Jacky's Sicht:
Ich wachte wieder auf als sich die Tür öffnete. Niklas kam mit ein paar anderen Ärzten rein. Elly schlief noch. "Wie geht's dir?", fragte Niklas leise. "Gut", antwortete ich ehrlich. Er beobachtete kurz mein EKG. "Also es sieht soweit auch alles gut aus, hast du noch Schmerzen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich noch leichte Schmerzen hatte. "Wirklich?", fragte er nochmal, wieder schüttelte ich den Kopf. "Okay, gut", sagte er.
"Also darf ich gehen?"
"Ja, aber wenn irgendwas sein sollte, meldest du dich bitte sofort"
"Danke ja mache ich"
"Gut"
Dann gingen sie. Ich beschloss noch zu warten bis Elly aufwachte. Nach einer Stunde wachte sie auf. "Wie geht's dir?", fragte Elly mich. "Gut, ich darf gehen", sagte ich glücklich. Sie lächelte mich an und setzte sich auf.Elly's Sicht:
"Gut, wollen wir dann gehen?", fragte ich sie. Ich war froh das die gehen durfte. In dem Moment klingelte mein Handy. Ich nahm es. Es war Franco. Ich nahm an.
"Hey Franco was ist los?", fragte ich.
"Wo bist du?"
"Bei Jacky"
"Wieso hast du uns nicht bescheid gesagt? Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht als wir dich nicht gefunden haben"
"Ich hab doch einen Zettel geschrieben"
"Ja den haben wir gefunden nachdem wir das ganze Haus durch gesucht hast"
"Oh, Tschuldigung"
"Trotzdem solltest du bescheid sagen wenn du mitten in der Nacht gehst und nicht nur einen Zettel schreiben"
"Tschuldigung nächstes mal sag ich bescheid"
"Gut, wie geht's Jacky?"
"Besser. Sie wird entlassen"
"Das ist gut, sollen wir euch abholen?"
Ich schaute Jacky kurz an, sie schüttelte den Kopf.
"Nein, wir laufen"
"Mhh okay, passt aber auf euch auf"
"Machen wir"
"Gut dann bis gleich"
"Ja" Dann legte ich auf.Nach ein paar Minuten verließen wir das Krankenhaus. Man merkte wie erleichtert Jacky darüber war. Sie wurde wieder lockerer und entspannte sich.
Schweigend liefen wir neben nach Hause. Am liebsten hätte ich sie nach den Zeitungsartikeln gefragt, aber irgendwas in mir war dagegen. "Gehen wir durch den Wald?", fragte Jacky. "Ja können wir machen"
"Danke"
"Gerne darf ich fragen warum du den längeren Weg gehen willst?", fragte ich vorsichtig. Der Weg durch den Wald machte den Nachhauseweg doppelt so lang. "Ich will nur noch kurz nach denken und die Ruhe genießen", sagte sie. Sie wollte also den Fragen der anderen aus dem Weg gehen. Kann ich verstehen. Die anderen wollten sicher erfahren warum sie die Attacken hatte und was los war und würden sicher auch nicht so schnell locker lassen. "Hast du meine Akte gelesen?", fragte Jacky mich plötzlich und schaute mich direkt an. Ich senkte ertappt meinen Blick. "Die ganze?"
"Ja"
"Also weißt du das was im RTW war?", fragte sie vorsichtig und ich nickte.
"Und das ich zuerst auf der ITS war auch?". Wieder nickte ich. Sie schwieg kurz. "Kannst du bitte den anderen nicht erzählen das was im RTW war und das ich zuerst auf der ITS lag", sagte sie.
"Ja mach ich nicht versprochen"
"Danke"
Dann schwiegen wir wieder. Ich konnte ja verstehen das sie nicht wollte das die anderen das alles erfuhren, die würden Jacky sicher jetzt auch erstmal tagelang dazu bringen wollen zu sagen was los sei. Wenn sie es mir nicht mal erzählen konnte oder eher wollte dann würde das bei den anderen sicher auch nicht anders sein. Wir kamen an einen Spielplatz vorbei, doch anstatt dranvorbeizugehen ging Jacky direkt auf diesen zu und setzte sich auf einer der zwei Schaukeln, ich setzte mich auf die daneben.
