Ich atmete nochmal tief durch bevor ich die Klingel drückte. Es dauerte nicht lange bis die Tür surrte und ich sie öffnen konnte. Ich betrat das Haus. Jetzt musste ich bis zum vierten Stock hoch. Sonst nahm ich immer die Treppen aber diesmal beschloss ich den Aufzug zu nehmen. Eigentlich hasste ich Aufzugüge und vermied sie aber ich fühlte mich einfach so kraftlos. So stieg ich nachdem der Aufzug kam in diesen. Ich beschloss nur zum dritten Stock zu fahren, Niklas musste ja nicht erfahren das ich mit dem Aufzug gefahren bin. Nicht das es dann hieß das ich eine Leistungsschwäche hätte. Sicher hatten die anderen im schon erzählt das ich mich übergeben hatte, da wollte ich nicht das er noch mehr herausfand.
Die Türen des Aufzuges schlossen sich. Kurz betrachtete ich mich im Spiegel. Man sah ich fertig aus. Ich war blasser als sonst. Kein Wunder das die anderen merkten das was nicht mit mir stimmte so schlimm wie ich aussah. Vielleicht sollte ich mal versuchen das wegzuschminken. Eigentlich hielt ich ja nicht so viel davon aber so konnte das auch nicht weitergehen.
Die Aufzugtür öffnete sich und schnell ging ich aus dem Aufzug und ging die paar Treppen noch rauf. Niklas erwartete mich schon an der Tür. "Hey", sagte ich und setzte ein Lächeln auf nachdem mir grade gar nicht war.
"Hey, na wie geht's dir?", fragte er mich. Ich betrat seine Wohnung. "Gut, dir?"
"Auch hast du Hunger?"
"Nein"
Ich hatte echt keine Lust mich bei Niklas zu übergeben und mir war wirklich nicht nach Essen.
"Wirklich nicht oder liegt es daran an dem was heute Mittag passiert ist?"
Hab ich es doch gewusst das die anderem Niklas davon erzählt hatten.
"Nein, ich war grade was essen", log ich. "Wirklich?"
"Ja"
Er musterte mich, dann gingen wir ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa. "Willst du was trinken?"
"Nein"
"Okay"
Kurz schwiegen wir.
"Was war heute früh mit dir los?", fing er nach ein paar Sekunden das Gespräch an.
"Es...Ich weiß es nicht...", sagte ich leise. Warum mussten wir darüber reden? "Wovor hattest du so Angst?"
"Muss das sein? Können wir über was anderes sprechen, den ganzen Tag geht es darum was angeblich mit mir los ist. Langsam reicht es"
"Und was machst du wenn du mal krank wirst?"
"Schnell gesund werden"
"Und was ist wenn du dazu ins Krankenhaus musst?"
"Nicht dort hin gehen"
"Mit einer inneren Blutung musst du ins Krankenhaus"
"Muss ich nicht..."
"Du stirbst sonst! Wirklich Jacky ist dir deine Gesundheit so egal?!"
"Man ich will das einfach nicht, solange ich nicht muss ist doch alles gut!"
"Du solltest dich aber mal untersuchen lassen..."
"Wieso?!"
"Du weißt es! Man merkt das es dir nicht gut geht! Wir wollen dir helfen das es dir wieder besser geht!"
"Und wie wollt ihr seelische Wunden heilen?!"
"Indem wir zuerst die körperlichen heilen"
"Zum hunderstenmal mir geht es körperlich gut!"
"Ja genau und was war dann heute mit dir los? Du hattest eine Panikattacke weil ich nur den Verband gewechselt habe, das ist nicht normal und dann hast du dich auch übergeben! Zudem gehst du uns allen aus dem Weg was darauf deutet das du krank bist aber nicht möchtest das wir es herausfinden!"
"Na und?, dann möchte ich das halt nicht"
"Also bist du wirklich krank?"
"Nein natürlich nicht!"
"Du hast es doch grade zugegeben!"
"Ich glaube es wäre besser wenn ich jetzt gehe", sagte ich und stand auf. Mir wurde leicht schwindelig. Niklas stand auch auf. "Es regnet und heute soll es ein heftiges Gewitter geben du bleibst hier"
"Nein ich brauch nicht lange bis nach Hause und es dauert noch ewig bis dein Gewitter kommt!"
Plötzlich erleuchtete ein Blitz das Wohnzimmer und ein lauter Donner folgte.
"Du bleibst hier ob du möchtest oder nicht!"
Ich wollte nicht hier bleiben aber ich wollte auch nicht in dem Gewitter nach Hause laufen. Ich hatte nur meinen dünnen Pulli an und wenn ich mir jetzt eine Erkältung hole wäre das gar nicht gut. Zudem war ich einfach nur müde und wollte schlafen. Ich ließ mich ergeben wieder aufs Sofa fallen. Niklas setzte sich neben mich. "Jetzt essen wir erstmal was", beschloss Niklas.
"Ich hab grade gegessen", log ich. Niklas stand trotzdem auf und ging in die Küche. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen. Dann müsste ich auch nichts essen. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief.Ich wachte durch ein lauten Donner auf. Kurz wusste ich nicht wo ich war bis mir alles wieder einfiel. "Auch mal wieder wach", sagte Niklas als er merkte das ich wach war. Ich schaute mich kurz um. Ich lag in Niklas's Bett. Wie kam ich den da hin? "Du bist sehr leicht", antwortete er auf meinen Blick. Also hatte er mich getragen. Er wollte nach meinem Handgelenk greifen aber ich wich seinem Griff aus. "Dein Puls ist wenn du schläfst ganz schön niedrig", sagte er kalt. Ich versteckte schnell meine Hände unter der Decke als mir auffiel das diese zitterten. Ich brauche jetzt ein Beruhigungsmittel sonst eskaliert das, dachte ich mir. "Ich geh schnell ins Bad", sagte ich und stand auf ohne auf eine Antwort von Niklas zu warten.
Ich ging auf wackeligen Beinen ins Bad. Ich sperrte mich sicherheitshalber ein, ging dann zum Medikamentenschrank und suchte das Beruhigungsmittel. Wo war es nur? Endlich fand ich es. Schnell nahm ich zwei Tabletten, dann legte ich die Tablettenschachtel wieder zurück. Hoffentlich wirken die Tabletten bald. Ich ging wieder zurück zu Niklas. Ich legte mich wieder zu ihm. Er zog die Decke hoch und drehte sich dann von mir weg. Ich drehte mich auch von ihm weg, sodass wir Rücken an Rücken lagen. Ich genoss seine Wärme und schloss wieder meine Augen. Niklas drehte sich wieder zu mir und legte einen Arm um mich. Schlief er oder tat er nur so? Ich konnte seinen Atem an meinem Nacken fühlen.
Wieder schloss ich meine Augen. Es dauerte nicht lange bis auch ich einschlief.Ich wachte nach ein paar Stunden wieder auf. Niklas hatte sich inzwischen wieder zur anderen Seite gedreht. Leise stand ich auf. Kurz beobachtete ich den schlafenden Niklas, er war wirklich ein süßer Kerl. Dann verließ ich leise sein Schlafzimmer und ging zur Haustür, wo ich schnell meine Schuhe anzog und dann leise seine Wohnung verließ. Ich hatte echt keine Lust eine Diskussion zu führen wenn es ums frühstücken gehen würde. So ging ich wieder in den Park. Da es erst 6 Uhr war war noch niemand hier auch nieselte es leicht. Ich setzte mich auf eine Bank und schloss kurz die Augen. Es war so schön. Ich genoss den Regen.
Die Ruhe tat so gut. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen.
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanficElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...