griff", sagte sie nicht grade überzeugend. Also war sie schon abhängig? Wir gingen aus dem Bad. In dem Moment kam Franco rein. "Wie geht's euch?", fragte er uns. "Gut", kam es von uns beiden gleichzeitig. Franco musterte Jacky kurz. "Jacky ich würde deine Schicht übernehmen", sagte er.
"Ähm Nein", sagte Jacky verwundert.
"Doch"
"Nein es ist MEINE Schicht"
"Nach der Aktion von gestern arbeitest du erstmal nicht"
"Doch! Ihr habt nicht zu bestimmten ob ich arbeiten soll oder nicht!"
"Doch, sag endlich was mit dir los ist" "Nichts!"
"Es ist was! Elly weißt du davon?!"
Was sollte ich jetzt sagen? Ich schwieg. Die beiden sahen mich erwartungsvoll an.
"Also ja?", nahm Franco aus meinem Schweigen an.
"Nein", sagte ich, ich wusste ja eigentlich auch nicht so genau was mit ihr los war.
"Doch sicher", sagte Franco und sah mich eindringlich an.
"So ich muss jetzt arbeiten bis später", sagte Jacky und wollte an Franco vorbei gehen, doch der hielt sie am Arm fest. Der Arm an dem die Wunden waren, die immernoch nicht richtig verheilt waren. Jacky verzog das Gesicht vor Schmerzen und rieß sich los. "Jacky was ist mit deinem Arm?!", fragte Franco alarmiert und wollte sie nochmal festhalten, Jacky versteckte ihren Arm hinter ihrem Rücken.
"Nichts!"
"Doch!, zeig mal her"
"Nein, lass mich einfach!"
"Dann zeig deinen Arm!"
"Nein, ich muss sowieso los!"
"Deine Schicht beginnt in einer Stunde du hast noch genug Zeit"
"Lieber zu früh als zu spät, ich hab eh keine Zeit für so eine unnötige Diskussion!"
"Jacky so geht das echt nicht weiter!" "Wie?"
"Das du dauernd, dich egal gegen was wehrst"
"Das stimmt nicht"
"Doch, du möchtest dich nicht untersuchen lassen, nicht essen, nicht reden"
"Weil es mir gut geht, ich einfach keinen Hunger habe und jetzt komm bitte nicht damit das ich krank bin, und über was soll ich denn reden?"
"Über deine Sorgen und Probleme"
"Hab keine und wenn ich welche hätte dann komme ich selbst damit klar"
"Anscheinend ja nicht"
"Doch!"
Die beiden schienen gar nicht mehr zu bemerkten das ich hier war.
"Hast du überhaupt was gegessen?"
"Ich bin kein Baby mehr!"
"Du verhälst dich aber wie eins"
"Stimmt nicht!"
"Doch was war gestern überhaupt auf der Wache los?"
"Man lass mich damit in Ruhe!"
"Warum?!"
"Weil...weil", fing Jacky an, wusste anscheinend aber nicht was sie sagen sollte.
"-du nicht darüber reden willst?"
"Ja"
"Schau das ist das Problem"
"Welches Problem?"
"Ich oder eher wir wollen wissen was mit dir los ist!"
"Nichts!"
"Doch!"
"Das geht euch nix an"
"Also ist doch was?!"
"Nein!"
"Du hast es grade eben zugegeben!"
"Nein!"
"Doch, Elly du hast es doch auch gehört!"
"Ähhh nein ich hab grade nicht zugehört", log ich schnell.
"Elly du hast es gehört, du weißt doch sicher was mit Jacky ist"
"Nein", sagte ich und versuchte überzeugend zu klingen.
"Doch sicher"
Ich schaute kurz zu Jacky.
"Ja also sag bitte was los ist", versuchte mich Franco zum reden zu bewegen.
Was sollte ich jetzt sagen? Ich schwieg und schaute zu Boden.