Irgendwie erinnerte mich das an etwas. Ich war noch nicht oft in diesen Wald gegangen, letztens waren Jacky und ich ja hier. Als mir wieder einfiel das Luna einmal mich hier her mitgenommen hatte wurde ich traurig. Ach wie sehr ich sie vermisste. Wo sie wohl grade war? Wie es ihr ging? Niemand hatte sie gefunden und ihr sonst so netter Vater ging mir aus dem Weg, laut der Polizei meinte er das sie nach einem Streit abgehauen sei und er sich riesige Sorgen machte. Wohin sie wohl gegangen war? Ob sie wohl noch lebte? Ob ich sie jemals wieder sehen werde? Wie sollte ich die Schule ohne sie überleben? Es waren zum Glück grade Ferien aber in ein paar Tagen fing wieder die Schule an. Was sollte ich dann machen? Jonas würde mich sicher weiter ärgern.
"Über was denkst du grade nach?", holte Jacky mich aus meinen Gedanken. Traurig schaute ich sie an. "Über Luna und über die Schule", sagte ich ehrlich. "Das mit der Schule bekommen wir hin, versprochen. Ich kann dir aber leider nicht versprechen das wir Luna jemals finden werden. Aber ich kann dir versprechen das wir alles dafür tuen werden sie wenigstens zu versuchen zu finden", sagte Jacky zuversichtlich. Ich nickte nur. Vielleicht passt Luna ja von oben auf mich auf, dachte ich mir traurig. Ich merkte das Jacky mich aus dem Augenwinkel beobachtete, ignorierte es aber und dachte weiter nach. Ich werde wahrscheinlich auch nie erfahren warum Luna so komisch und zurückgezogen zu mir war, fiel mir ein oder warum sie mich angelogen hatte das sie ihr tshirt vergessen hatte.
Ich schaute unauffällig wieder zu Jacky die nachdenklich auf den Boden schaute. "Und an was denkst du?", fragte ich sie. Sie schaute kurz zu mir auf und dann wieder auf den Boden.Jacky's Sicht:
Ich senkte wieder meinen Blick. "Ich frage mich wie es weiter geht", sagte ich ehrlich. Ich wusste das wenn wir nach Hause gehen würden alle mich mit fragen löchern werden und sie keine Ruhe geben werden. Ich kann die ja auch verstehen, schließlich Hyperventiliert man nicht ohne Grund. Sagen wollte und würde ich ihnen aber auch nichts, vorallem nicht den Grund, der Motorradunfall war ging nur mich etwas an! Und den ganzen Mitleid brachte ich auch nicht!
Wir saßen mindestens eine halbe Stunde auf den Schaukeln als Elly's Handy klingelte. Erschrocken zuckte sie zusammen und holte es schnell raus. "Sag ihnen das wir eine Arbeitskollegin von mir getroffen haben und es noch dauern wir dann haben wir noch Zeit", sagte ich schnell, sie nickte und nahm den Anruf an.
Nach einer Minute legte sie wieder auf. "Ich hab gesagt das wir eine Kollegin von dir getroffen haben und wir noch etwas länger weg bleiben werden", berichtete Elly. "Danke", bedankte ich mich ich war echt froh das ich noch Zeit hatte mir gute Ausrede zu überlegen. Bei Elly würde ich einfach gar nichts sagen. Das war besser als Lügen und sie würde im Gegensatz zu den anderen nicht weiter nachfragen. Wie würde überhaupt die Nacht werden? Werde ich wieder so krass reagieren? Das durfte auf keinen Fall passieren! Vielleicht haben wir ja noch Beruhigungsmittel zu Hause. Hoffentlich. In ein paar Tagen fange ich auch wieder an zu arbeiten. Ich freute mich schon drauf. Eigentlich war das immer der Ort an dem ich runter kam und mich einfach nur auf meine Arbeit konzentrieren konnte. Natürlich gab es auch den ein oder anderen Einsatz über den mal länger nachdachte aber meistens kam ich damit klar, musste ich ja schließlich auch.
Elly und ich verbrachten die nächsten drei Stunden auf den Schaukeln und dachten über Gott und die Welt nach. Es hatte leicht angefangen zu niesen aber das war uns egal. Als es aber immer schlimmer wurde und nach einer halben Stunde aus Eimern goss beschlossen wir nach Hause zu gehen, nicht das wir uns noch erkälteten das war das letzte was ich jetzt noch gebrauchen konnte.
![](https://img.wattpad.com/cover/309236305-288-k266432.jpg)
DU LIEST GERADE
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...