Jacky's Sicht:
Es dauerte nicht lange bis Elly wieder einschlief. Niklas, Paula, Franco und Phil schauten uns an. "Könnt ihr wieder gehen?", fragte ich da ich kaum meine Augen offen halten konnte weil ich noch so müde war. Ich wollte aber nicht, dass die vier mir beim schlafen zuschauten. "Ja, sag aber bitte sofort Bescheid wenn irgendwas sein sollte", sagte Niklas. "Mach ich", sagte ich und die drei gingen endlich wieder. Ich schlief direkt ein.Niklas's Sicht:
Ich drehte mich nochmal um als wir den Raum verließen und bemerkte das Jacky auch eingeschlafen war. "Da sind ja zwei müde", sagte Phil leise. Kurz schauten wir alle zum Bett dann gingen wir wieder runter. "Ich muss gleich zur Frühschicht", sagte Franco. "Ich auch", kam es von Phil und mir gleichzeitig. So beschlossen wir zusammen zum Dienst zu gehen.Elly's Sicht:
Nach ein paar Stunden wachte ich wieder auf. Ich hob meinen Kopf, wodurch Jacky an der ich lehnte, auch aufwachte. Ich lehnte mich wieder gegen sie. "Wie geht's dir?", fragte Jacky mich und legte ihren Kopf wieder auf meinem ab.
"Sehr gut habe lange nicht mehr so lange und gut geschlafen", sagte ich ehrlich.
"Ich auch nicht"
Dann schwiegen wir beide wieder.
"Wollen wir jetzt reden?", fragte Jacky nach einer Weile.
Ich nickte zögerlich, aber innerlich schüttelte ich den Kopf. Wieder entstand Stille. Ich würde nicht den Anfang machen nahm ich mir vor.
"Du hast geschlafen", fing Jacky nach ein paar Minuten an, "ich saß neben dir. Man hat gemerkt wie schlecht es dir ging. Du hast gezittert und warst unruhig. Nach ein paar Minuten ging plötzlich die Tür auf, ich hab mich umgedreht". Sie stoppte kurz. "Und da stand er. Er hatte ein Messer in der Hand. Du bist aufgewacht und hast nach meiner Hand gegriffen. Dein Vater hat geschrien was du hier machst und das er dich jetzt mitnimmt, er kam mit dem Messer in der Hand auf mich zu und hat mich bedroht und von dir weg gedrängt". Wieder stoppte sie kurz. "Du wolltest mich nicht loslassen", erzählte sie weiter, ihre Stimme zitterte leicht. Sie stoppte wieder. Ich merkte das ihr Tränen in die Augen stiegen. Vorsichtig umarmte ich sie, bevor sie zu weinen begann. Jacky weinte wirklich sehr selten und dann eigentlich nie vor anderen. Nur ab und zu wenn der Albtraum wieder sehr heftig war weinte sie vor mir und dann auch nur kurz. Mir kamen auch die Tränen hoch, ich versuchte sie aber zurückzuhalten.
Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Wir schwiegen eine lange Zeit. Jacky lief immerwieder eine Träne übers Gesicht.Jacky's Sicht:
Ich hatte so sehr versucht meine Tränen zurückzuhalten aber es ging einfach nicht mehr, sodass ich vor Elly in Tränen ausbrach. Ich weinte wirklich ungern vor jemandem, aber es war einfach zu viel, diese Erinnerung machte mich so fertig.
Es tat einerseits so gut darüber zu sprechen andererseits tat es so weh und machte mir teilweise sogar Angst.
Es waren damals die schlimmsten Minuten meines Lebens gewesen. Als Elly's Vater Paul, mein einst bester Freund, mich mit einem Messer bedroht hatte und mich von Elly getrennt hatte oder es eher versucht hatte. "Versuch bitte mal ruhiger zu atmen", sagte Elly besorgt, erst da merkte ich das ich viel zu schnell atmete. Ich hielt kurz die Luft an und atmete dann ein paar Mal tief durch, was zum Glück auch half. "Danke", sagte ich leise. "Er hat mich mit dem Messer in die Ecke gedrängt", fing ich nach ein paar Sekunden weiter zu erzählen an, "Du hast angefangen zu weinen, er hat dich gepackt und von den Geräten losgerießen, wobei der Alarm natürlich angegangen ist. Ich hab gedacht das wäre jetzt unsere Rettung aber er hat dem Alarm sofort ausgestellt und ist mit dir aus dem Raum gerannt, ich bin natürlich gleich hinterher. Er hat dir das Messer an den Hals gehalten und ist mit dir auf dem Arm aus dem Krankenhaus rausgerannt. Ich bin hinterher. Du hast dich nicht mal versucht zu wehren weil du auch viel zu schwach dazu warst", erzählte ich weiter. Ich stoppte kurz da mir wieder Tränen in die Augen stiegen. Elly umarmte mich wieder vorsichtig und das zweite Mal an diesem Tag brach ich in Tränen aus. Ich versuchte aufzuhören zu weinen was mir auch dieses Mal ziemlich schwer fiel. Ich schaffte es aber nach einer Minute meine Tränen zu unterdrücken. "Er dich, warum auch immer, an die Hand genommen, du hast gezittert und er hat dich mit sich mitziehen wollen. Ich kam grade zu euch als du dann auch schon zusammen gebrochen bist. Ich wollte dich befreien, er hatte dich aber immernoch fest im Griff und hat gedroht dich umzubringen und hat mich mit dem Messer angegriffen", ich zögerte kurz. Sollte ich ihr wirklich davon erzählen? Oder es ihr sogar zeigen?Elly's Sicht:
"...aber er hat gedroht dich umzubringen und hat mich mit dem Messer angegriffen", erzählte Jacky und stoppte. Sie schien zu überlegen. Was sie wohl grade dachte? Ich erinnerte mich daran das sie einen Tag nicht bei mir war als ich wieder auf der ITS war. Ich hatte mich öfters gefragt warum sie nicht da war, aber gefragt hatte ich sie noch nie, da wir bis jetzt noch nie darüber geredet hatten. Neue Fragen bildeten sich. Hatte er sie auch verletzt? Was war an dem Tag los gewesen? Wieso hatte sie mir nie den Grund gesagt? Aber ich hatte sie ja auch nie gefragt, oder zumindest konnte ich mich nicht dran erinnern. Ich schaute Jacky von der Seite an, die mich scheinbar auch angeschaut hatte da sie schnell ihren Blick senkte. "Was ist das nächste an das du dich erinnern kannst", fragte sie mich. Ich überlegte kurz. "Als ich halt wieder auf der ITS war, du warst auch da, dann bin ich auch gleich wieder eingeschlafen, glaub ich zumindest und das du mal nicht da warst daran kann ich mich auch erinnern", erzählte ich ehrlich. Sie atmete kurz durch bevor sie sagte: "Es gibt etwas was du noch nicht weiß..."
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Reden ist Silber, Schweigen ist Gold (Asds FF)
FanfictionElly lebt in einer WG mit 7 Ärzten und Sanitätern (Jacky Wendt, Phil Funke, Franco Fabiano, Paula Martinson, Alexander Hetkamp, Tabea Rohde, Charlotte Engel), aber warum lebt sie überhaupt dort? Und was steckt hinter der besonderen Freundschaft mit...