Ich zuckte heftig zusammen als die Tür aufging und Niklas reinkam. Noch einmal schaute ich sehnsüchtig in den Himmel dann widmete ich mich ihm zu. "Jacky wie geht's dir?", fragte er mich und kam zu mir rüber. Ich wollte grade wirklich nicht darüber reden. Ich schaute wieder aus dem Fenster. Er verstand und setzte sich neben mich. Ich lehnte mich an ihn. Er legte seinen Arm um mich und drückte mich sanft an sich. Wieder liefen mir Tränen übers Gesicht. Er griff sanft nach meinem Handgelenk. Ich machte nichts und ließ ihn einfach machen. Dann fasste er mir auf die Stirn. Seine kühle Hand tat gut. Ich bekam wieder einen Hustenanfall. Niklas strich mir über den Rücken. Mein Hals tat noch mehr weh. "Halsschmerzen?", fragte Niklas mich. Eigentlich tat alles weh. "Kann ich ein Schmerzmittel haben?", fragte ich. "Wenn du mir sagst was du für Beschwerden hast"
"Bitte"
"Hast du Bauchschmerzen?"
Ja.
"Nein"
"Jacky bitte sei ehrlich"
Wieder bekam ich einen Hustenanfall und die Schmerzen wurden stärker. Ich wollte nicht mehr. Ich hatte so starke Halsschmerzen. "Jacky ruhig atmen", wies mich Niklas besorgt an als ich immer hektischer zu atmen begann. Wieder kamen mir Tränen hoch, die ich aber schnell versuchte aufzuhalten. Ich atmete tief durch. Niklas strich mir über den Rücken. "Gut, kann ich mir mal deinen Hals anschauen?", fragte er mich. Ich sagte nichts. "Komm leg dich wieder ins Bett", sagte er. Ich wollte aber hier sitzen bleiben. Nur langsam wurde mir richtig kalt und ich war einfach nur müde. Ich begann leicht zu zittern und kuschelte mich näher an Niklas. Wie sehr ich seine Nähe grade brauchte und gleichzeitig fürchtete. Ich schloss meine Augen. Er fasste mir wieder auf die Stirn. "Ich glaub dein Fieber ist gestiegen, komm leg dich ins Bett", sagte er besorgt. "Will nicht", sagte ich leise. Er strich mir ein paar Sekunden über den Arm. Ich genoss es. Mir wurde aber richtig kalt und ich drückte mich noch mehr an Niklas. Plötzlich bekam ich einen Hustenanfall. Mein Hals tat noch mehr weh. Ich brauchte dringend was gegen diese Schmerzen. "Kann ich ein Schmerzmittel haben?", fragte ich leise. "Dann komm mit aufs Bett und sag mir was du für Beschwerden hast", sagte er. Obwohl ich nicht wollte stand ich auf, ich würde grade alles tuen um diese Schmerzen loszuwerden. Niklas machte noch schnell das Fenster zu.Niklas's Sicht:
Sie musste ja wirklich heftige Schmerzen haben wenn sie freiwillig ins Bett ging. Sie legte sich hin und zog die Decke rauf. Ich nahm das Fieberthermometer und hielt es ihr kurz auf die Stirn. '39,4°C'. Das machte mir jetzt wirklich Sorgen. Das sie sich sogar ohne Wiederstand ins Bett legte und dann auch noch Fiebermessen ließ war für ihre Verhältnisse wirklich besorgniserregend. Sie beobachtete mich aufmerksam aber ich konnte ihr ansehen wie müde sie war. "Ich geb dir gleich was gegen die Schmerzen und das Fieber. Davor schau ich mir aber noch deinen Hals an und du solltest dringend wieder was essen", erklärte ich ihr. Sie drehte ihren Kopf auf die Seite und hustete was sich gar nicht gut anhörte. Ich strich ihr über den Arm. Ich sah Tränen in ihren Augen leuchten. Wie verletzlich sie doch war. Ich bewunderte sie wie stark sie doch, meistens jedenfalls, von außen wirkte obwohl es ihr wirklich nicht gut ging. Sie musste wieder husten. "Ich hol kurz ein paar Sachen und komme dann wieder okay", erklärte ich da ich unbedingt den Schmerzen auf den Grund gehen wollte. Sie nickte nur kurz und schnell holte ich ein paar Sachen.Jacky's Sicht:
Niklas kam nach einer Minute wieder. Er hatte ein paar Sachen dabei was mich mal wieder in Panik versetzte. Ich wollte doch einfach nur ein Schmerzmittel. "Ich schau mir jetzt erstmal deinen Hals an", sagte Niklas. Ich schüttelte den Kopf und zog die Decke noch ein Stück höher. "Ich werde nur kurz reinschauen, es kann sich ja auch eine Mandelentzündung entwickelt haben oder etwas anderes das du so starke Halsschmerzen hast", erklärte er mir. Nur in den Mund schauen, dachte ich mir. "Und dann bekommst du auch ein Schmerzmittel", ergänzte er. Ja ein Schmerzmittel wäre jetzt wirklich gut. Ich wollte nicht reden darum nickte ich nur. "Dann mach mal deinen Mund auf", sagte er. Ich machte es. Er schaute nach. Er wurde grade fertig als ich wieder einen Hustenanfall bekam. Ich drehte mich von ihm weg und er strich mir sanft über den Rücken. Ich genoss seine Berührungen und es wurde wieder besser. Als ich 'fertig' war drehte ich mich wieder zu ihm. "Geht's wieder?", fragte mich Niklas besorgt. Ich nickte nur. "Deine Mandeln sind stark geschwollen und auch teilweise eitrig daher die starke Schmerzen", erklärte er. Warum ausgerechnet jetzt? Endlich machte er mir die Infusion mit dem Schmerzmittel dran. "Danke", sagte ich leise. "Nichts zu danken, ich nehme an du willst keine weiteren Untersuchungen?", sagte er. Schnell schüttelte ich den Kopf. Auf keinen Fall! Die Schmerzen wurden langsam besser.
"Aber essen musst du wirklich was", sagte Niklas als er merkte das es mir etwas besser ging.
"Keinen Hunger"
"Wann hast du zuletzt gegessen?"
Ich sagte nichts. Es tat zu sehr weh und ich wollte einfach nur schlafen. "Du schläfst jetzt erstmal dann isst du aber wirklich was", ließ er nach. Ich nickte nur zustimmend.Niklas's Sicht:
Ich wollte gehen aber plötzlich griff Jacky nach meinem Ärmel und hielt mich fest. Sie sah mich ängstlich an. "Bitte bleib", sagte sie leise und sehr heiser. Wie zerbrechlich sie doch war. Ich beschloss bei ihr zu bleiben. Eigentlich hatte ich jetzt sowieso Urlaub aber wegen dem Personalmangel aber auch am meisten wegen Jacky arbeitete ich weiter.Jacky's Sicht:
Ich wollte nicht wieder allein sein, ich hatte so Angst. Niklas soll nicht gehen! "Okay", sagte er. Der nächste Hustenanfall suchte mich heim. Ich drehte mich von Niklas weg und musste heftig husten. Niklas strich mir langsam über den Rücken. Ich drehte mich wieder zu ihm. Er setzte sich auf einen Stuhl neben meinem Bett. Er fasste mir auf die Stirn. Ich nahm seine Hand und hielt sie fest. Dann schloss ich meine Augen. Mit der anderen Hand strich er mir über den Arm. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief.Niklas's Sicht:
Jacky nahm meine Hand und hielt sie fest fest. Nach wenigen Minuten merkte ich wie ihr fester Griff nachließ. Sie war eingeschlafen. Ich strich ihr weiterhin über den Arm. Sie musste öfters husten und war auch total unruhig. Öfters stieg ihr Puls und sank dann wieder. Ihre Atmung war flacher und deutlich hörbar verschnellt was aber auch von der Erkältung kommen kann. Ich musste Elly dringend mal danach fragen ob sie immer so unruhig war. Die Erkältung machte ihr eh schon geschwächtes Immunsystem wirklich zu schaffen, daher auch der eher schwere Verlauf. Öfters maß ich ihre Temperatur die glücklicherweise nicht stieg aber leider auch nicht sank. Jacky deckte sich auch öfters ab, ich deckte sie dann wieder zu.

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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...