"So ich gehe jetzt arbeiten", sagte Jacky nach ein paar Sekunden. "Phil hat auch Schicht", sagte Franco.
"Och ne", sagte Jacky genervt.
Franco verließ darauf das Zimmer und wir bleiben zurück. Was hatte er wohl jetzt vor? Jacky ließ sich aufs Bett hinter ihr fallen. "Warum mach ich eigentlich immer alles falsch", sagte sie eher zu sich als zu mir. Ich setzte mich zu ihr. "Das stimmt nicht du machst nichts falsch", sagte ich. Jacky seufzte. "Jetzt hab ich auch noch meine Freunde gegen mich aufgehetzt", sagte sie, Tränen stiegen ihr in die Augen. "Hey, das hast du nicht ich glaube ihr müsst einfach mal in Ruhe drüber reden", sagte ich. Plötzlich wurde die Tür wieder geöffnet, Franco kam wieder rein. "So ich übernehm die Schicht von Phil", sagte er. Jacky seufzte. "Okay", kam es von ihr, dann stand sie auf und verließ das Zimmer. Franco schaute ihr hinterher kam dann aber zu mir. "Egal was sie hat, bitte pass auf das sie keinen scheiß macht", sagte er während er mir kurz die Hand auf die Schulter legte. "Mach ich versprochen", sagte ich ehrlich, stand auf und verließ mit Franco das Zimmer.Jacky's Sicht:
Als ich an der Wache ankam, zog ich mich schnell um. Grade als ich fertig wurde kam Franco rein. Schweigend ging ich an ihm vorbei und ging in den Bereitschaftsraum. Es war grade niemand da. Franco kam nach ein paar Minuten. Er setzte sich neben mich. Wir schwiegen ein paar Minuten. Nach ungefähr einer viertel Stunde kam der erste Einsatz rein, schnell liefen wir zum RTW.
Der Einsatz verging sehr schnell. 'Nur' ein kleiner Junge der ein paar Schürfwunden nach einem Fahrradunfall hatte.
Als wir wieder an der Wache ankamen waren wir zu fünft. Jemand hatte Semmeln gekauft und bot sie uns an. "Ähm hab keinen Hunger", lehnte ich ab. Franco sah mich eindringlich an. Ich seufzte und nahm dann doch eine Semmel. Ich wollte eigentlich nichts essen. Ich begann zu essen. Es wurde mit jedem Bissen schlimmer und ich hatte das Gefühl es würde gleich wieder rauf kommen. Als Franco fertig war war ich erst bei der Hälfte. "Keinen Hunger?", fragte er mich und musterte mich. "Nein", sagte ich ehrlich.
"Wann hast du zuletzt gegessen?", fragte er mich. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Innerlich verdrehte ich die Augen, trotzdem ging ich auf seine Frage ein. "In der Nacht, heute", sagte ich ehrlich.
"Gut wie viel?"
"Keine Ahnung, die Hälfte von der Lasagne die im Kühlschrank war", antwortete ich ehrlich.
"Gut"
"Ja"
Wieder schwiegen wir kurz.
"Tschuldigung das ich vorher so gemein war, du hast recht ich kann dich zu nichts zwingen", fing Franco nach ein paar Minuten an als wir wieder alleine waren.
"Es ist meine Schuld, ihr wollt mir nur helfen und ich bin trotzdem so zu euch" "Manchmal sollte man Hilfe annehmen" "Ja ich versuchs"
"Gut ist sonst alles in Ordnung mit dir?" "Mhh ja". Eigentlich wollte ich ihn nicht schon wieder anlügen aber es musste sein. Was sollte ich ihm sagen? Das ich wahrscheinlich abhängig von Beruhigungsmittel war und ich nicht wusste wie ich davon wegkam und ich mich wieder angefangen hatte selbst zu verletzen, leider war ich vorgestern wieder rückfällig geworden. Wenigstens hatte Elly es noch nicht rausgefunden.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...